was haltet ihr vom halti ??

  • Wenn du dich auf das Halti verlässt, wird der Hund gar nichts lernen, sondern er wird es mit dem Halti in Verbindung bringen. Selbst wenn du das richtige Verhalten vernünftig bestätigst.
    Wenn du dieses Verhalten dauerhaft festigen willst, wirst du nicht um ein seperates Gehen ohne Halti und entsprechenden Übungen rum kommen.

    Patrica B. McConnell sagt in ihrem Buch aber auch, das man abstand zu dem anderen Hund halten soll und das man in dem Abstand arbeiten möchte, in dem der Hund entspannt ist.
    Das Schau übt man auch zu erst alleine mit dem Hund in der Wohnung. dann erhöht man die Ablenkung, in dem man den anderen Hund mit im Raum läßt und immer so weiter. Die Ablenkungsstufen werden langsam gesteigert und so ist es schon klar, das das Schau nicht greift, wenn ein anderer Hund schon davor steht und das der Hund dann auf 180 ist.

    Leineaggression ist ein langwieriges Problem, wo ein Training über Jahre gehen kann. Genauso dieses territoriale um den Besitzer. Aber auch da kann man bei einem 7jährigen Hund noch sehr gute Veränderungen erreichen und auch dort noch mit der Erziehung oder Umerziehung beginnen. Fakt ist allerdings, das in dem Alter sich das eine oder andere Verhalten schon verfestigt hat und das es halt etwas länger dauert.

    Ein Halit kann dich nur in der Anfangsphase etwas unterstützen, aber das geht nicht, wenn du mit beiden Hunden gehst. Ein Training mit Elementen aus der UO ist zwar ganz nett, aber bringt euch in der Thematik wirklich nicht weiter.
    Wenn du das so machst wie bisher, werden die Rückschritte - wenn das Halti abgenommen wird - enorm sein und damit auch enorm frustrierend.
    Ich würde es nicht immer wieder sagen, wenn es nicht so wäre, aber gerade die Problematiken Leine ziehen und Aggressionen an der Leine löst man nicht mit dem Halti, sondern nur mit sehr langer und teilweise harter Arbeit.

  • Also ich finde die Norwegergeschirre auch sehr gut, habe selber eins, allerdings darf man hierbei eines nicht vergessen, ebenso wie bei den K9, es sind, wie der Name schon sagt Zuggeschirre, was viele Hunde dazu veranlasst, vor allem wenn sie sowieso schon gerne in der Leine hängen, sich hier erst recht richtig reinzuhängen.

    In Kombination zum Haltitraining sind sie aber sehr gut geeignet.

    Irgendwo hier habe ich gelesen, dass das Halti für den Hund schmerzhaft sein soll, also mal ehrlich, das stimmt bestimmt nicht. Es ist für den Hund wohl etwas unangenehm, ja, aber schmerzhaft.......nee, finde ich persönlich nicht. Was jetzt nicht heißen soll, dass ich den Dauergebrauch gutheiße! Aber bevor Dir der Hund die Schulter auskugelt, was sicherlich für diesen am Halsband schmerzhafter ist, wenn er in die Leine rennt, als wenn er das Halti trägt und mit diesem geführt wird.

    Und auch, wenn ihr mich nun für den nachfolgenden Absatz "lyncht", ich kenne einige wenige Hunde, die seit längerer Zeit am Halti geführt werden. So wie ich es mitbekommen habe, wird hier nicht geübt, sondern lediglich das Halti als Führhilfe genommen (finde ich zwar auch nicht richtig, aber....) und die Besitzer sind seit sie es benutzen wesentlich entspannter unterwegs, der Hund ist ruhiger und vor allem können sie ihn besser führen und halten in den jeweiligen, "brenzligen" Situationen in welchen es früher immer Theater gab. Ich sehe die Hunde mit ihren Besitzern frei im Garten springen, Bällchen spielen usw......lediglich am Spaziergang tragen sie ein Halti. Ist vielleicht nicht ideal, aber wenn es nicht anderst machbar ist oder es der Besitzer auch einfach nicht anderst machen möchte, so finde ich trotzdem, dass es der Hund deswegen nicht schlecht hat und sich der Besitzer deswegen "beschimpfen" oder sonst was lassen muss.

