Maulkorb bei Jagdtrieb?

  • Meine Hündin jagt leidenschaftlich, ich kann sie wirklich kaum noch irgendwo frei laufen lassen. Nachhilfestunden bei Kynologen oer Jägern haben nichts gefruchtet (natürlich AUCH, weil ich nicht konsequent genug bin, ich weiß).


    Nun meine Frage: was spricht dafür, was spricht dagegen, sie an einen Maulkorb zu gewöhnen und sie dann in EINIGERMASSEN widlfreien Gegenden frei zu lassen?


    Klar ist der Nachteil, dass sie hetzt und das Wild Angst hat.
    UND dass sie in ein Auto rennen, der Jäger sie abschießen kann.
    Aber immerhin kann sie kein Wild reißen.


    Hat jemand Erfahrung damit?


    LG
    zwilling

  • Vergiss es. :D


    Die Wahrscheinlichkeit, dass ein einzelner Hund Wild reißt, ist eh gering.


    Aber wenn der Hund regelmäßig hetzen darf, dann wird das Problem auf Dauer schlimmer. Jagen ist und bleibt selbstbelohnend.


    Dazu kommt das 2. Problem: Es ist dem Wild und der Umwelt gegenüber total unfair.
    Vielleicht landet dein Hund nicht vor dem Auto, ein gehetztes Reh rennt aber noch ein Weilchen weiter. Wenn das vor einem Auto landet, stehen auch noch Menschenleben auf dem Spiel.
    Und das darf man nicht riskieren.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Der Maulkorb ändert nichts daran, dass dein Hund für sich, für das Wild und wer weiß für sonst wen auf der Jagd eine Gefahr darstellt.
    Du solltest wirklich an deiner Konsequenz arbeiten, denn nur damit kannst du das Problem wirklich in den Griff bekommen.

  • Zitat

    Klar ist der Nachteil, dass sie hetzt und das Wild Angst hat.
    UND dass sie in ein Auto rennen, der Jäger sie abschießen kann.
    Aber immerhin kann sie kein Wild reißen.


    und genau aus diesen gründen würd iches nicht riskieren meinem hund zuliebe. was ist wenn sie eine wildsau jagd, dann kann sie sich nicht mit maulkorb verteidigen. beim autounfall ist sie dahin.


    glaub mir ich hab hier auch ein unverbesserliches exemplar sitzen. ich kann dir nur raten schöne lange schleppleine dran. dann hat sie genug bewegungsspielraum zB 20m, dazu am besten ein eingezeunten hundeplatz zum freirumlaufen suchen, sonst kannste auch übers fahrradfahren, joggen etc ihr die nötige bewegung beschaffen.


    abruftraining, impulskontrolle, jagdersatzbeschäftigungen können sie geistig auslasten und dir kooperativer gestalten, darübr kannst du im forum einige hilfreich threads finden.


    viel glück, es ist ne menge arbeit die auf dich zukommt


    lg annia

  • Gerade bei Hasen ist der Schocktod gar nicht so unüblich. Dafür muss sie noch nicht mal an den Hasen rankommen.


    Jagen ist für mich ein absolutes No-Go. Ich habe auch einen Jäger, und ich habe eine Schleppleine. Und fast 1 Jahr Training und keinerleit Erfolgserlebnisse für sie haben dazu geführt, dass ich sie auf meiner Trainingswiese trotz Hasen mittlerweile laufen lassen kann - am Generalisieren für alle Gebiete arbeiten wir. Es geht, aber es ist Arbeit. Und vielleicht werde ich sie in manchen Gebieten nie ohne Schlepp laufen lassen können, aber das ist ok. Das ist für mich kein Grund, sie jagen zu lassen.

  • Zitat

    Aber wenn der Hund regelmäßig hetzen darf, dann wird das Problem auf Dauer schlimmer. Jagen ist und bleibt selbstbelohnend.


    genau und deshalb ist es für den Hund auch schon ein tolles Gefühl zu hetzen ohne das Wild letztendlich zu töten.


    Waren heute beim TA und mussten lange warten, weil die einen Jagdhund operieren mussten, der in ein Auto gelaufen ist. Dieser war aber gerade im Dienst, war also sozusagen ein Dienstunfall. Das komplette Bein war offen. Überleg´s Dir lieber nochmal, das ist kein kleines Problemchen mit dem Jagen und Du gefährdest ja nciht nur Deinen Hund, sondern auch die Autofahrer..(-innnen, evtl. mit Kindern auf dem Rücksitzt??).

  • ich kenne eine greyhound hündin welche ein ehemaliger rennhund aus england/irland ist und deren halterin lässt diese tatsächlich mich maulkorb frei, da sie schon edliche kaninchen gerissen hat :|


    ist nicht gerade die beste lösung und die dame könnte die hündin ja auch auf einer kaninchenfreien wiese laufen lassen, dann bräuchte sie das nicht, aber nun ist das nunmal so... nicht schön :/ deswegen: gibt es wirklich keinen ort bei euch wo kein wild ist?


    bei manchen hunden ist es einfach schwer den jagdtrieb einzudämmen, meiner wäre übrigens auch weg wenn der was sieht, wenn er es riecht reicht das schon, aber da meide ich auch bewusst solche gebiete!


    und konfrontationstechnik bringt auch nur bedingt was ;) an deiner stelle würde ich ein gebiet suchen wo kein wild ist. ansonsten freilauf nur im eingezäunten gebiet oder eingeschränkt mit SL.


    und wie die anderen schon sagten: jagen ist ein selbstbelohnendes verhalten! jedes mal verstärkt es den drang danach noch! also wenn du das nicht willst, vermeide es! :p

  • Vielen Dank für Eure Antworten!!


    Sehr einleuchtend: das HETZEN wird weiter selbstbelohnend ausgeübt. Das mit dem Maulkorb lass ich nun also (war übrigens ein Tipp aus der ZooFACHhandlung...).


    Dann eben zurück zur guten alten Schleppleine, die ihr zwar Auslauf gibt (20m), aber KEINERLEI Lerneffekt hat. Sie weiß einfach genau, wann sie dran ist und wann nicht.


    Was mir aber wirklich auch hilft: dass es andere Hundehalter gibt, die ähnliche Probleme haben UND AUCH NICHT SEHR VIEL WEITER KOMMEN. Da fühl ich mich nicht ganz so als Versagerin mit einem Ausnahmehund.


    LG,
    zwilling

  • Hallo Zwilling,


    ich bin leider auch nicht immer konsequent.


    Aber ich will, dass Zampa zumindest tagsüber auf relativ sicherem Terrain (keine viel befahrenen Straßen in der Nähe) frei laufen kann.


    Also arbeite ICH an MEINER Konsequenz ... das Ergebnis zeigt mir, dass ich richtig liege, denn ich sage Dir, es gibt nichts schöneres, als einen 2-stündigen Spaziergang mit mehreren Hunden und Menschen, wo auch meine Hündin frei laufen kann!!!


    Versuch es doch wenigstens ;-)


    Liebe Grüße


    Doris

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