Frage an die "Importhundegegner" !

  • Mal angenommen, ihr bekommt eine Liste gemailt. In dieser Liste stehen Daten von Hunden, Beschreibungen, diesmal sind es nur 3 und es handelt sich um die Todesliste eines ausländischen TH ... das Ultimatum läuft in 3 Tagen ab und ihr hättet theoretisch noch etwas Platz in eurem deutschen TH ...


    Wie würdet ihr entscheiden ??? Was tun, wenn plötzlich ein Gesicht dahinter steckt ?





    Fragend, staffy

  • Natürlich ist sowas schlimm. Gerade wenn diese Tiere gezeigt werden kommen Emotionen auf.
    Das Gleiche könnte ich aber auch mit Erzeuger-/Vermehrer/-wie auch immer welpen fragen. Dann ist es ok? Dann sollen Emotionen unterdrückt werden und man soll wegschauen?

  • Sobald Fotos dabei sind ist's immer schlimmer.
    Aber da brauch man nur mal auf die ganzen Vermittlungsseiten von zig Orgas zu guggen. Überall hunderte Hunde die eingeschläfert werden wenn sie net innert so und sovieler Tage da rauskommen.
    Im Prinzip ist des alles aussichtslos solang sich die Umstände net ändern weger denen die Tiere überhaupt ins Heim/Tötungsstationen kommen.


    Ich würd die 3 net holen, obwohl's hübsche Tiere sind, aber lieber in D selbst helfen wos auch genügend Missstände gibt *denk.

  • Gegen einen seriösen Auslandtierschutz habe ich nichts.
    Wen die Hunde ausreichend lange Zeit gegen die üblichen Krankheiten geschützt worden sind (z.B. Scalibor und Räume mit Fliegengittern in den Abend- und Morgenstunden) und ein negativer Test auf Mittelmeerkrankheiten vorliegt (kein Schnelltest) und die Impfungen vorschriftsmäßig sind,dann bekämen diese Tiere bei mir einen Platz.
    Es ist hart und ungerecht, aber man kann nicht jedes Tier retten. Die Tiere hier in D haben auch Recht auf unseren Schutz. Sandmücken gibt es bereits bis hoch in den Norden. Deshals sage ich Auslandstierschutz ja, aber mit Augenmaß und nicht auf Teufel komm raus.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Okay, ich denke mal, so wie die anderen antworten, ist es theoretisch gemeint.


    Wenn ich in einem Tierheim arbeiten würde, dann würde ich sie nicht holen.
    Denn wenn man einmal einen holt, dann muss man es immer machen und dann kann man sich nicht mehr um die Hunde kümmern, die hier Hilfe brauchen. Wenn man jetzt einen holt, weil ein Platz frei ist und morgen kann der Nachbarshund nicht ins TH obwohl er muss, was dann?
    Ich finde TH haben immer eine gewisse regionale Zuständigkeit.


    Natürlich ist es schrecklich was dort mit den Hunden passiert, aber ich würde meine Energie lieber darauf verwenden die Mißstände dort zu ändern und so möglicherweise mehreren tausend Hunden das Leben retten.
    Es ist dann immer noch der eine Hund da der unter dieser Einstellung leiden muss (bzw. diese drei), aber irgendwo muss man eine Grenze ziehen und wenn man ständig die eigenen Grenzen verschiebt oder überschreitet kann man nicht glücklich werden schon gar nicht bei einer so emotionalen Arbeit.


    Als Privatperson würde ich aber versuchen zumindest einen zu retten. Ich möchte momentan auch so gern einen zweiten Hund, aber es geht gerade nicht. Kein geld, kein Platz und dazu noch eine Junghündin.

  • :???:
    Privat würde ich mich für Nr. 1 entscheiden und als Leiterin eines TH????
    Wichtig wäre in erster Linie, wie seriös ist die Quelle, ist der Hund auf div. Krankheiten getestet und negativ, wurde der Hund geimpft, hätte der Hund in D gute Vermittlungschancen, kann der Hund u.U. schnell vermittelt werden, oder hindert eine Eigenschaft (extremer Jagdtrieb) diese. Habe ich Platz in meinem TH und kann ich die Kosten decken.


