Hundeanschaffung sinnvoll oder eher unvernünftig?
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Hallo!
Also, ich mache mir in letzter Zeit Gedanken darüber, einen Hund anzuschaffen, weiß aber nicht, ob meine Umstände dafür "akzeptabel" sind. Ich habe ein recht gutes Grundwissen über Hunde und halte es für nicht zu verantworten, einen Hund jeden Tag 8 Stunden allein zu lassen, aber es gibt ein paar Dinge in meinem (zukünftigem) Leben, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob es in Ordnung wäre, einen Hund zu halten. Deswegen würde ich gerne differenzierte und ehrliche Meinungen hören und freue mich schon daraufEs ist einfach ein Herzenswunsch, aber ich möchte mit Verstand an die Sache herangehen.
Ich bin mit Hunden groß geworden und habe sie so als treue Wegbegleiter und eine enorme Bereicherung im Leben kennengelernt, die mir seit meinem Auszug mit bereits 16 Jahren sehr fehlt.
Ich lebe in der Stadt in einer 60qm-Wohnung (3er-WG), habe dieses Jahr Abitur gemacht und ursprünglich im August ein Berufspraktikum zur Erzieherin angefangen. Eigentlich hätte ich so mindestens ein Jahr lang (wäre danach vermutlich übernommen worden) die Möglichkeit gehabt, jeden Tag mittags eine Stunde mit dem Hund rauszugehen, da ich nur 1,4 km von der Arbeitstelle entfernt gewohnt habe.) Jedoch habe ich festgestellt, dass ich in der betreffenden Arbeitsstelle mein Glück nicht finden konnte, zudem ist im Juli mein Vater überraschend verstorben, weshalb ich nur zwei Wochen Trauerzeit hatte. Das war definitiv zu wenig. Jetzt wartet eine Kur auf mich, aus der ich gestärkt und wieder als der alte "Fels" hervorgehen möchte :-).
Zu meiner Wohnsituation muss ich sagen, dass ich sie nicht als ideal für einen Hund empfinde, da das Haus an einer vielbefahrenen Straße liegt. Ich kann zwar innerhalb von 5 Minuten nach hinten raus auf die Felder und in den Wald, eine ideale Strecke zum Gassigehen, aber trotzdem find ich es eher suboptimal. Außerdem liegt in der Wohnung Teppichboden und ich finde immer, Hund und Teppich verträgt sich nicht unbedingt
Ich bin derzeit im Grunde arbeitslos, möchte aber im nächsten Jahr ein Studium beginnen oder mit geringerer Wahrscheinlichkeit das Berufspraktikum nachholen. Die Sache ist, dass ich noch nicht genau weiß, ob ich denn überhaupt einen Studienplatz hier in Münster bekomme und wenn ja, wie viele Stunden das Studium in der Woche umfassen würde. Sollte ich am Tag länger als 5 Stunden weg sein (womit wohl zu rechnen ist... früher oder später), würde ich für 8€ die Stunde eine Dogwalkerin ins Spiel bringen, aber ich hätte wohl trotzdem noch ein schlechtes Gewissen. Findet ihr so etwas in Ordnung oder denkt ihr eher, dass es eine schlechte Voraussetzung ist?
Für mich ist von vornherein klar, dass ich einen Hund aus dem Tierschutz nehmen würde, so um die 6-8 Jahre alt, da ich finde, dass meine berufliche Zukunft noch nicht absehbar genug ist, um z.B. einen Welpen aufnehmen zu können, auch wenn bis Oktober nächsten Jahres die Zeit dafür da wäre. Eigentlich hatte ich schon eine Hündin ins Auge gefasst, allerdings hat sie sehr spezielle Bedürfnisse, von denen ich nicht weiß, ob ich ihnen gerecht werden kann, weshalb ich überlege, einen "unkomplizierteren" Hund zu nehmen, auch wenn es eine Entscheidung gegen meine Liebe zu diesem Tier wäre... Ich gehe seit 8 Wochen täglich mit ihr Gassi und schmuse mit ihr in ihrem Gehege, weswegen es mir echt schwer fällt, das Ganze objekt zu betrachten...
