Wie Familienmitglieder dazu bringen, Regeln einzuhalten???

  • Hi,

    keine Ahnung, was da noch so drin ist... :lupe:
    Jedenfalls massig Parsson. Nur ist er größer und schwerer. Fast 38 cm und ca. 12,5 kg. Das ist mehr Masse, als beim durchschnittlichen Parsson, oder?

    Deine Idee mit den Regeln ist ganz gut, aber vielleicht solltest du eher aufschreiben, wie und was sie tun dürfen, weil wir ja alle schon aus der Hundeerziehung wissen:
    Verbote ohne Angabe des gewünschten Verhaltens können nicht stress-und fehlerfrei befolgt werden :wink: .

    Also sowas wie "Kleine Hundekunde für die Verwandtschaft".

    Viel Erfolg beim Durchsetzen!
    LG
    Christine

  • Mia - gut daß Du mich verstehst ... ;-)
    weißt Du, ich habe mich bei Deinen Schilderungen
    einfach ein wenig wiedergefunden und Dein Beitrag
    hätte von mir sein können, vor 3,5 Jahren...
    und ICH neigte dazu meinen ersten supertollen einzigartigen
    Hund überzubehüten -
    mir gings wie Dir - wenn die Verwandtschaft aufkreuzte, kriegte ich
    schon im Vorfeld eine Krise, und zwar nur wegen meines Hundes,
    ich konnte kein Gespräch geniessen schaute auf jeden, der aufstand
    und irgendeine Bewegung machte...
    und irgendwie habe ich durch meine ganze Uncoolness auch meinen
    ersten Hund dadurch ein wenig uncool gemacht...

    Und außerdem habe ich, glaube ich, dadurch alle noch
    ERST RECHT auf den Hund aufmerksam gemacht.

    Ich glaub, da müssen alle erst mal durch.
    Hundebesitzer, Hund und bucklige Verwandtschaft. :D

    Schöne Grüße
    von
    Christine

  • Ja, klar. WIE sie sich verhalten sollen, kommt auch mit drauf.

    Mit den 38cm liegt er noch im Bereich der Parsongröße, die Rüden sind ja oft 36-38cm.
    Adonis ist auch schon 36,5cm.
    Aber mit 12,5kg hat er mehr Masse, das stimmt. Adonis wiegt 7,2 kg.

  • Hallo Mia!

    Ich kenne dieses Problem auch. Ich hab allerdings keinen lustigen weißen niedlichen JackRusselTerrier sondern eine gut 70cm große schwarz-braune Hündin... Und trotzdem!

    Wir haben das Problem allerdings weniger mit Verwandten. Wir vermeiden jeglichen Besuch bei denen wenn möglich und wenn nicht möglich bleibt der Hund im Auto oder daheim.
    Wir haben das eher mit Freunden, die hier jeden Tag ein- und ausgehen, dass sie sich die Klinke in die Hand drücken. Was mich manchmal schon nervt ohne, dass sie mich rufen oder streicheln wollen!

    Ich hab anfangs lieb gebeten, versucht zu erklären warum wieso weshalb. Hat auch geholfen! Genau 10 Sekunden! Dann hab ich angefangen zu befehlen, dass der Hund in Frieden gelassen wird, dann ist mir irgendwann der Kragen geplatzt! Ich hab Leute rausgeschmissen und einmal hab ich einen guten Freund meines Freundes angebrüllt, als er mit "Hopp, schau mal!" auf die Arbeitsfläche in der Küche getippt hat und Ronja von dort oben ein Brötchen mit Wurst gefüttert hat als sie dann mit den Vorderpfoten oben stand und fröhlich gewedelt hat.
    Ich bin normal nicht von der hysterischen Sorte aber das ging mir nach mehrmaligem Bitten einfach zu weit... Mein Freund stand hinter mir hat gegrinst, weil der mitbekommen hat, wie schwer es mir gefallen ist zu erklären und zu bitten und der Freund war ganz perplex und meinte "wusste gar nicht, dass du auch laut werden kannst...". Das hat geholfen! Und zwar lass mich überlegen... Genau bis zum nächsten Besuch des Freundes! Wenn du ähnlich penetrante Freunde und Verwandten hast, dann führt das meiner Erfahrung nach also nicht so recht zum Erfolg. Ich durfte mir dann nämlich auch noch anhören, dass ich mich nicht so haben soll, war doch nur ein Brötchen, macht den Hund nicht krank und ich sollte das nicht so eng sehen und keinen Affentanz um den Hund machen!

    Ich hab es ähnlich gemacht wie du es vor hast! An die Tür im Wohnzimmer kam ein Din-A3 Plakat mit den Regeln! Unten drunter hab ich "Danke eure Ronja" geschrieben und einen lustigen Hund gemalt.
    Und immer wenn jemand etwas gemacht hat, was auf dem Plakat stand (was dann nur noch selten vorkam!) hab ich freundlich auf das Plakat gezeigt! Und oh Wunder oh Wunder! Es wurde respektiert! Mittlerweile ist das Plakat weg und die Freunde begrüßen Ronja und kümmern sich nicht mehr weiter um sie oder fragen ob sie ihr was geben oder ein Kunststück machen lassen dürfen! Sehr angenehm kann ich nur sagen!

