Kastration andere Tiere versus Hund

  • Ich schließe mich voll und ganz Jana an.
    Ich arbeite mit Pferden, schon viele Jahre lang und an versch. Orten (von Österreich über Deutschland, Frankreich und Belgien).
    Hengsthaltung ist nicht so einfach. Das liegt auch nicht unbedingt am Halter (der dann aber Abhilfe schaffen sollte), sondern an Stallbesis und Miteinstellern. Frag mal in diesen OS wieviele Einsteller ihren Wallach mit nem Hengst laufen lassen würden.
    Ganz abgesehen davon ist es untopisch, keine Stuten in Riechweite zu halten... das geht viellt. wenn man seine Pferde privat am Haus hält, und nichtmal da unbedingt, denn da wo sowas erlaubt ist, gibts meistens mehr Pferde in der Nähe... und dann verklicker mal dem Nachbarstall, dass sie bitte keine Stuten halten sollen :roll: .
    Da sind die Möglichkeiten dann schon eher eingeschränkt. Abgesehen davon, dass ich auch nur wenige gute OS kenne. Was einem heutzutage als OS angeboten wird ist oft genug (spätestens im Winter) ne Matschgrube mit ner Scheune drauf...
    Ich habe hier schon über ein Jahr gesucht, bis ich für mein Stütchen nen vernünftigen Platz hatte- solange stand sie weiter bei der Züchterin.
    Die wenigen guten Ställe führen oftmals schon Wartelisten.
    Aber ich glaube, als RB kriegt man das nicht so sehr mit wie als Besi. Ist nicht böse gemeint, aber RB´s sind allerseltenst an Stallsuchen etc. beteiligt. Das klingt ganz easy, wenn man wohin kommt wo das ganz gut geht- aber es ist ein Einzelfall.


    lg Susanne

  • Zitat

    Das mit Kimo und Ando, ist eben meine Reitbeteiligung. Das heißt nciht dass ich das gut finde


    Schlimmer :D Du hast gesagt, dass es artgerecht wäre ...


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    Offenställe gibts hier ehrlich gesagt ziehmlich viele und auch welche, wo ich durchaus mein eigenes Pferd einstellen würde, wenn ich eins hätte...


    Tja, vielleicht merkst du es noch, wenn du eins hast ;) Ist nicht bös gemeint, aber entweder du lebst wirklich in einer beneidenswerten Region oder du überblickst einfach noch nicht alle Problemstellen (Was auch völlig normal ist, wenn man sich damit noch nicht ausgiebig auseinandersetzen musste)


    Zitat

    Ich lege zum Beispiel nicht sehr viel Wert auf eine Halle, weil für mich Halle und Offenstall nicht zusammenpasst.


    Was spricht gegen Offenstall und Halle? Aber nö, eine Halle habe ich nicht und ich kann auch gut ohne leben. Ich hab fast 20 Jahre ohne Reitplatz gelebt, auch das geht :D


    Zitat

    Mir ist es wichtig, dass ausreichend Wiese (nicht Matsch) vorhanden ist,


    Das ist der erste Ansatz. Und im Winter? Mir ist es wichtig, dass ein ausreichend großer befestigter Aulauf zur Verfügung steht, ein ausreichend großer Stall, ích will keine Massentierhaltung. Unser Stall ist z.B. für 8 Pferde ausgelegt: 150m² Stallfläche + 1600m² Auslauf (alles befestigt - kein Matsch). Und mir ist es eigentlich eher zu klein, eine Erweiterung ist mittelfristig in Planung. Außerdem möchte ich große, eher abwechslungsreiche, gepflegte Weiden. Wir haben 6ha und gemeinsame Beweidung mit Kühen. Auf jeder Weide sollten die Pferde, die Möglichkeit haben einen ausreichend großen Unterstand aufzusuchen. Bäume sind toll, aber bieten nur mäßig Schutz vor Insekten.


    Zitat

    artgerecht eingezäunt,


    Das sowieso. Ausbruchssicher wäre auch noch ganz gut ;) Auch hier stellt ein Hengst höhere Ansprüche.