    Ich kenne eine Menge Hunde die kein Halti tragen und denen es wesentlich schlechter geht. Ich würde einfach mal sagen im Notfall, auch wenn ich es nicht gut heiße, kann der Hund, wenn das ganze andere Umfeld, die Zuwendung usw. stimmt, mit Dauerhaltiführung, soferne es NICHT im Dauereinsatz, sprich auf Zug ist, sondern wenigstens nur dann eingesetzt wird, wenn nötig und ansonsten eben nur vom Hund getragen wird, sehr gut leben!

    So, jetzt dürft ihr mich für diese Aussage "lynchen"! :headbash: :D


    Gruß Fips Flocke

  • so jetzt versuch ich mal alles zu beantworten, hatte heute leider einen der seltenen Tage an denen ich von 09 - 20.45 gearbeitet habe und konnte jetzt erst alles lesen.. somit habe ich auch keine neuen Haltierfahrungen da ich heute nur die Morgenrunde mit Freund und beiden Hunden gegangen bin und er den rest alleine..

    Cerridwen: von der logik und der idealvorstellung her bin ich absolut bei dir. Es stimmt auch was du sagst das man erst mal aus der Entfernung die hundebegegnungen üben soll und das alles seine Zeit dauert. Fand auch die variante mit Kehrtwendung gut. Um den Erfolg ohne Halti herzustellen ist auf jeden fall viel training und harte Arbeit (auch der Freund) nötig.
    Da ich aber weiß das diese Idealvorstellung die auch in meinem Kopf ist nie der Realität entsprechen wird - jedenfalls nicht in dem ZEitrahmen und der Intensität die eben dafür notwenig ist (wenn ich zeit habe bin ich immer voller tatendrang etwas zu üben, aber realistisch gesehen nehmen mich Pferd und Aussiehündin schon gut in Beschlag, das eben diese Zeit begrenzt ist) - muss ich mich nach Kompromissen die für mich, den hund und meinen freund vertretbar sind umschauen...

    fortsetzung folgt, jetzt erst mal das erste warme essen reinschieben..

    NUDELN JIHAAA :gott:


    sooo nudeln sind verspeist weiter gehts : )

    Fips Flocke: genau diesen eindruck habe ich auch über das halti, das es eben unangenehm wird und nicht schmerzhaft (jedenfalls nicht schmerzhafter als das reinspringen ins halsband). Ich muss auch sagen das ich die 4 x total entspannter unterwegs war und pippi auch keinen gestressten Eindruck machte - im gegenteil sie merkt ja die andre zeit dsa ich angespannt bin (mit Halsband), alleine schon das ich die leine hinter meinem rücken halten muss um im notfall direkt halten zu können verrät ihr ja meine anspannung. Beim halti konnte ich mit der einen hand das halti ende für den notfall halten und die andere leine eben entspannt in der andren hand. Und da ich die haltileine beim letzten mal 1 x bei ca 60min gebraucht habe ist für mich und auch den hund einfach klasse - und das bei 3 Begegnungen. Mit Halsband wäre sie 3 x voll reingesprungen und hätte sich furchtbar aufgeregt.

    @all: sollte vielleicht auch mal dabei schreiben das die spaziergänge nicht außschließlich mit leine ablaufen. Wir brauchen bis zu den Wiesen ca. 5 - 10 min und dann darf sie frei laufen - sofern keine anderen hunde in sichtweite sind. Dann sind wir je nach runde und wärme (dann gehts immer schwimmen) eben unterwegs und wenn wir niemandem begegnen ist sie quasi auf dem hin- und dem Rückweg angeleint und sonst eben bei hundebegegnungen. Für das haltitraining habe ich jetzt absichtlich weitere wege im wohngebiet dazugenommen.

    so und jetzt kam noch einmal die Frage nach dem Futter, sie bekommt Trofu, seit ca 4 Monaten Beneful light. Sie verträgt es gut, die Menge ist zu früher deutlich reduziert (genaue Gramm müsst ich mal wiegen, hab einen abfüllbecher). Naßfutter gibts ca. 2 x im Monat. Ansonsten leckereien in der regel vom strauß da fettarm.
    Leider hat sie es mittlerweile raus in der küche an die theke zu kommen (bin mir nicht sicher ob die zwei schlümpfe das über räuberleiter machen) und hat dort die letzte zeit einiges geklaut (brot etc.). Wir räumen jetzt so guts geht alles weg.

