• Richtig Lucy,


    wenn die Familie einverstanden ist, kann die hauptverantwortliche Person den Sachkundenachweis erbringen. Der Deutsche Tierschutzbund, aber auch verschiedene Berufsgenossenschaftsverbände und andere, halten entsprechende Seminare ab, die zur Prüfung befähigen bzw. mit der Sachkundeprüfung enden (DTB). Diese Seminare dauern zwischen ein- und zwei Wochen. Wenn z.B. der Vater einen Jagdschein hat, könnte er auch direkt eine mündliche Prüfung beim Vetamt ablegen.
    Möglicherweise verzichtet das Vetamt sogar auf den Sachkundenachweis, wenn es in der Aufnahme "eines" Hundes "keine" tierheimähnliche Einrichtung erkennt. Die Bewertung liegt ausschließlich, immer und grundsätzlich im Ermessen der Behörden.


    Als Beispiel mein eigener Fall. Es war zu Anfang der Landes Hunde Verordnungen. Ich wohnte zu der Zeit in Düsseldorf und wollte einen kostenlosen Transportservice für Tierschutzvereine anbieten. Soll heißen, ich wollte für städteübergreifende und überregionale Vermittlungen, die Hunde (auch Anlagehunde) von dem Verein A übernehmen um sie zur Pflegestelle, Endstelle oder zum Verein B zu bringen. Dies erforderte ggf. die Unterbringung der Tiere für max. 48 Std. in eigenen Räumen.
    Hierzu fragte ich schriftlich beim OA in Düsseldorf an, welche Voraussetzungen ich erfüllen musste.
    Ergebnis: Sachkundenachweis nach §11 TSG, Führungszeugnis der Klasse O. (braucht man wenn man sich z.B. bei der Polizei, BGS, Personenschutz etc. bewirbt), Besichtigung der Räumlichkeiten (der Außendienst des OA stand 4 Tage nach meiner Anfrage unangemeldet schon auf der Matte), Auflagen für das Fahrzeug etc. Und das, obwohl ich damals 15 Hunde gemeldet hatte, darunter auch sog. Kampfhunde, mein Führungszeugnis schon vorlag und ich beim Vet- und OA- Amt in D. dorf einen sehr guten Ruf und in Teilbereichen schon so etwas wie eine inoffizielle Narrenfreiheit genoss. In D.dorf kennt/kannte mich jeder Ordnungsbeamte, der irgendwas mit "Kampfhunden" zu tun hatte oder hat zumindest von seinen Kollegen von mir gehört.


    Zitat

    Aber Freunde von mir haben immer wieder Pflegehunde und die haben keinen Sachkundenachweiß vorlegen müssen, sie wurden zwar auf Herz und Nieren überprüft von der TierschutzOrganisation.
    Bei den Kosten ist es so, dass Futterkosten bei der Familie bleiben, aber Kosten für TA trägt der Verein, dieser ist ja solang der Hund nicht vermittelt ist ja auch Eigentümer des Hundes. Haut mich wenn dass nun nicht richtig ist, aber nicht zu dolle


    Darf ich fragen, welche Tierschutzorganisation? Tatsächlich handelt diese Tierschutzorga. wissentlich oder unwissentlich gegen das Tierschutzgesetz, sofern die Behörden keinen Freibrief erteilt haben.
    Das Tierschutzorga. der Eigentümer bleibt, ist ja das rechtliche Problem.
    Die rechtlichen Rahmenbedingungen treffen auf "Dritte" zu. Und die sind es immer. 1. ehem. Besitzer, Behörde, Züchter, Halter etc. / 2. Tierschutzorganisation / 3. ....
    Die einzige Möglichkeit dieses Problem zu umgehen, ist die, den Hund /das Tier auf seinen Namen offiziell zu melden, zu versteuern etc. und interne Absprachen zu treffen.
    Eine nicht genehmigte Pflegestelle kann im Extremfall auch versicherungsrechtlich, existenzvernichtende Folgen zu verzeichnen haben.
    Den gutgläubigen und engagierten Leuten, die nur helfen wollen mache ich sicher keinen Vorwurf. Aber den Tierschutzvereinen. Viele von ihnen wissen sehr wohl um die Rechtslage, belügen und betrügen aber die Leute, nur um ihr Ideal von Tierschutzarbeit ausleben zu können. Das ist hochgradig egoistisch, unfair und kriminell. Und selbst wenn sie es selbstz nicht wissen, macht das die Sache nicht besser, denn man kann sich informieren. Das Veterinäramt Wiesbaden läd Tierschutzorganisationen zu Seminaren/Fortbildungskursen ein, um den Orgas zu vermitteln, wie sich die Rechtslage überhaupt darstellt. Das wird aber auch nur eine Zeiterscheinung sein.
    Der springende Punkt ist, das die Behörden bundesweit sehr wohl und recht genau über die Aktivitäten und die Rechtsverstöße der Tierschutzorganisationen. informiert sind.
    Gäbe es nicht so viele Hunde und illegale Pflegeplätze, das die Behörden handeln könnten, ohne Hunderttausende von Tieren einschläfern zu müssen, würden die Behörden auch handeln. In dem Fall müssten mindestens 400 der ca. 750 bundesdeutschen Tierschutzorganisationen, von heute auf morgen ihre Arbeit einstellen.


