Füttern ohne Getreide
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Hallo,
Mein Hund Jacko reagiert hochgradig allergiesch auf Futtermilben. Der TA hat deshalb empfohlen, komplett auf Getreide zu verzichten. Also auch auf Reis oder Soja ... eben alles was in großen Silos zwischengelagert wird, weil dort die Futtermilben leben.
Abkochen oder Einfrieren würde zwar die Milben abtöten, allerdings würden ja die toten Milbem im Futter verbleiben - und daher ist dies keine Lösung.
Kann ich also ganz einfach mit Fleisch, Gemüse und Kartoffeln füttern?
Oder brauch ich da jetzt irgendwelche Zusätze, weil meinem Hund sonst was fehlt?lg
susa -
- Vor einem Moment
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du meinst, dass du ganz auf Rohfütterung umsteigen willst?
Knochen brauchst noch, wegen dem Calcium. Kannst auch Eierschalenpulver nehmen.
Weißt du, wie du den Bedarf ausrechnest? -
Klar gehts!
Ist sogar SUPER gesund. ABER, du musst dich sehr gut in die Materie einarbeiten, sonst fehlt deinem Hund nachher was. Hier mal "Basics".
An Gesamtmenge solltest du es mit 2-3% vom Körpergewicht probieren. davon 70% Fleisch und 30% Gemüse.
Du solltest dann mindestens 3 verschiedene Tiere füttern und von denen dann auch verschiedene Körperteile. (Leber alle 2 Wochen als Portion oder diese Menge aufgeteilt. Nicht mehr und nicht weniger. Niere ebenfalls nur selten mal)
Du sollest das Gemüse und Obst pürieren, am besten roh geben, dann sind genug Vitamine noch drin. Aber informiere dich genau über die Dinge, die giftig sind. Das sind auch Dinge, die wir Menschen problemlos lecker finden (wie zB Trauben, an denen Hunde an Nierenversagen sterben können)
Dein Hund braucht täglich Calcium! Und zwar genug, sonst nimmt er es sich aus den Knochen. 50-80mg pro kg Körpergewicht pro Tag. Auf http://www.lunderland.de gibts Eierschalenpulver bzw Algenkalk, den kannst du zum Beispiel nehmen, die bieten auch einen Rechner dazu an. Der sagt dir genau, wieviel dein Hund davon braucht je nach Fleisch.Oder du machst es wie die Rohfütterer und gibst Knochen. Dann aber rund 4x pro Woche! Und auf KEINEN Fall erhitzte Knochen, denn die sind saugefährlich und können splittern.
alle 2 Tage noch ein Teelöffel Omega3-reiches Öl (zB kalgepresstes Leinöl, Rapsöl, Lachsöl) und auch immer mal Weizenkeimöl, da das besonders viel Vitamin E enthält, das ebenso wichtig ist.
damit hast du die Basis.
Aber lies dich selber noch einmal genau ein. Das ist sehr wichtig.
Aber keine Angst: Wenn man sich einmal genau eingelesen hat, dann ist es kein Hexenwerk, die Verantwortung für das Futter des Hundes zu übernehmen. Das ist dann sogar easy.
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Danke erstmal für die Antworten.
Öhm - ich sehe ich hätte doch etwas mehr schreiben sollen.
Ich hab schon sehr viel über Barf gelesen und auch zwischendurch immer wieder mal Barf-Mahlzeiten serviert.
Überwiegend fütter ich aber derzeit noch Kiening-Dosen mit Hermanns-Gemüsemix. Und da hab ich eben öfters mal Reisflocken, gekochte Nudeln oder auch Haferflocken reingemischt. Manche Kiening-Dosen haben ja eh schon Reis, Nudeln oder Kartoffeln mit drin.Auf diese Fütterungsmethode bin ich vor ca. 8 Monaten umgestiegen, weil ich schon beobachtet hatte, das Jacko auf TroFu mit mehr Kratzen reagiert. Für Komplett-Barf fehlte mir damals noch der Platz für eine zweite Gefriertruhe bzw. die Zeit es immer frisch zu machen.
Jetzt hab ich den Platz - bin aber bislang aus Bequemlichkeit noch nicht umgestiegen. Und nun kam das Ergebniss vom TA, das ich eben komplett vm konventionellen Futter weg muss, weil dort eben diese blöden Milben hausen.
Naja - wie's prinzipiell geht weiss ich also. Aber es gibt eben Leute die meinen, das mein Hund ganz ohne Getreide bald Mangelerscheinungen bekommt und krank wird.
Dahin ging eigentlich meine Frage - ich hoffe jetzt hab ich mich verständlicher ausgedrückt. Sorry nochmallg
susa -
Ach soooooooo!
Na dann brauchts keinen ellenlangen Text, die Antwort ist: ja.
Du brauchst kein Getreide geben. Fleisch und Gemüse reicht.
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Auch von mir: Getreide ist unnötig.
Getreide dient im Hundefutter letztlich nur als billiger Füllstoff, Kalorienlieferant und Ballaststoffe.. das menschliche Auge fühlt sich bei Hundefutter mit Sehnen oder Knorpeln drin ja leider so verarscht, auch wenn das genau richtig wäre.
Dummerweise reagieren halt viele Hunde auf Getreide mit Allergien oder eben auch auf die Futtermilben und deren Kot, die eben, wie Du sagst, auch nicht durchs Einfrieren weggehen - man kann nur verhindern, dass sich welche einnisten, wenn das Futter mal milbenfrei war.Wobei Futtermilben nicht nur Getreide mögen, die leben auch sehr gut von Fleisch, nur mal so nebenbei - Futtermilben gibt es *überall*, auch in Deiner Küche, und offenes getreidefreies Hundefutter (wie z.B. Orijen) würde definitiv nicht verschmäht werden.
