Hetztrieb wecken durch Hunderennen?

  • Hallo!
    Mira liebt es zu Rennen und ist auch sehr schnell. Zu schnell für mich. Selbst wenn ich auf dem Mountainbike mit 50m Vorsprung Vollgas fahre, hat Mira mit binnen Sekunden überholt. (habe leider keinen Tacho am Rad).
    Nun würde ich sie gern mal auf einer Rennbahn so richtig austoben lassen. Nebenbei wüßte ich auch zu gerne WIE schnell sie ist.
    Nun habe ich gelesen, das die Hunde dort hinter einem (künstlichen?) Hasen herhetzen.
    Meine Sorge ist nun, das ich damit ihren bisher nur minimal vorhandenen Hetztrieb fördere. Es wäre extrem doof, wenn sie dann nicht mehr problemlos frei durch Wald und Feld laufen könnte! Das wäre es mir dann auf keinen Fall wert!!
    Kennt sich jemand aus?
    Gruß,Karin :runningdog:

  • Vorausgesetzt der Hund ist ausreichend trainiert um diese Belastung zu vertragen, wüßte ich nichts dagegen einzuwenden.


    Daß der Hetz- oder Jadgtrieb dadurch gefördert wird ist sehr sehr unwahrscheinlich. Hunde können sehr wohl zwischen Arbeit auf dem Platz und der freien Natur unterscheiden (Schutzhunde stellen ja auch nicht jeden Passanten). Den meisten Hunden macht es einen Riesenspaß und sie lieben das, ob Rennbahn oder Cursing.


    Aber denke an eins, wenn du das regelmäßig machst, wird dein Hund superfit und muß in trainingsfreien Zeiten entsprechend ausgelastet werden.

  • Hi


    Also ich wäre da vorsichtig.
    Für den Hund ist es ja keine Atrappe, der er da hinterherläuft, sondern schlicht und ergreifend ein fliehendes Beutetier. Es mag schon sein, dass Hunde, die von klein an regelmäßig auf Rennbahnen laufen mit der Zeit den Unterschied zwischen Rennbahn (hier darf ich hetzen) und freier Natur (hier darf ich nicht hetzen) unterscheiden können. Aber Hunde die nur ab und zu "spaßeshalber" mal über die Rennbahn flitzen dürfen, können diesen Unterschied gar nicht erkennen. Wie sollen die auch verstehen, dass sie auf der Bahn der Beute hinterherhetzen dürfen/sollen, aber beim Spaziergang die weglaufende Katze oder den flüchtenden Hasen NICHT hetzen dürfen.


    Wenn du weiterhin entspannte Spaziergänge mit deinem Hund machen möchtest, würde ich auf die Rennbahn verzichten.


    liebe Grüße
    Steffi

  • Also ich weiß nicht ob das wirklich ein Problem wäre?
    Solange der Hund gut im Grundgehorsam steht!
    Ich mein, es gibt so viele Dinge, die unsere Hunde manchmal dürfen und manchmal nicht!
    Ich denke das durchschauen die meisten schon.
    Einige Beispiele, die mir gerade einfallen:
    Meine Hunde würden auch gerne jeden anderen Hund begrüssen, meist dürfen sie ja auch, aber manchmal eben auch nicht.
    Sie dürfen an mir hochspringen, an anderen Personen nicht.
    Hunde die hüten dürfen diesen Trieb auch nur kontrolliert und in Zusammenarbeit mit ihren HF ausleben und nicht jedes x-beliebige Objekt hüten usw. usw.
    Ich sehe da also kein Problem, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren!


    Liebe Grüsse,
    Björn

  • Hi


    Wäre vielleicht ganz hilfreich, wenn sich mal jemand melden würde, dessen Hund schon auf einer Rennbahn gelaufen ist :wink:


