Wie weit darf man gehen

  • Zitat

    Für Leute die besser die Finger von Hunden lassen sollten gibt es noch:
    Würgehalsbänder, Stachelhalsbänder, Maulkörbe, Erziehungsgeschirre, Sprüh- und Elektroimpulshalsbänder, Futterentzug, Gewalt etc.


    Diese Leute will ich echt mal mit Maulkorb, Würger... etc. sehen! :bindafür: :wink: Aber gibt überhaupt welche für Menschen? :lol:

  • Zitat

    Nimm den Schiffsbau als abstraktes Beispiel. Früher gab es Galerensklaven, Trommler und Auspeitscher. Heute gibt es sehr gut bezahlte Stewarts, Arbeitsschutz, Fortbildungen, Seminare zur Mitarbeitermotivation, Servicekräfte etc.
    Auf welchem Schiff möchtest Du reisen? Auf der Queen Mary oder auf einer römischen Galere?


    Hach, was ein schönes Beispiel!


    liebe Grüße


    Ella

  • Hi,
    ich bin ja selber Anfänger, was Hunde angeht.


    Aber was das Stachelhalsband angeht, hab ich schon als Kind die Vorstellung gehabt, dass der einzige Sinn dieser Dinger darin liegt, dass der Halter nicht so viel Kraft aufbringen muss, seinen Hund zu halten, weils durch die Stacheln schneller unangenehm für den Hund wird.


    Damals wie heute empfinde ich das als Misshandlung.


    Vielleicht fehlt mir die Fachkompetenz?


    Für meinen eigenen Hund stell ich mir vor, dass wir mit viel Übung dahin kommen, dass er mir einfach gehorcht. Wenn ich Fuß sage, geht er Fuß und da will ich kein Gezerre. Ob nun mit oder ohne Stacheln...


    Das ist jetzt nur meine Meinung, keine Verurteilung! :stumm:


    LG
    Christine

  • Konsequenz, Futter, Clicker, Spielzeug, Halti, Schleppleine



    Die Schleppleine haben wir am Anfang gebraucht - heute noch hin und wieder, wenns in fremde/stark bewilderte Gebiete geht.


    Halti leider im Moment am Rad um ihm das Ankläffen von allen Menschen abzugewöhnen.



    Meinen Hund hab ich leider erst im Alter von über einem Jahr aus dem TH bekommen - davor ist wohl einiges schief gegangen was die Umweltprägung und den Grundgehorsam betrifft. Aber ein Stachelhalsband würde ich nie nehmen...


    lg
    schnupp

  • Hallo zusammen!


    Das schlimme mit den meisten Hilfsmitteln ist, daß sie oft als Allheilmittel verkauft werden. Unter anderem auch in diversen Hundesendungen.

    Nur leider nützt halt ein falsch eingesetztes Halti (so gut und hilfreich es bei richtiger Anwendung auch sein mag) nichts und verschlimmert die Situation mitunter wenn Mensch gedankenlos damit umgeht.
    Wenn man sich nicht genug Gedanken über Umgang mit dem Hund gemacht hat und sein Tier nicht beobachtet kann man so viele Hilfsmittel einsetzen wie man will und es wird nichts nützen.


    Ein Sprayhalsband z.B. KANN gute Dienste tun, aber nur beim richtigen Problem, in der richtigen Situation und in Verbindung mit anderen Mitteln (Änderung im Verhalten der Hundehalter). Aber wenn man das Problem erkennt, die richtige Situation abpasst und sein Verhalten gegenüber dem Hund ändert braucht man das Teil meist sowieso nicht mehr.
    Das Problem läßt sich nicht durch das Hilfsmittel lösen. Eine kaputte Mensch-Hund-Beziehung läßt sich nicht durch die Verhinderung ihrer Symtome verbessern - und nur das tun viele Hilfsmittel im Endeffekt: sie gaukeln den Käufern vor mit minimalem Aufwand ein Problem loswerden zu können.


    Liebe Grüße, Katharina

  • Zitat

    Wakan: War doch bei einem Vortrag von Günther Bloch. Der meinte aber zum Thema Maulkorb. Lieber ein Hund mit Maulkorb auf der Hundewiese, als ein Hund ein lebenlang ohne soziale Kontakte.


    Jaein! Bei einem großen kräftigen Raufer bin ich dafür. Das kann/darf aber nur eine Momentaufnahme sein und der Therapieunterstützung dienen.
    Als Problemlösung, besser gesagt zur Verhinderung von Beissvorfällen generell und insbesondere als Werkzeug für Leute die keinen anderen Weg kennen, ist der MK sicher nicht die richtige Lösung.
    Ein MK kann die innerartliche Kommunikation auch sehr erheblich und negativ beeinflussen.
    Ein MK soll den/die ersten Erfolg(e) des Beissens verhindern. Das eigentliche Training muss auf einer anderen Ebene erfolgen.


