Der Angsthund-Thread....


  • Ich finde das völlig in Ordnung so.


    Ich erwarte nicht, dass meine Hunde mit allen anderen klar kommen müssen - ich erwarte ja auch nicht von mir selbst, dass ich mit allen anderen Menschen klar kommen muss...


    Manche SIND einfach doof...


    Ganz im Gegenteil finde ich es manchmal eine Zumutung für unsere Hunde, dass diese Einstellung vieler HH noch in so vielen Köpfen rumschwirrt...


    Für Hunde ist eine innerartliche Kontaktaufnahme wesentlich mehr, als das "mal eben schnell schnuppern und dann weitergehen", wie so viele Leute es von ihren Hunden erwarten.


    Meine Hunde leben ja auch in einer Gruppe.
    Die haben ihr eigenes "Revier" und wenn da ein Fremdhund kommt, dauert eine normgerechte Hundebegegnung, in der alle "Fragen" geklärt werden können, locker eine halbe Stunde.


    Das kann ich auf normalen Spaziergängen gar nicht nachahmen und ich finde es eine Zumutung für die Hunde in Ballungsgebieten, dass sie ihre Hundebegegnungen im "automatisierten Schnelldurchlauf" abspielen müssen...


    Deshalb lasse ich solche "Moment-Kontakte" auch nicht zu. Was die anderen "Hundeexperten" davon halten, ist mir herzlich schnurz.


    Snuup macht doch alles richtig - er "kontaktet" kurz und entscheidet dann "mag ich" oder "mag ich nicht" und bringt das durch Knurren dann auch klar und deutlich zum Ausdruck.
    Was will man denn mehr?


    LG, Chris

  • Und jetzt noch ein paar Neuigkeiten von der Doba...


    Doba findet Schnee eigentlich doof.
    Solange sie toben kann, geht es, aber beim "nur so mit draußen-Sein" friert sie recht schnell. Also Kälberdecke, äh Hundemantel besorgt...


    Aber Hundemäntel sind noch viel doofer als Schnee! Doba behauptet, darin könne sie sich nicht bewegen (die lücht!)...


    Wieder drinnen, liegt Doba am liebsten auf der Matratze genau vor der Heizung und dann bitte auch noch die Kuscheldecke bis zu den Ohren hochziehen.... :D


    Besucher daheim sind immer noch problematisch - aber es wird von Mal zu Mal ein wenig besser. Fremde Menschen draußen unterwegs sind kein Problem.


    Und ansonsten hat Doba ganz doll verinnerlicht, dass wir Zweibeiner keine Hunde-Auseinandersetzungen dulden...


    Leider...Oder eigentlich auch gut so....


    Denn Doba hat den Posten des Hunde-Sheriffs inne.
    Wenn ein anderer Hund etwas tut, was Doba für fragwürdig hält, stellt Doba sich in die Tür und bellt zu uns nach oben (logisch, dass das immer nachts ist, gelle?)


    Hunde-Oma Jenni fängt das nächtliche Wandern an - Doba bellt. Tiefes, sonores Doggen-Einzel-Bellen...


    Frei übersetzt "BEDIENUNG"....


    Bedienung kommt, komplimentiert die Jenni-Oma wieder auf ihr Rotlicht-Bettchen und torkelt wieder ins Bett (nach Lob für Doba, ist ja gut, dass sie "meldet"...)


    Grad wieder im Bett ruft Doba wieder nach der BEDIENUNG.


    Warum?


    Weil sich Sidney in der Zeit, als Doba nach oben gebellt hat (dafür musste sie aufstehen...), sich dreisterweise auf Dobas Lieblingsplatz gelegt hat und Doba nicht vor die Heizung kann und überhaupt, die Kuscheldecke ist verrutscht...BEDIENUNG...


    Zweibeiner kommt, bittet den sehr geduldigen Sidney auf ein anderes Plätzchen, Doba läßt sich vor die Heizung fallen, brummelt laut und schnarcht schon los, während die Kuscheldecke noch positioniert wird...


    Da Jenni-Oma des Nachts häufiger mal wandert, traben wir bis zu sechs Mal die Treppen rauf und runter...


    Weil wir uns natürlich wegen der Jenni-Oma Gedanken machen (das Einzelbellen unserers Podencos hat unserem Doggen-Rüden bei seiner Magendrehung das Leben gerettet) sind wir in der Zwickmühle, dass wir Dobas "BEDIENUNG" nicht einfach ignorieren können und wollen....auch wenn man in Momenten, wo nur die Kuscheldecke verrutscht war, schon mal dezent mit den Zähnen knirscht...


