Bootcamp für Hunde gesucht...

  • Hallo zusammen!


    Also wenn es so ein Bootcamp für schwererziehbare Hunde geben sollte - ich melde meinen heute noch an!


    Spaß beiseite, wir haben einen jetzt 8 Monate alten Airedale-Flegel.
    Die Pubertät schlägt voll durch. :irre:
    Manchmal ist er absolut der Vorbild-Hund, hört sofort und ist einfach toll. Allerdings ist er meistens total abgelenkt durch alles mögliche, zumindest in der "freien Wildbahn".
    Ganz schlimm ist es, wenn er irgendwo andere Hunde hört oder sieht. Dann klinkt er aus. Ich kann mich dann überhaupt nicht mehr interessant machen, weder durch Bällchen, Zerrseil oder Leckerchen.
    Wenn ich in die andere Richtung gehe (nur mit Schleppleine), interessiert es ihn gar nicht. Da kann ich den Max machen...


    Deswegen möchte ich die Schlepp auch nicht sein lassen. Aber wie lange dauert es noch, bis andere Hunde nicht mehr das Highlight überhaupt sind? Ich will ja, dass er mit anderen Hunden spielt, aber nicht, dass er querfeldein stiften geht und erst nach einiger Zeit kapiert, dass ich auch noch da bin!


    Sagt mir bitte, dass es normal ist und ich übermorgen über Nacht einen lieben Hund habe... :gott:


    Liebe Grüße,
    Maike


    PS: Morgen ist der Grunderziehungskurs vorbei. Nun wissen wir nicht, wie wir weiter machen sollen. Die Trainerin empfiehlt, einen Erziehungs-Spaß-Mix Kurs (weiß nicht wie der heißt) zu machen, weil er langsam von der ganzen Erzieherei gefrustet ist und er nun etwas mehr Spaß dabei braucht. Andererseits denke ich, ein aufbauender Grundgehorsamskurs wäre auch nicht schlecht... aber er kann sich so schlecht konzentrieren...

  • Erstmal: Ja, das ist normal :D , aber: du wirst nicht übermorgen über nacht nen ganz braven Hund haben...
    Viele Hunde schalten in der Pubertät auf Durchzug bzw. sehen und hören plötzlich zeitweise nur das "Objekt der Begierde", in deinem Fall einen anderen Hund.
    Es geht aber vorbei, wenn du konsequent weiter arbeitest und stets korrigierst, es dauert halt ein Weilchen.


    Was weiterführende Arbeit/Kurse betrifft:
    Mach dir zunächst einmal klar, dass dein Hund momentan ständig arbeitet, sobald ihr Reizen begegnet. Dass er sich schwer konzentrieren kann und leicht abgelenkt ist, sind für mich eindeutige Indikatoren, dass ihn das alles sehr fordert (du arbeitest ja kontinuierlich daran wenn ich das richtig verstehe).
    Ein "Spaß- Mix" Kurs ist für den Hund nicht unbedingt Spaß, vor allem nicht dann, wenn er sich mit Grundlagen noch schwer tut und sich ohnehin nur schwer konzentrieren kann.
    Ich würde allerdings auch von einem Aufbaukurs abraten- jetzt.
    Versuche doch nun, zuerst einmal das zu festigen, was ihr bisher gelernt habt. Solange das nicht klappt, sehe ich keine Veranlassung für weitere Kurse, die ja immer auf das aufbauen, was bereits gemacht und gekonnt wird. Nicht zu vergessen: auf einem gewöhnlichen Hundeplatz, kommt der Hund nicht mit sovielen Außenreizen in Kontakt, wie im "echten" Leben, das dort erlernte muss er erstmal umsetzen können inmitten der Reizflut.
    Wenn es an der Konzentration hapert, dann arbeite lieber in sehr kleinen Einheiten bzw. dann wenn die situation es erfordert (ihr begegnet anderen Hunden, kurz absitzen lassen, dann aber auch freigeben, wenn möglich). Verlange nicht zuviel, der Hund sollte das Verlangte immer erreichen können. sobald die Konzentration sinkt, auflösen wenn es irgendwie geht und etwas später nochmals kurz üben. Also lieber viele kleine Trainings und einzelne Übungen, als eine ganze Reihe Dinge am Stück.
    Kleine Tricks wie Beinslalom, give five, tot oder rolle können eine nette Abwechslung darstellen und fördern die Konzentration weiter- auch hier gilt: weniger ist manchmal mehr.


    und nicht vergessen: irgendwann im nächsten halben Jahr wird es sicher besser werden, wenn ihr schön fleißig seid ;) .


    lg susanne

  • Zitat

    Erstmal: Ja, das ist normal :D , aber: du wirst nicht übermorgen über nacht nen ganz braven Hund haben...


