Wie schafft ihr es so mutig zu sein?

  • Also ich gehöre auch zu denen, die ihren Hund schützen- ich denke da aber auch nicht drüber nach, es ist der reine Reflex.
    Bislang ist es mir 2x passiert, dass ein Hund auf meinen Hund losgehen wollte und das eindeutig.
    Beide Male habe ich, wie Tanja beschrieb, körperlich reagiert und das alles andere als sanft, aber wie gesagt, reflexartig.
    Das sind aber auch keine Momente wo ich Zeit gehabt auch nur eine Sekunde zu überlegen. Ich würde das auch nicht Mut nennen- es war einfach ein Reflex.
    Und in solchen Situationen, wenn der andere Hund wirklich entschlossen ist und sehr schnell auftaucht, dann hat man auch gar keine Zeit für schlaue Ideen, oder die Wurfkette rauskramen etc... da konzentriere ich mich die Zehntelsekunden die ich habe, auf das Tier das mir entgegenstürzt, um das optimale Moment zu erwischen und das passiert instinktiv, wird irgendwo gesteuert, wo ich überhaupt keinen aktiven Einfluß drauf habe.
    Wenn du dich nicht traust bzw. zu jenen gehörst die in Schrecksituationen "einfrieren" (das passiert übrigens den allermeisten Menschen) dann lass es.
    Ich habe übrigens immer Spätschocks (nicht nur auf Hunde, sondern auf alle wirklich brenzligen situationen), ich reagiere in der Situation und kriege hinterher, wenn alles vorbei ist, Klapperanfälle, werde leichenblass etc.- Schocksymptomatik.

    lg susanne

  • :???: Da meine Hunde noch nie wirklich in eine extreme Beissere reingeraten sind,weiß ich nicht wie ich mich da verhalten würde :???:

    Meine eigene Hunde würde ich auf jeden Fall rausbremsen,wie auch immer,wenn sie einen Hund angreifen würden.
    Aber wenn ein fremder z.b.gr.Rotti,sich mir denen Verbeissen würde... :???:
    Glaube das kann übel ausgehn,wenn man da dazwischen geht. :hangman:

    Die sind schon paar mal von Hunden doof angemacht worden,aber haben das bis jetzt immer selbst ziemlich schnell geregelt,hoffe das bleibt auch so.

  • Berny ist ein kleiner Zwerg, der aber selber gerne zur Rauferei provoziert. Wenn ich die Hunde da "einfach mal machen lasse", hab ich einen komplett kaputten Hund. Denn auch wenn ihm der andere Hund im besten Fall nicht weh tut sondern sie "nur" Scheinkämpfen, ist Berny durch die Arthrose so fertig, dass er nach einer solchen Aktion dann nur mehr Schmerzen hat.

    Also auf KEINEN Fall andere Hunde (vor allem solche, die ihn schon von Weitem fixieren) zu Berny lassen. Und inzwischen gehe ich da echt "über Leichen".

    Bin sogar schon so weit, mich lieber selber beissen zu lassen, als dass es den Berny erwischt. Weil die meisten Hunde eh nicht ernsthaft weh tun wollen und ich so wenigstens Anzeige erstatten kann. Wenn mein Hund an der Leine ist, und ein anderer Hund sich ohne Leine auf ihn stürzt und zusammenbeisst, interessiert das keinen Menschen. Sobald der Hund MIR auch nur einen Kratzer macht, muss der (mit dem neuen Gesetz hier) zum Wesenstest und der Halter zum "Hundehalter Eignungstest".

    Nachdem MIR schon mit so einer Anzeige gedroht wurde (Berny hat angeblich die Hand des anderen Frauchens erwischt, als die dazwischengriff um ihren grossen, leinenlosen Hund von meinem angeleinten Hund runterzukriegen :irre: ), hab ich da jetzt echt überhaupt keine Komplexe mehr.

  • bei mir ist es wie bei Tucker... in dem Moment bin ich ruhig, danach geht mir aber dermaßen die Pumpe, da könnte ich heulend umfallen...

    Als wir einem Schäferhund gegenüberstanden, habe ich auch instinktiv gehandelt, das Einzige, was mir durch den Kopf schoss, war die Angst um meine zwei - Benji in seinem Alter ohne Chance, Jack mit Chance, aber sicher anschließendem Ordnungsamtärger... ich hab meine beiden hinter mich genommen und den Hund angebrüllt... nachdem ich gemerkt habe, dass auf den Boden schauen und nach hinten weggehen nichts bringt. In dem Moment war ich ruhig...

    Aber ich habe seitdem das Problem, dass ich richtig Panik bekomme, wenn ein Hund auf uns zurennt, den wir nicht kennen... ich habe mich allerdings mittlerweile gut im Griff, meine Hundis merken offenbar nix, sonst hätte Jack schon längst anders reagiert...

    Ich denke da ist jeder anders, manche machen es ohne zu denken, ich mache es, weil sonst meine Hunde aus unterschiedlichen Gründen dran glauben müssen und einige können es nicht... aber daran kannst du arbeiten. Ich hab mir immer klar gemacht, dass es ein furchtbares Ereignis für den Zusammenhalt zwischen Hund und mir wäre, wenn er agieren müsste und ich nicht...

    Es ist trotz Allem immer eine furchtbare Situation...

