Gehören manche Hunderassen nicht nach Dt.?

  • Hallo liebe Leute,

    mich würde mal eure Meinung interessieren, denn ich habe in einem anderen Forum eine Diskussion zum Boerboel gelesen, bei der mir regelrecht schlecht wurde.
    Dort wurde behauptet, der BB gehöre, wie HSH, auf gar keinen Fall nach Deutschland, da man ihnen hier niemals ein rassegerechtes Leben bieten könnte. Dort wurde geschrieben, dass diese Hunde in keinsterweise sozialverträglich wären (sowohl anderen Hunden, als auch Menschen gegenüber). Sie wären stur, spürten keine Schmerzen und wären nicht zu erziehen, sowie immer scharf. Auch sollen sie gegen die eigenen Besitzer aggressiv sein und von diesen nicht führbar.

    Hier also meine These:
    Ein BB, Kangal, Pyrenäen-Berghund usw. gehört nicht nach Deutschland, da sie hier nicht in die Gesellschaft integriert werden können und immer potentiell gefährlich für ihre Umwelt sind.

    Wie steht ihr dazu?

    Meine Meinung:

    Ein Hund ist ein Hund und jede Rasse ist potentiell gefährlich, denn der Hund ist das, was der Besitzer daraus macht. Mein Boerboel ist ein sehr verträglicher Hund, der weder Menschen noch anderen Hunden gegenüber Aggressionen hegt. Daran bin aber ich "Schuld", denn ich habe ihn versucht von klein auf an alles zu gewöhnen. Klar, bewacht er unserer Grundstück, aber das soll und darf er auch. Trotzdem freut er sich über jeden Besuch und schmeißt ihm sich zum Bauch kraulen vor die Füße. Ich denke, man kann auch einen HSH rassegerecht auslasten, auch wenn es vll. etwas schwerer ist, als bei einem Pudel. Das solch ein Hund nun nicht unbedingt für eine 20qm-Einzimmer-Stadtmittewohnung geeignet ist, sollte jeden klar sein. aber ihm eine Integrationsfähigkeit für gesamt Dt. abzusprechen halte ich für falsch.
    Aber einen Border Collie oder einen Beagle kann man auch mit anderen Dingen beschäftigen und zufrieden stellen, ohne dass man unbedingt eine Schafherde braucht oder Jäger sein muss.

  • Denke ganz ganz Wichtig, der Besitzer sollte sich eingehendst mit der Rasse beschäftigen und auch wofür diese Rasse gezüchtet wurde.
    Es gibt bei jeder Rasse jemand der komplett aus der Art geschlagen ist und somit eine Schlaftablette oder Hyperaktiv ist.
    Das mal am Rande vermerkt.

    Aber wenn HSH oder ähnliche Rassen, dann weiß ich das ich mehr Verantwortung, mehr Zeit und weit aus mehr Disziplin in der Erziehung einbringen muss.

    Das es bedeutet kann evtl Sport oder ähnliches mit dem Hund zu machen, damit er ausgelastet und dadurch ausgeglichen ist.
    Reine Gassi/Familien/Haus/Wohnungshunde sind manche Rassen einfach nicht, abgesehen von den Berühmten ausnahmen.

    Aber diese Arbeit habe ich auch bei Sensibelen Rassen die einem einen Fehler nur schwer verzeihen können.

    Da kommt es, wie immer, auf den Menschen darauf an.
    Bei einem Mensch der kein Interesse hat und seine Gassi Runden darin bestehen, sich mal 20 min auf ner Parkbank zu setzen ( ehrlich, habe ich gesehen), bei solch einem Menschen ist jede Rasse verkehrt.
    Da dann lieber Hund mit Batteriebetrieb.

    Gruß Gwen

  • find ich interessant dass du das jetzt fragst...
    hab mir nämlich erst gestern gedanken darüber gemacht!

    grund dafür war ein ovcarka, der irgendwo bei mir in der nachbarschaft wohnt...allerdings weiß ich nicht, ob er im einfamilienhäuserviertel wohnt oder direkt daneben im normalen wohnungs-mietviertel???

    ich sehe die leute immer an der gleichen stelle, ein herdenschutzhund braucht aber definitiv mehr platz als eine drei-zimmer-whg bieten kann.

    ich habe selber einen großen hund, die leute gucken auch immer, wenn ich ihnen sage, dass wir nicht in einem haus leben. ich bin nunmal studentin und die hausgeschichte dauert da halt noch...aber er wird jetzt 10 jahre und hat die zeit in der wohnung gut überstanden, so wie die wohnungen in denen ich gelebt habe auch!

    aber gewisse rassen haben eben veranlagungen, die nach mehr verlangen! sei es eine typgerechte beschäftigung oder eben mehr platz und ähnliches.

    so kann ich in einer belebten umgebung und einer mietwohnung nunmal keinen coonhound oder bloodhound halten, weil sie nicht nur eine sehr schöne stimme, sondern auch eine sehr laute stimme besitzen und die gerne einsetzen.

    herdenschutzhunde können oftmals nicht richtig beschäftigt werden, weil sie nicht für hundesport geschaffen sind...ihre aufgabe ist es zu bewachen und das ist in einer städtischen umgebung nunmal nicht möglich und könnte zu verhaltensstörungen und problemen mit der gesellschaft führen!

    oh man ist das wieder lang geworden, aber ich hoffe ihr versteht wie ich das meine...
    kurz zusammengefasst, ich finde nicht, dass man das pauschalisieren kann. gewisse hunde können eben nicht überall in deutschland gehalten werden, das schliest eine grundsätzliche haltung aber nicht aus. die bedingungen müssen halt stimmen!

