Einsatz von Hilfsmitteln in der Hundeerziehung legitim?!

  • Zitat

    @ Fantasmita

    Deine Antwort verstehe ich jetzt gerade nicht wirklich :???: !

    Wie willst Du einen beuteorientierten Hund mit der Schleppleine vom Jagen abhalten?

    Habe ich nicht geschrieben :).

    Man kann einen beuteorientierten Hund sichern, indem ich ihn an der Schleppleine habe.
    Im übrigen arbeite ich gar nicht mit Schleppleine und mein Hund hat trotzdem Freilauf, wir gehen halt nicht frei in entsprechenden Gebieten, wo viel zum jagen ist. An seinem Jagdtrieb arbeiten wir seit einem Jahr und über die Pfeiffe ist er schon gut abrufbar. Wir sind aber noch lange lange nicht so weit, dass wir ihn im Wald laufen lassen könnten, deswegen gehen wir halt schlichtweg nicht in den Wald ;) es gibt ja weitaus mehr Möglichkeiten mit dem Hund aktiv zu sein als im Wald.

    Ansonsten geht es bei uns rein über das Training der Impulskontrolle und es funktioniert ... natürlich als langwieriger Prozeß.

  • @ Fantasmita

    Da hätte ich ein Problem! Hier bei uns gibt es da, wo der Hund laufen könnte, auch Wild! Im Wald die Rehe, auf dem Feld die Hasen, in Parks Tauben,Vögel, an den Seen Schwäne, Enten, Gänse etc.!

    Und meinen Hund (einem Tier, dem das Laufen ein Bedürfnis! ist) dauerhaft an die Schleppleine zu legen (das ist Tierquälerei) oder besagte Umgebung zu meiden, ist für mich keine Lösung!
    Aber letztendlich muss ja jeder selbst entscheiden, was für ihn der richtige Weg ist! :smile:

  • Bei uns sind auch Hasen, Tauben, Enten und das ganze Gedöns aber das ist ja leichter trainierbar als Wild im Wald. Immer abhängig vom Hund aber für die Nutzung von Teletaks sind mir die Begründungen hier wirklich zu flach.

    Ansonsten denke ich den meisten Hunden ist Laufen ein Bedürfnis ;) da ist dein Hund keine besondere Ausnahme.

    schnauzermädel hatte auf den ersten Seiten einen Fall benannt, wo der Einsatz von Hilfsmitteln wirklich Sinn gemacht hat, danach habe ich viele Argumente, insbesondere fürs Teletak, gelesen die mir einfach zu schwammig waren.
    Hat irgendwie was von "wenn ich meinem Kind eine knalle, macht es das nächste mal auch nicht wieder den Fehler" ... ich denke es gibt viele Erziehungsmethoden ... und man kann auch bei schwierigen Hunden auf Hilfsmittel die über Bestrafung laufen, verzichten. Man kann soviel über Körpersprache, das eigene Verhalten und das Verstehen lernen des Hundes machen, dass bestrafende Hilfsmittel einfach - in den meisten Fällen - der einfache Weg sind und ein Armutszeugnis für den Hundehalter.

    In Einzelfällen können Wurfkette und Rascheldose ihren Sinn machen ... wie schnauzermädel schon schrieb, gehört das jedoch vernünftig aufgebaut und man hat dem Tier nicht einfach ne Kette zwischen die Beine zu knallen. Ich bezweifele, dass jeder der diese Krücken verwendet überhaupt daran gedacht hat sie vernünftig aufzubauen und dem Hund auch eine Alternativhandlung anzubieten?!

    OK Wasserpistole finde ich nun nicht so schlimm aber Teletak geht in meinen Augen bei 95% der Fälle gar nicht.

  • Da die Teles freiverkäuflich sind und viele Hundehalter den Dingern bei Akutproblemen nicht abgeneigt sind, hier mal Grundsätzliches:

    Es gibt sehr viele Punkte, die gegen ein Tele sprechen, man sollte sie also kennen.

    Zuerst ist das die Frage der Handhabung. Die meisten Hundehalter können weder punktgenau loben, noch punktgenau ein Kommando geben oder gar strafen. Das Knöpfen muss aber punktgenau betätigt werden.
    Scheitert die Ausbildung also an Defiziten beim Besitzer und das ist über 90% der Fälle so, dann hilft auch kein Tele.

    Dann sollte man immer wissen, dass trotz modernster Technik die Stärke des Impulses extrem variiert.
    Das hängt einerseits mit dem individuellen Empfinden zusammen, das kennt jeder von Reizstrombehandlungen, der eine spürt sehr schnell das kribbeln, der andere merkt nichts und die Arzthelferin muss sehr weit aufdrehen. Das ist bei Hunden nicht anders. Dazu kommt es auf die Tagesform, die Luftfeuchtigkeit, evtl. Feuchtigkeit im Halsbereich, den individuellen Widerstand der Haut (der variiert auch bei einem Hund stark). So kann ein Impuls, der grade noch nicht störend war, kurze Zeit später sehr schmerzhaft sein, bzw. ein Impuls, der sehr schmerzhaft war, später keine Wirkung zeigen.
    Wenn man seinen Hund über Schmerzeinwirkung erziehen möchte, dann sollte man aber doch eigentlich wissen, was da grade tut, oder?