    Ich bin überzeugt das G.Bloch das auch so sieht bzw. diese, seine Ansicht teilt wenn man das Gespräch etwas vertieft.


    Einen Hund der so unwiederbringlich durchgeknallt ist, dass ich ihn immer und grundsätzlich nur mit MK auf Menschen oder andere Hunde loslassen könnte, würde ich einschläfern lassen. Worin sollte der Sinn eines Lebens in Isolation bestehen?


    Zitat

    Vielleicht fehlt mir die Fachkompetenz?


    @ Snoop


    Logisches und vernünftiges Denken ist niemals ein Zeichen von Inkompetenz


    Gruß
    Wakan

  • Zitat

    Ok nicht alle auf einmal :runterdrueck:. Wie gesagt als ich es gekauft hatte, habe ich mir es umden hals gelegt und es gab Druck und keine Schmerzenl. Warum ich wollte das Pebbles mir das erklaert : 1. Weil mir noch nie gesagt worden ist, das ich meine Tiere Misshandle, und es von anderen Hundeschuetzern auch benutzt wird, 2. Weil bis jetzt immer ihre Erklaerungen die sie fuer mich hatte, mir eine andere Perpektive aufzeigen.


    Also ich gebe zu das das Prong vielleicht doch etwas primitiv ist, allerdings habe ich nie einen von meinen Jungs aus Schmerzen fiepsen gehoert und mir kam nie die Idee, das ich ihnen weh tue. Wie gesagt, ich will ihnen keine Schmerzen mit Absicht zu fuegen.
    Allerdings habt ihr angedeutet das ihr sogar das Halti negativ einstuft, und was ist falsch an einer Schleppleine.
    Ich arbeite mit Prong ( bei meinen Grossen), Schleppleine, kurzer Leine, Brustgeschirr , Handzeichen, Koerpersprache im allgemeinen und jeder Menge Leckerlies.
    Bin ich denn wirklich brutal??? :buhu:


    Hallo Maria,


    ich hatte das Vegnügen heute mittag dich persönlich im Chat zu treffen.


    Ich muss sagen meine erste Meinung in Bezug auf das Problem mit deinem Hund und dem Stachelhalsband ist wohl bei einigen wie auch bei mir falsch herübergekommen.


    Vielleicht können die anderen dich besser verstehen wenn du mehr von der Vorgeschichte deiner Hunde schreibst. So sieht man das Gesamtbild und nicht nur diesen Beitrag.
    Ich hoffe wir konnten dir heute mittag schon ein bischen weiterhelfen.


    Probier es erst mal mit einem Hund alleine, besonders mit deinem schlimmsten Rabauken.
    Zeig ihm das er dich, die Kinder und die anderen Hunde nicht beschützen muss. :wink:


    Mach in der Wohnung ein paar Übungen mit ihm. Lerne ihm das Schau "Look". Lass ihn sich setzen bevor er sein Fressen bekommt. Warte bis er dich anschaut und sag dann LOOK zu ihm. Wenn er das macht darf er auf ein fertig von dir Fressen. Vorher nicht.
    Diesen Zeitraum kannst du nach belieben verlängern.
    Dieses Look kannst du auch anwenden wenn du deine Hunde raus läßt, vor der Tür Sitz und Look und dann wird die Tür erst aufgemacht. Auf ein Los oder Lauf dürfen sie dann raus. Vorher nicht.


    Falls du eventuell mit dem Clickern doch noch richtig anfangen möchtest schau doch mal hier im Forum nach.
    Ich habs Sky dank Beates Rat so beigebracht, eine Schüssel Leckerchen neben mir gestellt und dann saß Sky neben mir. Da gab es Click dann Leckerchen. Das hatte ich 20 - 30 mal gemacht. Das musst du schon ein paar Tage machen, damit dein Hund dies kapiert.


    Das Clickern bietet sich auch an, wenn dein Hund schon sitz kann, du sagst Sitz er setzt sich und in dem Moment gibt es den Click und die Belohnung.
    So kannst du altes wie auch neues mit ihm noch mal üben. :gut:


    Vor allen Dingen nimm dir Zeit für jeden einzelnen Hund! :wink:

  • Liebe Maria,
    ich habe selbst mal in den USA gelebt und weiß daher, dass die Amerikaner es nicht so streng mit Tierschutz nehmen. Dort werden ja auch gerne Hunde debarked oder in Pet Shops grausam gehalten und dann verscherbelt, kein Wunder also, dass dich noch niemand auf den Prong angesprochen hat.


