Mein Hund zieht wahnsinnig an der Leine

  • Zitat

    Ich habe mit Lizzy zB das Laufen an lockerer Leine geklickert. Schlußendlich hatte ich einen Hund der zwar neben mir lief, aber ständig am lauern war wann das Leckerchen kommt. sie hat nicht mal mehr geschaut wohin sie läuft sondern nur noch Hand und Clicker hypnotisiert. (sie ist dabei sogar schon gegen Autos und Laternen gelaufen)
    ich habe die Leckerli bei Lizzy dann irgendwann fast komplett weg gelassen und habe den Hund fast ausschließlich offline laufen. Sie darf dann vor mir laufen, wird aber häufig zu mir gerufen und muß dann irgendwas machen. (kommen, drehen, Slalom, sitzen bleiben während ich weiter gehe usw)
    Das klappt bei ihr prima und sie schaut sehr oft nach mir.
    Wenn die Leine dann doch an den Hund muß, dann komme ich aus dem Ermahnen nicht heraus. Ich bin permanent am "laaangsam" sagen ... Kommt doch Zug auf die Leine, dreh ich mich um und geh ich die andere Richtung.
    Da sie auf mein "laangsam" nicht wirklich reagiert, passiert es eben recht häufig das wir im Kreis laufen.


    Da bist du von einem Extrem ins andere gegangen und hast die Belohnung abrupt abgebaut. Ohne Clicker und Leckerli in der Hand hätte es vermutlich mit den längeren Intervallen geklappt, Leckerli nur noch unregelmässig, verbale Bestätigung dazwischen.

    Und wenn sie so clickergeil ist, wäre sie der ideale Kandidat, um zu lernen, dass der Zug am Halsband das Signal zum verlangsamen oder gar umdrehen ist. Das Nachgeben auf Zug baut man im stehen ohne Ablenkung auf, steigert dann Bewegung und Ablenkung einzeln.

    Mein Junior reagiert auch kaum auf "laangsam", aber er reagiert mittlerweile darauf, wenn ich langsamer gehe. Das gibt ihm Zeit, sich zu korrigieren, wie er es gelernt hat. Umdrehen müssen wir dadurch nicht mehr oft.

    Zitat

    Bei Sorina ist eben das Problem das sie draussen so gar nicht ansprechbar ist für mich. Weder für Markerwort noch auf Clicker reagiert sie hier.
    Mittlerweile weiß sie aber das sie zu mir kommen sollte wenn ich stehen bleibe. An guten Tagen macht sie das. Aber überweigend bleibt sie ebenfalls stehen und scannt die Umgebung, frisst Gras, hält die nase in Luft und Boden usw ...


    Und wie lange bist du da schon stehen geblieben, oder hast dich auf eine Bank gesetzt? Wo fängt die Ablenkung an, gleich hinter der Wohnungs- oder Haustüre? Man kann die Ansprechbarkeit gezielt trainieren, aber es sind echt Microschritte, und man braucht viel Geduld....

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    Und wie lange bist du da schon stehen geblieben, oder hast dich auf eine Bank gesetzt? Wo fängt die Ablenkung an, gleich hinter der Wohnungs- oder Haustüre? Man kann die Ansprechbarkeit gezielt trainieren, aber es sind echt Microschritte, und man braucht viel Geduld....

    Das längste was ich geschafft habe war eine knappe dreiviertel Stunde... Sie zeigt das Verhalten sobald wir zur Haustür raus sind.

    Also bei Lizzy nochmal mit dem Clicker einsteigen und die Leckerchen ausschleichen?
    Der Klick verspricht doch aber eine Belohnung. Erwartungsgemäß ist das Futter. Wenn ich jetzt "nur" verbal lobe, was bei Lizzy nicht so hoch im Kurs steht, mach ich mir dann den Klick als Marker für andere Sachen "kaputt"?

    @ MisaMisa
    Der hund hat im Alltag ganz viele Kommandos das ist klar. Deswegen sollte man laut Trainer die Kommandoflut in überflüssigen Situationen so gering wie möglich halten.
    Beim "an der Leine gehen" soll der Hund auf mich achten. ohne verbale Unterstützung. Wenn ich sie jetzt aber weiterhin mit Kommandos überflute - was man ja gerade am Anfang in der Korrekturphase machen muß, lernt der Hund nicht wirklich selbständig zu korrigieren. Er hört eben auf das Kommando. WENN er es denn hört. Denn bei einer Flut von Dingen die wir dem Hund den ganzen Tag lang sagen was er darf und was nicht, ist die Gefahr wohl recht hoch das der Vierbeiner irgendwann einfach abschaltet.

  • Ich habe das Gefühl, dass der Schlüssel zum Erfolg über die Aufmerksamkeit des Hundes läuft. Wenn ich mit ihm raus gehe, dann bin ich direkt Luft, er läuft wie er will und versucht mich quasi als Ballast mitzuziehen. Versuche ich ihn zu korrigieren, wird das einfach ignoriert bzw. es bessert sich für ca. 10 Sekunden. Wenn ich seine Aufmerksamkeit gewinnen will muss ich nur ein Spielzeug rausholen, dann fixiert er aber nur noch mich und schaut kaum noch nach vorne, schnüffelt nicht mehr und verrichtet je nachdem auch sein Geschäft nicht.

    Das Thema ist auch mein Schwachpunkt und es gibt nichts dass mich so schnell auf die Palme bringen kann als diese Zieherei gepaart mit dem Keuchen.

