zu hoher Testosteronspiegel ?????
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Hallo Miteinander,
seit etwas über drei Monate bin ich nun stolzer Besitzer eines Welsh-Springer- Spaniel-Rüden. Er ist jetzt 18 Monate alt, habe ihn leider nicht vom Welpenalter an.
Außerdem lebt hier noch eine kleine, kastrierte Mix- Hündin, sie ist 2 Jahre alt.Nachdem ich dem Rüden Zeit zum Einleben gegeben habe, habe ich begonnen, mit ihm zu arbeiten (Mantrailing, Longieren, Reizangel-Training, Impulskontrolle). Alles in Maßen und nicht an einem Tag. Jedenfals ist der Hund zu Hause ruhig und ausgelastet, meistens schläft er.
Er ist zuvor in einem Hunderudel aufgewachsen und mußte zum Schluß sich ständig mit seinem Bruder um die Rangordnung "bekämpfen"- so laut Züchterin.
Bei uns ist inzwischen die Rangordnung geklärt. Er weiß, dass ich das Sagen habe.Nun zum eigentlichen Problem: das er Katzen gerne jagen würde, könnt Ihr Euch sicher vorstellen....er ist ein leidenschaftlicher Jagdhund- deshalb auch Impulskontrolle. Wenn er eine sieht, ist die Leine sofort stramm und manchmal beginnt er auch zu heulen, winseln- eben weil er zu der Katze will.
Was aber noch schlimmer ist, sind andere Hunde. Das war von Anfang an so, dass er, egal ob Rüde oder Hündin, sofort hin will. Geht das nicht, stellt er sich auf zwei Beine und führt sich auf, wie ein wildgewordener Bär.
Inzwischen ist es so, dass ich noch 50m oder etwas mehr entfernt von einem anderen Hund bin und er schon völlig abdreht.
Er ist dann nicht mehr anzusprechen. Ich habe viel versucht: erstmal das ich in solcher Situation ruhig bleibe, dann Kehrtwendungen ( ist garnicht so einfach, weil ich meistens die kleine Hündin an der anderen Seite habe ), dann Ablenkungen durch seinen Ball oder Leckerlis.
Nichts geht. Es ist schon mega peinlich, weil er alle Aufmerksamkeit auf sich zieht und immer noch so laut jammert und bellt.Darf er ohne Leine zu einem anderen Hund, ist er total verspielt und freundlich. Außer, dass er vor dem Spiel gerne aufreiten würde.
Dabei scheint ihm egal zu sein, ob es ein Rüde oder eine Hündin ist.
Er tut das nicht bei allen Rüden oder Hündinnen, scheinbar je nachdem, wie sie riechen.
Die Rüden sind übrigens keine Kastraten, bei denen er aufgeritten hat.Leute, ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.
Hat er einen zu hohen Testosteronspiegel?
Und wenn ja, wieso haben das nur manche Rüden- wie kommt es dazu?
Und weiß zufällig jemand, was es kosten würde (etwa), den Wert vom TA ermitteln zu lassen und wie er das macht (Blutabnahme)?Was ist, wenn er zu hoch ist und mir zur Kastration geraten wird?
Gibt es nix, was man sonst tun könnte?
Bachblüten vielleicht?Bin echt ratlos.....
L.G.,Claudia.
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Hallo,
hast du schon versucht, das Aufreiten zu unterbinden?
Ich meine, wenn du weißt, dass er es bei jedem Hund macht, würde ich das Verhalten schon vorher abbrechen.
Gehe doch erst mal möglichst häufig getrennt mit deinen Hunden, sodass du dich auf den Rüden konzentrieren kannst.
Wenn er mal bei einem "falschen" Rüden so was macht, rechne damit, dass er einen auf die Mütze bekommt.Gruß
Leo -
Wie wäre es generell mal mit einer vernünftigen Grunderziehung ??
Die gibts ja derzeit scheinbar nicht, sonst würde er sich nicht derart rüpelhaft benehmen. Bring ihm anständiges Verhalten bei, dann wird sich auch der Rest langsam geben.