    Allein unter dieser Linkliste http://www.tiernotruf.org/link_deu_hks_hu.html habe ich zwei Organisationen gefunden, die man besser mit der Kneifzange nicht anfasst. Ohne Namen zu nennen, werde ich gerne meine persönliche Erfahrung schildern.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Pflegestelle* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • ich weiss nicht, ob sowas in frage käme, aber soweit mir bekannt ist suchen ja auch blindenhundeausbilder oft "patenfamilien" für die welpen für ihr erstes lebensjahr. das wär vielleicht eine alternative, oder? dann hätte man auch einen "hund auf zeit" und tut nebenbei noch was nützliches...

    • Also ich mache jetzt seit über 2 1/2 Jahren regelmäßig Pflegestelle und der einzige, der damit einverstanden sein mußte, war unser Vermieter. Versicherungen, Futter und TA-Kosten trage ich in der Regel selbst.


      Die meisten Orgas sind völlig damit einverstanden, wenn die Pflegestelle dann im Endeffekt den Hund behalten möchte. Bisher weiß ich zumindest noch nicht von Problemen in der Beziehung.


      Selbst wenn das Ganze als eine Art "Hundehaltung auf Probe" laufen soll, sehe ich keine Probleme darin, solange sich die Pflegestelle darüber klar ist, selbst wenn die Probe nicht wunschgemäß läuft, den Hund solange zu behalten, bis er eine neue Familie findet. Denn das kann u. U. auch mal ziemlich lange dauern. Ich zumindest kenne schon so einige Hunde, die dann in ihrer Pflegestelle "hängen geblieben" sind, weil es dann einfach doch passte.


      Futterkosten müssen allerdings soweit ich weiß, immer selbst übernommen werden. Tierarztkosten werden meist nach Rücksprache mit den Vereinen übernommen, besonders bei höheren Beträgen. Ich selbst sehe so "Kleckerbeträge" immer noch als Spende an, von daher weiß ich nicht sicher, ob es da evtl. Grenzen gibt, wie lange eine Pflegestelle die Kosten selbst trägt und ab wann dann der TSV einspringt.

    • Zitat

      Also ich mache jetzt seit über 2 1/2 Jahren regelmäßig Pflegestelle und der einzige, der damit einverstanden sein mußte, war unser Vermieter.


      Sagt wer? Du? Der Tierschutzverein? Das Veterinäramt?


      Zitat

      Selbst wenn das Ganze als eine Art "Hundehaltung auf Probe" laufen soll, sehe ich keine Probleme darin, solange sich die Pflegestelle darüber klar ist, selbst wenn die Probe nicht wunschgemäß läuft, den Hund solange zu behalten, bis er eine neue Familie findet. Denn das kann u. U. auch mal ziemlich lange dauern. Ich zumindest kenne schon so einige Hunde, die dann in ihrer Pflegestelle "hängen geblieben" sind, weil es dann einfach doch passte.


      Ja, so etwas kenne ich auch- in beiden Versionen.


      Vers.A) Eine Familie nimmt sich einen Pflegehund, dann noch einen, und noch einen. So können sie in aller Ruhe auf Kosten des Tieres rumprobieren, welcher nun ins Idealbild passt und welcher nicht. Die Ars..karte haben die Hunde.


