Blinden Hund frei laufen lassen?
-
-
Hallo,
unsere kleine Jack Russel Hündin ist etwa 6 Monate alt und wurde blind geboren. Sie kommt damit prima zurecht, jeder der sie das erste Mal sieht, glaubt uns nicht dass sie wirklich blind ist, aber sie sieht wirklich garnichts.
Seit ein paar Monaten gehen wir zur Hundeschule bzw. zum Welpenspiel. Letztes Mal sagte man uns, dass wir unseren Hund beim Spazierengehen im Wald usw. unbedingt ableinen müssten, damit sich ihr Geruchssin besser entwickelt. Wir haben für sie eine Schleppleine, wenn wir ins Feld oder in den Wald gehen und sie kann sich damit extrem weit von uns entfernen und sich sehr frei bewegen. Ich habe aber Angst, dass wenn sie eine Fährte oder Geräusche wahr nimmt und sie nicht angeleint ist, weg läuft und ihr etwas passiert, weil sie ja die Umgebung draußen nicht "auswendig kennt" und vielleicht weg läuft und z.B. auf eine Straße rennt und angefahren wird. Ich weiß natürlich, dass mir das bei einem sehenden Hund auch passieren kann, aber versteht ihr vielleicht meine Angst? Meine Tierärztin hat mir, als wir den Hund bekommen haben und erfahren haben, dass sie blind ist, damals schon gesagt, dass die meisten Leute mit blinden Hunden, den Hund nicht ableinen und das ja prinzipiell- gerade wenn man ein e Schleppleine benutzt- garkein Problem sei.
Was meint ihr dazu?Vielen, vielen Dank für Eure Antworten!!!
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Also grundsätzlich verstehe ich deine Ängste voll und ganz. Aber das gleiche kann auch passieren, wenn dein Hund sehen kann (wie du es schon gesagt hast).
Die Frage die ich mir stellen würde ist einfach: Kann ich die Lebensqualität meines, schon sehr eingeschränkten Hundes, verbessern indem ich ihn ableine?
Meine Antwort wäre da ganz klar ja.Natürlich muss das Gelände soweit sicher sein und der Grundgehorsam gefestigt sein, so dass dein Hund wirklich abrufbar ist und das in jeder Situation. Das kannst du am besten mit der Schleppleine oder auf dem Hundeplatz oder im Garten üben.
Wenn das klappt, sehe ich nichts was dagegen spricht deinen Hund abzuleinen. Also ich würde es tun.Kenne jetzt persönlich keinen blinden Hund (oder vielleicht hab ich es bis jetzt nur noch nicht gestgestellt
), aber hab schon einige Berichte über blinde, freilaufende Hunde im Fernsehen gesehn.
-
Wenn der Grundgehorsam deiner Huendin gefestigt ist, du weit weg bist von moeglichen Gefahren, dann spricht ja nichts dagegen sie abzuleinen.
Ich bin mehrere Jahre mit der blinden Pointer mix Huendin unserer Nachbarn gegangen. Dieser Huendin hat sich immer total an meinem eigenen Hund orientiert und durft in wildarmen Gebieten ohne Leine laufen.
Denn trotz ihrer Blindheit, hatte die Pointer Huendin einen sehr ausgepraegten Jagdtrieb und fand jede Spur mit leichtigkeit.
Gibt es vielleicht einen anderen Hund mit dem ihr zusammen spazieren gehen koennt, der sehr gut hoert, so das sich eure Kleine an dem orientieren kann? Waere vielleicht fuer den ersten Versuch ohne Leine, eine gute Idee.
LG
Gammur -
Kennst du diese Seite? http://www.blinde-hunde.de/
Guck mal die haben zB diesen Tip:
ZitatEine andere Hilfe für den Hund ist es sich anfangs ein Fußkettchen mit Glöckchen anzuziehen, so kann er schnell hören wo wir uns gerade befinden und ob wir uns gerade auf ihn zubewegen.
Vielleicht merkt dein Hund nicht, dass er sich soweit entfernt...
-
Schon einmal vielen Dank für Eure Antworten! Ich bin für jeden Tipp und jede Meinung extrem dankbar!
Also beim Spazieren gehen habe ich immer Glöckchen an den Schuehn und benutze einen Klicker um sie heran zu rufen- klappt auch relativ gut. Leider hat sie im Moment wieder eine Phase des testens und kommt nicht immer, wenn ich sie ran rufe. Also ich glaube im Moment sollte ich sowieso zunächst wieder das ran kommen noch mehr festigen.
