Radfahrer und Klingeln
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Jup, es ist die Story, weil keiner nachgeben will, weil er ja immer die Erfahrung macht "die anderen machen aber auch" und "xy hat mir mein Förmchen geklaut, deshalb hol ich mir jetzt das Eimerchen von yz". Jeder hat das Gefühl zu kurz zu kommen. Ich find England einfach genial. Die stellen sich an. Und zwar hinten. Damit hat keiner ein Problem und alle empfinden es als gerecht. Versuch das mal hier in D! Das ist ne Katastrophe, da wird gedrängelt, geschubst, jeder will nach vorne und gönnt den Platz dem anderen nicht. Und warum? Weil es immer wieder Idioten gibt, die mit dieser Dreistigkeit Erfolg haben und das die anderen ärgert, sie ihm das nicht gönnen (ja auch zurecht) und daher wird fröhlich mitgemacht.
Ich habe mir bei Radfahreren die mich ohne Kommentar überholen und womöglich noch bremsen müssen angewöhnt zu sagen "wir machen gerne Platz, wenn sie sich ankündigen" - meist ernte ich dann zwar nur ein zerknirschtes Kopfnicken aber egal.
Und warum soll ich mich laufend umdrehen und gucken? Soll ich hier im Wald zum Beispiel mich alle 10 Sekunden umdrehen, weil ja einer mit Tempo hätte ankommen können, der an der letzten Kreuzung eingebogen ist in meinen Weg? Das kann es ja wohl nicht sein.
Ich rege mich im Auto über Fahrradfahrer auf, die mir in der Einbahnstrasse entgegenkommen (wo es nicht erlaubt ist) und über Leute (nicht die Omas, die wissen es meist nicht besser), die ein Auto hinter sich hören, und dann langsamer werden, am besten sogar neben den parkenden Autos stehen bleiben und dann feststellen, ups, der kommt ja nich vorbei, ich muss an den parkenden Autos erst vorbeifahren damit das passt. Und ich rege mich über Radler auf, die trotz Radweg auf der Hauptverkehrsstrasse rumgondeln und ich wegen Gegenverkehr 1/2 Kilometer statt mit 80 mit 20 rumzuckeln darf. Ansonsten lasse ich gerade bei Regen Radler eher noch durch oder geb ihnen Vorfahrt, denn ich sitz im trockenen, warum soll der jetzt da abbremsen und am besten noch nen Fuss in die Pfütze stellen müssen.
Ansonsten ist mein größtes Problem im Strassenvekehrt in egal welchem Fortbewegungsmittel ich unterwegs bin (zu Fuss, Rad, Skates oder Auto) die Rücksichtslosigkeit und der Egoismus der auf den Straßen herrscht, dass jeder das ewige Gefühl hat im Recht zu sein (selbst wenn er ein Stopschild und Warnleuchte hat noch meint mich anhupen zu müssen weil ich fahre) und sämtliche Verstöße gegen die StVO. Auch ich möchte schnell ins Büro kommen, nutze aber deshalb trotzdem nicht die Busspur um an allen vorbeizufahren und mich vorne einzufädeln, oder fahre über die Einbahnstrasse parallel zum Stau und biege vorne trotz ausdrücklichem Verbot (schön wenn die Polizei dann mal kontrolliert
) link in den Stau ab (und hupe noch wenn ich nicht reingelassen werde). Oder biege über den Radweg 50 Meter vor der Kreuzung rechts ab, weil ich keinen Bock habe, die nächsten 3 Ampelschaltungen abzuwarten wegen Rückstau.
Wenn so über Radler geschimpft wird: Hand aufs Herz, wer färt wenigstens zu 95% der Zeit nur die erlaubte Geschwindigkeit? Wer hält am Stoppschild an, wenn weit und breit kein Auto zu sehen ist? Wer weiss, wie das Reisverschlusssystem funktioniert? Die wenigsten - zumindest ist das mein Eindruck, wenn ich nach Frankfurt rein fahre.
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Beide Seiten haben Rücksicht zu nehmen! Denn zu einem Unfall gehören nunmal zwei. Und wenn man keine Klingel hat dann ruft man gefälligst. Dieses "nach mir die Sintflut"-Verhalten ist, vor allem in einer Großstadt, fehl am Platz!
Ich habe keine Probleme mit Radfahrern, doch muss ich leider immer mal wieder beobachten, dass das Beiseite nehmen des Hundes immernoch nicht ausreichend zu sein scheint. Hunden im Sitz oder Platz wird trotzdem über den Schwanz gefahren, es wird trotzdem nicht ausgewichen, es wird trotzdem nicht langsamer gefahren - und das kann es nicht sein!
