Ein Milchbauer muss weinen.....:-(

  • Zitat

    doch in der Stadt gibt es keine Hofläden und auch keine kleinen Häuschen mit Eiern und kartoffeln die am Strassenrand stehen, in der Stadt ist der Aufwand um an günstige Regionale und Saisonartikel zu kommen, denke ich, schwerer als hier auf dem Land.

    Nein, "Hofläden" nicht (leider), aber mal die Etiketten lesen (es gibt ja eine Kennzeichnungspflicht der Herkunftsländer) kann man auch als Großstädter (ich spreche aus Erfahrung ;) ).
    Außerdem gibt es die wunderbaren Wochenmärkte... und es sind zumindest auf "meinem" Wochenmarkt durch die Bank Stände regionaler Anbieter, die häufig selbst produzierte Erzeugnisse anbieten. Und das z.T. billiger als die Supermarktware.

  • Zitat

    Steckrüben *schmatz* leeeecker :D
    wir essen häufig solche "regionalen" Dinge.
    und stimmt, wir haben auch so "Biohöfe" oder "Hofläden" da kaufe ich wirklich oft, leckere Sachen, oftmals sogar günstiger als im Supermarkt.
    doch in der Stadt gibt es keine Hofläden und auch keine kleinen Häuschen mit Eiern und kartoffeln die am Strassenrand stehen, in der Stadt ist der Aufwand um an günstige Regionale und Saisonartikel zu kommen, denke ich, schwerer als hier auf dem Land.

    Geht. Wir haben Wochenmärkte und wenn man mal ein Bisschen um die Stadt herum die Augen offen hält und sich umsieht, dann weiß man, woher die Stände kommen.

    Ich finde es unsinnig, Sprit zu verballern, um auf die Dörfer zu gurken und sich mit Essen einzudecken.
    Das ist auch ein wenig in die falsche Richtung gedacht. Aber es gibt zb auch Busse.
    Und eben Wochenemärkte.

    Und hier in SH haben wir ganz hervorragend idyllisch und trotzdem konventionell gehaltene Milchkühe.

  • Ich frag mich aber auch gerade...wie komm ich an diese Produkte überhaupt heran? Und ich würde es sogar umdrehen und sagen in der Stadt ist es einfacher als auf dem Land!
    Mein Bruder wohnt mitten in Berlin...da gibt es Bioläden an jeder Ecke...klar sind die Lebensmittel teurer als beim Discounter...aber zumindest hast du die Möglichkeit jeden Tag auch Bioprodukte zu kaufen, da du eh täglich fünfmal am Laden vorbeigehst.
    Wir hingegen wohnen in einer ländlich geprägten Gemeinde nahe Kassel. Der nächste Bioladen ist 16,17 Kilometer entfernt und direkt vor der Tür haben wir die üblichen Discounter...Kontakte zu irgendwelchen Bauern haben wir auch nicht...was meint ihr wo machen wir die alltäglichen Einkäufe...bestimmt nicht in fast 20 Kilometer Entfernung... :/

  • Aber von Bioläden halte ich zb gar nicht so viel.

    Biogurken aus Ägypten sind etwas... naja, auch nicht das Gelbe vom Ei.

    Ich finde es auch blödsinnig, unbedingt nach Bio zu schreien. Daraus resultierte billiges EU- Bio aus Lampukistan oder sonst wo.

    Wirklich interessant sind regionale Produkte. Und je dichter am Erzeuger, desto besser.

    Also wir haben Höfe gefunden, weil wir viel in der Umgebung gewandert und gezeltet haben.

    Oder als wir das Auto für den Urlaub geliehen haben, haben wir nach Höfen ausschau gehalten und sonst... auf den WOchenmarkt gehen und fragen^^

  • Und wo kaufen die meisten Wochenmarkthändler ein?

    Auf dem Großmarkt.

    Und so gibt es auf dem Wochenmarkt Kartoffeln aus Ägypten, Tomaten aus Spanien, grüne Bohnen aus Kenia usw. usw.

    Kaum ein Landwirt macht sich noch die Mühe mit einem Stand auf dem Markt zu stehen.

    So ist es jedenfalls hier in Berlin.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Ich kann jetzt nur von unserem Hof sprechen, aktuelle Info kann ich da leider nicht geben, da ich keinen Kontakt zu meiner Familie habe.

    Von unserem Bauernhof darf keine Milch frisch verkauft werden. Dafür müßte sie gereinigt werden und diese Anlagen sind bei uns nicht vorhanden.
    Mit dem Kauf von Biomilch wird den "normalen" Milchbauern" nicht geholfen, da die Preise für die "normale" Milch dann noch mehr in den Keller gehen und die Bauern noch weniger verdienen.