      Vers.B) Eine Familie meldet sich als Pflegestelle. Bei ein oder zwei Hunden geht es gut. Dann kommt ein Hund, der pinkelt auf den neuen Teppich, kann die Katze nicht leiden, versteht sich nicht mit dem Freund der Freundin des Kumpels des Sohnen, ist angeblich dominant (wie ich dieses Wort mittlerweile zum kotzen finde!!!), versteht sich nicht mit dem eigenen Hund, jagd das Kaninchen, knurrt das Kind/Enkelkind an oder sonstwas, und muss deshalb sofort wieder weg. Die Hunde gehen dann auf eine Odysse von Pflegestelle zu Pflegestelle, weil der TSV keine Pufferstellen hat. Am Ende ist der Hund so verstört, das nur noch Fachleute helfen können.
      Solche Fälle gibt es mindestens 3 Stück pro woche- von denen ich weiß. Rechnet man noch einmal 100% drauf (ich kenne und erfahre ja auch längst nicht jeden Fall), dann sind das 6 (sechs) Hunde die Woche! Das sind 324 Hunde pro Jahr, die auf Grund der Inkompetenz der Pflegestellen und dem Egoismus der Tierschützer, durch den psychologischen Fleischwolf gedreht werden. Einige solcher Hunde sind hier bei uns.


      Gerade die Relativierung, die Beschönigung dieser Problematik und die höchst egoistische bis kriminelle Handlungsweise derer, die sich den Tierschutz auf die Fahne geschrieben haben, sind ausschlaggebend dafür, das ich mich aus der offiziellen Tierschutzarbeit fast vollständig zurückgezogen habe. Jetzt wird hier einem Teenager suggeriert, es wäre alles ganz easy, kein Problem- und was ist mit dem Hund, der Rechtslage unsw. ? Ich halte es für eine Sauerei!


      Seit Inkrafttreten der Landes Hunde Verordnungen/Gesetze setze ich mich für "Kampfhunde" ein, habe ein komplettes spanisches Tierheim evakuiert, mich mit Fachleuten über Mittelmeerkrankheiten auseinandergesetzt, mich mit Populationsdynamik und den besonderen Verhältnissen im Ausland beschäftigt, prügel mich seit Jahren mit den Behörden und Rechtsgebern rum und muss immer wieder erleben, wie selbsternannte Tierschützer und Selfmadegurus die Karre vor die Wand fahren. Klar, man liebt die Tiere und will ja nur das Beste. Es kotzt mich an! Denkt eigentlich niemand mehr über die Konsequenzen seines Verhaltens und seiner Äußerungen nach?


      Sorry, aber das musste jetzt mal raus.


      Stinksaure Grüße
      Wakan

    • Warum haben die Arschkarte (sorry) die Hunde ?


      Wenn ich einen Hund bei mir aufnehme, mit oder ohne irgendwelche Ausweise, wasauchimmer - und dieser Hund passt zu mir und ich behalte ihn - toll.


      Wenn ich ihn aufnehme und es passt eben nicht - auch toll. Denn ich hab ihn nicht gekauft, und er kann irgendwann irgendwo einziehen, wo's passt.



      Ich hab - bevor ich meine erste Hündin von meinen Eltern bekam - einen Hund in Ferien-Pflege genommen. 6 Wochen, die ganzen Sommerferien. Das war Auflage meiner Eltern.
      Als das super klappte, obwohl die Hündin sicher nicht perfekt in unsere Familie passte, da Jagdhündin, jagdlich geführt, sahen meine Eltern, dass ich willig war, mich um einen Hund innerhalb meiner damals vorhandenen Grenzen zu kümmern.
      Wir haben dann unsere erste Hündin mit Bedacht ausgesucht. KEINE Jagdhündin, eine Appenzeller-Schönheit :)
      Und das hat 14 Jahre lang super gepasst.


      Nur so am Rande........


      Chrissi

    • Zitat

      Sagt wer? Du? Der Tierschutzverein? Das Veterinäramt?


      Das Ordnugnsamt. Erst wenn man mit der Tätigkeit Geld verdient (und das tut man beileibe nicht!) treten andere Regelungen in Kraft.


