Kastration beim Dobermannrüden? Bräuchte euere Meinung!

  • Mit Bällchen abscheiden erzieht sich kein Hund...


    Wichtig wäre in der genannten Situation, dass Du ein Verhalten verlangst nur nicht nur passiv bleibst. Heißt: Abbruch und Alternative verlangen (weggehen wäre zum Beispiel eine sehr praktische). Meine Hunde können alle in "geh weg". Das bedeutet nicht bloß aus dem Weg gehen, sondern sich aus meinem Dunstkreis zu entfernen. Und zwar unverzüglich! Von mir aus auch, Raum verlassen, wenn der Hund es nicht hinbekommt sich innerhalb des Raumes neutral zu verhalten.


    Ich denke, Euer Junspunt hat einfach noch nicht gelernt, dass er Distanz zu halten hat.


    Ich würde die nächste Zeit pingeligst mit ihm üben, dass er sich unaufgefordert nicht näher als fünf Meter nähern darf. Unterschreitet er den Bereich unaufgefordert, wird er weggeschickt - zu einem Zeitpunkt, zu dem er noch ansprechbar ist!


    Du wartest zu häufig zu lange, so dass er schon in Rage ist. Dass dann nichts mehr ankommt im Hundehirn ist klar. Da hilft dann nur noch aussperren und warten bis es vorbei ist. Und beim nächsten weit vor so einer Aktion agieren.


    Überhaupt ist es bei solchen Hunden wichtig zu agieren und nicht immer nur zu reagieren. Bei so einem rüpelhaftem Verhalten kommt nicht reagieren übrigens einer Belohnung gleich. Das merkst Du daran, dass das Verhalten nicht weniger wird - ist also der falsche Weg.


    Überleg Dir am Anfang des Tages, wann er zu Dir kommen darf und wie oft. Und das ziehst Du durch.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Er ist nachmittags immer mindestens eineinhalb Stunden unterwegs. Unterwegs heißt dann auch toben, rennen, buddeln, schnüffeln. Ne halbe Stunde machen wir noch Leinentraining, da haben wir auch schon ganz gute Fortschritte gemacht- ist beim Dobi ja nicht so einfach. Ansonsten haben wir auch einen Garten und er wird in der Wohnung, also nicht im Zwinger gehalten. Wir machen Suchspiele, bei denen er sein Spielzeug oder Leckerlies sucht. Oder aber Apportierspiele. Meist abends... Früh bin ich auf der Arbeit (ab zwei bin ich immer daheim) und er ist allein in der Wohnung. Das klappt eigentlich ganz gut. Da läst ihn unsere Oma raus, wenn er muss. Wenn er Aufmerksamkeit bekommt, ist das alles kein Problem. Er fängt nur an zu fordern und pubertär zu werden, wenn seiner Meinung nach die Aufmerksamkeit fehlt. Wenn ich das "Spiel" abbreche oder die Tür zumache, kommt es bei ihm zu Übersprunghandlungen und er versucht den Teppich zu zerbeißen oder leckt die Scheibe ab. Was kann ich da machen? Möchte nicht, dass er dadurch total unter Stress steht. Kopfarbeit, wie Suchspiele, Kommandos üben, apportieren machen ihm viel Spaß, da bekommt er natürlich auch Aufmerksamkeit...


    @ Corinna:Das klingt sehr einleuchtend. Ich bin wohl wirklich zu langsam... Werde deine Tipps mal versuchen durchzusetzen!

  • Nun entweder du machst es wie Corinna sagte und musst immer ein Auge auf den Hund haben um schon im Vorfeld zu reagieren oder wenn du nicht schnell genug warst, dann brich die Handlung ab und bring den Hund auf seinen Platz oder sonst wohin.


    Problem kann aber auch sein, das sich der Hund dann ein Spiel daraus macht und immer wieder kurz in deinen Dunstkreis kommt und dann sich seine Portion Aufmerksamkeit holt und wieder geht. Da musst du dann konsequent sein und wirklich immer entsprechend gleich reagieren und den längeren Atmen haben.