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Danke Chrisette! Ich hab als Hundehalter noch nie Probleme mit Fahrradfahrern gehabt...als Fahrradfahrer mit Hundehalter aber ständig! Am liebsten sind mir die Leute, die auf dem markierten Fahrradweg laufen, obwohl direkt daneben der Fußweg langläuft und wie oft schon Hunde direkt vor mir noch schnell die Seite gewechselt haben, so das ich kräftig in die Eisen gehen musste, oder wie oft Hunde zumindest ein Stück hinter mir hergerannt sind kann ich schon gar nicht mehr zählen! Natürlich gibt es auch genügend Hundehalter, die ihren Hund rechtzeitig ranrufen und Fuß laufen lassen oder ihn ins Sitz befördern, aber mindestens genauso viele, die ihre Hunde einfach quer über den Weg laufen lassen!
Und ja...wenn man ambitioniert und leistungsorientiert Fahrrad fährt, dann ist es furchtbar ärgerlich, wenn man ständig wegen unerzogenen Hunden abbremsen muss! -
da hat er (also du sleipnir) allerdings recht. erleb ich auch oft genug, leute die ihre hunde ins fahrrad rennen lassen (bei mir würden, würde nicht abbremsen)
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Mir geht die Diskussion nun etwas in die falsche Richtung...
Ich laufe mit meinen Hunden nicht auf Radwegen, sondern auf Wegen, die sowohl Radfahrer als auch Fußgänger nutzen dürfen.
Ich gehe aus dem Weg und ich lasse meine Hunde auch nicht in Räder rennen.
Für Hundehalter, die das anders machen, sehe ich mich wirklich nicht verantwortlich.Ich verlange NUR, dass Radfahrer, die sich von hinten nähern, klingeln.
Wenn das zu viel verlangt ist, dann weiß ich auch nicht.Nun ist hier der Hund das Thema, weil Hundeforum.
Man kanns aber auch weiter spinnen. Was ist mit Kindern?
Halten sich eure Kinder immer daran nur am Rand des Weges zu laufen, was ist hier wenn ein Radfahrer, der sich nicht ankündigt, das Kind ummäht?
Das Selbe in grün würde ich meinen...Warum sollten Fußgänger überhaupt immer an der Seite laufen? Ich laufe nicht gerne im Gänsemarsch wenn ich mit meiner Familie unterwegs bin, sondern gerne nebeneinander.
Nur weil alle 10 Minuten ein Radfahrer den selben Weg benutzt, muss ich als Fußgänger oder meine Kinder nicht stur an der Seite laufen.
Dafür gibts die Klingel an Rädern.Faesa hat es genau richtig formuliert... man kann sich auch nicht alle 10 Sekunden umdrehen. Selbst das würde nichts nützen, so wie manche angeschossen kommen.
Da hilft dann nur rückwärts laufen... aber shit, dann sieht man ja nicht, was von vorne kommtDas Thema wäre ganz einfach: Radfahrer klingeln, Fußgänger mit Hund oder Kind kann zur Seite gehen, ist gewarnt. Unfallrisiko für alle Beteiligten sehr gemindert.
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Das Thema wäre ganz einfach: Radfahrer klingeln, Fußgänger mit Hund oder Kind kann zur Seite gehen, ist gewarnt. Unfallrisiko für alle Beteiligten sehr gemindert.
so ist es und das klappt wunderbar!
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Und ja...wenn man ambitioniert und leistungsorientiert Fahrrad fährt, dann ist es furchtbar ärgerlich, wenn man ständig wegen unerzogenen Hunden abbremsen muss!
Ist völlig klar, aber dafür gibt es hier ausgeschilderte Radwege und auch da ist man selten alleine, auch da gibts die Starken und die Schwachen.
Und wenn ich auf dem Fahrrad einen Hund oder ein Kind vor mir auf der Strasse habe, dann mag das vielleicht im Weg sein, vielleicht unerzogen und unberechenbar, trotzdem versuche ich daran vorbei zu kommen ohne jemanden zu gefährden. Und dann klingle ich eben, oder rufe, damit man wenigstens Notiz von mir nimmt.
