Kastrieren ja oder nein ?

  • Mein kleiner Maltesermischling (1 Jahr Rüde) rammelt sehr viel rum.
    An der Freundin meiner Tochter, andere Hunde, Stoffiere.
    Jetzt bin ich am überlegen, ob ich ihn kastrieren lassen soll.
    Die meisten Hundebesitzer mit denen ich gesprochen habe sagen, ich solle ihn kastrieren lassen, dann hörte das auf und der Hund hätte mehr "Ruhe".
    Da bei uns in der Nachbarschaft viele Hündinnen sind, hätte ich zudem auch noch Angst daß mein Lenny dann wegläuft, wenn eine Hündin heiß ist.

    Was meint ihr denn ????
    Freue mich auf eure Antworten.

    Viele Grüße
    Katrin und Lenny
    :hilfe:

  • Die Rammelei ist eine reine Erziehungssache. Ich kenne einen kastrierten Rüden, der meinen Henry trotzdem immer rammelt, wenn wir uns treffen. Das geht nicht zwangsläufig durch eine Kastration verloren.

  • Da ich sehr viele extensiv rammelnde Kastraten kenne, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Kastration ein solches Problem löst. :D

    Meist haben extensive Rammler einen ziemlich hohen Stresspegel. Ich würde mal schauen, dass du dem mittels Erziehung und Erhöhung der Frusttoleranz entgegenwirkst und gleichzeitig erst einmal deinen Hund keinen zu stressigen Situationen mehr aussetzt, bzw. ihn rechtzeitig aus solchen Situationen herausholst und wieder runterfährst.

  • Schon mal Danke für eure Antworten.

    Also ausgelastet ist Lenny schon.
    Ich gehe viel spazieren und wir haben einen großen Garten wo er frei rumlaufen kann.
    Das rammeln macht er ja nicht täglich, aber wenn, dann richtig.

    Nun ja, ich denke, daß ich es mir noch einmal überlegen werde.
    Ist schon nicht so einfach das zu entscheiden.

    Viele Grüße
    Katrin und Lenny :smile:

  • Führe doch mal Tagebuch, schreib auf, was so alles war, ob in der Nachbarschaft eine Hündin läufig ist etc. Dann kannst du vielleicht Muster erkennen. Rammeln kann auch Stressabbau bedeuten. ;)

    Bevor du ihn kastrieren lässt, würde ich ihm einen Kastrationschip setzen. Aber eine Kastration hilft nur bei Sexualverhalten. Und manche Dinge, wie z.B. Ängste, können sich durch eine Kastra verschlimmern...

    LG Theresa

  • Hi, laß ihn auf keinen Fall kastrieren. Auch Hündinnen rammeln, das ist ein vorüber gehendes Probierstadium und vergeht. Vergeht, wenn man etwas Konsequenz zeigt und ihm die Rammelei verbietet.

    Ein kastrierter Rüde wird von anderen Hunden oft nicht akzeptiert. Er leidet darunter, wird ruhig und fett, wenn du nicht aufpasst.

  • Zitat

    Also ausgelastet ist Lenny schon.
    Ich gehe viel spazieren und wir haben einen großen Garten wo er frei rumlaufen kann.

    Hi,

    also wenn du DAS da oben unter Auslastung verstehst, dann sei Dir gesagt: ist er eben nicht!

    Einfach bloss Spazierengehen (auch stundenlang) und freies Umhertollen im Garten heisst nicht, dass der Hund auch wirklich ausgelastet ist.

    Was unternimmst du denn sonst noch so mit ihm? Wie sehen eure Spaziergänge denn aus?

    Ich finde es unheimlich wichtig, dass Hunde nicht nur körperlich sondern auch und vor allem geistig gefordert werden. Es bringt dir nämlich gar nichts, wenn du mit Balliwerfen ein Konditionswunder heranzüchtest, er aber auf der geistigen Seite "verkümmert" und dann Eigenarten entwickelt, die Du nicht haben möchtest.

    Unsere Hunde machen Agililty. Das ist sowohl für Kopf alsauch Körper super geeignet und erhöht zudem noch die Bindung zwischen Hund und Mensch. Dann machen wir noch Mantrailing, was wirklich Kopfarbeit für den Hund bedeutet und ihn wirklich schafft. Und bei den Spaziergängen bauen wir immer wieder mal Elemente ein aus dem täglichen Gebrauch: also Sitz, Platz, Bleib, korrektes Bei Fuß gehen usw. usw.

