Club der Altenpfleger & Altenpflegerinnen

  • Hallo liebe Altenpfleger(innen)
    mich wuerde mal eure Meinung zum Thema Euthanasie bei Tieren (Hunden) interessieren.
    Habe zwei Senioren, ein Labbi,12, und eine Islandspitz-Mischung,13, (ausserdem noch eine Isl. Mischung,15 Mon.) und habe mich in Gedanken schon oft mit dem Thema auseinandergesetzt. Meine Alten sind zum Glueck trotz einiger Problemchen (sehen, hören) und eines gewissen Altersstarrsinns noch recht fit. Da ich selbst aber ein hohes Alter in Verbindung mit lebensqualitætsmindernden Beschwerden nicht erstrebenswert finde frage ich mich oft, was ich meinen Hunden eigentlich zumuten wuerde. Ist es fuer Hunde noch lebenswert, blind und taub durch´s Leben zu taumeln? Nur noch angeleint gehen zu können, weil sie sonst komplett orientierungslos werden, wobei sie ihr ganzes Leben fast ohne Leine verbracht haben?
    Habe ch das Recht (die Pflicht), irgendwann einen Schlussstrich zu ziehen?
    Ich wuerde es mir fuer mich selber wuenschen, aber wie denken meine Hunde?
    Hat jemand Konkrete Erfahrungen zu diesem Thema?
    Gruss
    Ulli :( :

  • Hallo Ulli - erstmal recht herzlichen lückwunsch zu Deinem Dreiergespann.


    Was Deine Fragen betrifft - meine Hunde wurden auch sehr alt, meine Hündin wurde über 15, auch sie war blind, taub und hatte zum Schluß noch andere Krankheiten. Als sie nur noch Schmerzen hatte ( Du wirst es sehen) habe ich sie erlöst. Auch sie konnte nur noch an der Leine laufen, weil sie sonst durch die Welt torkelte ohne zu wissen wo wir waren.


    Mein Rüde wurde über 14 und er ging über die RBB als er es mir zeigte, dass er weder noch wollte bzw. konnte.


    Beobachte Deine Senioren und entscheide dann selbst.


    Hier wirst Du übrigens auch gern informiert, wenn sich Altersmacken einstellen. :hilfe: :lachtot:


    Viel Spaß noch und ich hoffe ich konnte Dir etwas helfen

  • Hallo Ulli!


    Ich weiss nicht, wie deine Hunde zusammen agieren. Bei meinen war es damals so, als mein Öpchen mit 14 komplett blind und taub war, Tara ihn immer wieder "abgeholt" hatte, wenn er in die falsche Richtung lief.


    Jetzt habe ich so eine ähnliche Situation wieder. Laila, bedingt durch ihre Tüddeligkeit und beginnender Schwerhörigkeit, läuft auch ganz gerne mal in die falsche Richtung. Emmy holt sie dann wieder ab.


    Racker lief trotzdem weiter ohne Leine, Laila auch.
    Auch Tara, die mittlerweile komplett taub ist, läuft ohne Leine.


    Aufgrund von Blindheit und Taubheit einen Hund einschläfern zu lassen, wäre für mich keine Option, da ein Hund ja eher über seine Nase sich orientiert.

  • Zitat

    Ist es fuer Hunde noch lebenswert, blind und taub durch´s Leben zu taumeln? Nur noch angeleint gehen zu können, weil sie sonst komplett orientierungslos werden, wobei sie ihr ganzes Leben fast ohne Leine verbracht haben?
    Habe ch das Recht (die Pflicht), irgendwann einen Schlussstrich zu ziehen?
    Ich wuerde es mir fuer mich selber wuenschen, aber wie denken meine Hunde?
    Hat jemand Konkrete Erfahrungen zu diesem Thema?


    Ich kann die vor einem 3/ Jahr über die RBB gelaufene Jenni-Omi als alten, eingeschränkten Hund mit doch noch Lebensqualität bieten - mit einer Lebensqualität, die nicht mehr der eines jungen Tieres war, die aber dennoch vorhanden war.


    Es ist ja die Frage, wie man als Halter mit den Einschränkungen des Hundes umgehen kann.
    Hat man die Zeit, die Möglichkeit und ja, auch irgendwo die Nerven, mit den Bedürfnissen eines sehr alten und eingeschränkten Hundes umzugehen, kann man ihm das Leben schon noch angenehm, kuschelig, friedlich und liebevoll gestalten - bis dann irgendwann noch das Tüpfelchen auf dem I an Beschwerden hinzukommt, wobei dieses Tüpfelchen je nach Vorbeschwerden sehr unterschiedlich sein kann. Und dann geht es eben plötzlich nicht mehr.


