Warum haben Schäferhunde so einen schlechten Ruf?

  • Zitat

    Eigentlich gehöre ich nicht zu denen die sich an Vorurteile halten...


    Aber beim Schäfi habe ich noch nie einen Hund erlebt, der nicht eine Unverträglichkeit gegenüber Hunden oder gar Menschen hat. Selbst bei Altdeutschen....und das waren keine Hunde von Asis oder typischen SV-Typen.


    Ach dann musst du mal zu uns kommen ;), hier laufen zwei wunderbar sozialiserte Schäferhunde rum ,die auf jeden Hund und Menschen freundlich zu sprechen sind.


    Und leider kenne ich auch sehr viele A-soziale Schäfis, die an kurzer leine mit Beistzer durch den Wald stiefeln und oft kaum zu halten sind.


    Und ich habe ja öfters mit Schäferhundjunghunden zu tun und habe im Tierheim auch schon vier bertreut.
    Der eine sechsmonatige Junghund Ben hing schon als Junghund schwer bellend in der leine, ohne Leine ging er sehr ruppig mit anderen Hunden um - das änderte sich schlagartig, wenn diese Hunde sehr klein waren (Jack Russel größe) - ich habe selten einen so vorsichtigen Hund gesehen.
    Bei großen Hunden musste man ihn besonders im Spiel öfters rausnehmen und zur Ordnung rufen, ansonsten im normalen freilauf war Sozialverhalten kein problem.
    Der 8monatige Junghund Bingo war eindeutig ein potentieller unverträglicher Klischee-Schäfi. Er wollte bei Fremden Hunden wirklich sofort rauf und erstmal austesten, wer hier der stärkere ist, an der leine auch alles andere als ausgeglichen. Hier brauchte man wirklich hundeerfahrene Hände - ob er sie letztendlich bekommen hat, weiß ich nicht, ich hatte ihn nur fünfmal, dann war er vermittelt.
    Fakt ist, wenn dieser jetzt in die falschen Hände gekommen ist und er zurückkommen sollte, ist er garantiert ein schwer vermittelbarer.
    Dagegen der 10 monatige Junghund Lukas aufgeschlossen allen menschen und Hunden gegenüber, am Anfang ein wenig unsicher, legte sich auch erstmal auf den Boden und fixierte (was ich natürlich unterbrach und ihn anderweitig beschäftigte, bis der fremde Hund mit uns auf einer Höhe war) War der andere Hund dann aber auf drei meter Abstand, sprang er vosichtig auf,m freute sich irre und zeigte ein super Sozialverhalten, spielte und tobte ohne einen Jäger und einen gejagten, sobald es zu wild wurde, brach er von sich aus das Spiel ab und kam zu mir. Ebenso bei Rüden, die rüpelten, sofort wendete er dem verdutzten Hund den Rücken zu und kam zu mir.
    Ein Hund mit einem hervorragenden Sozialverhalten!


    und im mom Charly, auch 10 mon.
    etwas unsicher und beschwert sich auch schonmal bei mir, wenn andere Hunde ihm zu stürmisch sind ;9 ansonsten aber ähnlich wie lukas super sozialverhalten!


    LG Jana

  • Obwohl ich als Kind viel Kontakt mit Schäferhunden (Zollhunden) hatte, habe ich mittlerweile auch Vorurteile. Aber nicht gegen die Hunde an sich, sondern gegen die Halter (nicht alle!) und die Art, wie, sie die Hunde erziehen.


    Zwei der Zollhunde haben meinen Lieblingshund aus der Nachbarschaft, einen Dackel zerfleischt und dieser konnte nur mit Mühe wieder zusammengeflickt werden. Das war mein erstes Negativerlebnis mit Schäferhunden.


    Dann wurde Baffo mehrfach von Schäferhunden gebissen. Allerdings bevor er zu uns kam. Das erschwerte uns natürlich das Zusammenleben mit Baffo, denn er tickte lange Zeit aus, wenn er einen Schäferhund sah.


    Und schlussendlich gibt es derzeit eine Schäferhündin in der Nachbarschaft . Ich weiß, dass sie sich schon auf andere Hunde gestürzt hat und ich habe ernsthafte Zweifel, dass die Frau die Hündin im Ernstfall halten könnte. Die Hündin geht an der Leine "hoch", das ist Wahnsinn.
    Aber das liegt ganz klar an der inkonsequenten Erziehung dieser Hündin.


    Nein, zu meinen bevorzugten Hunden gehören Schäferhunde nicht.


    Doris

  • Hi nochmal,


    bei soviel Negativbeispielen wundert es mich fast nicht, daß da ein schlechtes Image existiert oder vielleicht auch am Leben gehalten wird. Wie jeden anderen Hund auch, muß man natürlich auch einen Schäferhund erziehen. Leider gibt es jedoch ausreichend HH, denen dies v o r der Anschaffung nicht klar ist, dies gilt aber sicherlich nicht nur für Schäfis. Ich gehe mit Aika von Kindesbeinen an in die Hundeschule, einerseits, weil sie gerne lernt und es ihr sichtlich Spaß macht, das Erlernte zu zeigen und zu trainieren, und andererseits, weil ihr der Kontakt mit immer wieder anderen Hunden gut tut. Gottseidank haben wir eine Hundeschule erwischt, wo im allgemeinen mit positiver Verstärkung gearbeitet wird und es riesigen Spaß macht, dabei zu sein. Dort lernt man natürlich im Laufe der Zeit auch alle Facetten von HH kennen. Ich erlaube mir deshalb das Urteil, daß die Halter von "niedlichen" Hunden erheblich mehr Probleme mit ihren Süßen haben, als die Halter von großen Hunden. Liegt das am Problembewußtsein der Halter großer Hunde?


