
Mein Hund zieht wahnsinnig an der Leine
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jazz81 -
26. Juni 2006 um 17:08
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Zitat
Lohnt es sich denn für deinen Hund bei dir zu bleiben, statt schnüffeln zu gehen?
Klar lohnt sich das. Ich werf dann manchmal mit Fleisch um mich ... ab und an gibt es auch das heißgeliebte Quitschespielzeug und manchmal auch "nur" liebe Worte.
Allerdings sollen die Hunde ja nicht die ganze Zeit neben mir laufen und mich anhimmeln. Sie sollen ja schnüffeln gehen, sie sollen auch neben dem weg laufen, an der langen Leine darf sich auch gekugelt werden ...
Der Spaziergang soll nicht nur aus "neben Frauchen laufen2 bestehen ...Nur wenn Zug auf die Leine kommt soll sich der Hund auch selber korrigieren bzw schon vorher darauf achten das sich die Leine gar nicht erst strafft.
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Weswegen bellt er Passanten an?
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Passanten?
Sorina hat keine Probleme mit Passanten.
Ausser sie kommen auf Skateboard oder Roller daher. Da braucht sie nen Maulkorb ... -
Hast du ein Auflösekommando?
Belohnst du auch das lockere Laufen ohne Anhimmeln?Mein Tipp wäre eventuell noch ein 'Umdreh- Kommando' einzubauen.
Ich habe vor dem Richtungswechsel immer 'mhhhh!' gesagt und bin dann prompt umgedreht. Sage ich jetzt 'mhhh!' weil eines der Monster den Menschen an der Leine vergisst korrigieren sie sich schnell selbst, weil sie nicht so prompt umdrehen wollen. -
Wenn die Hunde an kurzer Leine laufen, dann sollen sie neben mir laufen. Ohne schnüffeln. Verlänger ich die Leine dann und sie haben mehr Spielraum haben wir ein Ritual (absitzen lassen, Leine ordnen und verstellen) und sie bekommen dann ein "Ok, du darfst" von mir.
Auch das lockere Laufen an der langen Leine wird belohnt. Trotzdem ist es eben immernoch so das ich aller paar Meter entweder umkehren muß oder eben stehen bleibe. Kommt darauf an mit welchem Hund ich gerade übe.
Bevor ich umkehr habe ich kein Kommando oder Signal.
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Zitat
Methode 1 --- Richtung wechseln
Klappt prima, zumindest solange ich nicht geradeaus laufen muß/möchte.
Allerdings kann ich nicht nur Kreise laufen wenn ich vielleicht gerade auf dem weg zu einer Verabredung bin. Oder Gassi gehe mit ner Freundin und ihren Hunden ...
Also, solange ich Richtung wechseln kann ist alles prima - sobald ich länger als 3-4 Minuten geradeaus laufe ist wieder Spannung auf der Leine.
Wenn du auf dem Weg zu einer Verabredung bist, kannst du nicht trainieren, nur managen. Da habe ich Geschirr dran und lasse ziehen, oder benutze eine Führhilfe (Balanceleine in meinem Fall, gibt auch andere). Spar dir das Training für Momente, in denen du nirgendwohin musst. Die Hunde können das unterscheiden mit entsprechendem Ritual/Ausrüstung. Splash zieht auch, wenn ich ein Ziel habe und geradeauslaufe. Auf bekannten Strecken hat es aber schon massiv gebessert, die schafft er nun mit ein, zwei kleinen Erinnerungen (umdrehen oder ermahnen). Anfangs habe ich die Leine aber nur für 10, 20 m ins Halsband gehängt. Wichtig: die Belohnungsfrequenz muss dabei anfänglich, und auch zwischendurch, wirklich hoch sein - meist wird da viel zu früh abgebaut (ich nehm mich da nicht aus). -
Zitat
Nur wenn Zug auf die Leine kommt soll sich der Hund auch selber korrigieren bzw schon vorher darauf achten das sich die Leine gar nicht erst strafft.
DAS lässt sich wunderbar ohne Ablenkung einüben, am besten mit clickern oder Markerwort. -
Warum führst du kein Umdrehkommando ein?
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Ich habe mit Lizzy zB das Laufen an lockerer Leine geklickert. Schlußendlich hatte ich einen Hund der zwar neben mir lief, aber ständig am lauern war wann das Leckerchen kommt. sie hat nicht mal mehr geschaut wohin sie läuft sondern nur noch Hand und Clicker hypnotisiert. (sie ist dabei sogar schon gegen Autos und Laternen gelaufen)
ich habe die Leckerli bei Lizzy dann irgendwann fast komplett weg gelassen und habe den Hund fast ausschließlich offline laufen. Sie darf dann vor mir laufen, wird aber häufig zu mir gerufen und muß dann irgendwas machen. (kommen, drehen, Slalom, sitzen bleiben während ich weiter gehe usw)
Das klappt bei ihr prima und sie schaut sehr oft nach mir.
