Leinenaggression - wie habt ihr das Problem gelöst?

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    megarafrauchen
    Ah ok ... Zickerei hört sich für mich so "nett" an ... das was ich gerne hätte. .. ein wenig geknurre und das war es dann

    Das ist so ein Beispiel... Also, mit dem, was Balou zeigt, wärst Du dann wohl schon zufrieden, ich bin es aber nicht. :sad2: Ich denke, es ist wohl mein Fehler, zu hohe Ansprüche zu haben, an meinen Hund (und an mich :hust: )

    Zitat

    Die Hundeschule hat mir ja gezeigt, wie es funktioniert ... einen beherzten Griff in die Seite Bein/Bauchfalte. Davon läßt er sich schon beeindrucken ... also nicht wenn es schon zu spät ist aber bevor er hochdreht ... er läßt sich dadurch immer wieder abbremsen.

    Da sagt mir mein Bauchgefühl, dass ich das bei Balou nicht versuchen sollte. Bzw. wann ist denn der richtige Zeitpunkt?? Euer Hund muss ja schon ungewünschtes Verhalten zeigen, sprich knurren, oder? Ansonsten verknüpft er ja rein den Anblick eines Hundes mit dem Gekneife. Also nix für Balou und mich.

    Zitat

    @vallea
    Das ist auch meine Erfahrung mit Hilfsmitteln jeglicher Art ... sie helfen rein temporär, machen es langfristig aber nur schlimmer, weswegen ich sie für reine Zeitverschwendung halte.

    Hm, ich hab aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben mit der Rütteldose :smile:
    Ich weiß nicht, ob man wegen 2 Tagen nach einigen Guten direkt sagen kann, es wirkt nicht und hat alles verschlimmert?!

  • Zitat


    @vallea
    Das ist auch meine Erfahrung mit Hilfsmitteln jeglicher Art ... sie helfen rein temporär, machen es langfristig aber nur schlimmer, weswegen ich sie für reine Zeitverschwendung halte.

    Das ist die Erfahrung, die ich auch gemacht habe. Vielleicht magst Du Dich mal mit HTS vertraut machen, das hat mir geholfen meinen Körper und meine Stimme so einzusetzen, dass ich beides als wirksames Hilfsmittel zur Verfügung habe. Und - so blöd es sich anhört - mir ist klar geworden (auch wenn ich mich wiederhole), dass ich meinen muss, was ich sage und das in der Absicht etwas Gutes für meinen Hund zu wollen.

    Fantasmita: Mit einem bisschen Knurren hätte ich leben können. Bei uns war es in der schlimmsten Zeit so schlimm, dass Meggie bestimmt 100-200m gebraucht hat bis sie sich nach einer Hundebegegnung wieder beruhigt hat und auch schon bei Hunden ausgeflippt ist, die auf der anderen Straßenseite (breite Straße) liefen.

    Ich habe in der letzten Zeit mein Timing stark verbessert. Ich sehe schon viel früher, was sie vorhat und reagiere sofort drauf. Ich unterbreche sie also schon bevor es überhaupt losgeht und das funktioniert ganz gut.

  • Zitat

    Da sagt mir mein Bauchgefühl, dass ich das bei Balou nicht versuchen sollte. Bzw. wann ist denn der richtige Zeitpunkt?? Euer Hund muss ja schon ungewünschtes Verhalten zeigen, sprich knurren, oder? Ansonsten verknüpft er ja rein den Anblick eines Hundes mit dem Gekneife. Also nix für Balou und mich.

    Der richtige Zeitpunkt ist, bevor er sich aufspielt, Du aber schon sehen kannst, dass er es vorhat. Bei Meggie z.B. geht der Schwanz ganz leicht hoch und die Ohren bewegen sich anders. Dann bekommt sie sofort ein "Nein" oder "Kscht" - je nachdem was grade aus mir rauskommt :lol:

  • Zitat

    Euer Hund muss ja schon ungewünschtes Verhalten zeigen, sprich knurren, oder?

    Als ich das in der Praxis ausprobiert habe, habe ich es in dem Moment gemacht, wo er fixiert hat/sich versteift hat ... also nicht erst, wenn er schon im vollen Modus ist ... den Zeitpunkt abgepaßt, wo er nicht so hochgedreht ist, dass er mich als Ersatz frißt :lol:

    Zitat

    Ich denke, es ist wohl mein Fehler, zu hohe Ansprüche zu haben, an meinen Hund (und an mich hust )

    Das mag zum Teil sein, andererseits lieber in den Anfängen der Leinenaggression richtig arbeiten, als das es sich hochspielt. Bei Max fing es ja auch kleine an und ich war über ca. 2 Monate begeistert von unseren Fortschritten mit an der Seite absitzen lassen und Leckerchen geben. Hat ihn dann nur irgendwann nicht mehr interessiert und dann kam Aggression Teil 2 und Teil 3.


    Zitat

    Bei uns war es in der schlimmsten Zeit so schlimm, dass Meggie bestimmt 100-200m gebraucht hat bis sie sich nach einer Hundebegegnung wieder beruhigt hat und auch schon bei Hunden ausgeflippt ist, die auf der anderen Straßenseite (breite Straße) liefen.

    So war es bei uns auch ... sogesehen ... haben wir ja doch schon einiges erreicht :gut:

  • Ja, ich hab mir auch die DVDs der HTS schon vorgemerkt :smile:

    Mit diesem "vorzeitig schon eine Ansage machen" hab ich bisher immer befürchtet, dass ich Balou damit erst recht aufstachele und auf dumme Gedanken bringe und habs deswegen vermieden...