    Schade, aber ich hatte so etwas befürchtet...


    Wir haben uns gerade noch mal zusammen gesetzt und genauer analysiert. Objektiv gesehen macht er seine Sache schon ganz gut. Es klappt, dass er bei Fuß läuft, Leinenführigkeit generell. Fußgänger, Radfahrer, Jogger und so ignoriert er. An der Strasse setzt er sich (meist) alleine hin. Sitz, Platz (meist) bis zur Auflösung des Kommandos.


    Das eigentliche "Problem" sind einfach andere Hunde. Die sind viel zu interessant. In der HuSchu klappte es wohl, weil er die Hunde kennt und sie erstmal 5 Minuten spielen dürfen.



    Zu den Kursen, die wir hinter uns haben:
    I. Sitz, Platz, Fuß gehen, Leinenführigkeit, Abrufen, Grenzen setzen
    II. wie I. nur unter größerer Ablenkung


    nun dachten wir an:
    Auffrischung & Festigung der 6 Basisschritte
    oder
    Mix aus Erziehung & Beschäftigung z.B. Apportieren, Agility, Clickern...


    Zitat

    Ein "Spaß- Mix" Kurs ist für den Hund nicht unbedingt Spaß, vor allem nicht dann, wenn er sich mit Grundlagen noch schwer tut und sich ohnehin nur schwer konzentrieren kann


    Wie gesagt, die Grundlagen beherrscht er, auf Sicht- sowie Hörzeichen. In der HuSchu, in der Wohnung, im Garten, im Feld (ohne fremde Hunde). Heute sind wir an spielenden Kindern mit Fahrränder vorbei und er ging gut bei Fuß.


    Hast Du oder irgendjemand eine Idee, wie ich seine Aufmerksamkeit mehr auf mich als auf andere Hunde lenken kann?


    Danke!
    Maike

  • Zitat

    Hallo zusammen!


    Also wenn es so ein Bootcamp für schwererziehbare Hunde geben sollte - ich melde meinen heute noch an!



    hier :p

  • Zitat

    Hast Du oder irgendjemand eine Idee, wie ich seine Aufmerksamkeit mehr auf mich als auf andere Hunde lenken kann?


    Naja, es ist so: Wenn er die anderen Hunde sieht und aufdreht, ist es zu spät, dann kommst du nicht mehr durch.
    Praktisch heißt das, du musst deine Umgebung absolut im Auge haben. Wenn du die allermeisten Hunde (es klappt nie zu 100%, ich kenn das ;) ) vor ihm siehst, dann kannst du das Interesse noch auf dich umlenken, am besten mit dem Rücken zum anderen Hund und mit einer Superbelohnung Übungen verlangen. Kurz bevor der Hund da ist, und wenn gespielt werden darf, nochmal kurz absitzen lassen und freigeben.
    Am besten ist es, wenn du dich mit anderen HH absprechen kannst, diese in die Problematik einweihst. Wichtig ist dabei, dass dein Hund nach erfolgter Übung auch meist mit Spiel belohnt werden kann, damit er weiß, dass die Übungen davor nicht zwangsläufig bedeuten, er darf nicht spielen. Inszeniere die Lernsituation zu euren Gunsten, Hauptsache das Wesentliche verfestigt sich dabei.
    Natürlich geht das nicht immer, auch mit Frustration diesbezgl. muss er lernen umzugehen. Es ist am Anfang aber sinnvoll, wenn er im Verhältnis öfter zur Belohnung spielen darf, als wenn nicht.
    Ziel ist die Verknüpfung: Wenn ich brav bin, darf ich spielen- wahlweise wenn spielen unmöglich hat Frauchen ne tolle Belohnung (Spiel mit dir oder Superklasse Leckerchen).