Wenn die Leine dann doch an den Hund muß, dann komme ich aus dem Ermahnen nicht heraus. Ich bin permanent am "laaangsam" sagen ... Kommt doch Zug auf die Leine, dreh ich mich um und geh ich die andere Richtung.
Da sie auf mein "laangsam" nicht wirklich reagiert, passiert es eben recht häufig das wir im Kreis laufen.Bei Sorina ist eben das Problem das sie draussen so gar nicht ansprechbar ist für mich. Weder für Markerwort noch auf Clicker reagiert sie hier.
Mittlerweile weiß sie aber das sie zu mir kommen sollte wenn ich stehen bleibe. An guten Tagen macht sie das. Aber überweigend bleibt sie ebenfalls stehen und scannt die Umgebung, frisst Gras, hält die nase in Luft und Boden usw ...Achso, das Umkehrkommando...
Mir wurde mal in der Hundeschule gesagt das der hund je mehr Kommandos er bekommt immer weniger selbständig auf mich achten wird. Denn ich sage ihm ja alles an was gemacht werden muß und er braucht nicht mehr aufpassen. klingt schlüssig finde ich.
Sie soll ja aufpassen. Und das muss sie nicht mehr wenn ich ihr sage das sie jetzt umkehren soll. -
Für mich klingt das nicht schlüssig.
Mein Hund wird mit mehr Kommandos nicht pauschal 'fauler', sondern lernt zu kommunizieren.Ich habe etliche Kommados die ich im Alltag benutze, vom 'Sitz', bis hin zum 'hör auf damit' oder 'geh weg'. Mein Hund wird dadurch nicht unselbstständig, sondern lernt eine Verknüpfung zwischen Kommado und Verhalten zu bilden, sich auszutauschen (z.B. Anzeigen oder intelligente Befehlsverweigerung) und dass seine Bedürfnisse von mir verstanden, zur kenntnis genommen und 'analysiert' werden.
Ich nehme mal das Beispiel, dass der Hund draußen nichts fressen soll.
Wir haben es normal aufgebaut, viele Situationen im Training durchgespielt und Szenarien ausprobiert bis das Kommando gesessen hat.
Wenn Leelah jetzt etwas zu fressen findet besteht die Chance, dass sie es entweder liegen lässt, so wie sie gelernt hat, oder sie mir das begehrenswerte Stück bringt, bzw. durch Stehenbleiben und Fixieren anzeigt.
Sie kommuniziert in diesem Moment mit mir, wartet auf mein Feedback und ist bereit je nach Feedback weiterzumachen (weitergehen oder auffressen).Ich habe irgendwo mal gelesen, dass man sich beim Training immer an das 'Ja- Nein- Spiel' halten soll.
Man sollte also jedes unterlassenswerte mit einem 'Nein' oder einem negativmarker belegen (Nein, friss das nicht. Nein, komm jetzt mit. etc) und jedes lobenswerte Verhalten mit einem 'Ja' oder positivmarker belegen (Ja, gehe ruhig am Hund vorbei. Ja, pinkle draußen, nicht Zuhause.).
Natürlich geht es hierbei nur um nennenswerte Dinge und keine banalen Sachen wie Atmen, Laufen etc..
Aber das Prinzip ist mir bis jetzt im Kopf geblieben und es ist für mich bisher das schlüssigste Mittel, wie ich meinem Hund etwas verdeutlichen kann.Baue ich also ein Umkehrkommando auf signalisiere ich meinem Hund, dass ich zur Kenntnis nehme, dass er schnüffeln möchte, bzw. es nicht für wichtig hält locker zu laufen und gleichzeitig, dass ich damit nicht einverstanden bin und Konsequenzen einleiten werde, wenn keine Korrektur stattfindet.
Der Hund kann sich in diesem Moment entscheiden welchen Weg er geht, auch wenn die Entscheidung auf lange Sicht gesehen eindeutig auf das Korrigieren fallen wird.
Viel wichtiger finde ich jedoch, dass der Hund merkt: man lässt ihm eine Chance sich selbst zu verbessern, man nimmt ihn wahr und versucht mit ihm zu interagieren.Hunde die oft Feedback bekommen habe ich bisher als sehr intelligent und kommunikationsfreudig kennengelernt, die oft Dinge von sich aus anbieten (meine Hündin z.B. das Sitzen vor Straßen) und eher auf Kommandos eingehen, weil kein Frust durch Missverständnisse aufkommt.
Das ist allerdings nur meine Sicht der Dinge, die vielleicht etwas vermenschlicht ausgedrückt, aber SO mMn richtig ist. :)
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