    Den Hund einfach nur im Garten rumlaufen lassen, wird ihn nicht fordern und beileibe nicht auslasten. Wenn er dann anfängt zu Rammeln, dann denke ich da in erster Linie an "Druckventil" und nicht an "Notgeil" ;-)

    Natürlich kann das Kastrieren dazu führen, dass sich dieses Verhalten gibt. Viel wichtiger jedoch finde ich, und da solltest du dich ganz ehrlich beurteilen, sollte die Erziehung des Hundes im Vordergrund stehen.

    Wir haben Momo auch Kastrieren lassen, da wir nach 3 Jahren !!! Arbeit am Hund an einen Punkt angekommen waren, der durch reine Erziehung nicht mehr auszumergeln war. Er war im Gehorsam top, liess sich jederzeit abrufen aber wehe wenn er "Luft schnupperte". Das war wie wenn er uns nicht mehr kennen würde. Er rammelte unseren 2. Rüden und kaute ihm das Fell vom Kragen.

    Nach sehr viel Überlegung und Abwägung aller Vor- und Nachteile haben wir dann der Kastra zugestimmt, zumal unsere Trainerin, die Momo seit Jahren kennt, zu dem Entschluß kam, dass wir ihn durch eine Kastra von diesem Verhalten wegbekämen.

    Lg
    Volker

  • wir haben unseren hund kastrieren lassen aber nur weil noch ein weibchen dazu kam. vorher hat er aber auch ab und an kissen und stofftier ran genommen, selbst den welpen wo er kam. fand ich schon sehr seltsam.
    will dich jetzt nicht ermutigen, denn ruhiger ist er zwar schon geworden aber auch inkontinent. bei einigen rassen gibs nämlich viele nebenwirkungen und läuft problematischer ab als bei anderen.

  • Hallo Katrin,

    Mein Rüde (JRT/Spaniel-Mix) ist auch 1 Jahr alt, und hatte auch immer wieder ganz intensive Rammelphasen. Allerdings ging er nur auf Kissen, Decken und andere Hunde (v.a. Kastraten und junge Hunde) , die es sich gefallen liessen. Bei Menschen nie.

    Unsere Hundetrainerin meinte, dass es im Haus vor allem stressbedingtes Verhalten sei, z. B. in der Wohnung nach dem Spazierengehen oder Spielen ein Kissen zu rammeln, oft noch mit vorher wie ein angestochener Ballon durch die Wohnung flitzen. Das Aufreiten bei anderen Hunden dagegen sei pubertäres Möchtegern-Dominanzverhalten, was ganz normal ist, aber was man unterbinden sollte, wenn sich der andere Hund nicht sofort wehrt. Zum einen, um Aggressionen zu verhindern, zum anderen muss der Hund lernen, dass er nicht der King ist und andere Hunde dominieren darf. Mit Sexualverhalten hat beides erst mal wenig zu tun.

    Unsere Trainerin gab uns unterstützend Bachblüten mit, und dazu Tips, den Kleinen von seinem hohen Stresslevel herunter zu holen. Ich passe seither auf, dass er beim Spielen oder Spazierengehen nicht so aufdreht. Mache stattdessen viele Suchspielchen mit ihm (z.B. kleine Leckerlis auf dem Rasen verteilen und suchen lassen). Falls er doch mal anfängt, herumzuflitzen und sein Kissen zu rammeln, rufe ich ihn ruhig zu mir und führe ihn in seine Hundebox. Dort kriegt er was zu Kauen und die Box wird für eine Weile zugemacht. Das klappt wunderbar. Inzwischen geht er auch manchmal schon von selber zum Schlafen in die Box, oder wenn er eben seine Ruhe braucht.

    Wenn er bei Hundebegegnungen aufreitet, ziehe ich ihn von dem anderen Hund herunter. Mittlerweile macht er es aber auch viel seltener als früher.

    Vielleicht kannst du deinen Kleinen wie vorgeschlagen erst mal ne Weile beobachten und feststellen, dass sein Verhalten nicht von läufigen Hündinnen ausgelöst wird. Bei uns war es so.

    Viel Erfolg und liebe Grüsse
    Alexandra

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