Das 48 Stunden-Experiment

  • Zitat

    Dort war die Rede von einem 48-Stunden-Experiment. Dabei ging es darum, den Hund 2 Tage lang im Haus (ganz normal Gassi gehen) nicht anzusehen, anzusprechen oder sonst auf ihn ein zu gehen. Ziel soll sein, den Hund aufmerksamer zu machen und draußen für ihn interessanter zu sein.

    Sagen wir mal so: Es gibt solche und solche Methoden und diese zähle ich zu den unnützen ;-)

    Zampa lernt noch. Sie tut also manchmal Dinge, die sie nicht tun soll. Und sie hat noch keine hellseherischen Fähigkeiten, weiß also noch nicht, wann ich welche Aktion (sitz und steh, um die beiden einfachsten zu nennen) von ihr erwarte.

    Also lasse ich sie 2 Tage lang hochspringen, reinhüpfen, zu Menschen und Tieren laufen .... und sage nichts.

    Wenn sie supertoll Fuß läuft, während die Nachbarshündin beim Vorbeigehen austickt, ignoriere ich das komplett.

    Baffo hingegen ist trotz seiner 13 oder 14 Jahre zurzeit erfreulicher Weise total fidel und springt und freut sich des Lebens. Weshalb sollte ich mich nicht zusammen mit ihm freuen und ihm das zeigen?

    Ehrlich, ich fände es total mies, wenn ich zwei Tage vollkommen ignoriert würde und schon alleine aus diesem (menschlichen) Grund würde ich das keinesfalls mit Zampa oder auch Baffo tun!

    Doris

  • Es ist unsinnig, dem Hund vermitteln zu wollen, dass er niemals entscheiden darf, wann seine Bedürfnisse befriedigt werden. Und die sdoziale Sicherheit ist nunmal auch ein Bedürfnis.

    Aber genau, wie der Hund die Möglichkeit hat, zu sagen "ich hab jetzt grad keinen Bock", muss auch der mensch sagen können "jetzt mag ich nicht". und das muss ein Hund akzeptieren lernen.

    Das bringt man ihm aber nicht bei, indem man sich 2 Tage komplett anders verhält als sonst und dann wieder zurück zum Status Quo geht.

    Wenn mein Hund abhaut, stimmt vielleicht was mit der Bindung nicht. Die schaffe ich nicht, indem ich drinnen aufhöre, authentisch zu sein.
    Die schafe ich nicht, wenn ich mich so verhalte, dass mein Hund mich gar nicht einschätzen kann.
    So manipuliere ich den Hund dahingehend, dass er um die soziale Sicherheit fürchten muss.

    Wenn mein Hund nicht kommt, wenn ich ihn rufe, hat man ihm beim Festigen des Gehorsams keinen guten grund gegeben, zu kommen und es zu oft zugelassen, dass er sich selbst durch Nichtgehorsam bestätigt.

    Ich sehe da absolut keinen Sinn und infolge dessen keine Notwenigkeit drin.

  • Ansich finde ich das gar nicht mal soooo schlecht, allerdings sind mir 48 Stunden viel zu lange (also wenn es wirklich keinerlei Ansprache gibt). das zublubbern mal extrem runterzufahren und nicht immer nach dem Hund zu schauen, ist aber was ganz gutes (finde ich). Dann wird einem mal bewusst, wie viel man u.U. mit dem Hund redet und wieviel davon eigentlich absolut unnützer Müll ist...

  • Zitat

    Ansich finde ich das gar nicht mal soooo schlecht, allerdings sind mir 48 Stunden viel zu lange (also wenn es wirklich keinerlei Ansprache gibt). das zublubbern mal extrem runterzufahren und nicht immer nach dem Hund zu schauen, ist aber was ganz gutes (finde ich). Dann wird einem mal bewusst, wie viel man u.U. mit dem Hund redet und wieviel davon eigentlich absolut unnützer Müll ist...

    Sinnvolle Dosierung ist aber was anderes, als sinnloses Nichtbeachten über einen willkürlich gewählten zeitraum aus für den Hund nicht nachvollziehbaren Gründen

  • Ja das ist richtig. Man muss trennen zwischen Bestrafung und Aufmerksamkeit generell bewusster einzusetzen. Dass darf nicht als Strafe erfolgen weil er so lange ja gar nicht verknüpft.
    Dass muss ja eine generelle Änderung im Umgang sein.

    Aber dann müsste ich ihn ja immer zu Hause links liegen lassen.
    Meiner hat nämlich überhaupt keine Sorgen ohne uns zu Spielen und sich zu amüsieren.
    Ist das nur eine bestimmte Zeit nötig oder soll der Hund immer wenig Beachtung im Haus finden?
    Was wird aus den Kuschelstunden? Hilfe, dass würde ich nieeee schaffen.
    Nicht zu reagieren wenn er gerade will ist ja gut und machen wir auch - aber gar nie mehr zu Hause mit ihm kuscheln :hilfe:

    Liebe Grüße

  • Sage ich was anderes? Aber bring mal einer Labertasche wie mir bei, das alles runterzufahren.. Wenn man mir die Anweisung gibt, das 48 Stunden lang zu machen, halte ich es eh nicht durch. Aber ich fahre es runter ;)

  • Sicher kannst du mal ein oder zwei Tage wenig mit deinem Hund reden, ihn kaum anschaun. Bringen wird dir das nur die Erkenntnis, daß du deinen Hund ansonsten viel beachtest und vermutlich totquasselst :D

    Wenn du etwas ändern willst, ernsthaft an Problemen arbeiten willst, ein Umdenken vom Hund erreichen willst, dann sähe das ein wenig anders aus, als einfach nur 48 Stunden "ignorieren".

    Gruß, staffy

  • Zitat

    Dann wird einem mal bewusst, wie viel man u.U. mit dem Hund redet und wieviel davon eigentlich absolut unnützer Müll ist...

    Und weil Du Deinen Hund zutextest ;-) soll Dein Hund durch Nichtbeachtung bestraft werden? Nöö, der Sinn erschließt sich mir nicht.

    Mein eigenes Verhalten werde ich nicht dadurch ändern oder gar verbessern, wenn ich es nicht ab und an mal in frage stelle. Und schon gar nicht dadurch, dass ich den Hund ignoriere.

    Doris,
    die weder Zampa noch Baffo ständig mit Worten vollblubbert :D

  • Oh bitte... Mein Hund wird sicher nicht bestraft, wenn ich ihm nicht immer hinterher renne und ihn nicht ständig zutexte. Das ist doch Blödsinn!

    Ja meine bekommen mittlerweile viel weniger Aufmerkamkeit als noch vor einem Jahr. Und nun? Werden sie seit einem Jahr bestraft, ohne den Grund zu wissen? Joa sicher doch!

    Ich rede von reduzieren und nicht von absoluter Funkstille, das ist ein Unterschied...

  • Zitat

    Ich rede von reduzieren und nicht von absoluter Funkstille, das ist ein Unterschied...

    Eben. und die Themenstarterin denkt da an Funkstille. Offenbar wird das vermittelt: Dass man 48 Stunden lang dem Hund keinerlei Aufmerksamkeit schenken soll.
    Und, da sind wir uns anscheinend einig, so sollte man das vielleicht nicht stehen lassen.

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