Gruß, staffy
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Ich würd mit ihm allein gehen und ordentlich am Gehorsam, Leinenführigkeit, halt alles, was dazu gehört, arbeiten.
Dein Rüde muss wissen, wo der Hammer hängt, und das zeigt man ihm nicht, in dem man zuerst durch die Tür geht ( wie hier immer immer wieder gern gelesen )
wenn du verstehst , was ich meine -
Hallo Claudia!
Erst mal Glückwunsch zum Welshie! Nach deinem Text scheint er bisher nicht allzuviel Erziehung genossen zu haben, oder täuscht das? Wie steht es mit dem Grundgehorsam?
Welshies sind oft leicht erregbar, stehen dann in der Leine, einige schreien... Da muss man bewusst gegensteuern und viel Ruhe vermitteln, evt. wäre es auch nützlich, ein Entspannungsritual zu konditionieren, um den Hund wieder ansprechbar zu machen. Gleichzeitig aber unbedingt an den Grundlagen des Benimms arbeiten und an der Leinenführigkeit. Vermutlich kennt er es gar nicht, an der Leine in Gegenwart anderer Hunde zu sein und muss noch lernen, dass ein Fuss oder Sitz auch dann Geltung hat. In einer Hundeschule könnte man so Sachen gezielt üben.
Ich habe auch eine Katzenjägerin, die ursprünglich gar nicht ansprechbar war bei Katzensichtung. Inzwischen habe ich sie soweit, dass wir ruhig zusammen Katzenkino schauen und dann weitergehen können. Brauchte viel Gehorsam und dann noch gezieltes clickern der Katzen.
Mit der Reizangel wäre ich sehr vorsichtig, solange der Rüde noch so wenig Selbstbeherrschung hat. Impulskontrolle kann enorm stressig sein für den Hund, man sollte auch das klein aufbauen. Man kann diese Übungen sehr gut zu anfang von Hand machen, ohne Angel. Was genau machst du an der Angel?
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Hallo Claudia,
dieses Verhalten hat mit einem zu hohen Testosteronspiegel nichts zu tun.
Dass er ein Jäger ist, wird sich auch mit weniger Testosteron nicht ändern. Das bekommst Du nur mit einem guten Grundgehorsam und wie Du es schon machst, mit Antijagdtraining in den Griff.
Zu der Reizangel kann ich Dir leider nichts sagen, denn sie war für unseren Jägermeister nach wenigen Minuten uninteressant. Uns half die Impulskontrolle sehr viel.Das Aufreiten musst Du konsequent unterbinden und dem Hund zeigen, dass Du sein Verhalten nicht billigst. Heißt, erziehe ihn richtig und dieses Verhalten wird sich ändern.
Eine Kastration ist da nicht angezeigt.
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Danke erstmal für Eure Antworten.
Also: am Grundgehorsam arbeiten wir von Anfang an und er wird auch dementsprechend immer besser. Beispiel: ich bleibe stehen, er geht ins "Sitz", ich rufe "hier", er kommt. Ich pfeife mit Triller, er legt sich ins "Platz" und er läuft auch ruhig an der Leine, bis eben ein Hund oder eine Katze in Sicht ist.
Ist übrigens nicht mein erster Hund und wir sind auch im Verein, wo es zum Beispiel bei der gemeinsamen Gruppenarbeit mit den anderen Hunden keine Probleme gibt, auch nicht an der ganz normalen Führleine. Aber wie es oft ist, auf dem Hundeplatz klappt es und überall sonst ist der Hund bei Begegnungen tierischer Art wie ausgewechselt.Wenn der Rüde frei ist und mit anderen Toben darf und ich bekomme mit, dass er aufreitet, unterbinde ich das selbstverständlich. Ich schaue nicht zu! Trotzdem versucht er es immer und immmer wieder.
Was die Reizangel betrifft: er darf das Spielzeug an der Angel erst "jagen", wenn ich es ihm gestatte, oder ich verlange von ihm, dass er sich während des hinterherrennens ins "Platz" legt. Dann wird er ausgiebig gelobt und darf nach erfolgtem Kommando weiter spielen oder "jagen".