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    Mit diesem "vorzeitig schon eine Ansage machen" hab ich bisher immer befürchtet, dass ich Balou damit erst recht aufstachele und auf dumme Gedanken bringe und habs deswegen vermieden...


    Genau da hakt es bei mir auch. Manchmal habe ich den Eindruck, ich habe den Moment verpasst und deshalb regt sie sich auf und manchmal denke ich, sie regt sich bloß deshalb auf, weil ich durch mein eingreifen den Startschuß gegeben habe...
    Manchmal läuft es super, ich habe ein Gefühl dafür und "lebe" es einfach. Aber oft steht mir einfach mein Kopf im Weg. Was ist jetzt angebracht, was tust du, wann greifst du ein? Und dann ist da natürlich auch nur noch wenig mit der Ruhe, die ich eigentlich vermitteln möchte...

  • Ich glaub, das ist genau der Punkt. Manchmal muss man eher den Bauch als den Kopf einschalten. Sobald man anfängt nachzudenken, ist es schon vorbei.

    Das Eingreifen muss in dem Moment erfolgen, wo ich noch eine Chance habe auf den Hund einzuwirken und wenn er sich erstmal hochgeschaukelt hat, ist es zu spät. Beobachte ich meinen Hund aber genau, sehe ich ganz kleine Veränderungen im Verhalten und in der Körperhaltung und kann ich unterbrechen bevor er sich hochschaukelt. Das Eingreifen muss allerdings auf den Hund angepasst sein - je nach Hund reicht ein verbales Abbruchkommando, ein körpersprachliches Signal oder man muss halt auch mal körperlich werden.

    Folgende Situation: Wir stehen in einer Gruppe (vier Menschen, 2 Hunde) zusammen auf dem Vorplatz vom HuPla. Meggie steht neben mir an der Leine. Ein für sie fremder Hund kommt auf das Gelände und läuft einige Meter entfernt an uns vorbei. Ich sehe aus den Augenwinkeln wie sie sich leicht versteift und die Ohren sich Richtung Hund bewegen. Da kam schon ein "Nein" aus mir raus (ohne dass ich nachgedacht hätte). Meggie ist kurz zurück gewichen und sich dann entspannt. Hätte ich auch nur eine 10tel Sek. später reagiert, wäre sie nach vorne gegangen. Sie dann zu beruhigen, wäre deutlich schwieriger gewesen.

  • Sehe ich auch so ... ist aber auch nur ein Teil des ganzen. Unser Timing war schon immer gut ... aber früher war halt auch Körpersprache und Grundeinstellung nicht ok, deswegen hat auch die frühzeitige Ansage nix gebracht, weil Max uns nicht für voll genommen hat.

  • Hiya, einmal möchte ich hier ein Lesezeichen setzen!

    Zum anderen hätte ich eine Frage an dich, Fantasmita! :) Und zwar, reagiert dein Hund denn auch so auf Hunde, die er kennt und mag?

    Wir haben ja auch ein kleines Problem mit Leinenaggression. Allerdings sind wir gsd auf einem guten Weg und haben schon viele Fortschitte gemacht! *freu* :)

    Lieben Gruß
    ~Felis

  • Zitat

    Das ist die Erfahrung, die ich auch gemacht habe. Vielleicht magst Du Dich mal mit HTS vertraut machen, das hat mir geholfen meinen Körper und meine Stimme so einzusetzen, dass ich beides als wirksames Hilfsmittel zur Verfügung habe. Und - so blöd es sich anhört - mir ist klar geworden (auch wenn ich mich wiederhole), dass ich meinen muss, was ich sage und das in der Absicht etwas Gutes für meinen Hund zu wollen.)

    Ich habe in der letzten Zeit mein Timing stark verbessert. Ich sehe schon viel früher, was sie vorhat und reagiere sofort drauf. Ich unterbreche sie also schon bevor es überhaupt losgeht und das funktioniert ganz gut.

    DAS kann ich komplett unterschreiben. Auch wir haben uns nun mal mit HTS vertraut gemacht und es hilft uns sehr!

    Emily ist zwar kein aggressiver Kandidat, aber sie pöpelt gerne (meist aus Unsicherheit, den Angriff ist die beste Verteidigung) an der Leine andere Hunde an. Oder verbellt Fußgänger (besonders in der Dämmerung).

    Mit der HTS-Geschichte bekommen wir diese Situationen super gehandelt und Emily ist wesentlich entspannter, froh, dass wir das für sie regeln.

    Der korrekte Zeitpunkt ist wichtig, auf Instinkte vertrauen, nicht erst denken oder angespannt warten, wann der Zeitpunkt korrekt ist. Einfach machen. Funktioniert super. Ob dann ein "kssch", ein "hey" oder ein "nein" rauskommt, ist völlig egal - das kann ich spontan nämlich auch nicht steuern :D

    Bei uns heute Morgen z.B. folgende Situation: wir um halb sechs im Dunkeln unterwegs, an der Bushaltestelle sitzt ein mächtiger Mann, hustet. Der ist morgens immer einen Beller wert. Aber nicht heute. Ich bemerke das erste kleine Anspannen, das nach-vorne-richten der Ohren von Emily und bremse sie direkt mit einer Handbewegung und "kssch" aus. Sie bremst rückwärts aus, geht an meiner Seite ruhig an der Bushaltestelle vorbei. Für uns noch vor kurzer Zeit undenkbar. Denn die "pass auf" (oder "schau") Geschichte war auch nicht unsere Methode....und ohne Ablenkung mit Leckerchen ging´s dann nicht. Ablenken ist aber nicht mein Ziel. Ich kann jedenfalls HTS auch nur empfehlen!

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