Bin so ungeduldig ... any Tipps?

    Hi Leute,

    also eigentlich ist es kein Problem von meinem Hund, sondern mein Problem ... ich bin in der Hundeerziehung so ungeduldig und rege mich voll schnell auf und ich glaub das ist weder gut für mich noch für meinen Hund .... gibts hier vielleicht noch Leute die sich voll schnell über ihre Hunde ärgern und habt ihr vllt Tipps wie man in bestimmten Situation ruhiger bleiben kann?

    Eben hatte ich wieder ein gutes Beispiel ... bin mit Hund ins Feld gefahren ... ihn ausm Auto gelassen ... wir gehen ein paar Schritte ... dann rufe ich ihn und eigentlich kommt er sofort ... nun er kam dann nach gefühlten 10 sek. Ich mir schon gedacht na super ... ein paar Meter weiter wieder gerufen ... er kam wieder erst nach sekunden und schnüffelte in Ruhe weiter! Hat natürlich genervt... also ich ihn an Schleppi genomm ... sind gegang... alles ok ... an der Schleppi haben wir auch wieder super gehört. Also sind wir weiter gegangen ... und dann habe ich die Schleppleine wieder ab gemacht weil er sich ja dann wieder gut benommen hat. Und das war der Fehler, denn wir gehen da an einer Kuhwiese vorbei ... auf die er nicht darf wegen den ganzen Kuhfladen ... und das weiß er und geht eigentlich auch nicht rauf. Aber heute ist er rauf ... ich NEIN gesagt eigentlich kommt er dann sofort zurück. Aber diesmal guckt er mich nur an ... ich sag nochmal NEIN, Komm Her. Und was macht er ... weg renn ... dann erschnüffelt er nen Kuhfladen ... und ich kann nur am Wegesrand stehen und sagen "WEHE" und "NEIN" und dieser Arsch von Hund lässt sich nicht beeindrucken ... hat mich voll auf 180 gebracht. Da hinterherrenn ja eh nix bringt bin ich den Weg nen Stück zurück gelaufen damit er erstma vom Fladen weg geht ... ging auch nur das er dann wie ein verrückter Runden gerannt ist aus lauter Freude mich überlistet zu haben (naja wahrscheinlich hat er gedacht wir spielen jetzt ein tolles Spiel,k.a.) ^^ Ja ich mich dann hingehockt als ob ich was gefunden habe ... hat ihn dann auch interessiert also is er zu mir gekomm ... ich ihn am Halsband geschnappt ... mich extrem zusammen gerissen ihm nicht die Gurgel umzudrehen, an die Leine und zurück zum Auto, Spaziergang vorbei. Solche Situationen bringen mich immer so zur Weißglut wie dieser kleine Pubertäre Bengel mich verarscht ...

    Habt ihr ne Idee was ich in solchen Situationen machen kann das ich ruhig bleibe? Weil letzen Endes hätte ich einfach die Schleppi dran lassen sollen, dann hätte ich drauf treten könn und er wär gar nit so weit auf die Weide laufen könn ... und das schnappen wenn er dann endlich zu mir kommt ist natürlich auch kontraproduktiv weil er dann eher noch weniger zu mir kommt ... aber ich bin dann immer sooooo sauer ... voll zum kotzen!!!!!

    LG

    Ist bei mir ähnlich. Ich bin auch immer schnell sauer. Aber ich lenke das auf mich selbst. Denn wenn der Hund nicht hört und macht was er will, dann ist das MEIN Fehler. Und genau das sage ich in dem Moment, ich bin schuld daran und NICHT der Hund. Geht der Hund flitzen, weil ich die Schlepp nicht dran hatte, dann bin ich auf mich sauer, dass ich die Schlepp nicht dran hatte und nicht auf den Hund, das er geflitzt ist.
    So erinner ich mich auch gleichzeitig immer wieder daran, an was wir noch üben müssen, komme ins grübeln, wie ich das am besten mache und schon ist das sauer sein weg und ich denke sogar nützlich nach ;)

    Mhh bei mir kommt das Nachdenken immer erst später ... vor allem weil ich die Schleppi ja dran hatte und er dann hören kann doch wenn ich so "gütig" bin und ihn ohne laufen lasse dann nutzt er es aus ... is doch unfair ^^

    Ist nicht unfair, ist total normal ;)

    Kleiner Tipp? (kappt aber nicht immer...)

    Kauf dir n dünnes Stück Seil im Baumarkt, lass es so 30 cm lang am Halsband dran - mach die Schlepp ab - ich kenne Wuffis, die denken dann immernoch "ich bin an der Schlepp" - und sinds eigentlich gar nicht mehr ;)

    Ansonsten bleibt dir nix übrige, als die Schlepp halt wirklich dran zu lassen, bis Wuffi wirklich immer und überall zuverlässig hört (und wenns Monate dauert)

    Wenn sie einen so vorführen ist das natürlich richtig ärgerlich aber da hilft nichts als üben, üben, üben gegen, das ist jugendliches Austesten.