    Jetzt kommt der Ausbildungsstand des Hundes. Selbst wenn -wie in NRW- Strom unter Umständen über eine Ausnahmegenehmigung erlaubt wird, darf er nur das letzte Mittel nach erfolgter Grundausbildung sein. Fast alle gut erzogenen Familienhunde, die unnauffällig leben und viel Freilauf genießen, haben nicht den Ausbildungsstand, der vor der Anwendung nötig ist.
    Fühlt euch nicht auf den Schlips getreten, eure Hunde sind für euer Leben bestens erzogen und ausgebildet. Aber bevor man mit Strom an der Hund geht, muss noch mehr Ausbildung her. DAS ist der Punkt. Und wenn der geneigt Stromliebäugler sich diese Mühe machen würde (oder oft auch nur die Mühe, die ihr eich gemacht habt), dann würde er in den meisten Fällen gar kein Tele mehr brauchen. Der Innotek-Slogan "Quicker training, better Dogs" ist Werbung.

    Dann noch einiges zur Stärke der Impulse. Moderne Geräte kommen etwa einem elektrischen Weidezaun gleich, wenn man die höchste Stufe nutzt. Einen Hund, der grade wirklich hetzt halten die nicht auf. Schmerzen hat er aber trotzdem, Male am Hals, die wie die Verbrennung eines medizinisches Lasers aussehen oder nässende Wunden einige Tage später, kommen sicherlich nicht von ungefähr.
    Ist man jetzt noch so dumm und meint solche Geräte in Aggressionsbereichen einsetzen zu wollen, dann kann man sich später die hervorragenden Fehlverknüpfungen, die manchen Hund für den letzten Gang beim TA enden ließen, ansehen. Schön ist das nicht.

    Es gibt sicherlich ganz vereinzelt Hunde, die sich durch einen erfahrenen Ausbilder so korrigieren lassen. Aber bei den meisten Nutzern scheitert es ja bereits daran, dass der Hund das Halsband als Quelle des Übels verknüpft und es damit vollkommen sinnlos wird. Oder weil der Nutzer den passenden Zeitpunkt versemmelt, einen nicht ausreichend vorbereiteten Hund versucht zu trainieren, der dann in Panik verfällt, und so weiter und so fort...

    LG
    das Schnauzermädel

  • Wieso sind Hasen, Tauben, Enten und das andere "Gedöns" leichter trainierbar? :???: Der Sinn erschliesst sich mir gerade überhaupt nicht! Aber Du musst das nicht beantworten! Wirklich!

    Ich habe den Link von Canis, M. Grewe hier reingestellt, um meine Meinung zum Einsatz von Reizstromgeräten verdeutlichen! Wenn Du den Artikel als flach empfindest, dann hast Du ihn entweder gar nicht, nicht richtig gelesen oder schlichtweg nicht verstanden!


    Zitat

    Ansonsten denke ich den meisten Hunden ist Laufen ein Bedürfnis da ist dein Hund keine besondere Ausnahme.

    Das verdient keine Antwort! Ehrlich gesagt, erübrigt sich da jede weitere Diskussion!

    VG

  • Zitat

    Wieso sind Hasen, Tauben, Enten und das andere "Gedöns" leichter trainierbar? :???: Der Sinn erschliesst sich mir gerade überhaupt nicht! Aber Du musst das nicht beantworten! Wirklich!

    Ich habe den Link von Canis, M. Grewe hier reingestellt, um meine Meinung zum Einsatz von Reizstromgeräten verdeutlichen! Wenn Du den Artikel als flach empfindest, dann hast Du ihn entweder gar nicht, nicht richtig gelesen oder schlichtweg nicht verstanden!


    Das verdient keine Antwort! Ehrlich gesagt, erübrigt sich da jede weitere Diskussion!

    VG

    Grewe hat aber die Kehrseite der Medaille wenig beleuchtet. Grade bei den Hunden, wo er den Einsatz als durchaus sinnvoll erachtet, hilft ein Tele meist nicht.
    Wenn man nicht in der Lage ist seinen Hund konform zum Tierschutzgesetz so zu erziehen, dass er Freilauf genießen kann, dann hat man zig Möglichkeiten für Ausgleich zu sorgen. Listenhundehalter, Halter aggressiver Hunde und eben auch Halter jagdbegeisterter Hunde schaffen das. Man muss nur suchen und etwas mehr Aufwand in Kauf nehmen.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Wegen Rockys Gartenzaunbellen hab ich mehrere Methoden ausprobiert - Trainings-Discs (zum Unterbrechen und dann sofort Action bei mir) - war ganz okay, aber ich kann ja schlecht ständig mit den Discs rumstehen.

    Sprühhalsband - kurzzeitiger Erfolg - bis die Nachbarskinder gemerkt haben, dass Rocky bestraft wird, wenn sie ihn zum Bellen reizen. :zensur: :zensur:

    Mittlerweile hab ich akzeptiert, dass mein Hund eben nun mal bellt und siehe da - er bellt weniger :lachtot:

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