Naja, jedenfalls: Empfindet ihr meine derzeitige Situation als zu unsicher, um einen Hund aufzunehmen? Ich finde den Zeitpunkt in gewisser Weise schon günstig, da ich wie gesagt sehr lange Zeit hätte, dem Hund bei seiner Eingewöhnung zu helfen und ihn schrittweise ans alleine bleiben zu gewöhnen. Zudem würde ich einfach gern einer armen Seele eine zweite Chance bieten und ich denke, es ist besser bei mir 4-5 Stunden allein sein zu müssen ,als den ganzen Tag im Zwinger oder noch schlimmer, in einer spanischen /rumänischen Tötungsstation o.ä. zu sitzen...
Ich hoffe, ich hab hier jetzt nicht zu viel Kuddelmuddel zusammengeschrieben und es ist verständlich, worum es mir geht
Schonmal vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
junebug - Vor einem Moment
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Hallo,
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Da ich auch nicht zu den Hundehaltern gehöre, deren aktuelle Lebenssituation bereits so gefestigt ist, dass man davon ausgehen kann, dass sich in den nächsten 10 Jahren nicht viel ändert, würd ich gern meinen Senf dazu geben.
Aufgrund meiner Situation und der Situationen bekannter junger erwachsener Hundehalter sind für mich folgende Punkte einfach grundlegende Voraussetzung:
1. kann man es sich finanziell leisten, einen Hund zu halten? Futter, Tierarztkosten (Medikamente zb werden nach Gewicht abgerechnet), HH- Haftpflicht, Steuer, Geld, das man für große Sachen (OPs zb) zurücklegen kann...?
2. Hat man Menschen, die einem helfen und den Hund betreuen können, wenn man krank ist/ einen Unfall hatte/ spontan verreisen muss...
3. Ist man diszipliniert genug, nach der Arbeit/ dem Studium noch mit dem Hund zu arbeiten?
4. Bin ich bereit, die sich zwangsläufig ändernden Umstände meinem Hund anzupassen bzw bin ich bereit, mich für eine Option zu entscheiden, die vielleicht nicht erste Wahl aber dafür mit meinem Hund vereinbar ist?
So blöd das klingt, Punkt vier ist das größte Problem. Man schränkt sich sehr ein. Vielen ist das vielleicht gar nicht klar.
Die Größe der Wohnung ist egal. Auch ob es eine WG ist (es sei denn, die Mitbewohner habn was gegen Hunde^^) oder ob die Wohnung an einer Straße gelegen ist.
Paradiesisch ist es nicht, aber das wären keine Gründe für mich, auf einen Hund zu verzichten. -
Anne hat genau das zusammengefasst, was zu beachten ist.
Den Punkt "WG" würde ich auch nicht vernachlässigen - auch wenn es "Dein" Hund wäre, müssen trotzdem alle mitziehen, denn so ganz ohne Spuren geht ein Hundeinzug nicht vonstatten.
Überlege es Dir sehr gut - Du weisst definitiv noch nicht genau, in welchen Bahnen Dein weiteres Leben verlaufen wird.
Hast Du mal über ehrenamtliche Arbeit im Tierheim nachgedacht?
Gruss
Gudrun -
Ich finde schon allein Dein intensives Nachdenken aller Ehren wert und dafür meinen großen Respekt
Einen Tipp will ich Dir nicht geben, da ich eigentlich nur alles was AuraI geschrieben hat unterschreiben kann!
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Wenn Du Dir wirklich sicher bist, dass Du einen Hund haben möchtest, zumal Du ja auch schon Hundeerfahrung hast, und das Finanzielle keine große Rolle spielt, dann kannst Du Dir durchaus einen Hund holen. Ich finde es schön, dass Du älteren Hunden eine Chance geben möchtest ein schönes Zuhause zu geben. Ganz ehrlich. Ich wünsche Dir viel Glück!
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Hallo
Ich stimme auch mit Anna überein.Das WG Ding ist aber noch eine ganz wichtige Sache. Ich wohne auch in einer 4er WG.
Das kann für Hundehaltung sogar von Vorteil sein wenn: deine Mitbewohner Hunde mögen, Ahnung von Hunden haben, bereit sind sich auch mal um den Hund zu kümmern.