Und bei allem Respekt vor ambitionierten Radfahrern, manche Dinge sind einfach gefährlich. Und da muss man ja seinen leistungsorientierten Kopf nicht unbedingt durchkloppen. Und sehen kann man das aus jeder Sicht. Ob nun als "gewöhnlicher" Radfahrer auf dem Radweg, als Autofahrer oder Fussgänger. Diese Gruppen von Rennrädern die zu dritt oder viert nebeneinander und in sechs Reihen hintereinander durch die Gegend preschen, ob nun Radweg, Hauptstrasse, Passstrasse oder Quartierstrasse, nehmen in meinen Augen nicht wirklich Rücksicht. Und egal wie gut man in etwas ist, man ist deshalb nicht alleine auf der Welt. Ganz zu Schweigen von dem Risiko, dass sie selbst eingehen. Nur weil man viele ist, ist man nicht unsterblich. So sehe ich das.Aber darum ging es hier nicht.
Ich persönlich gehöre auch zu den dauernd-Zurückschauern und sobald jemand kommt, egal auf was, wird angeleint. In erster Linie, weil ich dem anderen ein Gefühl von Kontrolliertheit und Sicherheit geben möchte, egal ob mein Hund nun top gehorcht oder nicht. Auch ich wurde schon auf dem Rad angesprungen und ja, das ist weiss Gott keine nette Erfahrung. Und ich rechne seither bei jedem Freiläufer damit... Und an der Leine kommt der Hund auf die Seite, auf der Keiner ist, irgendwie auch klar.
Eigentlich ist es ja schade, dass man sich immer wieder über solche Themen aufregen und in die Haare kriegen muss, die nur entstehen, weil jeder sich selbst wichtiger nimmt als die anderen :/
Eigentlich sind das Fragen des Anstandes und des gegenseitigen Respektes.Es ist schon so, man muss auf beiden Seiten Rücksicht nehmen. Ich selbst halte mich da für Rücksichtsvoll und umsichtig (klingt arrogant und selbstherrlich ich weiss
) und erwarte das eben auch.
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Ihr habt da alle völlig Recht! Ich seh das ja auch so...allerdings wollte ich nur mal die andere Seite aufzeigen, da ich nicht nur Hundehalter, sondern auch Radfahrer bin!
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Meines Erachtens haben vor allem Hundehalter regelmäßig nach hinten zu schauen und sich zu vergewissern, dass die "Bahn" frei ist.
Das sehe ich definitiv nicht so! Laut STVO muss jedes Rad eine Klingel haben, und die ist sicher nicht zur Zierde gedacht.
Wieso bricht man sich als Radfahrer einen ab, wenn man klingeln muss? Das ist ja nun wirklich weniger Aufwand, als sich alle paar Sekunden umzusehen, ob eventuell ein Radfahrer ankommt. Und vor allem ist es immer Murphys Gesetz: du schaust nach hinten, es kommt keiner - 2 Sekunden später rauscht ein Rennradfahrer an dir vorbei, der Hund und du bekommen fast einen Herzstecker..... grad war da noch keiner.
Also, das funktioniert so einfach nicht. Der Fußgänger (ob mit oder ohne Hund) ist da immer im Nachteil, denn der Radfahrer sieht doch grundsätzlich vor sich besser (und ja auch meist weit im voraus). Würden alle Radfahrer grundsätzlich bei allen Fußgängern klingeln, und würden sich beide Parteien freundlich bedanken, dann wäre das alles kein Problem.
Und warum sollte ich auf einem wenig befahrenen Radweg den Hund kurz nehmen? Wenn der Radfahrer früh genug klingeln würde, könnte man den Hund gut an die Seite nehmen und danach wieder länger laufen lassen. Das sehe ich nicht ein.
Wir haben hier auch viele Probleme mit Radfahrern. Und auch mich nervt es, wenn nicht geklingelt wird. Manche kommen so leise angerauscht, dass man sich wirklich fast zu Tode erschreckt. Sogar unser Hund,... und wenn der schon nix hört... Oder man ist zu zweit und quatscht, da ist man auch eher abgelenkt und da würde ein klingeln doch die Situation deutlich entspannen.
Es kann ja nicht sein, dass man bald eine Warnweste tragen muss, mit der Aufschrift: Radfahrer BITTE klingeln!
Edit: Leistungsorientierte Rennradfahrer tun mir eigentlich nur Leid! Für die müsste es eigene Trainingsstrecken geben, denn die sind immer im Weg! Auf der Strasse begeben die sich ja permanente in lebensgefährliche Situationen (wenn ich welche sehe werde ich auch immer leicht aggresiv - sorry). Aber es ist anscheinend noch nix Schlimmeres passiert, sonst gäbe es da auch irgendein Gesetz zu. Schlimm, wenn die auf engen Straßen zu zweit versetzt hintereinander fahren, teilweise mit wahnsinns Geschwindigkeiten, aber immer weniger als die Autos. Da müssen Autofahrer entweder halsbrecherische Überholmanöver starten, oder stark abbremsen. - Aber das war jetzt OT, am Rande.
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