    Wenn man die an den Hund angemessene Versorgung eines Altertümchens aus welchem Grund auch immer nicht mehr leisten kann - dann ist die Einschläferung auch schon früher angebracht.


    Meine Meinung ist die, das es für den Hund im Grunde egal ist, ob er 13 Jahre und drei Monate oder 13 Jahre und 6 Monate lebt - solange er versorgt wird, betüdelt wird (und man muss so ehrlich sein, dass das bei einem Hund mit zahlreichen Alterserscheinungen schon fast ein fulltime-job werden kann) und solange man das als Halter leisten kann, ohne unterschwellig davon genervt zu sein.


    Hunde denken in dieser Hinsicht nicht nach - sie nehmens wie es ist.


    Meine persönliche Grenze für einen alten Hund sind körperliche Beschwerden wie Schmerzen oder Luftnot, die man nicht in den Griff bekommen kann.


    Die Demenz des Hundes gehört für mich noch nicht zu den limitierenden Faktoren - weil auch ein dementer Hund in seiner gewohnten Umgebung bei seinen Leuten bis zu einem gewissen Grad noch gut versorgt werden kann.


    Unsere Jenni ist sehr rasch eingeschläfert worden, als die vorhandene Demenz sich noch mal um Klassen verschlechtert hat und sie sehr plötzlich noch viel weniger mitbekommen hat - und dadurch wäre sie auf einem Streß-Level gelandet, das ich nicht mehr hätte mit mir vereinbaren können.


    Sie hat bis zur Narkose-Spritze beim TA Hühnchen gemampft und das Kraulen genossen, dann hat sie zweimal geschnarcht und war eigentlich schon nicht mehr da, als die nächste Spritze kam.


    Man hat immer großen Respekt vor dieser Entscheidung, aber glaub mir, solange man noch sehr unsicher ist damit, ist es auch meist noch nicht soweit. In dem Moment spätestens, wo es unumgänglich wird, WEISS man es. Immer.


    Ich wünsch Dir die Kraft, zum rechten Zeitpunkt diese Entscheidung als Anwalt für Deinen Hund treffen zu können und bis dahin mit den Schrullen der Alten liebevoll umgehen zu können.


    Diese Alten sind etwas ganz besonderes.


    LG, chris

  • hast du sehr schön geschrieben chris!


    jenny, bei samy äußert sich die angst in totaler panik und rastlosigkeit. wir waren letztes jahr auch ganz gemütlich bei einer freundin, haben ihn auch nicht betütelt oder so um ihn in seiner angst zu bestärken. schon auf dem weg vom auto ins haus hat er sich wie ein irrer in die leine gehängt und wollte wegrennen, weils geböllert hat. ich hatte echt angst dass er sich ausm geschirr windet und abdampft. pinkeln oder kackern wollte er nicht, obwohl er von der zeit her dringend hätte sollen.
    er hat dann bei den böllern immer wieder gebellt und hat sich drinnen unterm tisch versteckt. sein bauch hat gegrummelt wie verrückt und er hat ununterbrochen gepupst und gehechelt.
    um mitternacht saß ich dann mit ihm im flur, da war er ein zitterndes häufchen elend: aufgerissene augen, ohren so weit angelegt, man hat sie kaum gesehen, hat seinen kopf an mich ran gedrückt. hab dann munter mit ihm geplappert und er hat sich ein bisschen beruhigt. nach ca. 2 stunden sind wir raus, da hat er erstmal gepieselt und nen riesen haufen gemacht...
    ich geh nächstes wochenende mal zur tierärztin und frage sie, ob sie es für nötig hält...


    ansonsten wars beim physio gestern wieder echt gut. samy ist mittlerweile die ruhe selbst, genießt die massage, lässt tapfer an seinem fuß rumbiegen und drehen und ist gestern sensationelle 600 m auf dem unterwasserlaufband gelaufen. (in 17 min)
    gestern abend war er so platt, er hat sich ins körble gelegt und den kopf nimmer gehoben :-)


    liebe grüße
    franziska

  • Hallo Chris, Kerstin, Wollyfrauchen, zuerst mal- was ist RBB?
    Ich liebe meine Alten ueber alles und kann mir ein Leben ohne sie momentan nur schwer vorstellen, und natuerlich sind auch fuer mich Taubheit und Blidheit alleine kein Grund zum Abschiednehmen. Vielleicht ist es eher die Sorge, dass es eben immer schwieriger weil zeitaufwendiger wird, die Alten zu betuedeln und man sie eigentlich nicht mehr gerne aus den Augen læsst. Vermutlich sollte ich mir nicht soviele Gedanken ueber ein womöglich nahendes Ende machen, sonern einfach nur die Zeit mit ihnen geniessen und darauf vertrauen, dass sie es mich schon merken lassen, wenn es soweit ist.
    Uebrigens arbeiten meine Hunde nur insofern zusammen, dass Leo, mein Teenager, zwar die Alten nicht zurueckholt, wenn sie sich mal wieder irgendwo verloren haben, weil ich nicht aufgepasst habe, aber er guckt dann immer in die Richtung in der sie verschwunden sind oder læuft auch hin, so dass ich meistens einen Anhaltspunkt habe, wo ich suchen soll.
    Jedenfalls- bedauernswert derjenige, der ohne Tiere leben muss!

