gegen Aggression

  • Zitat

    Wie machst du das genau bei deinen Neuankömmlingen? Also wenn ihr das erste Mal auf die Straße geht und er will den Nachbarhund fressen...


    Kommt auf die Art der Aggression an.....Angstaggression, Idiopathische Aggression, territoriale Aggression....


    Angstaggression ist die einzige Art von Aggression die ich beim Gassi Gehen behandeln wuerde.


    Und bei Angstaggression stopf' ich den Hund auch mit Goodies voll, aber ohne dabei seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken und er bekommt die Goodies von der Sekunde an wo er das feindliche Objekt erspaeht und nur solange er dabei ruhig und unerschrocken bleibt.


    Das Ziel dabei ist ja nicht sein Verhalten zu belohnen sondern seine emotionelle Reaktion auf Objekte (in dem Fall eben Hunde) zu veraendern.
    Ich moechte ja nicht das er ruhig und souveraen bleibt um die Belohnung zu bekommen - denn das aendert nichts an seinem Empfinden - sondern moechte das er das Feinbild in einem neutralen Licht sieht.

    • Neu

    Hi


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    • Zitat

      wo ist der unterschied?


      lg marion


      Der Knackpunkt war die Belohnung.....Hund wird nicht belohnt, denn das wuerde heissen er tut etwas Bestimmtes um dafuer belohnt zu werden.


      Bei Verhaltensmodifikation darf der Hund sein Verhalten nicht mit einer Belohnung in Verbindung bringen denn damit wird lediglich eine Erwartungshaltung aufgebaut.....und diese lenkt vom eigentlichen Problem nur ab.

    • aha... das muss ich mir erst durch den kopf gehen lassen


      das heisst also es ist falsch, wenn er nun das (ehemalige) angstobjekt wahrnimmt, mich ansieht und ich belohne ihn dafür?


      okay, wenn das meine schlimmste erziehungssünde ist, kann ich damit leben ;) (ist es vermutlich nicht)


      lg marion

    • Zitat

      aha... das muss ich mir erst durch den kopf gehen lassen


      das heisst also es ist falsch, wenn er nun das (ehemalige) angstobjekt wahrnimmt, mich ansieht und ich belohne ihn dafür?



      Streng genommen....ja. Denn das Angstobjekt soll zu etwas Alltaeglichem werden...etwas das ganz normal ist und das keinerlei erhoehte Aufmerksamkeit braucht. Genau so wie Hund keine Belohnung erwartet wenn er irgendwo liegt und ein Nickerchen macht sollte er diese Erwartungshaltung auch nicht an anderen Objekten festmachen.


      Zitat

      Denn 80-90% aller Verhaltensstörungen werden durch gesundheitliche Probleme ausgelöst.


      Wo hast Du denn diese Zahlen her?? :???:


      Zitat

      okay, wenn das meine schlimmste erziehungssünde ist, kann ich damit leben zwinkern (ist es vermutlich nicht)


      Jo...ich glaube das faellt noch gerade so in den Rahmen der Akzeptanz

    • Zitat

      das heisst also es ist falsch, wenn er nun das (ehemalige) angstobjekt wahrnimmt, mich ansieht und ich belohne ihn dafür?


      Ich mache es auch so, nur das ich dann mit der Zeit einfach den Zeitraum entsprechend herauszögere, um die gewünschte Verhaltensweise zu bestätigen und irgendwann ganz aufhöre dieses zu bestätigen.
      Aber es kommt auch immer auf die Situation an.

    • Es gibt in dieser Hinsicht kein "Pauschalrezept", finde ich. Denn, was der Hund tatsächlich verknüpft, sieht man erst, wenn man mit dem Hund zu tun hat.


      Ich habe fast immer Hunde mit diesem Problem im Einzeltraining. Und ich überlege mir immer vom Hund abhängig, was für Schritte gemacht werden. Denn all die Theorie nützt nix, wenn der Hund was anderes verknüpft.


      Es gibt Hunde, da verdonnere ich die Leute zum "Nichtstun", es gibt welche, mit denen üben wir, dass der Hund den Mensch anschaut. Es gibt auch welche, da üben wir gezielt das zum anderen Hund schauen und wieder wegschauen.


      Bei der Version hinschauen und zum Besitzer schauen, gibt es viele Versionen der Verknüpfung.


      Die Ungünstige/Unerwünschte: Der Hund verknüpft die Anspannung beim zum Hund schauen mit und fühlt sich für diese bestätigt - auch, wenn die Belohnung nach dem Zurückschauen kommt. Der Hund beginnt diese Anspannung "auszubauen" und fixiert immer intensiver, auf größere Distanz usw... Es ist eine Verhaltenskette entstanden.


      Die Günstige/Erwünschte:
      Der Hund verknüpft den Blick zum anderen Hund positiv, weil er durch die Belohnung in positive Stimmung kommt. Er wird zunehmend entspannter und kann daher immer häufiger und länger zum Besitzer schauen.


      Ich habe mal mit einem Leinenpöbler, der sich schon beim Auftauchen fremder Hunde am Horizont total anspannte trainiert, dass nur entspannte Signale gegenüber dem anderen Hund belohnt wurden. Das setzt aber voraus, dass der Hund diese überhaupt zeigt und der Besitzer ein gutes Timing hat. In dem Fall war das möglich, Frauchen war sehr punktegenau. Mit dieser Methode quasi kann man das Gefühl des Hundes trainieren. Viele Besitzer sind aber nicht so geschickt, das sehen zu können und bei manchen Hunden geht das gar nicht, weil sie gar keine Entspannungsanzeichen zeigen.


      Viele Wege führen nach Rom und gerade dabei zeigt sich, dass nicht immer das beim Hund ankommt, was man sich als Mensch so denkt ;)


      Nochmal zurück zu den Bachblüten: Sie sind eine gute Unterstützung. Aber sie müssen zum Hund passen und sind nur ein Element im Training.


      Viele Grüße
      Corinna

    • Nochmal kurz OT an Tanja:
      Und was machst du, wenn es keine Angstaggression ist? Also wenn der Hund es entweder gelernt hat, den anderen anzugreifen, oder absolut nicht sozialisiert ist und nicht aus Angst nach vorn geht?
      Gibt es da überhaupt Möglichkeiten auf den Hund einzuwirken wenn er in Rage ist oder muss man "einfach" vorher schon eingreifen?


      Sorry dass ich dich vollquatsche aber das Thema interessiert mich einfach sehr, obwohl ich keine Leinenpöbler habe.

    • Zitat

      Nochmal kurz OT an Tanja:
      Und was machst du, wenn es keine Angstaggression ist? Also wenn der Hund es entweder gelernt hat, den anderen anzugreifen, oder absolut nicht sozialisiert ist und nicht aus Angst nach vorn geht?
      Gibt es da überhaupt Möglichkeiten auf den Hund einzuwirken wenn er in Rage ist oder muss man "einfach" vorher schon eingreifen?


      Sorry dass ich dich vollquatsche aber das Thema interessiert mich einfach sehr, obwohl ich keine Leinenpöbler habe.


      Wenn ein Hund schonmal in Rage ist kann man nur noch koerperlich eingreifen......denn dann ist er fuer verbale Korrektion und /oder koerperliche Gesten nicht mehr empfangsbereit.


      Das Ziel ist aber natuerlich das es erst gar nicht soweit kommt und man den Hund gut genug beobachtet um seine Schritte vorauszusehen und diese umleitet bevor's zur Eskalation kommt.

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