  • Meinst du, du bist entspannt, sobald das Halti weg ist? Ganz ehrlich das bezweifle ich und das meine ich nicht böse (war bei mir ja ned anders). Und genau dann wird dein Hund wieder so reagieren, wie du es nicht willst...

  • klar bin ich entspannter.
    zwar laufe ich konzentriert aber da ich weiß das ich bei hundebegegnungen in keine Situation gerate die ich notfalls nicht händeln kann laufe ich viel entspannter. Vorher lief ich ja immer mit der Leine hinter dem rücken in 2 händen gehalten damit ich wenn einer um die ecke kommt eine chance habe.
    und nochmal, die leine am halti hängt IMMER durch bis auf die beschriebenen situationen.
    pippi klebt ja sowieso immer neben einem und weicht nur mal zum pinkel oder hasenköttel essen zur seite, daher hat die leine eh nie zug, ansonsten läuft sie genau wie ohne halti, schaut oft hoch wedelt mit dem schwanz etc. Daher sehe ich einfach keinen gestressten hund. Und die entscheidung ob sie bei einer hundebegegnung zieht und bellt hat sie selbst.
    und wenn ich mit dem halti unterwegs bin hoffe ich richtig auf hundebegegnungen (natürlich nicht direkt um die ecke das einer vor mir steht, sondern etwas weiter weg) um sie bei korrektem verhalten zu loben. Naja und mit halsband war ich einfach nur immer auf der hut wo einer kommen könnte. Das halti schließt ja nicht aus das die übungen mit schau weiter ausgebaut werden.

  • Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein Halti nur genutzt werden sollte, zusammen mit intensivem Training, um das Halti eben auch irgendawann abzubauen. Es ist einfach, meiner Meinung nach, ein Trainingsmittel und nicht wie ein Geschirr oder Halsband für den Dauereinsatz gedacht. Und das kann/will sie nicht leisten, weshalb das Halti meiner Meinung nach dort falsch ist.

    Zu dem Futter: Beneful ist nun ein relativ minderwertiges Futter, wie leider fast alle Futter, die man in Discountern, Supermärken und den großen Futterketten bekommt.

    Schau mal hier rein, dort findest du Marken die empfehlenswert sind, die meisten davon kannst du problemlos über z.B. Futterfreund.de bestellen (nach der ersten Bestellung auch auf Rechnung), Lieferung erfolg dann in der Regel innerhalb von 24-48 Stunden.

    https://www.dogforum.de/ftopic61358.html

    Ich selber hab eher einen Hund der zuwenig wiegt, aber das Lupovet SpeckWeg haben hier einige sehr erfolgreich zum Abnehmen ihren Hunden gegeben.

  • Die Frage war ja nicht, ob du entspannt bist, wenn das Halti drauf ist, sondern ob du noch genauso entspannt bist, wenn das Halti irgendwann mal nicht mehr drauf ist.

    Dass das was ich dir sage, keine Idealvorstellung ist, konnte ich gestern erst wieder sehen. Ich habe es sogar geschafft einen Hund von seiner Leinenaggression zu befreien, obwohl ich da oft noch 1 oder sogar 2 weitere Hunde dabei hatte. Die Hunde wogen zusammen ungefähr 70 - 75 kg und ich gerade mal 50 und ich habe die Meute ohne Halti gebändigt bekommen. Ich hatte es zwar immer in der Hosentasche, aber mehr auch nicht.
    Dort hatte ich auch keine Hilfe und ich musste es tagsüber alles alleine regeln.