  • Ich denke in erster Linie daran, was meinem Hund durch den anderen alles passieren könnte. Das ist für mich genug Ansporn mich dagegen zu stellen und dem anderen Hund klar zu machen, wenn du da hin willst, mußte erstmal an mir vorbei

    Einer meiner Hunde wurde von einem anderen Hund schwer verletzt, mußte mehrmals operiert werden und eine Zeit lang sah es gar nicht gut aus :sad2:
    Anschließend folgte eine Angst-Aggression gegenüber fremden Hunden. Man macht sich Vorwürfe, lebt mit einer gewissen Schuld und möchte seinem Hund einfach nur helfen. Man möchte die Zeit zurück drehen und ganz anders agieren.

    Das schlimmste ist jedoch diese Hilflosigkeit, wenn du zusehen mußt wie ein andere Hund Kleinholz aus deinem macht. Das vergißt man nicht so schnell.

    Wenn wir in solch eine Situation geraten, ist das immer mein erster Gedanke und ich werde meine Hunde auf alle Fälle beschützen und wenn ich selbst gebissen werde. Soll aber nicht heißen, daß ich mich blindlinks in eine Rauferei stürze. Es geht hier rein ums Abblocken oder ausweichen, also Vorsorge.

    Meine zwei verlassen sich in solch einer Situation auf mich, es wäre das Schlimmste, wenn ich sie enttäuschen würde.

    Sicher kann ich sie nicht vor allem und jedem retten und beschützen, aber ich kann es zumindest versuchen, auch wenn ich nachher butterweiche Knie habe :hust: und "fiese" Gedanken :ops:

  • Auch ich bin nicht so mutig, wie einige andere hier.
    Ich bekomm auch total Panik, wenn ein fremder Hund auf uns zurast. Ich versuche aber, mir das nicht anmerken zu lassen.
    Wenn meine Maus sich dann hinter mich stellt, mach ich mich richtig groß und brüll den anderen Hund an. Bis auf einmal hat das bisher auch geholfen.
    Bei diesem einen Mal sind dann die 2 Beagle links und rechts an mir vorbei und haben sich auf meine Kleine gestürzt. Ich hatte echt Mühe, sie von meinem Hund zu ziehen. Seit dem auch meine Panik.

    Ich zwinge mich jetzt dazu, solchen Begegnungen nicht immer aus dem Weg zu gehen, das heißt, auch mal auf ein Feld oder eine Wiese zu gehen, wo andere Hunde sind, die wir nicht kennen. Das kommt aber auch auf meine Verfassung zu diesem Zeitpunkt an. Bin ich, aus welchem Grund auch immer, ein wenig nervös, vermeide ich solche Wiesen.

  • tagakm: Der andere Hund muß ja nicht mal Verletzungsabsicht haben. Es reicht, wenn er meinen bedrängt, anpöbelt oder einfach nur nervt... Das ist schon schlimm genug. Meine Hunde vertrauen mir, vertrauen darauf, daß ich die Situation regele.. Da kann ich doch nicht zulassen, daß ein fremder Hund mit ungewisser Absicht ihnen auf die Pelle rückt, zumal meine Hunde keinerlei Ansporn haben, mit fremden Hunden Kontakt aufzunehmen..

    Im Normalfall kriegt der andere Hund von mir zu spüren, daß er nicht willkommen ist.. Meistens klappt das schon mal ganz gut. Ich nehme dabei meine Hunde hinter mich, egal was die dann treiben. Mache mich groß, lehne mich dem fremden Hund entgegen, sage ihm mit fester tiefer starker Stimme "Hau ab" und wedele mit einer Hand in seine Richtung. Bisher hat das immer genügt, daß der andere Hund auf Entfernung bleibt. Bis dahin hat auch fast immer der Besitzer geschnallt, daß er seinen Hund besser vor mir schützt und ruft oder einsammeln kommt...

    Aber ich habe auch immer für den Notfall eine Wurfkette und Leckerchen dabei. Würde aber auch vor nem ordentlichen Schubbs oder Tritt nicht zurück schrecken...

    Die wenigsten Hunde würden nem Menschen was tun, erst recht nicht, wenn sie merken, daß es diesem Ernst ist...

    Und ich nehme auch ne Verletzung von mir eher in Kauf, als eine von meinen Hunden. Wie schon geschrieben: Habe ich auch nur nen Kratzer ist der Hundehalter sowas von dran....

  • ich kenne das von früher aus der hundeschule, meißtens haben die hunde respekt, wenn sich ihnen auf einmal ein großer mensch in den weg stellt und machen die kehrtwende bzw. gebärden sich vor mensch/hund und gehen nicht weiter ran. trotzdem würd ichs erstmal mit einem ausweichmanöver versuchen.

  • Zitat

    Einen Hund mit echter Verletzungsabsicht bzw. Rage wird weder ein Schreien noch ein Werfen mit irgendwelchen Gegenstaenden abschrecken.

    Die Hunde die sich durch sowas abschrecken lassen hatten von Anfang an keine ernsten Absichten ;)


    Wenn er sich weder von Großaufrichten noch von Werfen mit was auch immer abhalten lässt, weiß ich wenigstens, dass ich es mit einem Kandidaten zu tun habe, der es ernst meint ;) (Ob ich dann allerdings noch Zeit habe, etwas mit diesem Wissen anzufangen, steht auf einem anderen Blatt.)

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