    Auf der einen Seite ist das natürlich manchmal ein "ARGH" wert, aber auf der anderen Seite...braucht es noch mehr Beweise, dass Doba so richtig angekommen ist bei uns?


    LG, Chris

  • Hallo Chris,
    das haste super geschrieben,ich mußte bei der Bedienung herzlich lachen.


    Ne ich glaube du hast genug Beweise um zu sehen das es ihr immer besser bei euch geht und sie endlich angekommen ist bei euch.

  • Hallo zusammen,


    hoffe, ich hab nicht die Antwort zu meiner Frage überlesen.


    Ich habe eine 7 Monat Alte Schäferhund Hovawart Mischlingshündin.


    Bisher lief alles ohne Probleme, aber seit sie vor gut 2 Monaten den Zwingerhusten hatte, und auf der Rückfahrt vom TA ins Auto mehrmals gebrochen hatte, änderte sich ihr verhalten seit dieser Zeit.


    Jedesmal, wenn wir allein nur zum Auto laufen und den Kofferraum öffnen, bekommt sie Panik. Allein geht sie nicht mal ins Auto und fängt so stark zu sabbern an, das es schon richtig, wie ein Wasserhahn läuft.


    Ich habe mir schon überlegt, ob es vlt die damalige Situation war, da sie beim TA ja eine Spritze und eine Lösung über die Nase eingeflösst bekam.


    Selbst Leckerlis mag sie nicht. Manchmal ist sie so panisch, das ihr Fell vom sabbern ganz nass ist. Aber es gibt auch seltenste fahrten, wo gar nichts ist.


    Kennt wer von euch so etwas oder hat einen Tipp.


    Hinzu möchte ich noch fügen, das es keine langen Autofahrten sind.


    Gruß


    Sven

  • Zitat


    Jedesmal, wenn wir allein nur zum Auto laufen und den Kofferraum öffnen, bekommt sie Panik. Allein geht sie nicht mal ins Auto und fängt so stark zu sabbern an, das es schon richtig, wie ein Wasserhahn läuft.


    Hallo Sven,
    ich könnte mir vorstellen, dass Deine Hündin sich da eine Kombination aus "Fehlverknüpfung" (unangenehmer TA-Besuch + Autofahrt) und Reiseübelkeit "eingefangen" hat....


    Das extreme Speicheln kann schlicht weg auf massive Übelkeit hindeuten, kann aber auch streßbedingt sein (ich tendiere eher zur Übelkeit als Ursache).


    Mein Ansatz wäre deshalb zweigleisig - zum einen beim TA oder bei einem guten THP ein Mittel gegen Reiseübelkeit besorgen UND gleichzeitig eine positive Gegenkonditionierung, was das Auto angeht.


    Das Auto "schön zu füttern" sozusagen, in allerkleinsten Mini-Schritten...


    Starten würde ich mit wie zufälligem am Auto vorbeigehen. *Lekkerli*
    Dann Auto umrunden *Lekkerli*
    Dann Fahrertür auf. Wie zufällig vorbeigehen. *Lekkerli*
    Fahrertür auf, Auto umrunden. *Lekkerli*
    Hecktür auf. Wie zufällig vorbeigehen. Ruhig mit größerem Abstand. *Lekkerli*
    Hecktür auf. Abstand beim wie zufällig vorbeigehen geringer werden lassen. *Lekkerli*
    Hecktür auf. Auto umrunden. *Lekkerli*
    Hecktür auf. 2 Personen. 1 führt den Hund, der andere sitzt in der offenen Heckklappe. *Lekkerli*
    Selbe Situation. Lekkerli gibt es von dem, der in der Heckklappe sitzt.
    Selbe Situation, es gibt ganz viele Lekkerlis in der Heckklappe...
    Selbe Situation, Lekkerli wird so ins Auto gelegt, dass hund sich es selbst nehmen kann, ohne dabei ins Auto zu müssen.
    Lekkerli wird weiter reingelegt, dass der Hund sich strecken muss.
    ....


    Usw. usf.


    Bis der Hund zum Lekkerli nehmen ins Auto hüpft.


    Dann, wenn der Hund DAS macht, mal kurz Hecktür schließen.
    Sofort wieder auf.


    Schritt zurück. Motor läuft. Auto wird umrundet. Lekkerli.


    Alles schrittweise wie oben, mit laufendem Motor.


    Bis dato ist noch kein Meter gefahren worden!


    Wenn Hund problemlos ins Auto hüpft, wenn der Motor läuft und die Hecktür geschlossen werden kann, ohne dass Streß entsteht - 1 Tbl. gegen Reiseübelkeit rechtzeitig geben und ein paar Meter fahren.