    Wenn ich nicht wüsste, das es schaffbar ist, würde ich es auch nicht sagen.

    Natürlich ist es der Hund deines Freundes, aber wenn er nicht auch entsprechend Verantwortung übernimmt und dir Hilft und du - sorry und so sehe ich es im Moment - nicht bereit bist, etwas mehr Zeit zu investieren, so das der Hund irgendwann mal ohne Halti laufen kann, weil du mit anderen Aufgaben eingebunden bist, dann sollte man vielleicht auch mal darüber nachdenken, ob es nicht jemanden gibt, der euch helfen kann und dir dann entsprechend mal einen Hund abnimmt oder mit dir gemeinsam geht. Also letzte Alternative bliebe dann ja nur noch, das der Hund vielleicht zu jemanden kommt, wo er nicht mehr nur störendes Beiwerk ist.

    Schwanzwedeln heißt im übrigen auch nicht immer, das der Hund entspannt ist. Schwanzwedeln tritt auch bei gestressten und angespannten Hunden auf.

  • Den Tip, dass evtl. eine Bekannte/ein Bekannter mit Gassi geht und hier den Hund führt finde ich sehr gut, es gibt ja oft Menschen, die gerne einen Hund hätten, aber nicht genügend Zeit oder nicht die richtige Wohnung ect.....wäre evtl. ne echte Alternative so jemanden zu suchen.

    Auch, dass Schwanzwedeln nicht immer Freude ist, ist richtig, dazu muss man den gesamten Körper des Hundes in die Beurteilung mit einbeziehen und die Art des Schwanzwedelns, aber gleich raten, den Hund abzugeben und als störendes Beiwerk zu bezeichnen finde ich dann doch leicht übertrieben. Wäre er nur störendes Beiwerk, würde sich dracula ja keine GEdanken über ihre und der Situation des Hundes machen.

    Lt. dracula ist die Situation im Moment leider so wie sie ist und sie kann diese so wie sie schreibt im Moment auch nicht ändern, egal ob will oder kann und somit fände ich die Begleitperson als Altarnative super. Bin aber trotzdem der MEinung, wenn es nicht änderbar ist, ist das Tragen eines Haltis auf Dauer für vielleicht ne Stunde am Tag absolut KEIN Grund dafür den Hund abgeben zu müssen!

    Gruß Fips Flocke

  • Nun, wenn ich aber sage, das ich mit einem Hunde nicht arbeiten kann/will und es keine andere Möglichkeit gibt, das wer mit dem Hund arbeitet, dann ist es für den Hund manchmal besser, das er woanders hinkommt.
    Eines ist doch aus den ganzen Postings deutlich geworden, der Hund wird mit Halti geführt, weil das mit dem intensiven Training nicht klappt, weil dieses Training in den neuen Hund und das Pferd gesteckt wird. Aber irgendwo muss man auch mal Prioritäten setzen. Der Hund mit dem Problem ist es nicht, sollte aber meines Erachtens mehr in den Fokus gerückt werden. Wenn aber keiner sich für diesen Hund so wirklich verantwortlich fühlt, dann geht das nicht.

    Ich persönlich finde es nicht fair, einen Hund mit Problemen etwas unangenehmes - was das Halti nun mal ist - zuzufügen und das (so wie es sich darstellt) dauerhaft, weil man nicht mit dem Hund entsprechend arbeitet (ob man nun nicht will oder kann sei mal dahin gestellt). Wenn ich also dem Hund nicht gerecht werden kann - und dazu gehört mehr als Gassigehen, Spielen, Füttern und Streicheln - dann muss ich mir einen anderen Weg suchen und wenn alle Mittel ausgeschöpft sind und es keine andere Möglichkeit gibt, dann ist es in der letzten Instanz nun leider die Abgabe.
    Zudem ich auch deutlich gesagt, habe, das die Abgabe eine der letzten Alternativen wäre, um den Hund ein entsprechendes Leben mit Aufmerksamkeit und Training zu bieten.

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