    Ansonsten finde ich es super, dass du auch eure Erfolge siehst, das ist der richtige Weg! Ihr habt jetzt viel gelernt, das muss verfestigt werden, aber es klappt- dann wird der Rest auch noch werden.


    lg Susanne

  • Zitat

    Naja, es ist so: Wenn er die anderen Hunde sieht und aufdreht, ist es zu spät, dann kommst du nicht mehr durch.
    Praktisch heißt das, du musst deine Umgebung absolut im Auge haben. Wenn du die allermeisten Hunde (es klappt nie zu 100%, ich kenn das ;) ) vor ihm siehst, dann kannst du das Interesse noch auf dich umlenken, am besten mit dem Rücken zum anderen Hund und mit einer Superbelohnung Übungen verlangen.


    Leider ist das wirklich nicht einfach, denn wir haben hier freies Feld und es reicht wenn (Gott weiß wo) irgendein Hund in der Ferne bellt.
    Wir hatten das letztens, da waren mein Freund und ich am üben. Wir standen so 20m auseinander und ich hab den Armen gewunken, ihn überschwenglich gerufen... Er kam auch im schweinsgalopp auf mich zu. (Mann, war ich stolz!!!) Als er so ca. 5 m vor mir war hörte er von ganz weit weg (keine Sichtweite) einen Hund bellen. Was macht der liebe Hund auf den ich so stolz war? Schlägt direkt vor mir einen Haken und rennt in die Richtung aus der das Bellen kam... Ich hätte ihn erwürgen können!


    Und das ist halt das blöde, das Feld ist hauptsächlich frei überblickbar und da sind ständig Hunde. Oder wenn gerade mal keiner da ist (macht er alles super!) und dann kommt von den Wegen zum Feld hin ein Geräusch.


    Auch wenn ich ihn gerade für etwas belohnen will, mit dem tollsten Leckerchen... keine Chance gegen einen anderen Hund.


    Oh oh, ich ziehe am besten in die Innenstadt...


    LG,
    Maike

  • Zitat

    ich denke, die Schleppleine ruft nach euch...


    Hallo!


    Die Schleppleine nehmen wir ja schon...
    Ich denke, wir werden jetzt mal häufiger zu der Freilauffläche fahren. Dort kann er dann ausgiebig mit anderen Hunden toben und wir können üben, ohne dass ich Angst haben muß, dass er stiften geht.
    Und vielleicht sind dann die anderen Hunde im Feld nicht mehr so das Highlight, dass er mich dann völlig ausblendet!


    Irgendwie müssen wir das einfach schaffen...


    LG,
    Maike

  • hallo moncici


    Zitat

    Die Schleppleine nehmen wir ja schon...
    Ich denke, wir werden jetzt mal häufiger zu der Freilauffläche fahren. Dort kann er dann ausgiebig mit anderen Hunden toben und wir können üben, ohne dass ich Angst haben muß, dass er stiften geht.
    Und vielleicht sind dann die anderen Hunde im Feld nicht mehr so das Highlight, dass er mich dann völlig ausblendet!


    ich kenne deinen hund zwar nicht, aber ich glaube das könnte der richtige weg sein.


    finde das motiv heraus ,warum dein hund so auf andere hunde abfährt.
    wenn es daran liegen sollte das dein hund dem ausbau seiner sozialen bedürfnisse hinterher rennt, gibt es nur den weg ihn mit anderen hunden kontrolliert zusammen zu packen.


    klar könnte man einen hund mit allen tricks der "kunst" auf ein
    gehorsams level bringen . doch was hat er denn davon ,wenn
    sich dardurch auf der anderen seite ein dickes -minus aufbaut.


    meiner meinung nach bringt es nichts ,einen hund der genau das braucht in "ketten" zu legen oder ihn abzulenken.
    aus meiner erfahrung heraus würde ich geziehlte sozialstunden/tage/wochen anordnen.
    danach werden normalerweise die gehorsamsübungen erfolgreicher ausfallen, da das bedürfnis/problem gefixt ist.


    ...schon mal probiert, einen pubertierenden an die kurze leine zu legen? :lol:



    gruss krusti

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