Ich hoffe dass wir vielleicht wirklich mit Nachbarn oder bekannten mehr gemeinsame Spaziergänge machen können, damit sie dann vielleicht besser zurecht kommen würde. Wir werden das auf jeden Fall mal testen!
Viele Dank für Eure Antworten!
-
-
Bei uns läuft auch eine blinde Hündin rum
Sie orientiert sich super an ihrem Frauchen und bleibt immer ziemlich nah bei ihr. Kommt ein Ast, wird sie mit einem "Hopp" drauf hingewiesen.Ich glaub garnicht, dass es einen wesentlichen Unterschied macht, ob ein Hund blind ist oder sieht - dein Hund wird die Umgebung bald besser kennen, als du sie jemals kennenlernen wirst
An deiner Stelle würd ich die Hündin allerdings auch an der Schleppleine halten
und erst später, wenn sie etwas gefestigter und "berechenbarer" wird ableinen.
Solang deine Hündin in ihrer Jugendzeit nicht nur leinenzwang hat, ist alles okay
LG Jana
-
Hallo,
ich würde sie auch an der Schleppleine lassen. Wenn diese lang genug ist, dann kann Deine Hündin durchaus ihre "eigenen" Wege gehen.
Ich kann auch ehrlich gesagt die Begründung "damit sich ihr Geruchsinn besser entwickelt" nicht verstehen.
Viele Hunde lernen Fährtenarbeit an der Schlepp und manch ein Fährtenhund bleibt auch während der Arbeit angeleint.Mir erschließt sich der Grund für diese Begründung nicht.
Klar, wenn Du sie nur an der Ein-Meter-Leine hast, dann könnte ich das noch nachvollziehen, aber da Du eine Schleppleine verwendest, sehe ich den Grund für den Freilauf nicht.Liebe Grüße
Steffi
-
Zitat
aber da Du eine Schleppleine verwendest, sehe ich den Grund für den Freilauf nicht.
Also ich sehe schon einen riesigen Unterschied zwischen Schleppleine und Freilauf...wenn ich mir angucke wie meine Hunde manchmal über die Wiesen flitzen...das geht mit keiner Schleppleine der Welt...
-
Hey Schmimo!
Erstmal finde ich es ganz toll dass du dir einen blinden Schatz ins Haus geholt hast!
Du wirst sehen wie einfach es mit einem blinden Hund ist. Man muss etwas öfter aufpassen, das ist klar, aber sonst finden die sich super schnell zurecht!
Mein Hund wurde auch blind geboren und ist nun 15 Monate alt. Habe ihn seit über einem Jahr. Bin auch in die Welpengruppe gegangen.
Ich habe ihn von Anfang an frei laufen lassen. Natürlich nicht in den ersten Tagen aber nach ner Woche etwa hab ich ihn mal von der Leine gelassen. Das hat so super geklappt. Ist auch immer sofort gekommen wenn ich ihn gerufen habe. Wenn du da bammel hast, kannst du auch erstmal eine Schleppleine dranmachen. Dann kann er sich frei bewegen und du hast trotzdem die Kontrolle.Ich kann dir auch sehr ein Forum für behinderte Hunde ans Herz legen. Dort bin ich auch noch parallel zu diesem Forum und es treiben sich viele Hundehalter von blinden Hunden (auch taube etc) dort rum und man bekommt tollen Rat!
Meinen Hund nehme ich mittlerweile manchmal auch zum reiten mit. Dann allerding nur ne kleine Schrittrunde aber es klappt super.
Wir besuchen die Hundeschule und haben auch bei einem Trickkurs erfolgreich mitgemacht.
Fahrrad fahren wir auch manchmal. Aber das macht ihm nicht so SpaßWenn du Fragen hast frag einfach
Wie bist du an deinen Hund gekommen?
Lg Sophia mit Blindfisch Apollo
-
Einer unserer früheren Hunde ist mit neun Jahren blind geworden (er wurde 18 Jahre alt, lebte also eine ganze Zeit mit seiner Blindheit). Er kam damit sehr gut zurecht. Wir haben ihn auch abgeleint, nur an die Schlepp oder Flexi genommen, wenn wir in den Wald gegangen sind. Ansonsten, auf freiem Feld, wo du gute Übersicht hast, spricht eigentlich nichts dagegen (vorausgesetzt sie kommt auf Komando zu dir) sie los zu machen.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!