  • Genau so einen Dobi, mit ähnlichen Verhaltensweisen habe ich auch. Er ist einfach ein junger Wilder der noch viel lernen muss. Unserer isi jetzt 16 Monate... und im Zeiraum 11-14 Monat hatten wir schon böse Rüpelphasen ... aber es gibt auch Atempausen, wie im Moment grade. Einfach am Ball bleiben und Eierchen dran lassen :).

  • Ja, das mit Spiel daraus machen kann ich mir gut bei ihm vorstellen. Da muss ich aufpassen. Ich versuche mal, wie es klappt. Die Tipps klingen auf jeden Fall gut und sehr einleuchtend! Hoffe, ich bekomm das hin.


    @ Fanta: Ich bin ja froh, dass es jemandem auch so geht/ging. Wie habt ihr das überstanden? Kniffe und Tricks für mich? Ist im Alltag schon belastend, auch wenn ich den Hübschen natürlich super-lieb hab. Und hat bei euch auch ohne Kastration geklappt, oder? Gab es auch so Situationen wie beim kleinen Bruder meines Partners?

  • Das ging bestimmt auch noch anderen so, egal welche Rasse oder was für einen Mischling man hat. Die Pubertät ereilt jeden irgendwann. Den einen früher, den anderen später, der eine hat nur mit einigen Aussetzern zu kämpfen und der andere hat vielleicht mit immer wiederkehrenden Phasen über Jahre hinweg zu tun.

  • ich bin ja auh der absolte fan von ignoranz, aber was zuviel ist, ist zuviel.. wenn mein hundi meint, mich zwiccken zu müssen, beiß ich zurück.. ins ohr.. wenn sie mich rempelt, kriegt sie nen stupser mit dem fuß...


    ich bin immer wieder erstaunt, was manche halter meinen, akzeptieren zu müssen, vor allem bei hunden, die sehr körperlich sind...


    meine reaktionen kommen extrem prompt, amit sie das verbinden kann, und natürlich sind die passen in der verhältnismäßigkeit, also eher schnell als fest... und vor allem emotionslos, wut is da quatsch, ich zieh da einfach ne körperliche grenze.


    klar is das pubertär, aber in erster lienie pöbelt der...


    auch das anspringen anderer menschen würd ich unterbinden.. wenns schellt, hund an seinen platz, und da bleibt er mindestens erst ma 5 minuten liegen... da er dann eh zu spät kommt mit seiner kontrolliererei wird er die menschen dann nich mehr so angehen...


    und wenn ihr sagt, er freut sich über fremde menschen, dann lest ma ne rassebeschreibung... schutzhund, einmannhund, kein spielzeug für jedermann...


    der hat ja verstanden, was euch wichtig is.. die tür halt, und das andere hab ich jetz vergessen, aber was wirklich wichtig ist, überlaßt ihr dem hund... besuch kontrollieren, kinder reglementieren, sozialkontakt herstellen..


    der muß, wie schon oben erwähnt, frusttraining haben, der jungspunt... geht bei jedem spaziergang, nennt sich leinenführigkeit... ;-) sobald er zieht, stehenbleiben, emotionslos warten, bis die leine wieder durchhängt, beim nächsten druck in der hand wieder stehenbleiben... klar darf der schnüffeln, er kann auch zeigen, wo er hinwill, aber da gehts halt nur hin, wenn die leine nicht stramm ist..


    keine 3 wochen, wenn ihr konsequent seid, und er hat ne menge über impulskontrolle gelernt.. was ja zusammenhängt mit frust...


    knicker ab, was ja die eigentliche frage war... wollt ihr denn irgendwann den hund als deckrüden arbeiten lassen? ansonsten ists natürlich enormer frust, begatten zu wollen, aber nicht zu können... den frust könnt ihr ihm natürlich über knickerschnippschnapp nehmen...