    Viel Erfolg wünsch ich dir!

    LG murmel

  • Hallo!

    Ich sehe das genauso wie Christine.
    Es ist natürlich eine Gradwanderung dem Hund einerseits nicht zu viel zuzumuten und ihm andererseits etwas "abzuhärten".
    Genau in der gleichen Situation bin ich im Moment mit Janosch, er ist zwar nicht besonders klein (SH 60 cm), aber erst 7 Monate alt und seine "Ungefährlichkeit" ist ihm absolut ins Gesicht geschrieben, vor ihm hat also wirklich niemand Angst und alle wollen ihn betüddeln.
    Bei uns tritt das Problem weniger in der Verwandschaft auf (die wissen sich alle einigermaßen zu benehmen) sondern im Freundeskreis und an der Uni (dahin nehme ich Janosch nämlich mit!).
    Vorgestern war das perfekte Beispiel: Wir hatten ein Tutoriumstreffen und haben anschliessend gegrillt. Janosch bewegte sich in einem Raum mit etwa 30 Leuten vollkommen frei und ständig (und ich meine wirklich ständig!!!) wurde irgendwo mit der Zunge geschnalzt, sein Name gerufen oder sonst irgendetwas gemacht um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Janosch wusste gar nicht wo er zuerst hingehen sollte und irgendwann wirkte er auch etwas überfordert. Aber was soll ich machen? Allen sagen, ihr dürft den Hund nicht rufen oder sag ich es erst bei der zehnten Person? Ich habe es einfach so laufen lassen, habe meinen Hund beobachtet und es war sehr schön zu sehen, dass er selbst im größten Gewusel immer darauf geachtet hat was ich mache! Ich halte, zumindest in meiner Situation, die Vorstellung er wird seinen Namen irgendwann ignorieren wenn ich ihn rufe für unbegründet!
    Nach diesem Treffen war dann grillen angesagt. Und ihr wisst ja wie das ist, ist erstmal Alkohol im Spiel wird alles etwas lauter und ungehemmter. Stänig passierte es, dass Personen sich über ihn gebeugt haben, ihn mit den Augen fixiert haben und natürlich "ganz versehentlich" das ein oder andere Stückchen Wurst unter den Tisch wanderte.
    So ganz geheuer waren auch Janosch nicht alle Situationen, aber ich denke auch das muss er lernen, denn es ist leider so, dass 90 % aller Leute, die man so trifft einfach nicht wissen wie sie richtig mit Hunden umgehen sollen und sich ständig irgendjemand über ihn beugen oder ihn mit den Augen fixieren wird.
    Versteht mich jetzt nicht falsch, natürlich habe ich meine Hunde in solchen Situationen immer im Auge und wäge individuell ab, was ich wem zumuten kann und wenn es zu "brenzlig" wird greife ich natürlich ein, aber ich bin der festen Überzeugung, dass Hunde auch den Kontakt mit hundeunerfahrenen Menschen lernen können und wenn es zu Situationen kommt in denen Dinge passieren die bei mir eigentlich verboten sind, dann drpück ich auch schon mal ein Auge zu. Hunde können nämlich sehr wohl unterscheiden, wer was verbietet und nur weil irgendjemand ihnen beim grillen ein Stück Wurst gibt fangen sie noch lange nicht an bei mir zu betteln.

    Liebe Grüsse,
    Björn

  • @ murmel: Was du beschrieben hast, trifft auf das, was bei uns "abgeht" ganz genau zu.
    Ihm Wurst o.Ä. zu geben, hat sich noch keiner getraut, aber ansonsten schien es dir wirklich genauso zu gehen.


    Ich bin auch nicht Jemand, der wegen jedem Rufen o.Ä. einen Aufstand macht, aber irgendwann reichts selbst mir mal.

    @ Sleipnir:
    Auf welcher Uni bist du denn, dass du das Glück hast, Janosch mitnehmen zu können? :zustimm:
    Adonis weiß schon damit umzugehen, wenn ihn Leute, die er KENNT etwas länger anschauen.
    Aber dass ihn dann besagte Verwandte(weil sie sich nichts dabei denken) anknurren& fixieren, dass muss nicht sein.
    Bei Leuten, die er kennt, hat er eigentlich auch keine Angst, auch wenn sie sich mal "daneben" benehmen. Aber bei fremden, wo er sowieso vorsichtig ist, möchte ich, dass er die Fremden möglichst positiv verknüpft. Da weicht er weit zurück wenn Jemand von oben kommt usw. , dass muss dann echt nicht sein, dass er den Schwanz einklemmt.

    Natürlich kann ein Hund unterscheiden, bei wem er beim Betteln Erfolg hat& bei wem nicht :wink:
    Und beim Rufen ist das dasselbe. Aber auf der anderen Seite könnte es doch auch sein, dass der Hund langsam aber sicher genervt ist, vom ständigen Nicht-in-Ruhe-lassen(Rufen, Anfassen usw.) von anderen Leuten. Und wenn er dann noch nicht mal in seiner "sicheren Höhle" (Box) seine Ruhe hat, wen würde es wundern, wenn er sch dann wehrt?!

