Kastration andere Tiere versus Hund
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Ich stehe dazu, dass Menschen konsequent sein sollten und Verantwortung fuer ihre Tiere uebernehmen sollen.
jo, und genau deshalb, weil ich das auch so sehe, bleiben meine Hunde intakt, solange keine medizinische Indikation vorliegt. Wir haben bisher bei unseren intakten Hündinnen nie Probleme mit ungewollten Welpen gehabt. Eben WEIL wir uns der Verantwortung für unsere Hunde bewusst sind. Also warum sollte ich meine Hündinnen einfach so kastrierten lassen?
@all
Bei Pferden, Rindern und Schweinen kastriert man nur die männlichen Tiere.
Pferde - v.a. aus Haltungsgründen - wurde ja schon geschriebenRinder - hier ist v.a. die Händelbarkeit im Vordergrund -> ich war schon in Laufställen und Weideflächen, in denen auch 1-2 Bullen frei in der Herde mitliefen. Es ist absolut eine Erfahrung, sich Auge in Auge mit einem ausgewachsenen über 1000 kg schweren DSB-Bullen gegenüber zu sehen. In den Fällen übrigens intakte Bullen - macht ja Sinn, da diese in der Herde waren um die Kühe zu decken. Und mal eben 1500 kg Fleckvieh-Bulle - das machts dann erst so richtig spannend.
Wie sagten die Besitzer der einen Herde so deutlich "unsere Kinder dürfen nicht allein in die Herde" und "Der eine Bulle wird jetzt so langsam richtig heftig, lange können wir den nicht mehr halten, dann geht er in die Wurst".Schweine - wer einmal das erhitzte Fleisch eines intakten Ebers gerochen hat, weiss, warum alle männlichen Schweine, die in die Schlachtung gehen, kastriert werden.
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Schweine - wer einmal das erhitzte Fleisch eines intakten Ebers gerochen hat, weiss, warum alle männlichen Schweine, die in die Schlachtung gehen, kastriert werden.echt ? So schlimm? Liegt das an den Hormonen oder woran?
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echt ? So schlimm? Liegt das an den Hormonen oder woran?
Schlimmer :bäh: Ja, liegt an den Keimdrüsen
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Ganz einfach...
Bei Hunden gibts so eine Diskussion davon, weil sie zu den wenigen Tieren gehören, wo man es sich man es sich leisten kann zu diskutieren, nicht vom finanziellen her, sondern vom praktischen.
Das halten von unkastrierten Hunden beiderlei Geschlechts kann manchmal problematisch sein, aber meistens gehts ja ganz wunderbar und problemlos.Bei Katzen ist das völlig indiskutabel. Sind es Freigänger ist es sowieso ein Muss, in der Wohnung ist ein markierender Kater einfach nur ekelhaft und ne rollige Katze auch nicht soooooo angenehm. Letzteres geht vielleicht, aber die meisten Leute finden es nervig.
Bei Kleintieren ist für die artgerechte Haltung oft Gruppenhaltung nötig, aber vermehren sollen sie sich halt nicht uferlos... trennen oder kastrieren.
Beim Frettchenrüden ist der Geruch auch noch ein Argument. KAnn man sehen wie man will.Bei Nutztieren hat es praktischen Nutzen:
Stiere wurden früher kastriert, da unkastrierte Bullen im Handling SEHR gefährlich sind und man die kastrierten (nennt man dann Ochsen) wunderbar als Arbeitstiere einsetzen kann und sie ein qualitativ hochwertiges Fleisch liefern.
Heute wird es nur noch wenig gemacht, die Bullenmast ist die Regel, da Kastraten langsamer zunehmen und das Fleisch schnell verfettet wenn man nicht zum richtigen Zeitpunkt schlachtet, was beides wirtschaftlich nicht so toll ist.Bei Schweinen ist die Mast einfacher, wenn man die Geschlechter gemeinsam mästen kann (was mit unkastriertn Tieren nicht möglich ist, Schweine werden früh geschlechtsreif und die Eber dann unverträglich und agressiver).
Der typische Ebergeschmack/-geruch im Fleisch ist vom deutschen Verbraucher nicht erwünscht. In anderen Ländern wird durchaus seperate Ebermast betrieben, Geschmäcker sind halt unterschiedlich. Hier würde es sich wahrscheinlich nicht verkaufen.Beim Pferd ist die Hengsthaltung einfach schwieriger und damit bei momentanen Bedingungen auch wirtschaftlich nicht rentabel.
Übers Handling streiten sich die Leute.