    Sobald hinter Hund X ein Bild auftaucht, ist man überwältigt und man möchte unbedingt helfen :(
    Wenn dabei allerdings Hunde aus D auf der Strecke bleiben, dann habe ich dafür kein Verständnis. Lieber eine Aktion starten und Geld sammeln, damit den Tieren vor Ort geholfen werden kann. Das Problem ist nicht 1,2 oder 10 Hunde die nach D importiert werden, sondern die Tatsache das sich in den Heimatländern nicht viel ändern wird.
    Da werden Hunde entsorgt wie bei uns die Kartons und das muß endlich aufhören.

  • Also zuerst möchte ich sagen, dass dieses Thema sehr gut dazu geeignet ist ein endlos Tread zu werden :smile:
    Ich würde mich jetzt nicht als Hundeimportgegner bezeichnen. Die Leute die die teilweise schwere Aufgabe auf sich nehmen misshandelte Strassenhunde oder die Insassen einer Tötungsstation aufzunehmen verdienen zuerst meinen vollen Respekt.
    Aber trotzdem stellt sich mir die Frage, wenn ich die vielen "Hilfe Podenco jagd" Threads anschaue, ob es in den meisten Fällen wirklich Hilfe ist für das Tier oder nur eine Problemverlagerung. Soweit nur als kurzen gedanklichen Einwurf.
    Zurück zum Thema.
    Wenn man sich die vollen Tierheime und die diversen Orgas von "... in Not" ansieht, weiss ich einfach nicht wie man aber trotzdem sagen kann "ich hole mir einen aus dem Ausland".
    Ist es denn tierschützerisch nobler sagen zu können, dass der eigene Hund aus der Tötungsstation kommt als einfach der ist hier aus dem TH?
    Bei manch einem "Auslandshundebesitzer" denke ich das zuallererst. Denn wenn man nachfragt ob sie den im örtlichen TH nichts gefunden haben, bekomme ich immer häufiger die Antwort "Da waren wir nicht, da sitzten ja nur Alte und Irre".
    Haben den die Hunde in unseren TH nicht das Recht auf ein zuhause, obwohl sie nicht getötet werden?
    Ich möchte nur an die vielen SoKas erinnern die auf die Vermittlung lange Jahre warten müssen bzw. ihr restliches Leben einsam ohne richtigen Bezug im Zwinger zubringen müssen.
    Ist denn ein langens Hundeleben (egal aus welchem Grund auch immer) im Zwinger nicht genauso schlimm und seelisch grausam wie die Aussicht auf den Tod in einer der ausländischen Tötungsstationen?
    Solange unsere Heime zum brechen voll sind finde ich persönlich (ich spreche nicht für andere) den Import von Hunden unmoralisch. Natürlich bin ich absolut gegen diese unwürdige Behandlung in diversen "Tierheimen" im Ausland, und diese armen Kreaturen haben auch mein ganzen Mitgefühl, aber wenn ich hier in ein TH gehe und einem alten, schwarzen Hund in die Augen sehe, kann ich ebensoviel Leid sehen wie in den Medien im Blick eines Strassenhundes.
    Ist sein Leiden weniger wert, nur weil er ja trotz Heim weiterleben darf?
    Durch mitleidheischende Bilder bin ich nicht weiter zu beeindrucken.
    Zum Schluss möchte ich nur noch kurz einwerfen, ob denn ein"menschenlos" aufgewachsener Hund, der andere Erfahrungen und Bedürfnisse hat, als wir es hier erwarten, weil uns der Live- Anblick von herrenlosen Hunden auf unseren Strassen fehlt, wirklich hier bei uns "in der Zivilisation" mit seinen neuen Besitzern, die alles tun damit es dem "Gerettenten" gut geht, auch glücklich sein kann.
    So herzlos das jetzt auch klingt meine ich jeder (Staat/Land) sollte zuerst vor seiner eigenen Tür kehren und dann erst beim Nachbarn.


    LG
    Zuckermaus

  • Ich persönlich finde, dass Mitleid ein schlechter Ratgeber ist, wenn man sich für ein Tier entscheidet.
    Habe selbst mal so gehandelt und obwohl ich den Hund über alles geliebt habe, war es ein Fehler.
    Man kann nicht die ganze Welt retten, selbst wenn man wollte.



    lg Angelika

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