Gehören manche Hunderassen nicht nach Dt.?
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Hallo,
wir haben uns eine Zeitlang intensiv mit HSH beschäftigt, weil wir einen Kangal aus einem Tierheim holen wollten. Daher meine Meinung: es gibt Rassen, die in unserer urbanen Welt (ich schreibe bewußt nicht 'in Deutschland') nicht gut aufgehoben sind. Das liegt nicht daran, dass diese Rassen potenziell gefährlich oder schwer erziehbar oder sonstwie potenziell verhaltensauffällig sind. Ich finde eher, dass es eine Quälerei für diese Tiere ist, wenn sie, was leider in vielen Fällen zutrifft, nicht rassegerecht gehalten und ausgelastet werden. Husky, Kangal & Co. finden dort, wo sie ursprünglich für bestimmte Aufgaben gezüchtet wurden, in der Regel die geeignetsten Bedingungen, mal ganz abgesehen von den klimatischen Bedingungen, die hier in Mitteleuropa nicht unbedingt optimal sind für Tiere, die z.B. arktische Temperaturen lieben. Allerdings kann man das genausogut für Border Collie, Retriever, Terrier & Co. sagen, die heutzutage viel zu oft nicht mehr 'arbeiten' dürfen, die im besten Fall mit irgendwelchen Ersatzbeschäftigungen ausgelastet, im schlimmsten Fall völlig unterfordert werden.
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Nee, Birgit, deinen Post hatte ich bei meinem Kommentar zum "schlechten Gewissen" nicht im Kopf.
Ich wollte mich ganz allgemein (theoretisch) darauf beziehen, dass ich kein schlechtes Gewissen hätte, z.B. einen Nagazi in Deutschland zu halten, wenn ich ihm ein seinen rassespezifischen Bedürfnissen entsprechendes Leben ermöglichen könnte (Viel Laufraum; Möglichkeit zum Hüten/Wachen).
Ich habe z.B. kein schlechtes Gewissen, dass ich mich für einen hier vor Ort geborenen Labrador-Welpen entschieden habe. Die Labradore werden zwar oft als "Modehunde" geschmäht, die Bedürfnisse meiner Pattishka kann ich jedoch mit meinen Rahmenbedingungen gut in Einklang bringen. Da ist es mir dann egal, dass ihre Vorfahren mal vierpfötige Engländer gewesen sein dürften....
Ob man erwachsene Hunde aus einer Lebenswelt (z.B. Georgische Bergwelt) in eine andere (z.B. Berliner Stadtwohnung) "verpflanzen" sollte und wie der Transport dieser Hunde abläuft, ist dann für mich erst die zweite (konkrete) Frage. Man wird da sicher Fall für Fall abwägen müssen. Um welche Rasse geht es; Wie ist der Hund aufgewachsen; Welche Vorgeschichte hat er; Wie verhät er sich; ....
Persönlich kann ich es mir z.B. jedoch tatsächlich nur schwer vorstellen, einen Nagazi, der in den Bergen unter Schafen, Wölfen und Bären
aufgewachsen ist und durch Schäfer "erzogen" worden ist, in eine Stadt zu bringen....
Was für Ovcharkas hast Du? Weiße? Hast Du ein Foto? (*schmacht*)
LG
Katja -
Hi zusammen,
ich habe vor geraumer Zeit auch mal ein Pläuschchen mit einer Rhodesian Ridgeback Besitzerin gehalten, die mir dann erzählte, dass ihr Hund wegen des gebückten Gangs (die Hunde sind ursprünglich Löwenjäger) bei anderen Hunden ein Angstgefühl erweckt (sie fühlen sich wohl bedroht). Der Hund wurde deshalb auch schon zweimal gebissen. Vielleicht wäre dies ein Beispiel für eine Hunderasse, deren Einbürgerung in Deutschland schwer fällt.