    Und das dann allmählich ausbauen. Zunächst bei den Medis gegen Reiseübelkeit bleiben (das haben viele Junghunde! das wächst sich oft raus...) und irgendwann, wenn das Autofahren MIT dem Medikament gut klappt mal einen Auslassversuch machen.


    Die einzelnen Schritte werden so durchgeführt, dass der Hund möglichst wenig "Streß" zeigt - die ersten Schritte, das zufällige dran vorbeischlendern, werden am längsten dauern und dann wird es allmählich besser werden, weil sich die Erwartungshaltung des Hundes ändert, was das Auto angeht.


    Ganz viel Ruhe und Geduld - dann wird das schon.
    HTH,
    LG, Chris

  • Hallo, ich finde Euren Thread super........
    ....unsere Kleine ist aus Rumänien und wir haben sie aus einer Tierpflegestelle. Ich erinnere mich nur zu gut an ihren ersten kleinen Angstbobbel, als wir sie abholten.
    Sie kannte keine Leine, hatte Angst vor Hunden, vor Fremden, vor Autos, vor allem Möglichen (Hydrant).
    Was ich wichtig finde: wir haben immer daran geglaubt, dass in dem kleinen Angstknäuel irgendwo ein richtig mutiger Hund steckt.
    Anfangs war spazierengehen total frustrierend. Wir wollten ihr was gutes tun, aber sie hatte keinen Spaß.


    Mittlerweile, und das sind sechs Monate, sind wir so viele kleine Schritte gegangen und haben in so vielen Dingen tatsächlich den mutigen, kleinen Hund gefunden.


    Bei Fremden in der Wohnung gibts Probleme. Wenn sie gar nicht mehr mit Knurren aufhört, setze ich mich neben sie auf den Boden, dann ist es gut.
    :roll:
    Viel besser geht es bei Fremden, die wir auch besuchen.


    Um Menschen zu sehen, hab ich mich am Anfang einfach in die Fußgängerzone gesetzt. Die Bank stand an der Wand, sie lag unter mir und konnte einfach nur zwischen meinen Beinen rausgucken: Dicke, dünne, kleine, große, alte, junge Menschen. :headbash:
    Beim Spaziergehen an der kurzen Leine hat sie manchmal immer noch Probleme mit anderen Hunden, vor allem mit groß und schwarz.
    Bei weiter Enfernung versuche ich erst meine übliche Begeisterung rüberzubringen: "Hey guck mal, das ist bestimmt ein ganz ein netter, der ist heute extra hier entlang gegangen, um Dich kennenzulernen" :ops:
    Wenn sie dann richtig zögert und streikt, zeige ich ihr entweder den Weg, wie wir uns drum rum mogeln können: "War doch gar nicht sol schlimm, der hat uns gar nicht gesehen" oder ich stelle mich vor sie und lasse die anderen vorbeigehen.
    Auch beim Freilaufen merke ich, dass sie manchmal einfach ihren Bogen für den Abstand braucht, wobei dessen Radius schon merklich kleiner geworden ist. Ich gehe dann voraus und rufe sie: komm schnell, passt schon, und schwups, sind wir vorbei.
    Die Bellerei in der Wohnung gibt es fast gar nicht mehr, sie ist zu einem kurzen Melden geworden: Wenn sie bellt, bestätige ich, dass ich gehört oder gesehen habe und sage ziemlich gelangweilt an, was es ist:
    "Ach, das ist der Hausmeister, der putzt die Treppe wie jede Woche, alles in Ordnung" oder "ah, die S. kommt nach Hause, die kennst Du doch, sie wohnt in der Hundehütte über uns, alles in Ordnung. :ops:
    Ich kann nicht sagen, ob es an meinem gelangweilten Tonfall liegt, oder ob sie mittlerweile überrissen hat, dass wenn "in Ordnung" kommt nichts weiter passieren wird, ich weiss es nicht.
    Nebenher gibt es die vielen, kleinen Mutproben, die ganz offensichtlich nicht nur uns stolz machen: z.B. die fiese, gläserne Sparkassentreppe, über Baumstämme balancieren. Wenn sie es geschafft hat, ist Schwanzwedeln angesagt und sie springt an mir hoch um sich ihr Lob abzuholen.
    :D
    Wie sagte Bob der Baumeister immer?:
    "KÖNNEN WIR DAS SCHAFFEN? J(W)AU; WIR SCHAFFEN DAS"

  • Hallo Lotuselise,
    da hat Eure Hündin mit Euch aber so richtig in den Glückstopf gegriffen.
    Ich glaube immer mehr daran, dass solche Hunde von fröhlichen, unkomplizierten, souveränen Menschen extrem profitieren können, die ihnen nämlich gleichzeitig Sicherheit und eine gewisse Unbekümmertheit vermitteln - Wau, wir schaffen das, darüber schmunzel ich immer noch!


