Der Angsthund-Thread....

  • Vom Wohnzimmer aus sind einfach überall Fenster und ich hab den Eindruck zu viele Außenreize

    Sehr witzig, weil das Problem hatte ich auch. Nur das Betti die Fenster nutzte um zu wachen. Was blöd ist, wenn ich nicht da bin und bei der Hundeanzahl vor der Haustür. Hatte bis heute die Vorhänge zu (was dann allerdings klassisch zu einem Ritual wurde. Vorhänge zu, Hund weiß ich gehe. Bei uns etwas gutes, für andere Hunde nicht)


    Seit eben hat Betti keinen Zugang mehr zum Fenster. Hab umgeräumt. Das war mir einfach zu Dunkel im Winter immer die Vorhänge zuzumachen?

    War bei uns am Anfang auch so, dass ich hier die Dämmerbude gemacht hab, Jalousien zu etc.wenn ich Nachmittags weg bin zur Arbeit und mein Männe nicht da war.

    Aber ich hatte auch wie du das Gefühl, dass es Donna beruhigt hat.

    Jetzt muss es nicht mehr ganz so depressiv düster sein:rollsmile:, aber ich muss im Wozi immer noch die Jalousien auf Halbmast machen, weil nebenan die Nachbarsjungs im Gemeinschaftsgarten Fussball spielen. Das ist natürlich volles Programm für Madame(gottseidank bellt sie nicht, aber aufregend findet sie es natürlich schon:muede:)

  • Bei der Sache mit dem an den Mann binden wäre ich vorsichtig.


    Mir wäre das zu sehr in Richtung flooding .


    Geht für mich bisschen in Richtung Futter nur gegen Arbeit.


    Ich finde Selbstwirksamkeit sehr wichtig .


    Allein bleiben würd ich jetzt schon kleinschrittig üben.

    So wie bei Welpen auch.

    Hab damit auch gleich angefangen.

  • ShaCo


    Danke. War genau mein Gefühl, aber ich war unterwegs und konnte nicht si zusammenhängend schreiben.


    Auch da wäre das Konzept, den Hund bei seinen Sozialkontakten völlig auf eine Person zurück zu werfen, der er (noch) nicht vertraut.


    Kann funktionieren (allerdings nicht, wenn der menschliche Part eh keinen Nerv dafür hat). Ist aber nicht schön und kann auch nach Hinten losgehen. Und anstatt den Hund darin zu bestärken, erfolgreich im Kleinen eigene Entscheidungen zu treffen und so am Selbstbewusstsein zu arbeiten, nimmts ihm die Entscheidungskompetenz in einem ganz empfindlichem Bereich ab.


    Würde ich nicht ohne Not durch Druck von Außen machen.

  • Das klingt einleuchtend

  • Donna63


    Aber auch hier gilt natürlich, dass es sehr aufs Hund-Halter Team ankommt.


    Ich hatte es hier schonmal geschrieben: Ich hab mal mit einem Tierheimhund (wegen Druck von Außen a la „bei der muss was passieren, sonst ...) so trainiert. Und es hat funktioniert. Wir haben auch ein herzliches und freudiges Verhältnis zueinander aufgebaut und die Runden mit mir waren ein Highlight in ihrem Tierheimleben (das sie gsd. nach der Eingewöhnung auch geliebt hat, sie hat dann noch 6 Jahre sehr glücklich dort gelebt).


    Aber es war nicht meins. Ich bin an sich zu weich dafür. Wenn ich die Wahl habe, würde ich es immer anders anpacken. Nur manchmal gibts diese Wahl nicht. Oder der Hund braucht es, dass ihm die Entscheidung abgenommen wird. Die Idee ist also nicht falsch. Sie braucht nur viel Fingerspitzengefühl auf der einen und viel Konsequenz und Selbstbewusstsein auf der anderen Seite.

  • Ich finde es ist schon ein verdammt schmaler Grat wo man versucht zu schieben und wo man einfach Zeit lässt.

    Jegliches Schieben mit Spaziergängen, Abends Futter hinstellen etc. ging nach hinten los und hat den Hund immer mehr gestresst. Dann die blöde Trainerstunde, die die Situation auch wirklich nicht verbessert hat. Die fällt wohl definitiv unter den Begriff des Flooding, ich bin bzw. war da leider noch nicht so bewandert. Jedenfalls ist es auch überhaupt nicht mein Ding und wir haben das direkt wieder gelassen.


    Stand ist auf jeden Fall, dass die Angst vom Hund in allen Bereichen sehr schnell weniger geworden ist, mit Ausnahme der vom Mann. Die ist definitv deutlich schlimmer als am Anfang. Heißt wir haben ihn diesbezüglich offensichtlich überfordert.


    So, jetzt ist jedenfalls der Stand, dass mein Mann den Hund seit ca. einer Woche komplett in Ruhe lässt, das Einzige was wir machen sind ca 2-3 mal pro Woche Spaziergänge zusammen. Bei den Spaziergängen schaut Lino ihn permanent an. Die ganze Zeit, so dass er fast über seine Pfoten stolpert. Mein Mann muss vor ihm laufen, sonst geht er keinen Schritt und legt sich auf den Boden. Im Prinzip müsste ich, wenn überhaupt, wahrscheinlich auf Abstand spazieren gehen oder auch das noch lassen. Dann komme ich aber an den Punkt, dass ich nicht weiß warum es überhaupt besser werden sollte. Lino verzieht sich zuhause ins Arbeitszimmer wo mein Mann nicht rein geht. Und hält die Zeiten irgendwie aus in denen er da ist. Alle Grundbedürfnisse werden durch mich und die Kinder gestillt. Es gibt also zwei Parallelwelten, von denen mir nicht klar ist, wie wir die auflösen. Er hat jetzt so wenig Kontakt zu ihm dass ich mir einfach nicht sicher bin, ob das wirklich von alleine besser wird. Versteht ihr was ich meine?


    LG Betty mit Lino

  • Gebt ihm Zeit. Vieles löst sich über Gewohnheit. Aber je nach Prägung kann es Monate oder länger dauern, bis Gewohnheit eintritt. Legt das Thema am Besten erstmal einfach als „ist so“ ab. Je mehr Erwartungen Ihr - sei es auch unbewusst - daran knüpft, umso mehr bedrängt Ihr ihn.


    Auch beim Spazierengehen würde ich einfach erstmal gar nicht mehr groß darauf achten.

  • Ich weiss ich wiederhole mich.....



    Es braucht Zeit.

    Eventuell Jahre wie bei uns und kann auch sein das es danach noch wackelige Beziehung bleibt.

    Ihr müsst beide aufhören das zu beachten und zu bewerten.


    Macht einfach Alltag.

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