    Und über Eins denke ich, müssen wir uns auch im Klaren sein: Diese Diskussion hier, so realitätsnah, förderlich, sachlich und emotionslos sie dankenswerter Weise auch geführt wird, wird keinen Einzigen dieser Typen kratzen, die ihren Hund, gleich ob Schäfi oder nicht, als Renommierobjekt und als Mannesbeweis verstehen. Diese Negativtypen werden ungestört weiter ihre Hunde dazu mißbrauchen, Negativimages am Leben zu halten und finden das auch noch cool.


    ärgert sich manchmal
    der Michael

  • Habe leider auch schon Vorurteile gegen Schäferhunde entwickelt obwohl ich selbst mal ein Schäfimix hatte. Aber das liegt nicht an den Hunden sondern an den Haltern. Meistens treffe ich hier kleine Männer mit deutschen Schäferhunden die sich mit ihren Hunden profilieren o.ä. wollen und die Hunde nicht sehr freundlich sind. Bellen jeden Hund an, zerren an der Leine und wenn einer doch zu nah kommt fangen sie an zu schnappen.
    Darum geh ich immer erst mal auf abstand wenn ich insbesondere Männer mit Schäferhunden treffe.
    Mein Hundi hatte auch schon ne Macke entwickelt gehabt und hat angefangen Schäfis schon von weitem anzuknurren. Aber zum Glück gibts hier jetzt zwei Schäfihündinnen und die sind super lieb und mein Casper hat die Schäferhund Agrophase abgelegt.

  • Wenn ich wählen könnte - würde ich eher in einen Zwinger mit Rottweiler gehen als zu Schäferhunden. Ich bin ein grosser Fan - hatte ja schliesslich selbst einen. Aber die meisten, die ich heute kenne, haben einen Knall - und ich rede nicht von Mix oder Hinterhofzuchten. Mein Onkel hat sogar die Zucht aufgegeben, weil er einfach keinen "guten, gesunden" Hund mehr für seine beiden Rüden bekommen hat. Sogar meine Ex-Hundeschule sagte, die "Gelb/schwarzen" haben einen "Hirnschaden". Meine Trainerin hat übrigens auch einen Schäferhund der auch ihr letzter sein wird.


    Ich würde mir auch keinen Schäferhund mehr zulegen (habe einen exzellenten Schutzhund hier - der schlabbert jeden Angreifer bewusstlos), denn so einen wie meine Mala bekomme ich in diesem Leben nicht mehr. Sie war mit ALLEM verträglich, was atmen konnte.

  • Ich denke, dass es auch beim Schäferhund an der Erziehung und am Menschen liegt, nicht am Hund als solchem.


    Darko ist ein Labrador/Schäferhundmix und ich kann sie mit anderen Hunden spielen lassen, arbeite viel über positive Bestärkung, Motivation. Sie hat einen geraden Rücken, ist kein Kettenhund, sondern Familienmitglied. Darko bellt auch keine anderen Hunde an der Leine an oder ist leinenagressiv. Wir trainieren mit ihr ganz verschiedenes ohne diesen Drill wie er hier oft geschildert wird, sprich kein Stachelhalsband, Teletakt oder Würgehalsband.


    Leute weichen uns im Normalfall kaum aus, vermutlich weil Darko trotz ihrer schwarzen Fellfarbe und des Schäferhundaussehens ein Kippohr hat, was sie anscheinend irgendwie "freundlicher" aussehen lässt.


    Darkosworld

  • Zitat

    Ich denke, dass es auch beim Schäferhund an der Erziehung und am Menschen liegt, nicht am Hund als solchem.


    Jein...natürlich machen Prägung, Aufzucht und Erziehung ne Menge aus, aber der DSH als ehemaliger "wehrbereiter" Herdengebrauchshund ist ja schon von all seinen Charaktereigenschaften viel eher dazu veranlagt rudelfremde Menschen und Tiere abzuwehren und auf kleinste Reize recht drastisch zu reagieren als es bspw. bei einem Labrador Retriever oder Pudel der Fall ist!

  • Hi,


    ich gehe SH auch aus dem Weg :roll:


    Wenn es Probleme mit anderen Hunden gab, waren es fast ausschliesslich SH oder deren Mixe.


    Meine Hunde meiden auch SH von sich aus.


    Ich kannte einen SH, der - obwohl er auch mal als Schutzhund geführt wurde, ein wirklich toller Hund war und er der einzige SH war, vor dem meine Zwerge keine Angst hatten.


    Hier bei mir laufen auch einige SH rum - da ist nicht einer bei, dem ich über dem Weg taue :/


    Ich weiß auch nicht - ich habe das Gefühl, das die meisten SH von heute einfach nicht mehr ganz richtig in der Birne sind :( :

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