Das ich mit beiden Hunden getrennt gehe, habe ich auch schon versucht und es waren keine Unterschiede zu verzeichnen.
Leider geht es aus Zeitgründen inzwischen eher selten, dass ich mit jedem Hund einzeln mehrere Stunden unterwegs sein kann.
Wie gesagt, die ersten vier bis sechs Wochen war ich mit beiden getrennt unterwegs und es war das Gleiche.Würde mich freuen, wenn es hier Jemand gibt, der ein ähnliches Problem hat und vielleicht überhaupt zu dem Thema Testosteron was sagen kann.
Wenn es doch am Grundgehorsam in diesen Situationen liegen sollte, was kann ich noch tun?
Soll ich etwa einen Stachler benutzen?
Von solchen Erzihungsmethoden halte ich absolut nix, weil ich der Meinung bin, dass der Hund in diesem Moment schon genug Stress hat....
und ich denke, er hat echt Stress.
Wenn es nun doch am erhöten Testo-Spiegel liegt, kann sich das nämlich auch auf andere Organe legen.Was haltet Ihr denn generell davon, es vielleicht zusätzlich zum Grundgehorsam mit Bachblüten od. ähnl. auszuprobieren?
L.G.,Claudia.
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Ok, das tönt ja schon mal ganz gut, nun muss der Grundgehorsam schrittweise vom Hundeplatz in die freie Wildbahn übertragen werden. Der Hund unterscheidet da offenbar sehr stark, daher kleine Schritte machen! Die fehlende Generalisierung könnte auch ein Grund für das hemmungslose Aufreiten sein. Ich würde da nichts überstürzen - kann gut sein, dass das abnimmt wenn er erst kapiert hat, dass Benimmregeln überall gelten
Zitat
Was die Reizangel betrifft: er darf das Spielzeug an der Angel erst "jagen", wenn ich es ihm gestatte, oder ich verlange von ihm, dass er sich während des hinterherrennens ins "Platz" legt. Dann wird er ausgiebig gelobt und darf nach erfolgtem Kommando weiter spielen oder "jagen".
Wow, das ist ja bereits Hochschullevel! Ich will es dir nicht ausreden, aber denk daran, dass das ein riesen Stress ist für den Hund und die ausgeschütteten Hormone noch Stunden im Blut kreisen! Wirklich nur sehr dosiert machen, nachher für ausgiebig freie Bewegung sorgen und den Hund dann runterfahren - ohne Zwang. Ich würde unbedingt auch frei Impulskontrolle, bzw. Selbstbeherrschung üben - das ist weniger Stress für den Hund und er lernt ausschliesslich durch Versuch und Irrtum in seinem eigenen Tempo durch eigene Einsicht, ohne Befehle.ZitatWenn es doch am Grundgehorsam in diesen Situationen liegen sollte, was kann ich noch tun?
Soll ich etwa einen Stachler benutzen?
Von solchen Erzihungsmethoden halte ich absolut nix, weil ich der Meinung bin, dass der Hund in diesem Moment schon genug Stress hat....
und ich denke, er hat echt Stress.
Wenn es nun doch am erhöten Testo-Spiegel liegt, kann sich das nämlich auch auf andere Organe legen.Was haltet Ihr denn generell davon, es vielleicht zusätzlich zum Grundgehorsam mit Bachblüten od. ähnl. auszuprobieren?
L.G.,Claudia.
Offenbar hast du das dringende Gefühl, noch ein zusätzliches Hilfsmittel zu brauchen. Dann nimm um Gottes Willen die Bachblüten und nicht den Stachler! Ein WSS erträgt diese Art von Druck überhaupt nicht, der wird bloss neurotisch und macht zu, wird evt. sogar zum Angstbeisser. Bei aller Sturheit sind das supersofte Hunde, die bloss den Sinn unserer Kommandos oft nicht einsehen. Mit Überzeugungsarbeit wirst du viel weiter kommen als mit Zwang. Das heisst nicht, dass du dir alles bieten lassen sollst von dem Hund, aber die britischen Jagdhunde wurden nie auf Toleranz der alten deutschen Hundeplatzmethoden selektioniert (oder die der dt. Jäger), demzufolge ist dies dann meist ein Schuss in den Ofen.....Wenn die Aufreiterei euch wirklich so arg in der Erziehung behindert, wäre evt. der Suprelorin-Chip zur chemischen Kastration eine temporäre Massnahme. Allerdings kann sich das Verhalten in den ersten Wochen verschlimmern. Guck mal hier für Info dazu: https://www.dogforum.de/ftopic64772.html
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Hallo Naijra,
an die chemische Kastration habe ich auch schon gedacht, aber bevor ich soweit gehe, werde ich es zunächst mit einigen Mitteln aus der Heilpraktikerkunde versuchen- zur Unterstützung meiner Bemühungen.