Man kann Hengste sicher sehr gut erziehen und handeln, wird ja in anderen Ländern auch gemacht, aber man sollte wissen, was man da an der Strippe hat, denn ab und an sind die halt auch mal hormongesteuert. Das fällt beim Wallach komplett weg, da brauch sich der Ottonormalreiter keine Gadanken zu machen. Und ein Pferd, was mal etwas am Rad dreht, ist nunmal ungefähr 500 kg schwerer als der dickste Rottweiler der Welt...Schafs-/Ziegenböcke bekommen ebenfalls einen recht strengen geschmack, der hierzulnaden nicht beliebt ist... ist vielen Leuten doch schon Lammfleisch zu "streng".
Unkastrierte Ziegenböckchen als Haustiere können ebenfalls recht ungemütlich werden. Das ist für einen nur aus Spaß Hobbyziegenhalter vielleicht mit ner Zwergziege machbar, aber doof, mit nem Burenbock (sehr große Fleischziegenrasse) wird dann unhandlich.Wären unkastrierte Rüden so fies im Umgang wie Bullen (und so groß und so schwer), dann würde da keiner diskutieren.
Da ist dei Ethik dann ganz schnell egal, da kommen die Eier halt ab...
Da sie so schlimm nicht sind, muss sich das halt nach wie vor jeder selbst überlegen. -
Es ist nicht wichtig fuer mich diese Diskussion zu gewinnen, sondern meine Position vertreten zu lernen, auch wenn alle anderen dagegen sind.
http://www.podenco-in-not.de/html/kastration.html
http://www.tierhilfe-sueden.de/de/html/ausrot…er_streuner.pdfIch stehe zu meiner Behaupting dass Kastration aus der weiteren Perspektive des Wohlhabens aller Hunde, nicht nur des eigenen, sowohl gesund als auch natuerlich, ethisch und menschlich ist, und ich wehre mich gegen das Stigmatisieren dieses unerlaessliche Tool im Kampf gegen die Tierueberbevoelkerung und unnoetige Euthanasie.
Ich stehe auch dazu dass fuer viele Leute die Abneigung dagegen gruendet in der Projektion der eigenen Potenz auf den Hund. Auch wenn das nicht der Fall ist bei euch, ist es der Fall bei vielen, und das weiss ich weil ich es fast taeglich mit eigenen Ohren hoere.
Die Alternative zur Kastration ist Leiden und Sterben von ungewollten Tieren in Tierheimen, solange Besitzer von Hunden niedrigerer und mittlerer Blutlinien ihre Hunde sich fortpflanzen lassen.
Genug gesagt, danke fuer eure geschaetzten Meinungen. Ich hab viele neuen Woerter gelernt
VF
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Es ist nicht wichtig fuer mich diese Diskussion zu gewinnen, sondern meine Position vertreten zu lernen, auch wenn alle anderen dagegen sind.
http://www.podenco-in-not.de/html/kastration.html
http://www.tierhilfe-sueden.de/de/html/ausrot…er_streuner.pdfIch stehe zu meiner Behaupting dass Kastration aus der weiteren Perspektive des Wohlhabens aller Hunde, nicht nur des eigenen, sowohl gesund als auch natuerlich, ethisch und menschlich ist, und ich wehre mich gegen das Stigmatisieren dieses unerlaessliche Tool im Kampf gegen die Tierueberbevoelkerung und unnoetige Euthanasie.
Ich stehe auch dazu dass fuer viele Leute die Abneigung dagegen gruendet in der Projektion der eigenen Potenz auf den Hund. Auch wenn das nicht der Fall ist bei euch, ist es der Fall bei vielen, und das weiss ich weil ich es fast taeglich mit eigenen Ohren hoere.
Die Alternative zur Kastration ist Leiden und Sterben von ungewollten Tieren in Tierheimen, solange Besitzer von Hunden niedrigerer und mittlerer Blutlinien ihre Hunde sich fortpflanzen lassen.
Genug gesagt, danke fuer eure geschaetzten Meinungen. Ich hab viele neuen Woerter gelernt
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Ich bin da ganz deiner Meinung.....aber Du kannst unsere amerikanischen Verhaeltnisse nicht mit den deutschen Verhaeltnissen vergleichen.
Hier bei uns werden pro Jahr ueber 9 Millionen ungewollte, gesunde Hunde und Katzen in den TH's getoetet.....das ist in Deutschland noch nicht mal erlaubt.
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Was sollen denn die niedrigen und mittleren Blutlinien?
Wenn alle nur Champion- und bestimmte Leistungsverpaarungen machen, dann wird der Genpool einer Rasse zu eng. Genügend Rassen haben mit zu wenig Linien zu kämpfen.