    Ich denke einfach, dass der Jagdtrieb bei Hunden ein selbstbelohnender Trieb ist. Schon allein das hinterherhetzen einer Beuten macht so viel Spaß, dass der Hund diesen "Kick" immer wieder sucht.
    Nicht umsonst wird ja Leuten immer wieder geraten, einen Hund unbedingt für einige Zeit an einer Schleppleine zu führen, wenn er schon mal Wild gehetzt hat. Damit er eben keine Gelegenheit mehr bekommt, diesem sich selbstbelohnenden Trieb nachzugehen.
    Ich glaube, dass wenn man einem Hund erlaubt zu jagen (in dem Fall auf der Rennbahn), kann man hinterher gewaltige Probleme bekommen. Vorallem, wenn der Hund plötzlich mit einem ähnlichen Reiz konfrontiert wird (aufspringender und flüchtender Hase auf einem Feld).
    Da Karins Hund bis jetzt offenbar noch kein extremes Jagdverhalten gezeigt hat, wäre mir die Gefahr einfach zu groß, dass der Hund "auf den Geschmack kommt" und sie hinterher dann Probleme hat, ihm das wieder abzugewöhnen.


    liebe Grüße
    Steffi

  • Hallo Karin,


    also ich sehe es wie Björn, es sollte kein allzugroßes Problem sein. Wichtig finde ich aber, daß der Hund gelernt hat, daß er normale nicht jagen darf, aber dies scheint ja bei deinem Hund soweit sicher zu sein. Du mußt deinem Hund klar machen, daß er nur "jagen" darf wenn du ihm es erlaubst, ansonsten ist es tabu.
    Natürlich ist auch das was Staffy gesagt hat mit zu beachten. Die körperliche Fitness des Hundes muß vorhanden sein.



    Schönen tag und viel Spaß noch

  • Wir waren mit Pebbles schon auf der Rennbahn. Sie ist geil auf die Maschine - aber das wars. Sie beutelt weder im Ziel den "Hasen" noch sonstwas. Läuft sie 200 m und hinten fängt sie keiner an, kanns vielmehr sein, daß sie, sobald die Maschine aus ist, direkt wieder zu mir zurück gerast kommt. Sie hat NULL Hetztrieb im Alltag, hört sie aber die Hasenmaschine, dreht sie völlig durch.


    Vorraussetzung ist wirklich aber, daß der Hund gut durchtrainiert ist, aber da wird zumindest hier auf der Rennbahn auch stark drauf geachtet und die Strecken nur langsam gesteigert.

  • Mir wurde von Fachleuten schon erklärt, dass so eine Rennbahn für alle Hunde mit Trieb totales Gift ist. Hunde mit Jagdtrieb, die man nicht jagen lassen will oder Mühe hat dies zu unterbinden, sollte man nicht auf so Rennstrecken lassen. Da kommen die erst auf den Geschmack.


    Windhunde allerdings kann man wohl damit super auslasten. Trotz Möglichkeiten hat das von uns im Verein noch niemand gemacht, aus der Angst heraus, die Hunde könnten danach die Jagd noch toller finden.


    Ich brauch mit meinem Hund blos schnell Rad fahren, und sie verfällt sofort in den Jagdtrieb. Deshalb laß ichs. Wenn dein Hund gar nicht jagt, vielleicht gehts dann. Oder er fängts an. Jagen hat mit Grundgehorsam nicht viel zu tun. Es ist ein Trieb der je nach Hund mehr oder weniger stark ausgeprägt ist. Da legts dann einfach einen Schalter um. Deswegen heißts ja auch Trieb.


    Ich denke mit einem Hund gehts, mit dem anderen nicht. Aber wer weiß das schon vorher?

  • Zitat

    Mir wurde von Fachleuten schon erklärt, dass so eine Rennbahn für alle Hunde mit Trieb totales Gift ist. Hunde mit Jagdtrieb, die man nicht jagen lassen will oder Mühe hat dies zu unterbinden, sollte man nicht auf so Rennstrecken lassen. Da kommen die erst auf den Geschmack.


    Das halte ich genauso für ein Gerücht, wie die -sich immer noch hartnäckigen- Aussagen, daß wenn ein Hund rohes Fleisch bekommt "wild" wird oder der Jagdtrieb ebenfalls wieder durchkommt.
    Die Barfer unter uns beweisen immer wieder das Gegenteil.
    Mein Hund hatte auch einen ausgeprägten Jagdtrieb und jetzt geh ich locker an allem vorbei was jagtbar ist.


    Schönen Tag noch

  • Ich denke sogar, daß ein kontrolliertes "jagenlassen" durchaus auch ein wenig den Trieb befriedigt. Zwar nicht allgemeingültig, aber durchaus möglich. Und ich denke, daß Hunde durchaus unterscheiden können, wo sie sind. Rennbahn oder Wald.

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