  • Ulli,


    RBB= Regenbogenbrücke.



    Du schreibst es ja selbst, zu viele Gedanken. ;)


    Der Mensch analysiert und wägt ab. Und manchmal einfach zu viel. ;)



    Geniesse die Zeit mit deinen Wuffels, so wie sie die Zeit mit dir geniessen.


    Das was dein Jungspund macht, ist doch positiv. Er achtet auf deine Senioren und läuft in die Richtung.

  • Zitat

    Vielleicht ist es eher die Sorge, dass es eben immer schwieriger weil zeitaufwendiger wird, die Alten zu betuedeln und man sie eigentlich nicht mehr gerne aus den Augen læsst.


    Da ist das Gute dabei, dass die kleinen zusätzlichen Betreuungsaufgaben so nach und nach dazukommen. Da gewöhnt man sich einfach dran. Manchmal wird man dem Hund zuliebe unglaublich kreativ :lol: und irgendwie findet sich immer eine Lösung - egal für welches Problem.


    Wenn bei Euch akut irgendwas ansteht - hier haben das alle ja meist schon "drauf", dann frag doch einfach und wir machen eine Ideensammlung....


    Zitat

    Vermutlich sollte ich mir nicht soviele Gedanken ueber ein womöglich nahendes Ende machen, sonern einfach nur die Zeit mit ihnen geniessen und darauf vertrauen, dass sie es mich schon merken lassen, wenn es soweit ist.


    Genau so ist es - in der wirklich letzten Zeit fragt man sich immer häufiger, ob alles noch richtig ist, was man tut. Jeden Tag, manchmal mehrmals am Tag - lautet die Antwort noch ja, ist alles soweit ok, man muss sich nur drüber im Klaren sein, dass sich die Antwort mit einem Schlag ändern kann.
    Solange der Hund bei allen Entscheidungen im Vordergrund steht, kann man nicht viel falsch machen.


    Du machst das schon!


    LG, Chris

  • Jenny,
    wie geht es Bella und Dir und hast Du das Hundekissenproblem lösen können?


    Roland,
    wie geht es Jessy und Dir?


    Bibi,
    was machen Deine beiden Mädels? Wie geht es Dir so?


    Vroni,
    ich glaub jetzt hast Du mich mit Elke verwechselt... *gg*
    Wenn Du richtig gute Schuhe für das Punktschnäuzchen haben willst, kann ich nur die von Ruff Wear empfehlen. Die kenne ich zwar nicht „persönlich“, aber die Erfahrungsberichte und die Schuhe (von der Beschreibung und Fotos) überzeugen mich schon.
    Der Preis hat mich dann aber doch abgehalten. Für die kleinen Runden, die wir mit unserem Opi noch drehen, reichen die „billigen“ Walker auch aus...
    Wie geht es dem Punktschnäuzen und Dir so?


    Verena,
    bist Du wieder fit?
    Und wie geht es König Leon?


    Susanne,
    ach, zum Winterhasser wird Stanley nicht werden, aber der Winter wird auch nicht unser Freund.
    Hier auf unserem Hof liegt nirgends Streusalz, also kein Problem. Aber es wird ihm schnell zu kalt. Und auf Gassirunden wird er dick und rundum verpackt.
    Wie geht es Xena und Dir?


    Franzi,
    hast du schon mit der TÄ gesprochen? Wegen der Beruhigungsmittel?
    Wir haben da ja – zum Glück – keine Sorgen. So eine Schwerhörigkeit kann auch von Vorteil sein. :roll:
    Toll, dass Samy ansonsten so gute Fortschritte macht! Weiter so.


    Marina,
    schön, dass Benny schon etwas zugenommen hat.
    Für das Auge gute Besserung!
    Und wie geht es Dir?


    Elke,
    tja, das mit den Fotos dauert noch ein paar Tage, dazu gleich noch mehr...
    Seit 3 Tagen bekommt Stanley morgens und abends einen Tropfen K1 (mit ein bisschen Rapsöl) und er verträgt es bisher ohne Probleme (*dreimalaufHolzkopf*)!
    Ich freu mich. Danke nochmal! :streichel:
    Und wie geht es Dir nach Deinem Sturz??? Und wie geht es dem schönen Rocko?