Die Zustände in den südlichen und auch osteuropäischen Ländern sind nicht mit D zu vergleichen. Hier sind die wenigsten Welpen Unfallwürfe. Hier wollen die Leute zumindest einmal Welpen von ihrer Hündin und denen ist dann egal ob Mischling oder Rassehund mit weniger Qualität. Gleichzeitig gehen aber den Rassen durch das "übliche" Kastrieren von Hunden Deckrüden verloren und man hat wenig Wahl und muss zu den hochfrquentierten gehen.
So einfach kann man sich das Ganze nicht machen. Hier kann man die ungewollte Vermehrung doch recht gut ausschließen. Bei mir leben immer intakte Exemplare beider Geschlechter und ich züchte nicht. Ich halte die Hunde auch nicht im Zwinger, ich trenne in der Wohnung.
LG
das Schnauzermädel -
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Ich glaube auch nicht an die Mär, dass Hunde sich ihrer fehlenden Keimdrüsen bewusst sind und daher das Gefühl hätten, man "habe ihnen etwas angetan". Das ist genau jene typische Vermenschlichung, die bei der Spezies Hund stärker zutage tritt als bei andern Tieren - vermutlich, weil der Hund viel enger mit uns zusammenlebt als andere Tiere.
Es gibt gute wie schlechte Gründe gegen eine Kastration, genau wie es gute und schlechte dafür gibt. Kastraten sind nicht generell krank, und abgesehen von schierer Muskelkraft sind sie genauso leistungsfähig wie intakte Tiere. WIR bestimmen, ob unser Haustier sich vermehrt oder nicht; DIESE Entscheidung müssen wir treffen und verantworten ob mit oder ohne Kastration.
Sehr gut
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Was sollen denn die niedrigen und mittleren Blutlinien?
Ich bin mir sicher VanFrederick meint damit unsere Millionen Hinterhofzuechter die wie am Fliessband Welpen produzieren.....mit knutscheligen Namen wie Maltipoo, Goldendoodle, Puggle etc, pp
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Sehr interessantes Thread...bitte weitererzaehlen!
Ja, bei uns werden Abermillionen von Welpen ueber 'Hinterhofzuechter' erzeugt die dann ihr 'Produkt' zu billigpreisen verschleudern. Was nicht verkauft wird, landet in Tierheimen, denen die Aufgabe zugeschoben kriegen, die Tiere entweder in Haushalte per Adoption unterzubringen oder zu killen. Furchtbar. Da es sich dabei um Leute handelt, die sich garnicht um die Blutlinie kuemmern, werden dadurch genetische Unstimmigkeiten und unerwuenschte Eigenschaften einfach weiter verbreitet. Das meine ich unter 'mittleren und niedrigeren Blutlinien'. Ein anstaendiger Zuechter gibt sich Muehe, ausserhalb des unmittelbaren Gebiets nach hochwertigen Blutlinien ohne genetische Maengel zu suchen, um die genetische Vielfalt zu gewaehrleisten. So sind die verschiedenen Hunderassen zuerst entstanden: durch ueberlegtes und ausgewaehltes Zuechten. Fuer mich ist alles, was diesem Standard nicht trifft, qualitativ mit einem normalen Adoptionstier aus einem TH gleichzusetzen. Man kann genauso gut ins TH gehen und sich dort einen liebenswuerdigen Hund aussuchen, der sich unsaeglich freut, ein rightiges Zuhause zu haben.
Meiner Ansicht nach ist der unueberlegte Wurf aus der Nachbarschaft ethisch schwer vertretbar, solange noch Tiere in Heimen vereinsamen, egal ob hier in USA oder anderswo in der Welt. Und daher ist es fuer mich so wichtig, meine Stimme in Verteidigung der Kastration zu erheben. Wenn man das fuer den eigenen Hund nicht will, ist das OK, aber ich finde es echt unverantwortlich, es schlechthin als 'unnatuerlich', 'unethisch' oder sonstwie negativ zu beurteilen. MMn tut jeder, der seinen Hund sterilisieren oder kastrieren laesst, der Gemeinde einen Gefallen, und wenn der Hund dabei etwas zunimmt, so lass ihn doch mal ein bisschen mehr laufen und er nimmt gleich wieder ab.
Mich wuerde interessieren, wie es in D anders ist. Frueher im Thread hat jemand gesagt, dass das 'Hinterhofzuechten' und das hemmungslose Erzeugen von Tieren um des Profits willen nicht erlaubt ist. Von wem nicht erlaubt? Gibt es staatliche Vorschriften dazu? Wie wird es geregelt? Was sind die Strafen? Und wo kann ich uebergreifende Statistiken zum Thema Adoptions/Euthanasie-Verhaeltnis bei deutschen Tierheimen finden?
VF
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