    Zum Glück kennt man seinen Hund sehr gut& kann die Lage meist richtig einschätzen..
    Werde jetzt erstmal meine "Goldenen Regeln" zu Papier bringen...

    Ein Kompliment übrigens ganz nebenbei an dieses Forum!!
    Bin erst seit gestern dabei, aber hier kann man wirklich nett, objektiv und freundlich diskutieren! :biggthumpup:

  • Da pflichte ich doch mal Christine und Björn bei. Und nochwas ist zu bedenken (das hilft zwar im Moment leider nix, aber ist ein Trost für die Zukunft): Dein Freundes- und Bekanntenkreis wird sich im Laufe der Zeit zu Gunsten des Hundes "umentwickeln". Leute, die mit Hunden nicht können, werde irgendwann wegbleiben und man knüpft neue Bekannt- und Freundschaften, deren Interessen sich meist auch irgendwie um den Hund drehen. Und dann wird alles easy. Glaubs mir! Bei mir wohnen schon lange Hunde- und ich glaub, ich hab keine hundelosen Freunde mehr :D :D :D

  • Hi mia,

    wenn Reden und Erklären nichts hilft, dann zeig es ihnen. Ganz deutlich.

    Wenn sich der nächste Verwandte wieder über deinen Hund beugt und ihm den Kopf tätschelt, dann gehst Du stillschweigend hin und tätschelst dem besagten Verwandten ebenfalls den Kopf. Sollte er sich beschweren, was das soll, dann kannst Du ihm mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht sagen, dass sich der Hund genauso fühlt wie er in diesem Moment.

    Oder wenn einer permanent den Namen deines Hundes ruft. Was glaubst Du, wie der verwirrt ist, wenn Du ihn ständig mit Namen ansprichst, aber dann nichts weiter dazu sagst.

    Überleg Dir für andere Verhaltensweisen deiner Verwandten ähnliche "Antworten" deinerseits. Vielleicht helfen die mehr als noch so viele Worte.

    Allerdings solltest Du das Ganze völlig ruhig mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht durchführen, und so reagieren als wäre das alles ganz normal.

    Viele Grüße
    Cindy

  • @ mia2204:

    Ja mit der Uni hab ich richtig Glück gehabt. Ich studiere in Kassel Sozialwesen und obwohl auch bei uns Hunde offiziell in den Gebäuden verboten sind schert sich da eigentlich niemand drum.
    In unserem Fachbereich werden wirklich alle Klischees erfüllt, wir haben nicht nur Hunde in den Seminarräumen, sondern auch kleine Kinder und strickende Omis! :wink:

    Liebe Grüsse,
    Björn

  • Ich gehe da voll mit Björn überein.
    Floyd ist mittlerweile 10 Jahre alt und sicherlich nicht der mutigste und selbstbewussteste Hund.
    Aber ich hab ihn von Anfang an immer überall mit hingenommen und er hat so die 'merkwürdigsten Menschen' und 'beängstigenden Situationen' gleich kennengelernt. Sicherlich habe ich immer darauf geachtet, dass er nicht überfordert wird. Er hat früh gelernt, sich an mir zu orientieren. Wenn ich ruhig blieb, war auch er gelassen.
    Gerade vor kurzem hat ihm ein betrunkener Mann auf der Strasse einfach so an seinen Schniedel gefasst, sich über ihn drüber gebeugt und auch noch auf ihm abgestützt. Floyd hat mich angeschaut, ich war eher amüsiert und hab dem Typen wieder auf den Weg geholfen, und Floyd war recht gefasst.
    Sowas muss ein Hund ab und zu vertragen können, finde ich.
    In diesem Falle war ich einfach zu langsam, um rechtzeitig abzublocken.

    Duran ist jetzt ein Jahr bei mir und geht auch gerade durch diese Schule. Er ist sehr sozial, aber auch vorsichtig. Ich mach oft zuhause mit ihm so 'Begrabsch-Spiele' und fass ihn auch mal etwsa gröber an. Er gewöhnt sich dran.
    Nur eins geht anscheinend nicht: Mein Freund hat auch eher wenig Ahnung von Hunden und findet es lustig, Duran zu erschrecken. Der hat mittlerweile so einen Respekt vor Miguel, dass er sich abends nicht zum trinken in die Küche traut, weil er dann durch's Wohnzimmer an Miguel vorbei müsste.
    Heute morgen dann lag Duran in der Küche auf dem Fussboden und Miguel wollte ihn begrüssen, fasste ihn einfach von hinten an. Und Duran hat sich erschrocken, umgedreht und geschnappt.
    Ich hab dann mit Miguel ein klares Wort gesprochen und entschieden, dass er das mit dem erschrecken lassen muss.
    Und - siehe da. Ich bin seit Wochen am warnen und reden und bitten, und Miguel lachte mich nur aus. Seit heute morgen klappt's mit ihm. ;-)

    LG
    Chrissi

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