Dazu kommt, dass die gleichen Mechanismen wie beim Menschen eintreten - der Blutzucker steigt durch die leichte Verfügbarkeit schnell an, dann erfolgt eine hohe Insulinausschüttung und dann kommt ein Zuckertief, worauf dann wieder "Hunger" kommt, der aber letztlich nur ein Regulativ des Körpers ist, um den Blutzuckerspiegel wieder zu erhöhen.
Auf Dauer gesehen, kommt es bei Hundefuttern, die hauptsächlich aus Getreideprodukten bestehen, zu den gleichen "Zivilisationskrankheiten" wie beim Menschen, Diabetes und Co.Ich merke bei meinem Hund z.B. sofort eine Veränderung am Verhalten, wenn ich ihr mal ein anderes Futter mit Getreide bzw. anderen leicht verfügbaren Kohlehydraten gegeben habe - sie ist dann eher aufgedreht und übernervös, den ganzen Tag am hysterisch herumbellen - das habe ich jetzt grade zweimal bemerkt, weil es so aus dem normalen Alltag herausfiel und wir jetzt eben schon ziemlich lange barfen.
Ganz zu schweigen davon, dass mein Hund von Futter mit Reis (wenns nicht grade Naturreis ist) und Getreide ganz megaschnell aufgeht wie ein Hefeklops.
Für andere Hunde wiederum ist eine leicht verfügbare Kohlehydratquelle dann sicher gut, um ihr Gewicht zu halten, aaaaber in der Natur ist es eigentlich so vorgesehen, dass die Hunde über ihre Beutetiere eben FETT aufnehmen und via Glukogenese dann die Energie für die Muskelarbeit bekommen.
Deshalb ist der Fettanteil in getreidefreier Nahrung auch um ein so vieles höher als in Getreidefutter - irgendwo muss die Energie herkommen (wenngleich das natürlich auch über die Eiweiße funktioniert, aber der Hauptweg geht über Fettabbau).
Ja, aber zum Barfen.. Du gibst ja Gemüse dazu - Gemüse enthält auch Kohlehydrate, Barf ist also nicht kohlehydratlos.
Getreide gibt es hier jedenfalls nur in der Form von hochwertigen Keimölen oder als Naturreis oder mal ein Portiönchen gekochten Dinkel, weil Herrchen und Frauchen das grade essen.
Liebe Grüße,
Monica
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thx Monica für diese tolle ausführliche Erklärung *knicksmach*
Neue Frage: gibt es dann auch Futtermilben auf getrockneten Leckerlies wie z.B. Pansen, Ochsenziemer oder Kopfhaut?
lg
susa -
Ich finde es höchst erstaunlich, dass man sofort nach dem Genuss von Getreide dem Hund irgendwelche Verhaltensänderungen anmerkt, wie Aufgedrehtsein.
Ich bin gänzlich anderer Ansicht. Vollkorngetreide ist im Gegenteil sehr gut für einen bleibenden Insulinspiegel. Natürlich ist Weißbrot und jegliches raffiniertes Getreide weder für Hund noch für Mensch gut, aber Vollkorngetreide jeglicher Art ist sehr nahrhaft und gesund. Ich bin sogar eher der Meinung, dass der Fleischkonsum gesenkt werden müsste.
Meine beiden Hunde bekommen ziemlich viel Getreide, aber alles Vollkorn, z. B. frisch gepresste Haferflocken. Natürlich auch Gemüse und Obst. Fleisch kommt nicht jeden Tag in den Napf, sondern oft Fisch oder Ei.
Ich finde es schade, dass Rat suchenden immer nur Barfen ans Herz gelegt wird und Getreide per se "verdammt" wird.
Gruß Anja
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Zitat
Ich finde es schade, dass Rat suchenden immer nur Barfen ans Herz gelegt wird und Getreide per se "verdammt" wird.
Hallo Anja,
Das Getreide wurde ja schon vom TA verdammt - wegen der Futtermilben. Also nicht aus einer irgendwie gearteten Ernährungsideologie herraus.
Leider gibt es dann zum Barfen fast keine Alternative, weil in den käuflichen Futtern fast immer Getreide mit drin ist ... oder die Sache unbezahlbar wird.
(ich hab vier Hunde die ich satt kriegen muss und die natürlich auch Napfkarussel spielen, also nur einen Hund so und die anderen anders füttern ist schwer umzusetzen.)Woher nimmst Du denn die frischgepressten Haferflocken - hast Du ne eigene Getreidemühle?
Und woher nimmst Du den Hafer, und wie lagerst Du den?
Kannst Du dabei Futtermilben ausschließen? -
Moin,
ich füttere seit einiger Zeit getreidefrei. Bei uns liegt der Grund in :furz: und Durchfall. Easy bekommt Fenrier von Bestes Futter. Ob dort Milben drin sind, weiß ich nicht. Da es Trockenfutter ist kann es wohl sein. Aber vielleicht ist es trotzdem ein Versuch wert!? Dazu bekommt sie in der Mittagszeit entweder von Grizzly oder Animonda Naßfutter mit 100% Fleisch.
Wünsche dir viel Erfolg bei der Futtersuche, ist ja eine Wissenschaft für sich...
Schönes WE... -Birgit-
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- Vor einem Moment
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