    Jetzt zum Halti
    In den richtigen Situationen angewendet, finde ich ein Halti, für einen begrenzten Zeitraum durchaus ok. Aber leider begegne ich hier ständig Leuten, die ihren Hund nur am Halti an der Leine führen. ALso keine zweite Leine am Halsband :shock: . Die Hunde tun mir so Leid, denn wenn sie nach vorne preschen wird ihnen jedesmal der Kopf rumgerissen und die Schnauze zugedrückt :dagegen: . In diesem Fall wird für mich das Halti zum Folterinstrument.


    Stachelhalsbänder find ich grausam :dagegen: . Und die Hunde die ich damit sehe ziehen ihre Halter trotzdem hinter sich her, wo ist liegt eigentlich der Sinn in diesem Ding, außer dem Hund wunde scheuerstellen, blutergüsse und schmerzen zu verursachen. Also bitte nehm deinem Hund den Prong ganz schnell ab, der bringt deinem Hund echt nix als Schmerzen und Schaden.


    liebe Grüße
    Linda

  • ok dann last mich mal erklaeren wie ich dazu gekommen bin das Prong ( Stachel) zu benutzen.
    Ich habe meinen Labbi vor einem Jahr aus dem Tierheim bei uns gerettet ( die toeten Tiere bei uns). Nach dem ich ihn zu hause hatte, sind mir saemtliche Probleme die er hat aufgefallen. Sein groesstes seine Aggressivitaet. Er hat einige: Futteraggresivitaet, andere Hunde und vor allem Grosse dunkle Maenner( eine schwarze Jacke tuts auch schon). Nun sollte man bitte bedenken, das dieses Tier 45kg wiegt und messerscharfe Krallen und Zaehne hat. Das Fazit am Anfang war, jedesmal wenn ich spazieren gehen wollte ( ich hatte meine damals 8 Monte alte Tochter dabei) hat ihn irgendetwas aufgeregt und die ganzen 45kg haben sich auf seinen " Feind" schmeissen wollen. Was sollte ich tuen, ihn wieder zurueck bringen? Garantiert nicht, man haette ihn vergast, also Trainer anrufen. Habe ich getan und die sagten mir: Mit so einem Tier um ein kleines Kind? Lass ihn einschlaefern.
    Fuer was fuer einen Hundebesitzer halten die mich? Ich hole mir nicht einen Hund nur um ihn gleich wieder aufzugeben.
    Ich habe also darauf hin alleine angefangen mit ihm zuarbeiten und war auch Erfolgreich, und trotzdem brauchte ich das Prong um sicher zu sein, das wenn er ausrastet , ich ihn ganz schnell zurueck in die Realitaet bringen konnte. Es war eine noetige Massnahme.
    Heute lasst er seine " Feinde" bis auf 2m an sich ran, akzeptiert fremde Hunde( wenn man sie richtig vorstellt) und ist eigentlich efin (fast) normale Labbi ( eigentlich heisst er Duke).
    Nach dem ich mich heute morgen (sorry ich bin 6 Stunden hinter euch)
    mit Sky und Beate darueber unterhalten habe bin ich auch der Meinung, das dieses Hilfsmittel ihn nicht dazu bringen wird sich anfassen zu lassen.
    Ich werde mit ihm jetzt auf den Clicker umsteigen, auch wenn es laenger braucht.
    Also das Prong ist bei mir auch weg (haengt jetzt neben dem Maulkorb, ja ich habe einen, den bei so einem Tier ist manchmal auessserte Vorsicht geboten), und der Clicker zieht ein.
    Aber versteht mich bitte, ich wollte ihm nie weh tuen und ich wusste mir nicht anders zu helfen.
    Maria
    Ps Er hatte nicht Bluterguesse oder Wundstellen im Fell, sonst haette ich es sofort eingestellt.

  • Hallo Maria!


    Ich finde es super, daß du jetzt andere Wege einschlagen willst! Respekt! :gut:


    Ich kann mir genau vorstellen, wie du dich fühlst. Man ist einfach hilflos ob der Kraft eines großen Hundes und will dennoch nur das Beste für den Hund.


    Ist er immer noch Futteraggressiv? Dann dazu vielleicht noch ein Tipp. Ich hatte vor kurzem einen Pflegling bei dem es auch so war. Er hat sein Futter fortan nichtmehr aus dem Napf bekommen, sondern nur noch per Hand. Sprich ich war immer mit Futter bewaffnet und für jede Aktion, in der er mir ruhig Aufmerksamkeit schenkte, bekam er etwas zu fressen. Die ersten Tage mußte er sicher ziemlich hungern, aber der Erfolg war enorm. Er hatte auch einen Hang zur Aggressivität im Alltag und auch da konnte ich ihn übers Futter gut bekommen, nachdem er mich als Futtergeber akzeptiert hatte. Es gabe eben für alle tollen Aktionen fressen, aber es gab keine feste Futterzeit mehr. Damit er genug Futter bekam, haben wir eben auch Futtersuchspiele usw. eingeflochten.


    Vielleicht kann dir das ja auch noch ein wenig weiter helfen.

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