    Ich möchte auch nochmal was zu den Verhältnissen schreiben. Wir hatten damals, als ich noch Kontakt hatte, ca. 100 Stück (so bezeichnet man das) Milchvieh.
    Die Kühe sind auf unserem Hof, bis auf wenige Ausnahmen, Nummern. Sprich, die Bauernhofidylle gibt es nicht mehr. Auch bei den Bauern, die ich bei uns im Umfeld kannte, gab es das nicht. Unser Nachbar hat auch noch eine vollautomatisierte Fütterung, die Kühe gehen in die Melkanlage, Nummer wird ausgelesen und soviel Futter wie eingegeben ist, kriegt die Kuh. Auch draußen im Stall ist alles automatisiert.
    Bei uns im Stall wird noch per Hand gefüttert. Heißt, der Stallgang wurde mittels Frontlager mit Futter gefüllt und per Gabel wird das Futter, Heu und Mais an die Kühe verteilt. Aus Hygienegründen gibt es keine Einstreu mehr, sondern nur noch Spaltenboden. D.h. die "Schei**se" fällt durch den Boden und wird dann in den Güllebehälter umgeleitet. Die Kühe haben im Stall Schlafplätze, aber während des Sommers, also ab Mai sind sie draußen auf den anliegenden Weiden.
    Bei den Kälbern ist es so, wie schon geschrieben wurde. Die Kälber werden auf die Welt geholt. Dann werden sie für einige Tage behalten, Bullenkälber gehen zum Abdecker und die Kühe bleiben da, wenn die Mutterkuh gut Milch gegeben hat. Die Mütterkühe werden in der ersten Zeit separat gemolken und die Milch bekommen die Kälber. Die Kälber stehen im Kälberstall weit weg von den Müttern. Dort wachsen sie mit den anderen Kälbern auf und kommen dann in den Fersenstall.
    Wenn sie dann alt genug sind, dann werden sie besamt. Bei uns kommt der Besamer, die Bullen werden vorher sehr genau ausgesucht und nichts wird dem Zufall überlassen.
    Wenn die Kühe keine Leistung mehr bringen, dann werden sie zum Abdecker gegeben, daß ist die Realität.
    Die Bauernhöfe von früher kenne ich nicht mehr, so leid es mir tut. Ich liebe Bauernhöfe und kenne auch die Höfe von früher, aber es ist nun mal nicht mehr rentabel. Die Höfe, die auf Bio umgestellt sind, da mag es anders sein, aber davon kenne ich persönlich keinen Hof.

    Ich muss es leider sagen, aber diese Traumwelt, die manche noch von Bauernhöfen haben, ist nicht mehr real.
    Aber nicht nur den Bauern geht es so, klar, die Subventionen sind mit Sicherheit nicht schlecht, aber damit sind werden gerade mal die Kosten für den Strom und die Versorgung der Kühe gedeckelt.
    Es ist leider nicht mehr alles Gold was glänzt, reich wird ein Bauer heutzutage mit den Preisen nicht mehr.
    Und einen Mercedes oder ein anderes teures Auto können sich nur die wenigsten leisten, eher alte Autos fürs Feld sind im Programm.

    Vielleicht ist jetzt Euer Bild ein bißchen gerade gerückt, ich hoffe es jedenfalls.

  • Ich bevorzuge auf dem Wochenmarkt den Geflügel- und Wildhändler aus dem Nachbarort, seine Produkte kann ich auch direkt auf dem Hof kaufen und mir die Haltung ansehen. Ansonsten kommt viel von unserem Fleisch vom Kleintierzüchterverein ;) .
    Obst und Gemüse nehme ich saisonal von den Bauern der Umgebung ab. Milch hole ich beim Milchbauern (aber für Notfälle sind 2l H-Milch im Haus).
    Kartoffeln ziehe ich aus der Kartoffelkiste, die ein Bauer gegenüber aufgestellt hat ;) , so muss ich nicht weit schleppen.

    Viele gute Quellen für Lebensmittel habe ich auf en Spaziergängen mit Hund gefunden. Wenn der Hof gut aussieht, ann kann man doch mal fragen.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Es mag ja sein, Schnauzermädel, daß Du da Glück hast, mit Deiner Geflügelquelle.

    Der Hofladen auf dem Dorf in Stadtnähe bezieht sein Geflügel von einem mir bekannten Großhändler.

    Nichts mit glücklich auf dem Hof scharrenden Hühnern. Die sind da nur zum Gucken für die doofen Stadtmenschen.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Das finde ich bei vielen Hofläden in meiner Umgebung zum :zensur: , da bekommt man zwar einzelne Produkte aus eigener Herstellung, manche sind zugekauft von anderen Bauern, das finde ich ok, und dann ist da die Großmarktware...
    Ich weiß, warum ich die meisten Hofläden links liegen lasse.

    LG
    das Schnauzermädel

  • das liegt aber auch mit am verbraucher, der gern ne größere auswahl will.. also gibts in vielen hofläden das eigene fleisch und im regal daneben die zugekauften eiernudeln....

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