  • Hallo,

    ich würde jetzt nicht sagen das es ein Problem ist unterschiedliche Rassen nach Deutschland zu bringen, sondern eher das Problem darin liegt, das HUnde zu Modehunden werden und dann hat Rassen als Familenhunde gehalten werden, welche Absolute Arbeitshunde sind.

    Der Altdeutsche Hütehund, Der Border Collie, der Maremma etc.

    Man sollte sich viel eher als HH im Klaren sein, was man mit seinem Hund machen möchte und ob sich der Hund für einen eigenet.

    Ich persönlich wünsche mir irgendwann einen Beauceron, den Französischen Hütehund, weil sie mir optisch sehr gut gefallen und zudem Hütehunde sind.
    Zudem einen Maremma aus Italien welchen ich gerne in meiner Schafsherde hätte.
    Schade wär es wenn ich diese HUnde nicht auch in Deutschland bekommen würde.

  • Im Prinzip ist fast jede Rasse als Arbeitsrasse gezüchtet worden, es gibt einige Ausnahmen. Wenn man den Hund artgerecht beschäftigt und eine Ersatzbeschäftigung für seine Veranlagung findet (wenn er sie nicht ausleben darf) finde ich kann man jeden Hund halten - auch in Deutschland.

    Loona und Alina sind beides Jagdhunde. Alina ist als Podenca eher so die Hetzerin, Loona arbeitet mehr mit der Nase und ist außer einem Schweißhund auch ein Laufhund.
    Alina wird mit der Reizangel gearbeitet. 1. für die Impulskontrolle (sie darf erst starten wenn ich es erlaube) und 2. damit sie ihrem Hetztrieb nachkommen kann.

    Loona geht gerne auf Fährtensuche, eine Mahlzeit wird von ihr so komplett erarbeitet, außerdem apportiert sie gerne. Die Fährtensuche wechselt sich jeden Tag mit dem Apportieren ab.

  • Zitat

    Das solch ein Hund nun nicht unbedingt für eine 20qm-Einzimmer-Stadtmittewohnung geeignet ist, sollte jeden klar sein.

    Auch das kann man nicht pauschalisieren. Ein HSH, der in der Stadt geboren und schon in der Kinderstube gut auf das Leben mitten in der Stadt sozialisierst wurde, läßt sich auch mitten in einer Großstadt halten. Und eine riesige Wohnung benötigt er auch nicht (naja, größer als 20qm sollte sie schon sein ;)), weil diese Hunde zuhause hauptsächlich genüßlich rumliegen und es bei ihnen vielmehr darauf ankommt, was man mit ihnen außerhalb der Wohnung unternimmt.

    Allerdings muss ich Dir recht geben, ein HSH, der nicht von klein auf daran gewöhnt ist oder bei HH landet, die diese Rassen unterschätzen, wird man nur schwerlich mitten in der Stadt auf Dauer halten können.

  • Was mich so geärgert hat, war die Tatsache, dass diese Hunde einem unbedarftem Anfänger als IMMER gefährlich und nicht händlebar dargestellt wurden. Was aber mind. im Fall meines BB nicht stimmt.

    Das schlimme ist, dass besonders diejenigen so wettern, die BB oder eben HSH nur mal im vorbeigehen gesehen haben, ohne wirklich einen solchen Hund zu kennen. Man kann doch nicht so engstirnig sein und so pauschalisieren?!?! :???:

  • Zitat

    Was mich so geärgert hat, war die Tatsache, dass diese Hunde einem unbedarftem Anfänger als IMMER gefährlich und nicht händlebar dargestellt wurden. Was aber mind. im Fall meines BB nicht stimmt.

    Mit dem BB kenne ich mich nicht aus, aber ein HSH gehört wirklich nicht in Anfängerhände, egal wie gut sozialisiert er ist. Denn das sind spezielle Hunde, mit denen man völlig unüblich zusammen lebt (von Erziehung kann man da gar nicht sprechen). Und die selbst eine kleine Unachtsamkeit seitens des HHs nie vergessen und sehr gefährlich werden können, obwohl sie nur arttypisch reagieren.

    Ein Border Collie reagiert auf Erziehungsfehler des HHs z.B. völlig anders und läßt sich auch meist schnell umtrainieren, wenn der Fehler erkannt wurde.

  • Aber man kann auch aufklären, ohne einen Hund mit ner Bestie" zu vergleichen. MAn muss ja nicht gleich Vorurteile schüren.

    Die Frage ist, ab wann ist man Anfänger und ab wann keiner? Darf ich einen HSH halten, weil ich schonmal nen Schäferhund hatte, da ich so kein Anfänger mehr bin? Kann nicht auch ein jahrelanger Hundehalter mehr Fehler machen, als jmd., der sich informiert und versucht, einem HSH das richtige Ambiente zu bieten und weiß, worauf er sich einlässt?
    Sollte man jmd. anfänger erstmal Angst machen?

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