  • Die Belohnung nach dem Click muss nicht Futter sein, das hast du vermutlich unabsichtlich so konditioniert. Wenn sie bei Futter so irre geiert, würde ich es entweder mit weniger gutem Futter probieren, oder anders belohnen. Es kann auch helfen, wenn du statt des Clickers (dessen Anblick die Erwartung hochschraubt) ein Markerwort verwendest, und die Leckerli erst danach aus der Tasche kramst. Wenn ich verbal bestätige, gebe ich kein Markerwort vorher. Es kommt dann mal verbales Lob, und mal Marker & Leckerli, oder Marker & sonstige Belohnung wie schnüffeln, oder mal kurzes Spiel.

    Was du aber bei Lizzy mit dem Clicker aufbauen könntest, ist das Nachgeben auf Zug. Fang im kleinsten Raum des Hauses an, du sitzt oder stehst, und baust leichten Zug auf der Leine auf und wartest. Das kleinste Nachgeben wird mit C&B belohnt. Das shapen, bis sie auf leichtesten Zug um dich herum zu führen ist, ohne dass du dich bewegst. Dann gibst du ihr mehr Raum, fängst an, dich selber leicht zu bewegen. Wenn sie an dir klebt, bau Zug auf in die andere Richtung - es ist das Nachgeben auf Zug, was automatisiert werden muss. Dann verlagert man das Ganze nach draussen. Es ist nicht das an lockerer Leine Laufen, was du hier bestätigst (obwohl man das später auch mischt), sondern das sofortige Nachgeben auf die sich spannende Leine. Sobald sie das Spiel kapiert hast, bestätigst du immer öfter nur noch verbal, und behältst dir Click (oder Marker) &Lecker für besonders gute Reaktionen oder Situationen mit höherer Ablenkung vor. Dann sollte sie auch nicht so extrem geiern - das richtige Verhältnis musst du selber rausfinden. Meine Hunde geiern auch bei Übungssituationen, die Grenzen zum Alltag zu verwischen ist gar nicht so leicht, denn sie beobachten gut! Ich muss dran denken, immer mal wieder besser zu belohnen im Alltag, sonst wird die Reaktion träge.

    Für meine Hunde wird es nie selbstverständlich sein, kilometerweit an loser Leine in meinem Tempo neben mir zu dackeln, dazu ist die Welt zu spannend! Da brauchen sie schon etwas extra Motivation von mir, Anerkennung für die Leistung. Brauchte mein Retriever nicht, aber jeder Hund ist anders....

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    Deswegen sollte man laut Trainer die Kommandoflut in überflüssigen Situationen so gering wie möglich halten.
    Beim "an der Leine gehen" soll der Hund auf mich achten. ohne verbale Unterstützung. Wenn ich sie jetzt aber weiterhin mit Kommandos überflute - was man ja gerade am Anfang in der Korrekturphase machen muß, lernt der Hund nicht wirklich selbständig zu korrigieren. Er hört eben auf das Kommando.

    Das Kommando wird doch selbstverständlich langsam abgebaut. :???:
    So wie mit Handzeichen: erst nutzt man sie bei jedem Kommando jedesmal, dann baut man es langsam ab, so dass der Hund auch auf nur Hand/ Hörzeichen reagiert.

  • Hm, bei Lizzy habe ich tatsächlich die Erfahrung machen müssen das sie nicht selbständig "mitdenkt". Wenn ich nix sage, verändert sie nichts an der Situation.

    Einfaches Beispiel - Treppen laufen.
    Ich möchte das mein Hund neben oder hinter mir die Treppe läuft. Anfangs ist sie immer nach vorn gestürmt und hat mich halb die Treppe herunterfallen lassen.
    Also habe ich angefangen jedesmal wenn sie an mir vorbeigestürmt ist einfach stehen zu bleiben. Dann hat sie Anfangs das Kommando bekommen hinter mich zu gehen. Hat sie auch super gemacht. Ich habe dann das Kommando "ausschleichen" wollen. Also stehen bleiben wenn sie vorbei drängelt und mal Kommando geben, mal einfach nichts sagen und warten...
    Seit zwei Jahren übe ich das mit ihr. Mittlerweile bleibt sie zwar stehen wenn ich nicht weiter gehe, und dreht sich zu mir um. Aber ohne ein verbales Kommando von mir kommt sie nicht zurück und geht hinter mich.

    Bei Sorina habe ich für diese Aktion ca 1,5 Monate gebraucht. Diese läuft prima hinter mir die Treppe, und sollte sie doch mal vorbeidrängeln und ich bleibe stehen - dreht sie von ganz allein um und ordnet sich wie gewünscht ein.

  • Flexi und Schlepp geht ganz gut. Da läuft sie nicht bis zum Anschlag bzw lässt sich prima zurück rufen.

    An der normalen Leine muß ich bei ihr zB auch aufpassen das sie gerne einen etwas größeren Abstand zu mir haben möchte.
    Sie läuft nicht wie ein perfekt erzogener hund Schuler an Bein, das ist ihr viel zu nah. Sie braucht schon ca eine Armlänge Platz zwischen meinem Bein und ihrer Schulter ... :roll:

  • Hm, hört sich für mich einwenig so an, als hätte sie entweder eine unangenehme Erfahrung an der kurzen Leine gehabt, oder einfach keine Motivation so nah zu laufen oder.. irgendwas anderes.. :D

  • Na zumindest bei mir kann ich die unanagenehme Erfahrung ausschließen. :) Was sie evtl. erlebt hat bevor sie zu mir kam weiß ich nicht ...
    Allerdings kann ich auch damit leben wenn sie nicht so nah bei mir laufen möchte. Nur das ziehen an der Leine, das sollte sie lassen. :P

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