Bis neulich
Flore -
Zitat
Hi zusammen,
ich habe vor geraumer Zeit auch mal ein Pläuschchen mit einer Rhodesian Ridgeback Besitzerin gehalten, die mir dann erzählte, dass ihr Hund wegen des gebückten Gangs (die Hunde sind ursprünglich Löwenjäger) bei anderen Hunden ein Angstgefühl erweckt (sie fühlen sich wohl bedroht). Der Hund wurde deshalb auch schon zweimal gebissen. Vielleicht wäre dies ein Beispiel für eine Hunderasse, deren Einbürgerung in Deutschland schwer fällt.
Bis neulich
FloreHuch
Also meine Bekannten haben zwei RR und die Hunsw gehen beide nicht gebückt. Mein Retrieverle spielt zwar nur noch mit der Hündin, aber das dann ausgiebig (der Rüde "mault" ihn immer an, ist wahrscheinlich eifersüchtig).
Wenn sich da einer unwohl fühlt, dann wohl eher die HH, so ein RR ist halt mal groß.
Wenn hier einer einen ausgiebigen "Schleichgang" zeigen kann, dann mein Retriever. -
Ich glaube die Vorurteile beginnen einfach mit dem Aussehen.Wir haben Bekannte in Afrika die dort eine große Farm haben und natürlich viele Tiere um ihr Plot. Die haben auch einen Boerboel.
Als wir sie das erste mal besucht haben hatte ich mächtigen Respekt vor diesem Hund. Alleine das Aussehen hat mich erschreckt. Nachdem er uns dann aber vorgestellt wurde habe ich gemerkt das man wirklich nicht nach Äußerlichkeiten schauen sollte. Er war total lieb und anhänglich ständig bei einem und genauso umgänglich wie jeder andere Hund auch.
Das einzige was mir bei ihm aufgefallen ist, ist dass er wirklich ein sehr guter Wachhund ist und alles genau im Auge behält. Aber ganz ehrlich welcher Hund passt nicht auf wenn er in seinem Revier ist.
Von daher finde ich es albern zu sagen, dass so eine Rasse in Deutschland nichts zu suchen hat.
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Huhu,
ich muss mich eljott anschließen.
Meiner Meinung nach sind die HH, die einen HSH (für mich die am schwierigsten auszulastenden bzw "ersatz-zu-befriedigenden" Hunde) in voller Kenntnis der Bedürfnisse und des Wesens aufnehmen, sehr sehr rar.
Gerade in unserer Nachbarschaft lebt ein Owtscharka. Der geht völlig ab an der Leine. Jetzt komm ich mit meinem 8kg-Hund daher. Prost Mahlzeit.
Ich sehe ihn auch nicht mehr hier spazieren gehen, ich glaube, die Nachbarn fahren jetzt immer mit ihm irgendwohin raus. Ich habe auch von einer anderen Hundehalterin hier in der Straße gehört, dass die Familie mit dem Hund recht unglücklich ist.
Irgendwie tun sie mir leid (die Leute UND der Hund), aber irgendwie muss ich auch sagen: wer kommt auf sone Idee, sich in soner Wohnsituation (Wohngebiet mit Häusern/Reihenhäusern/ziemlich kleinen Gärten) einen HSH anzuschaffen? Naja, vielleicht haben sie ihn auch als Welpe aus dem TH, wer weiß...Ich persönlich kenne nur Fälle wie diesen, wo Leute und/oder Hund nach ner Weile unglücklich werden (es macht's ja auch nicht gerade leichter, dass die Hunde wohl recht spätreif sind, da hat man laaaaange Zeit, ne ganze Menge zu versauen). Ich denke, nach Deutschland gehört eigentlich weder ein Kangal noch ein Owtscharka, denn zu 95% haben wir keine passende Wohnsituation mehr, und zu 99% nicht die passenden Halter.
Andere Rassen als HSH-Rassen finde ich nicht sooo schwierig, denn zumeist können sie ersatzbeschäftigt werden, oder es geht nur um eine Art spezieller Arbeit, die auch hier anfällt. Die Territorialität der HSH ist ein Charakterzug, der meines Wissens bei kaum einer anderen Rasse so stark ausgeprägt ist, und gerade die macht ja hier die meisten Problemchen.