      Zitat

      Vers.A) Eine Familie nimmt sich einen Pflegehund, dann noch einen, und noch einen. So können sie in aller Ruhe auf Kosten des Tieres rumprobieren, welcher nun ins Idealbild passt und welcher nicht. Die Ars..karte haben die Hunde.


      Warum?? Pflegehund bleibt Pflegehund. Haben Pflegehunde die A-Karte, nur weil sie weiter vermittelt werden? Dann müssten ja sämtliche Pflegestellen abgeschafft werden. Ich vertrete aber eher den Standpunkt, daß Hunde in (vernünftigen) Familien dreimal besser aufgehoben sind, als in Tierheimzwingern. Warum ist es für Hunde schlimm, wenn bei den Menschen der Gedanke dahintersteht "wenns passt, bleibt er?" Warum sollte das eine A-Karte sein? Wie gesagt, immer ausgehen davon, daß die Hunde auch bei Nichtgefallen weiter gut behandelt und vermittelt werden! Unser erster Pflegehund kam ebenfalls mit dieser Einstellung zu uns, wenns passt, why not? Es passte nicht, die Hündin war 6-7 Wochen bei uns, wurde dann zu einer super netten Familie vermittelt mit der ich bis heute in gutem Kontakt stehe. Jana gehts da mehr als prima - besser als bei uns, da wir einfach ihr nicht das Leben bieten konnte, was sie bisher kannte und was sie haben wollte. Wir waren diesem Hund einfach zu viel unterwegs, sie brauchte häusliches, ländliches Umfeld mit Familienanschluß. Was ist daran schlimm?? Ebenso hat ein Pflegehund sich bei uns so ins Herz geschlichen, daß er, obwohl wir mit der Einstellung "der bleibt nicht" rangegangen sind, fast geblieben wäre. Sowas kommt IMMER vor


      Zitat

      Das sind 324 Hunde pro Jahr, die auf Grund der Inkompetenz der Pflegestellen und dem Egoismus der Tierschützer, durch den psychologischen Fleischwolf gedreht werden. Einige solcher Hunde sind hier bei uns.


      Aber hallo! Nu mach mal nen Punkt. Wie viele Hunde werden unter völlig falschen Voraussetzungen abgegeben. Wie viele Allergie-Hunde sieht man täglich in Tierheimen? Wie viele Hunde werden ausgesetzt und man weiß nix. Als Pflegestelle geht man bei JEDEM Hund, den man aufnimmt, ein enormes Risiko ein. Man holt sich i. d. R. einen wildfremden Hund ins Haus, dessen Vorgeschichte man nicht kennt. Der ja ach so liebe Hund, der nur aufgrund von Allergien unter großem Geheule abgegeben wird, stellt sich als absoluter Haustyrann heraus. Eine Bekannte von mit hat so einen Fall. Der Hund ist schon seit Jahren bei ihr jetzt, nicht vermittelbar, muß bis heute nachts an die Heizung gekettet werden, weil er sonst Mann und Sohn zerfetzen würde, wenn die Nachts auf Toilette gehen. Auch dieser Hund war ein ja ach so braver Hund als er abgegeben wurde.


      Ich will mich hier nicht beweihräuchern oder sonstwas, wie hart das Leben als Pflegestelle ist. Ich habe bis auf wenige Ausnahmen bisher nur nette Pfleglinge gehabt, die mit ein bisschen Arbeit einfach nichts anderes als Hunde waren. Ich habe aber auch schon einen zerbissenen Hund und ein zerlegtes Wohnzimmer zu verbuchen. In beiden Fällen waren es auch ach so liebe verträgliche Hunde.


      Schieb hier nicht den Leuten, die sich bemühen die Schuld in die Schuhe. Die gib man lieber den verantwortungslosen Vorbesitzern!

    • hallo,
      ich finde es sehr gut das sich junge Menschen für Tiere interessieren. Da ich selber ehrenamtlich im Tierheim helfe bin ich immer froh wenn es Menschen gibt wo mit anpacken wollen.


      In unserem Tierheim werden Pflegestellen dringend gesucht. Es ist für manche Tiere unmöglich sie im Tierheim zu lassen (krank, alt oder Welpen) sie Leiden besonders oder brauchen intensive Pflege.