Und ich hoffe, dass die Zeit auch so einiges bringt.
Also kastrieren lassen, möchte ich eher nicht und deshalb werde ich alles versuchen, um die Situation zu verbessern.Habe jetzt auch einige Dinge über Erek heraus bekommen, die er vor mir bei seiner Züchterin im Rudel erlebt hat und mir wird immer deutlicher, warum er sich so aufführt, wenn er Hund oder Katze begegnet.
Das mit dem Aufreiten kommt nicht zu oft vor. Mein größeres Problem, sind die Spaziergänge und die Begnungen, die Erek völlig abdrehen lassen.Das Schlimme ist, dass ich heute glaube, es hat sich gebessert, weil es mal ganz entspannt war und morgen geht der Affentanz von vorne los.
Außerdem habe ich erfahren, dass im B und D-Wurf die Schilddrüsenkrankheit Mobus Addision vorkam und wenn ein Hund ständig unter Stress steht, ist das nicht unbedingt förderlich, was diese Krankheit betrifft.
Ich glaube zwar nicht, dass Erek bisjetzt darunter leidet, denn er hat ein wunderbar glänzendes Fell und leuchtende Augen- also das würde äußerlich auf jeden Fall auffallen.Nun zum Reizangel-Training: wir üben das höchstens 5min und dann breche ich ab und wir gehen noch ganz gemütlich über eine Wiese spazieren (sind nicht viele Gefahren, dass Hunde kommen), um allmählich runter zu fahren. Meistens darf er dann nochmal mit mir toben und Ball spielen....und das mache ich höchstens 2mal die Woche, also mit der Reizangel.
Was meinst du eigentlich mit freier Impulskontrolle?
Ich verstehe das z.B. so: Begnung mit bekanntem Hund, Erek sitzt neben mir ab, erst dann wird er von der Leine losgemacht und auf "los", darf er mit dem anderen Hund spielen.
Meinst du sowas?Übrigens habe ich schon erkannt, dass man mit Härte nur auf Sturheit trifft, was den WSS betrifft.
Fasziniert mich trotzdem, dein Wissen über die Rasse und ich bin dir echt dankbar, dass du mich daran teilhaben lässt!
Ist nämlich meine erster WSS.Kannst du mir noch etwas zum Entspannungsritual schreiben, ein Beispiel vielleicht, wie ich das anstellen könnte?
Ja und die Foto's....hm, verkleinern ist kein Problem, aber sie irgendwohin drauf laden, damit ich sie hier wieder runterladen kann....ich geb's zu, da bin ich zu
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Meine Meinung:
In 3 Monaten einen temperamentvollen Jungen Rüden " auf die Reihe zu kriegen " ist ein Unding.Nimm Dir Zeit!
Immer wieder kleine Gehorsamseinheiten zu Hause üben. Den Hund beobachten, daraus lernt man viel.
Ich habe den Eindruck, auch hier in der Diskussion, das " auf Biegen und Brechen " der Hund jetzt funktionieren soll.
So geht das nicht!
Konsequenz ist das Zauberwort......und das zweite Zauberwort GEDULD.
Und das bei Allem!
Aber das kennst Du ja aus Deiner Vereinsarbeit.
Wenn Du es nicht schaffst, den Hund auf Dich zu konzentrieren, kommst Du nicht weiter.
Wie sieht es mit " Klickern " aus??? Ist immer eine nette Sachen, wenn der Hund es kennt und hilft zu konzentrieren. -
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