Viele Grüße
Silvia -
Schaut mal das habe ich im Netz gefunden.
http://www.bavarian-boerboel.com/html/formular_01.htm
So eine Abfrag sollte jeder Züchter auf seiner Seite haben. Finde ich echt gut.
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Zitat
Ich wollte mich ganz allgemein (theoretisch) darauf beziehen, dass ich kein schlechtes Gewissen hätte, z.B. einen Nagazi in Deutschland zu halten, wenn ich ihm ein seinen rassespezifischen Bedürfnissen entsprechendes Leben ermöglichen könnte (Viel Laufraum; Möglichkeit zum Hüten/Wachen).
Und genau hier liegt das problem...wo in deutschland kann ein hsh seinen ursprünglichen aufgaben nachgehen?
schafe und rinder werden in eingezäunten weiden gehalten und eine wirkliche gefahr durch bären und wölfe gibt es hier ja nicht (nachdem alles abgeknallt wird was sich hier mal hinverirrt!)
und mal abgesehen davon, wenn sich ein bauer oder viehüter trauen würde in unserer gesellschaft solch scharfe hunde unbewacht irgendwo über mehrere tage verweilen zu lassen...ich glaube das macht der nicht lang! -
Huhu, ich finde die Diskussion sehr interessant, weil ich selber damit konfrontiert wurde/werde.
Unser Hund kommt aus dem TH, lange Geschichte, ich fass mich kurz:
Nachdem wir ihn hatten, wurden wir ständig angesprochen, ob das ein Kangal sei (zum Teil dachte man sogar er sei reinrassig).
Uns wurde der Hund als Husky-Mix ausgegeben und wir hatten noch nie was von HSH gehört. (Ja ich weiß, wir hätten uns da informieren sollen, aber man vertraut denen ja auch ein stück weit und nach was soll man suchen, wenn man das wort "herdenschutzhunde" nicht kennt. Eine person sagte, dass evtl ein bisschen Kangal drin sei und er deswegen aber nur das haus bewachen würde (macht ein DSH auch). Nochmal angesprochen kam das Wort nie mehr zur Sprache)Jedenfalls haben wir ihn jetzt und ich war anfangs wirklich sehr unglücklich. Hab mich eingehend mit der Rasse beschäftigt, das Buch von Thomas Schocke gelesen und mich schlussendlich in Einzeltrainerstunden begeben, weil ich Angst hatte, dass wir ihn versauen aus Unwissenheit wie man mit solchen Rassen umgeht.
Hier in der Stadt gibt es zwei Kangals.
Der Mann eines alten Kangals schmeißt sich immer auf den Hund und sagt den anderen HH " Der tut nichts, laufen sie nur schnell vorbei"und der andere ist noch ein Jungspund von ca 7 Monaten und wird anscheinend nachts im Keller und tagsüber nur in der Wohnung gehalten. (na prost mahlzeit, wenn der mal ausgewachsen ist)
Ein Bekannter von uns hatte einen Kaukasen, mit dem er nicht mehr Gassi gehen konnte, weil er ihn auf den Knien über die Strasse gezogen hat.
Alle Fälle, bei denen ich nur hoffe, dass
a) ich nicht so versagen werde als HH und
b) sich die ganzen Leute hoffentlich irren, und es eben wirklich ein Husky/Malamute-irgenwas Mix ist.Ich persönlich würde mir nie wieder einen Hund aus dem TH holen, wenn ich nicht 100%ig die Herkunft weiß, weil ich mir keinen HSH mehr holen werde.
Bisher zeigt er keine Eigenschaften, bzw keine, die nicht auch vom Nordischen kommen können. Aber er ist ja auch erst 1.5 Jahre.Ich bin der Meinung, dass diese Hunde nicht hier her gehören. Vllt mag es wenige Ausnahmen geben. Menschen, die diese Rassen wirklich lieben und ein riesen Grundstück haben, wie ein Gefängnis eingezäunt natürlich.