      Das Futter/Tierarztkosten oder was der Pflegehund braucht wird dir vom Tierheim gestellt.


      Du braucht auch keinen Sachkundenachweis.


      Sie werden einen Kontrollbesuch bei dir zu Hause durchführen. Du mußt einen Pflegevertrag unterschreiben.


      Du solltet volljährig sein. Da du leider erst 14 J. bist ist dies ein Problem.


      Oder du hast lust ehrenamtlich im Tierheim zu helfen, da spielt dein Alter keine Rolle.


      wünsch dir was. :)

    • Zitat

      Zitat:
      Sagt wer? Du? Der Tierschutzverein? Das Veterinäramt?


      Das Ordnugnsamt. Erst wenn man mit der Tätigkeit Geld verdient (und das tut man beileibe nicht!) treten andere Regelungen in Kraft.


      Und genau das ist der Punkt. "Ermessensfrage" der Behörde. In dem Fall sind die Pflegestellen aus dem Schneider, weil genehmigt bzw. seitens der Behörde kein Genehmigungsbedarf besteht. Glauben werde ich es aber auch erst wenn ich es schriftlich habe. Welches Veterinäramt?


      Zitat

      Ich vertrete aber eher den Standpunkt, daß Hunde in (vernünftigen) Familien dreimal besser aufgehoben sind, als in Tierheimzwingern.


      Dieser Ansicht bin ich auch. Aber welche Institution beurteilt, ob die Familie "vernünftig" oder kompetent ist? Das Tierheimpersonal das selbst oft keine Ahnung hat etwa?!?


      Zitat

      Warum ist es für Hunde schlimm, wenn bei den Menschen der Gedanke dahintersteht "wenns passt, bleibt er?""


      Überhaupt nichts. Schlimm wird es für die Hunde, die nicht passen und die dann von Pflegestelle zu Pflegestelle weitergereicht werden.


      Zitat

      Warum sollte das eine A-Karte sein? Wie gesagt, immer ausgehen davon, daß die Hunde auch bei Nichtgefallen weiter gut behandelt und vermittelt werden!


      Ja, "WENN". Wenn aber jemand nocht nicht einmal bereit ist, sich über die Rechtslage Gedanken zu machen, sich nicht informiert und außer der normalen Hundehaltung auch sonst nicht viel Ahnung hat, ist das wohl kaum zu erwarten.


      Mal ein Beispiel aus meiner persönlichen Erfahrung mit "Tierschutzvereinen" und Pflegestellen. Der betreffende Verein ist übrigens auch auf der, freundlicher Weise eingestellten Linkliste, vertreten.
      Nennen wir den Hund einfach "Karl".
      Karl war/ist ein DSH Mischling. Er wurde in Rumänien auf der Straße eingefangen, mit einer Wunde am Bein. Diagnose: Krebs. Das Bein wurde amputiert und Karl verbrachte einige Monate in einem Hinterzimmer der Tierarztpraxis in der er therapiert wurde. Ich weiß nicht, in wie weit sich die User hier in der Veterinärmedizin auskennen. Jedenfalls war der Krebs nicht nur bösartig, sondern auch enorm aggressiv, sprich, Streukrebs. Karl's Lebenserwartung betrug noch max. ein Jahr, während dessen er fleissig mit einer Chemotherapiebehandelt wurde, die für einen Hund erheblich schlimmer ist, als für einen Menschen.
      Der Verein war der Ansicht, Karl wäre in der vereinseigenen Pflegestelle sehr gut aufgehoben. Diese Pflegestelle, übrigens nicht genehmigt, hatte viel Erfahrung mit der Aufnahme von Welpen und Junghunden kleiner Rassen und Mischlinge. Nun, Karl kam nach vier Monaten Hinterzimmer, postopereativer Schmerzen, der Umstellung durch den Verlust des Beines, Chemotherapie und rund 40 (vierzig) Stunden im Auto, in seiner Pflegestelle an. Dort stürmten direkt die Kinder auf den neuen Hund zu. Karl knurrte, das war's dann. Nach all dem Stress hatte Karl keine 10 Minuten zeit, sich zurecht zu finden, schon musste er gehen. Was aus ihm geworden ist weiss ich nicht, aber der Verein und die Pflegestelle stehen auf meiner Abschussliste.