    LG, Chris

  • Hallo,


    bislang gibt es keine sonderliche Verbesserung mit der Bellerei. Ich habe das wegen der Glastür nochmal nachgelesen und diese abgehängt was aber die Situation verschlimmert hat. Wahrscheinlicher ist wohl das er die Tür in´s Visier nimmt um etwas zu sehen. Wenn die Tür ganz auf ist ist sein anschlagen nicht ganz so schlimm allerdings bekomme ich meine Wohnung dann gar nicht mehr warm.


    Zur Zeit stehe ich bei jedem anschlagen auf gehe durch die Tür in den Flur und schaue rein geh dann wieder zurück. Dann beruhigt Snoopy sich einigermaßen. Gehe ich nicht wird es schlimmer und er fängt dann an zu zittern. Er läuft nicht in den Flur wenn die Tür aufsteht und ich nicht aufstehe dann rast er bellend herum. Es scheint er so zu sein "Hey Frauchen du bist da also kümmer Dich".


    Wenn keiner im Haus ist bellt er auch nicht da habe ich den Vermieter nach gefragt. Wobei ich das ganze nicht wirklich nachvollziehen kann. Vielleicht kann mich ja einer aufklären. Ich war eher in der Annnahme das er bellt wenn niemand da ist aus Unsicherheit aber wahrscheinlich habe ich da einen Denkfehler.


    LG
    Michaela

  • Ich möcht mich jetzt auch mal eben zurückmelden.


    Für die, die unsre Geschichte nicht (mehr) kennen:
    Mit Nala habe ich ja kurz und knapp gesagt das Problem, dass sie recht schlecht sozialisiert wurde, und daraus resultierte eine enorme Unsicherheit gegenüber alles und jedem.
    Es fing schon an, wenn beispielsweise irgendwo ein Wahlplakat stand oder Sperrmüll war, dass Nala panikartig in die Leine rannte und einfach nur irgendwohin zog, Hauptsache weg. Während ihrer Läufigkeit war das ganze dann besonders schlimm, da war normales Spazierengehen kaum noch möglich, denn innerhalb von wenigen Stunden Laufen hatte ich bereits Blasen und Schwielen an den Händen bekommen :/
    Ich hatte mich damals an eine Tierheilpraktikerin gewandt und versucht mit Bachblüten zu arbeiten, das brachte nur einen kurzen Erfolg.


    Nala hatte dann Ende August einen Unfall und musste bis Oktober 2009 3x operiert werden, was ihre Unsicherheit natürlich nochmal extrem bestärkt hat.


    Trotzdem habe ich unbeirrt mit ihr weitergearbeitet, in ganz vielen kleinen Schritten... "Boah Nala, bist du toll, du traust dich auf die Bank zu hüpfen", so nach dem Motto :D
    Egal wann sie Neugier zeigte, ich lobte und bestätigte was das Zeug hielt. Ich änderte mein Lobstreicheln und tätschelte nicht mehr den Kopf, sondern die Brust. Wenn ich irgendwas machte, was sie erschreckte (zum Beispiel stolpern oder ausrutschen ^^ ), lachte ich einfach, und schon war alles gar nicht mehr schlimm.


    Naja, was soll ich sagen - innerhalb der letzten 2 Wochen merkte man endlich eine Veränderung!
    Erst zeigte es sich, dass wir abends endlich wieder ohne großartiges Leinenziehen laufen konnten. Plötzlich störte es sie nicht mehr so sehr, wenn irgendwo Sperrmüll stand, und wenn plötzlich jemand die Rolladen runterließ - kein Problem. Hier und da hat sie schon nochmal Angst, aber wir untersuchen das Ganze dann gemeinsam, ich gebe ihr alle Zeit der Welt dafür und bestätige sie wo es nur geht.
    Mittlerweile traut sie sich auch, mich mal anzupöbeln und auch das Gezicke anderer Hunde nicht mehr einfach über sich ergehen zu lassen. Während unserer Spaziergänge trabte sie eigentlich immer nur vor mir her und schnüffelte, mittlerweile flitzt sie wie eine verrückte herum, untersucht alles und wirkt endlich unbeschwert (und vielleicht auch ein bißchen bescheuert :^^: )!








    Klar, wir müssen noch ganz viel weiterarbeiten.
    Aber ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg =)

  • Hallo Tina,
    das hört sich ja toll an ich freu mich für euch,kenne es aus eigener Erfahrung wie es ist einen ängstlichen unsicheren Hund zu haben auch wir arbeiten täglich an unseren Baustellen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!