    Herzlich Willkommen Ulli!
    Tja, es wurde ja schon das Wichtigste gesagt...
    Ich wünsche Dir noch eine lange, gute Zeit mit Deinen Senioren!
    Wie wäre es denn mal mit Fotos?


    Chris,
    :umarmen: :2thumbs:
    ich finde Deine Einstellung total toll, Dein Wissen faszinierend und die Art und Weise wie Du all das immer in Worte packst beeindruckend.
    Danke!
    *seufz* ich muss gerade an die Rallye Streifen im Schnee denken...



    Kerstin,
    wie geht es Dir und Deinen beiden denn so?




    Also, der Hutta Wintermantel ist total toll, ein klasse Teil und sein Geld sicherlich wert! LEIDER versinkt Opa Stanley in dem Mantel völlig. :/
    Ich musste die Beine 3 x umschlagen und dann waren sie immer noch zu lang.
    Ich habe einfach etwas blauäugig bestellt, stumpf nach der Rücklänge. Leider gibt es da auch nur die eine Größe (in den kleineren Größen gibt es noch unterschiedliche Bein- und Bauchumfanglängen).
    Ich hab keine Fotos gemacht, weil ich nicht wollte dass das gute Stück dreckig wird, ich musste den Mantel ja leider zurück schicken...
    Ich habe auch lange mit einer Mitarbeiterin von dem Shop telefoniert, aber einen solchen Mantel gibt es einfach nicht in der passenden Größe. Dumm gelaufen.


    Was jetzt? Also doch selber nähen. Ich habe also in den letzten Tagen ein „Muster“ zusammen geschneidert, Stanley musste einige Anproben über sich ergehen lassen... und jetzt ist der Fleecestoff (in drei Lagen) Vorbereitet zum nähen.
    Zum Wochenende gibt es also Fotos von diesem Mantel-Näh-Versuch.
    Ich bin gespannt wie das fertig genähte Teil aussieht, vor allem wie es am Opa aussieht und letztendlich ob es passt.



    Auch an alle anderen ganz viele liebe Grüße!

  • Hallo Ulli,
    ich musste meinen Timmy vor 2 Monaten über die RBB gehen lassen. In den Augen der meisten Menschen (auch HH, unterstelle ich jetzt mal) hatte Timmy keine Lebensqualität mehr. Er war zwar weder blind noch taub und auch völlig klar im Kopf, aber er konnte aufgrund diverser Gelenkerkrankungen zum Schluss nicht mehr laufen.
    Dennoch kann ich mich einer Äußerung von Chris nur anschließen: Unsere Hunde nehmen es hin, wie es ist. Timmy hatte sich mit seinem Schicksal arrangiert und war glücklich und zufrieden, wenn er noch im Garten liegen und die am Zaun vorbeilaufenden Kinder sehen und hören konnte. Als dann noch andere Probleme dazukamen, hat Timmy mir gezeigt, dass er jetzt gehen möchte. Und dann war es für mich auch okay so.
    Deine Hunde werden dir zeigen, wie viel sie hinnehmen können, um noch weiterhin am Leben teilhaben zu können. Ich denke mal, dass hängt schon vom einzelnen Hund ab. Mein Timmy hatte einfach einen unglaublichen Lebenswillen ...


    Simone,
    schnell in Kurzform, da ich schon längst im Bett sein müsste (der Wecker steht auf 5 Uhr).
    Super, dass es mit dem K1 bislang so gut klappt. Ich drücke euch die Daumen, dass es so bleibt.
    Das mit dem Hurtta-Mantel ist natürlich blöd, aber dein selbstgenähtes Teil wird sicherlich viel besser werden als so ein Teil "von der Stange" :D .
    Zum Thema Hundeschuhe: Ich hatte für Timmy letzten Winter 2 Schuhe von RuffWear gekauft für die Hinterpfoten. Ich meine, das war Größe S. Wenn du magst, kann Stanley die ja mal anprobieren. Entweder bei meinem nächsten Besuch, oder ich schicke dir die kleinen Schühchen (Rockos sind 3 Nummern größer :shocked: ) mit der Post.


    Franziska,
    schreibst du es bitte hier rein, wenn du etwas gegen Sammys Silvester-Angst gefunden hast? Mein "großer böser" Hund ist nämlich auch so ein Knallgeräusche-Neurotiker. Die letzten beiden Silvester waren für ihn schon ziemlich schlimm, und die Globuli von unserer THP haben nicht wirklich viel bewirkt.


    Chris,
    ich finde es auch toll, wie du dein Wissen und deine persönlichen Erfahrungen hier immer wieder einbringst, und dazu noch alles so "menschlich" erklärst. Ich schließe mich dem Dank meiner Vorschreiberinner somit gerne an :bussi:

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