      Noch ein Beispiel? Khan.
      Khan kam als Junghund in ein Th in Ungarn. Er hat eine, seit der Geburt deformiertes Bein. In Folge dessen konnte er sich nie durchsetzen. Auch konnte er auf Grund der Enge des Zwingers nie lernen, stubenrein zu werden. Tierschützer fanden ihn in dem TH und importierten ihn zwecks OP nach D. Er kam zunächst auf eine "Pflegestelle". Man stelle sich die Überraschung (Achtung: Sarkasmus!) vor, Khan war mit seinen ca. 7 is 8 Jahren, davon 6,5 bis 7,5 Jahren in einem ungarischen TH, nicht stubenrein. Nach wenigen Tagen hatte die Pflegestelle die Schnautze voll und Khnan musste gehen. Er kam auf eine andere Pflegestelle, die er aber auch nach einer Woche verlassen musste, weil der Urlaub der Pflegestelle dann zu Ende war.
      Hätte Khan die Pflegestelle wieder wechseln müssen, er hätte auch diese wieder verlassen müssen, und die nächste, und die nächste, und die nächste.....
      Wir haben Khan damals übernommen. Er hat 5 Monate gebraucht bis er ungezwungen mit anderen Hunden spielen konnte, fast 10 Monate bis er ein Loch in den Garten buddeln konnte, 12 Monate bis er eine Maus fangen konnte und fast 14 Monate bis er so viel Vetrtauen zu Menschen aufbauen konnte, das man mit dem Vertrauen eines normalen Hundes vergleichen kann. Stubenrein ist er bis heute nicht und wird es auch nicht mehr.
      Diese Beispiele sind Dinge, mit denen man als Pflegestelle umgehen können muss. Man weiß nie was kommt, deshalb ist jeder semiprofessionelle Umgang eine Gefahr für das Tier und das lehne ich absolut ab.
      Wenn denn die ganzen motivierten und engagierten Tierschützer wirklich Tierschutz betreiben wollen oder zumindest eigennützig Tierschutzarbeit leisten wollen, warum informieren sich diese Leute dann nicht richtig? Und wenn sie doch die notwendige Kompetenz haben, warum stellen sie diese dann nicht unter Beweis?


      Zitat

      Aber hallo! Nu mach mal nen Punkt. Wie viele Hunde werden unter völlig falschen Voraussetzungen abgegeben. Wie viele Allergie-Hunde sieht man täglich in Tierheimen? Wie viele Hunde werden ausgesetzt und man weiß nix. Als Pflegestelle geht man bei JEDEM Hund, den man aufnimmt, ein enormes Risiko ein. Man holt sich i. d. R. einen wildfremden Hund ins Haus, dessen Vorgeschichte man nicht kennt. Der ja ach so liebe Hund, der nur aufgrund von Allergien unter großem Geheule abgegeben wird, stellt sich als absoluter Haustyrann heraus. Eine Bekannte von mit hat so einen Fall. Der Hund ist schon seit Jahren bei ihr jetzt, nicht vermittelbar, muß bis heute nachts an die Heizung gekettet werden, weil er sonst Mann und Sohn zerfetzen würde, wenn die Nachts auf Toilette gehen. Auch dieser Hund war ein ja ach so braver Hund als er abgegeben wurde.


      Genau das ist der Unterschied. Ein Arzt der nur Schnupfen behandelt, ein Chirurg der der nur Blinddärme entfertn, ein Dachdeckler der Flachdächer neu teert, ein KFZ Mechaniker der nur Reifen wechselt, ein Elektriker der nur Glühlampen austauscht.....

    • Was ist denn jetzt, wenn ich den Pflegehund habe und nach drei Monaten der TSV kommt und sagt, dass sie einen Interessenten haben.
      Kann ich dann noch sagen, dass ich ihn behalten möchte, oder geht das dann nicht mehr?

    • Zitat

      Was ist denn jetzt, wenn ich den Pflegehund habe und nach drei Monaten der TSV kommt und sagt, dass sie einen Interessenten haben.
      Kann ich dann noch sagen, dass ich ihn behalten möchte, oder geht das dann nicht mehr?


      Das liegt an Deiner Abmachung mit dem TSV und daran, in wie weit er sich an die Abmachung hält.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!