    Aber gegen alles andere fluche ich in schönsten nicht jugendfreien Versionen vor mich hin, schimpfe, mecker. Je nach Situation wenn sie mitkriegen kann, dass ich sauer bin im entsprechenden Tonfall (der bei ihr Wunder wirkt, denn eigentlich ist ihr Will-to-please sehr hoch) oder aber in ganz normalem Laber-Tonfall, dann dient es nur zu meinem eigenen Abreagieren.

    Als sie ihre schlimmste Pubertätsphase hatte und alle paar Tage wieder 2 Tage komplett-Schlepp verordnet bekommen hatte, weil die Ohren offensichtlich nur noch Zierde waren hat mir immer geholfen, mit der zweiten Gassirunde auf Männe zu warten und die Leine abzugeben. Und einfach nur neben her zu latschen, zu schwätzen und den Hund mal Hund sein lassen und es Männe zu überlassen, dass sie zieht und nervt. Das schont die Nerven und ich weiss, dass ich eh nicht mehr fair geblieben wäre, und das hilft letztlich bei der Erziehung dann auch nicht, wenn man zu schnell ausrastet.

    Was ich in den letzten Tagen festgestellt hat was auch super ist: Hinstellen, mit dem Rücken oder der Seite zum Hund (so dass du ihn nur noch aus dem Augenwinkel siehst oder eben nur noch hörst - mir reicht letzteres) und nichts machen. Zumindest meine kommt nach spätestens 15 Sekunden auf die Seite gerannt, dass sie wieder in meinem Blickfeld ist. Ohne Kommentar wieder andersrum gedreht usw. Ich konnte es kaum glauben, aber ohne dass ich auch nur ein Wort gesagt habe, sass sie nach 4 mal wegdrehen neben mir und sah mich an. Wenn er dich also zu sehr ärgert, und du erst gar nicht provozieren willst, dass er dich weiter ärgert und deine Befehle ignoriert, versuch mal so eine non-verbale Kommunikation. Zumindest mich hat es überrascht, wie aufmerksam sie plötzlich wurde - und gemacht hab ich letztlich nichts. Und was mir dabei an Schimpftiraden grad durch den Kopf geht, merkt der Hund ja nicht. Deine Laune wird sich aber bessern, wenn du merkst, hey, der guckt ja doch irgendwie nach mir.

    An deiner STelle würd ich ein wenig versuchen, mich mehr in deinen Hund zu versetzen und weniger menschlich zu denken.
    Dein Hund will dich nicht verarschen, er hat es nicht anders gelernt.

    Dass du solche Situationen hinterher nochmal reflektierst ist schonmal gut.
    Wenn du keine Ruhe in dich selber bekommst, wird es auch für den Hund schwer, und du schreibst ja auch an anderer STelle, dass er sehr hibbelig ist.
    Versuche, souveräner zu werden und ihn so abzusichern, dass er kein Fehlverhalten mehr zeigen kann.

    Ihn Ranzurufen und dann den Spaß zu beenden ist immer doof bei einem Hund, der eh noch nicht so gut abrufbar ist.

    Versuche, nach dem Ranrufen ( und vielleicht auch nach dem SL dran machen ) was Tolles zu starten, mach nen kleinen Spurt oder schick ihn zum Löcher buddeln, was weiß ich.
    Versuche, deine Emotionen nicht so sehr auf die Arbeit mit dem Hund zu übertragen, denn das ist meist kontraproduktiv.

    Zitat

    .... gibts hier vielleicht noch Leute die sich voll schnell über ihre Hunde ärgern

    Noe...so geht mir's ausschliesslich mit Menschen...denn da habe ich eher wenig Geduld und eine niedrige Toleranzgrenze :D

    Bei Hunden musst Du dir einfach nur einblaeuen "er/sie tut es nicht um mich zu aergern oder zu provozieren und sein Verhalten ist ein Spiegelbild meiner eigenen Fuehrung" ...und Gut iss.

    Zitat

    und sein Verhalten ist ein Spiegelbild meiner eigenen Fuehrung" ...und Gut iss.

    Wenn ich mir bei uns in der Gegend einige Hunde anseh, dann täte diese Erkenntnis verdammt weh... :lachtot:

    Ich weiß :D

    Wenn ich Rückmeldungen meiner Patienten über meine Arbeitsweise / Therapien bekome, dann ist es tatsächlich so, dass es da viele Parallelen zu MÜckes Verhalten und Auftreten gibt.
    Ist schon spannend.

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