Meine ehemalige Mitbewohnerin hatte z.B. auch einen Hund und ich habe mich dann mit um ihren gekümmert wenn sie mal arbeiten musste, krank war usw. und umgedreht.
Außerdem wohnt aber noch Jemand hier der hat überhaupt keine Ahnung von Hunden. Die Hunde haben Angst vor ihm aber er drängt sich ihnen immer auf. Streichelt ganz wild obwohl der Hund schon mit eingezogenem Schwanz in der Ecke liegt und knurrt, regt sich dann aber auf wenn sie dann mal zukneifen.
Das ist nun schon so weit dass ich (unter anderem) deswegen ausziehen wollte, die anderen aber sagen der soll gehen. -
Wie du selbst schreibst, findest du die Zeit noch zu unsicher.
Warum gehst du nicht weiter mit deinem Gassihund (der dir bestimmt dann dankbar ist) und wartest noch ein bisschen
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Hallo!
Also erst einmal schonmal Danke für die wertvollen Denkanstöße.
Ich arbeite seit 4 Monaten ehrenamtlich im Tierheim, weshalb ich überhaupt "auf den Hund gekommen" bin. Eigentlich hatte ich mich von diesem Wunsch für die nächsten Jahre verabschiedet, aber dann hab ich diese treuen braunen Augen und von ihrem Schicksal gehört und hätte sie am liebsten gleich mitgenommen. Ich mag die anderen Hund dort auch sehr, aber es lässt sich nicht mit meiner Liebe zu Tieta vergleichen. Dennoch will ich mir das Ganze gut überlegen, da sie nunmal kein einfacher Fall ist und ich mir eigentlich denke, dass der erste eigene Hund mit vielen positiven Erfahrungen verbunden sein sollte... Mit Tieta käme ein großer Berg Arbeit auf mich zu.
Das Gassigehen mit den anderen Hunden und auch mit Tieta ist zwar sehr schön, aber ersetzt einfach nicht den Umstand, einen Hund zuhause zu haben, der sich abends mit einem schlafen legt, einen morgens aus dem Bett schmeißt (natürlich auch mal unfreiwillig) und eine intensive Beziehung zu einem hat.
Ich habe mir ein finanzielles Polster zusammengespart über das letzte Jahr, mit dem ich auch eine kostenintensivere Operation bezahlen könnte und auch bereit wäre zu bezahlen (soll ja immer wieder Leute geben, die ihren Hund wegen soetwas an einen Baum binden). Zudem würde ich im Studium Bafög und finanzielle Unterstützung durch meine Mutter erhalten, die sich für ihre eigenen Tiere sehr aufopfert und mir gerne in Sachen Hund unter die Arme greift, sollte es mal eng werden.
Zur Betreuung hätte ich 3-4 Leute aus dem Tierheim, falls ich mal krank bin. Ansonsten habe ich mit meinen beiden Mitbewohnern gesprochen, die zwar noch nicht mit einem Hund zusammengelebt haben (ich staune immer wieder, wie oft es das gibt :D), aber sich das durchaus vorstellen könnten. Da die beiden hundeunerfahren sind, wäre es vermutlich ratsam, einen "umgänglichen" Hund zu nehmen, damit sie nicht überfordert werden oder in unangenehme Situationen kommen.
Disziplin und auch Kompromissbereitschaft sind zwei Punkte, über die ich mri bereits intensiv Gedanken gemacht habe. Ich bin defintiv bereit, auch noch nach einem anstrengenden Tag den Bedürfnissen des Hundes entgegenzukommen. Das wurde mir eigentlich schon so anerzogenDa ich während meines 38,5-Stunden-Jobs auch schon jeden Tag noch ins TH gefahren bin, um mit den Hunden dort rauszugehen (was ja mehr Aufwand bedeutet als einfach nach Hause zu fahren und mit ihm zu gehen), bin ich mir auch recht sicher, das durchhalten zu können. Klappt ja immerhin schon 4 Monate und das für einen Hund, den ich vermutlich nicht mal haben kann
Ach, ich weiß nicht. Ich finde es schön, dass manche sagen, dass ich mir einen Hund nach Hause holen könnte, aber ich möchte einfach keine übereilte Entscheidung treffen. Andererseits denke ich mir, absolute Sicherheit, den Hund für immer haben zu können ,hat man ja nie. Wie schnell passieren Dinge wie unvorhergesehene Arbeitswechsel, Wohnungswechsel, Krankheitsfälle usw...