Aber wo findet man das noch in D und eine Schafsherde auf dem Grundstück hat man meist auch nicht.Es gibt viele tolle Rassen, die sich mit einem kleinen Garten und der richtigen Auslastung zufrieden geben und mit richtiger Auslastung meine ich Hundesport und nicht das bewachen von ganzen Gebirgsabschnitten.
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hmm...
ich weiss nicht. die generelle aussage, eine bestimmte hunderasse solle man nicht in DE halten, hat für mich einen etwas komischen nachgeschmack.
ein ganz klein wenig musste ich beim lesen einiger beiträge grad an listenhunde denken.....
joey ist ein halber maremmano - also ein halber HSH. ich find ihn einfacher zu händeln als sam, meinen hüti.
eines ist allerdings absolut richtig und gehört eigentlich in drei meter hohen lettern geschrieben:
wer mit dem gedanken spielt, sich einen HSH zuzulegen, der MUSS sich aufs genauerste über die richtige haltung und den richtigen umgang mit diesen hunden informieren.
wobei ich nun nicht unbedingt ein problem drin seh, den HSH richtig auszulasten - denn da ist nicht so viel unterschied zu anderen anspruchsvollen rassen. (was zeit und aufwand betrifft - das "wie" ist unglaublich wichtig, das "was" nicht unbedingt.).
ich seh eher das problem, dass viele sich überschätzen und eben mit ganz falschen voraussetzungen einen HSH aufnehmen.
in der regel zeigen HSHs wenig "will to please" und sind meist ziemliche charakterköpfe. hier brauchts schon ein wenig mehr innere ruhe, charakterstärke, geduld und "instinkt" seitens des hhs als bei so manch anderen rassen.
der HSH ist mit sicherheit weder ein anfängerhund noch unbedingt ein stadthund. letzteres nicht mal unbedingt wegen der grösse sondern mehr wegen seines angebohrenen territorialinstinkts. er möchte bewachen, er möchte "sein" stück land. viele herdis fangen sonst an, einfach alles was in ihrem blickfeld liegt als "ihres" anzusehen - auch unterwegs. da wird dann ganz schnell der "hh" zum "schäfchen" und alles in 400m umkreis wird vertrieben.
und genau da liegt dann die problematik wenn man - wie leider in DE oft der fall - in dicht bewohntem gebiet ist. ob es für einen kangal, für einen owtscharka oder kuvazc auf dauer gut ist, dauernd durch menschenmengen gehen zu müssen (so er in der stadt lebt) wage ich zu bezweifeln.
ich kenne hier bei uns mehrere hhs mit hshs oder hsh-mischlingen. alle sind sehr gut sozialisiert, keiner hat ein grösseres problem mit anderen hunden oder ist in irgendeiner weise "gefährlicher" als andere grosse rassen. allerdings sind alle hhs sehr erfahrene und ruhige hundehalter, die genau wissen, was sie da "an der leine" haben. und: wir sind hier sehr "ländlich" und alle leben in häusern mit grundstück/garten.
fazit:
HSHs gehören auf keinen fall in anfängerhände. werden sie vom welpenalter an gut sozialisiert und rassespezifisch in einer für sie geeigeten umgegung gehalten und erzogen, dann spricht für mich nichts dagegen, so eine rasse in DE zu halten.
allerdings würde ich absolut davon abraten, einen (ältern) HSH der in seinem ursprungsland womöglich schon als herdenschützer eingesetzt wurde, nach DE zu bringen. das überfordert - so denke ich - auch mal sehr schnell einen erfahrenen hh.
ich empfehle gern "HSH - Hirtenhunde / Herdenschutzhunde von Miriam Cordt" um sich einen überlick über das wesen der herdis zu verschaffen. denn bei allem charakter, wachtrieb, schutztrieb u.a. sind sie eines sicher nicht: blutrünstige, unerziehbare bestien, die gleich jeden niedermachen, der sich blicken lässt. (auch hier fühl ich mich jetzt wieder an sokas erinnert....)
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