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    gutes Heu/Futter,


    Sowieso. Richtiger Schnittzeitpunkt, ausreichend häufige Fütterungen damit kaum Fresspausen entstehen (mind. 4), gerade im Offenstall die Möglichkeit der individuellen Heufütterung (Meine Pferde vertragen kein Heu ad libitum). Daher auch alternative Knabbermöglichkeiten, Stroh, Zweige.
    Futterstellen ausreichend sauber und artgerecht angebracht. Kein Stress bei der Fütterung? Ausreichend Platz und Ausweichmöglichkeiten? Oder steht mein Pferd täglich 6 Stunden im Ständer zum Fressen?
    Wieder Thema Weide = Futtergrundlage im Sommer. Portionierte Weidemöglichkeit? Weidebewirtschaftung so, dass die Weide eine entsprechende artgerechte Futtergrundlage bietet? Heu und/oder Strohzufütterung im Sommer (Rohfaserausgleich)? Keine Knabberweide -> Sandaufnahme, gestresste Gräser (Fruktan), kaputte Weide. Keine verpilzten überständigen Weidelgrasweiden. Entweder aureichend große Flächen und Mischbeweidung oder regelmäßiges Abäppeln der gesamten Weidefläche. Regelmäßige Wechselweide sowieso.

    Zitat

    Sattelkammer (abschließbar) und nette Stallgemeinschaft


    Darauf kann ich verzichten. Wichtig ist mir nur, dass die Stallgemeinschaft an einem Strang zieht. Verlässlichkeit. Sauberes regelmäßiges Abäppeln und Misten (keine Matratzenstreu!). Gesundheitsvorsorge (Wurmkuren). Ähnliche Einstellung zum Pferd, ich kann es nicht haben, wenn jemand seine eigenen Bedürfnisse über die seines Pferdes stellt. (Mit solchen Menschen gibts eh bald auch an anderen Stellen Stress.)


    Weiter ist mir eine feste, sinnvoll zusammengesetzte Herde wichtig. Die Herde ist die Familie meiner Pferde! Ich möchte, dass sie sich in ihr wohl fühlen, sich sicher fühlen, sozial aufgehoben. Kein ständiger Wechsel, keine asozialen Stressauslöser.


    Weiter ist es mir wichtig, dass ein Stall ausreichend Bewegungsanreize bietet und Ausweichmöglichkeiten gestattet. (Stichwort, Getrennte Bereiche: Ruheraum, Futterstelle, Tränke, Spiel- und Wälzplätze).
    Daher kein Futter im Stall (auch wegen der Staubentwicklung), das beinhaltet auch kein Stroh als Einstreu!


    So, das waren ein paar meiner grundlegenden Bedürfnisse, ich fände sicher noch mehr, wenn ich weiter drüber nachdenke :hust:


    Zitat

    und wenn man ein Auto hat ist das ganze hier bei uns in der Gegend kein Problem. Und selbst mit Öffis kommt man gut zu einigen Offenställen...


    Die Frage ist, genügen sie meinen Ansprüchen ...

  • will nochmal kurz darauf eingehen, dass du nur Katzenkastra generell gesehen für sinnvoll hältst.
    Ich stimme dir zu, dass bei den meisten Nagern Kastrationen unverhältnismäßig sind. Ich hab noch Rennmäuse, eine reine Männergruppe... das klappt super. Sind nicht kastriert, weil a) nicht notwendig, und b) bei so kleinen Tieren das Risiko unverhältnismäßig hoch ist, dass die Kastration nicht weggesteckt wird.
    Ähnlich würde ich es mit Ratten und anderen Mäusen halten. Bei Hamstern stellt sich die Frage ja nicht, da Einzelgänger.


    Aber bei Kaninchen halte ich eine Kastration für unerlässlich...alles andere wäre stark fahrlässig! Klar gibt es Fälle, wo unkastrierte Männchen gut miteinander auskommen... aber das ist eher die Ausnahme denn die Regel. Immer mal wieder riskieren es Halter, sind der Meinung sie verstehen sich doch ach so gut... bis irgendwann aus heiterem Himmel mal was nicht mehr so passt... heraus kommen teils schlimmste Verletzungen (tiefe Fleischwunden, zerfledderte Ohren, abgebissene Lippen und Geschlechtsteile usw), wenn es ganz arg kommt kann das bis zum äußersten gehen.
    Also weder bei Katzen, noch bei Kaninchen kann ich es verstehen, wenn man nicht kastriert.

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