Meint ihr, es gäbe Rassen (wobei ich ja auch Mischlinge nehmen würde ;)), die bei mir nicht glücklich werden würden? Außer natürlich solche wie Aussies oder Border Collies
LG! -
das worüber du nachdenken solltest wurde dir schon gesagt, nur nochmal ein wort zum thema herausforderung:
ich hatte mich schon mit 20 mt dem thema hund befasst als ich ausgezogen bin.
und dann das thema mit 23 auf eis gelegt, da ich nicht wußte was mein leben bringt, hatte gerade die arbeitsstelle gewechselt, thema hund war soweit erstmal durch. fand ich blöd, war aber so.
dann machte meine schwester im tierheim ein praktikum. ich hatte die hunde dort immer im auge, vielleicht wäre ja doch der richtige dabei, ernsthaft damit gerechnet habe ich aber nicht.
eines tages holte ich sie ab und sie zeigte mir jamie. meine mum hatte zugestimmt, pflegestelle für ihn zu sein, da er dringend aus dem tierheim raus musste(kam erst an dem morgen rein).
ich sah ihn, forderte meine schwester auf mich zu ihm reinzulassen(in den zwinger). mit zögern hat sie das auch gemacht.
ich kniete mich hin, mein blick traf jamies und es war vorbei. das war mein hund, das wußte ich sofort. jamie offenbar auch*lol* er schmiss sich sofort in meine arme und schien zu sagen: nimm mich, ich werde mich auch bemühen, alles richtig zu machen, du bist meine zukunft!tja, hatte nen neuen job, der hund war zwar lieb, hatte aber null erziehung und ne ganze latte an problemen. kam aus wirklich mieser haltung und war eine einzige baustelle.
er kam zu meiner mum, nach zwei wochen(ich musste erst einges regeln, nochmal drüber nachdenken) kam er entgültig zu mir.
und er ist ein border/aussi-mix. glaub mir, garantiert nicht der mix den ich mir vorgestellt hatter*lach*
glaub mir, es war nicht einfach. aber heute habe ich einen sozial fähigen, entspannten, hund, den so leicht nichts aus der ruhe bringt. ein begleiter. egal wohin, er kann überall mit, ist so oft es geht dabei.
ja, sogar ansätze zum therapiehund erarbeiten wir.
(nehme ihn oft mit zur arbeit in einem behindertenwohnheim).überlege ob du mit den einschränkungen klar kommst die so ein hund mit sich bringt. und das sind nicht wenige.
ausschlafen ist nur "gut getimt" möglich.
geld und zeit kostet er.
manch schlagflose nacht (habe ihn schon mit zur arbeit nehmen müssen, weil er durchfall hatte und ich ihn ja schlecht allein lassen konnte), dreck macht ein hund jede menge.
mal ebend abends diso geht nur, wenns einen hundesitter gibt.
jamie bleibt morgens problemlos 7 std alleine (aber das hat auch lange gedauert, mein mobilar wurde ganz schön in mitleidenschaft gezogen), wenn ich frühschicht habe. bei spätschicht bleibt er i.d.r bei meiner mum.
ich habe sogar freunde verloren, weil ich plötzlich immer mit dem hund unterwegs war und eben nicht mehr auf zuruf zeit hatte.
auch bei miesem wetter muss man raus.
auch wenn man gerade lieber mit dem freund im bett kuscheln würde muss man raus.
etc etc etc.wenn du das wirklich alles bedacht hast und sie wirklich der richtige hund ist(scheint ja so, so wie es sich liest), dann meistert man auch die herausforderungen.
habs mit jamie auch geschafft(nun ja, kleine baustellen gibt es natürlich immer noch), aber das hat seine zeit gedauert. hab ihn jetzt 2 jahre.ich glaube, du hast die entscheidung schon getroffen. viel spaß und denk an die bilder ;-)
lg steffi und jamie -
Hey, am Anfang ist man immer unsicher mit der Entscheidung für oder gegen einen Hund. Aber Du hast Dich ja intensiv mit dem Thema befasst und bis Dir ja sicher. Also ich würde es machen.
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