  • Erstens ist das Anspringen bei Hunden eine Art der Begrüßung, Hunde lecken dem Neuankömmling, wenn er im Rang höher steht die Lefzen. Nun was kann der Hund dafür, das unsere Lefzen (Lippen) soweit oben sind? Nichts, aber um entsprechend Respekt bezeugen zu können, müssen sie uns anspringen - das hat also nichts mit Besucher kontrollieren zu tun.


    Zweitens finde ich es ganz schön bedenklich, in einem Forum einen Tipp wie zurück beißen oder ähnliches zu geben. Denn zum einen muss man dort schnell sein und zum anderen schon eine mehr als stabile Position. Wenn ich diese Position aber noch nicht habe, dann kann dieser Tipp sehr böse ins Auge gehen und es kann dann erst recht zu einer Attacke des Hundes kommen. Ich kenne davon so ein oder zwei Kandidaten, wo dieses geschehen würde und ich könnte mit 100%iger Sicherheit sagen, das die Besitzer dann im Krankenhaus und der Hund unter er Erde landen würde.
    Bewusstes Rempel würde ich da auch schon zu zählen.
    Es mag bei einigen Hunde funktionieren, aber dazu sollte sich ein Trainer bitte vor Ort sich die Situation und den Kern des Auslösers anschauen und dann kann man zusammen entscheiden, ob es etwas bringt oder nicht - mal davon ab, das es eh eher unter gleichrangigen Tieren gezeigt wird. Ein Leittier straft einen Rüpel auch immer mit entsprechender Ignoranz.


    Das es für einen Hund enormen Stress bedeuten, wenn er nicht jede läufige Hündin bespringen darf, ist auch ein schon längst überholter Schmarren mit meterlangen Bart. Auch ein Hund kann seinen Trieb kontrollieren und schiebt keinen Frust, wenn er nicht decken darf. Er kann es sogar lernen, ruhig und kontrolliert zu arbeiten, selbst wenn eine läufige Hündin direkt vor seiner Nase rumschlawenzelt. Aber auch das nennt man Training und Impulskontrolle.
    Es ist ja auch in der Natur so, das in einem Rudel sich nur die Leittiere fortpflanzen und die anderen Tiere im Rudel nicht und dort geht das Leittier ja auch nicht hin und beißt den rangniedrigeren Tieren die Eier ab. Ganz im Gegenteil, die haben gelernt, wo ihr Platz ist und was ihre Aufgabe ist. Genauso kann es auch ein intakter Hund lernen und sich entsprechend benehmen.


    Im Grunde kann ich nur hoffen, das sich niemand wirklich diese Tipps zu Herzen nimmt, denn diese Tipps schaffen unter Umständen eine Frustration und dazu eine entsprechende Angst kombiniert mit Meidung. Was möchte man aber haben? Einen Hund der freudig mit macht und sich gern bei mir aufhält und sich gut führen lässt oder einer Hund, der bei einer schnelleren Bewegung in Deckung geht und eher lustlos neben einem hertrabt.
    Es gibt den schnellen Weg der Erziehung, der ist aber nicht immer der dauerhafteste und es gibt den langsamen, welcher meist mehr von Erfolg gekrönt ist, weil es einfach nachgewiesener Massen dauerhafter ist.

  • Anspringen als Begrüßung?


    Na das wär mir ja ganz neu.


    Einen Menschen, ob fremd oder nicht anzuspringen mit vollem Körpereinsatz ist für mich ganz klar eine Pöbelei und die wird unterbunden.


    Begrüßen bei meinem Hund läuft eher so ab das er einem die Hand schleckt, seinen Kopf gegen die Beine drückt.
    Fremde Menschen begrüße ich zuerst, wollen sie sich dem Hund zuwenden oder ähnliches dann wartet er darauf und nimmt das nicht einfach selber in die Pfote ;)


  • Ja das Anspringen ist als Begrüßung zu sehen - wie gesagt, der Hund kann nichts dafür, das unsere Mundwinkel so weit oben sind, nur für uns Menschen ist es Pöbelei, Maßregelung, Überwachung, Kontrollverhalten oder was auch immer und wir Menschen sind es, die dann dieses Verhalten umlenken und das nennt man dann Erziehung.

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