Dominanz-Anzeichen?

  • Hallo,


    mein Joker (8 Monate) hat immer noch ein Angstproblem, d.h. er reagiert aus Angst und Fratzigkeit/ Dreistheit relativ aggressiv.
    Daher arbeiten wir jetzt mit einer professionellen Hundetrainerin vor allem an seinem Grundgehorsam.
    Es ist vor allem wichtig, dass er mich ernst nimmt und naja... auch wirklich hört, wie auch immer. Jetzt weiß ich aber nicht ob ich folgende Anzeichen als Rangordnungs-in-Frage-Stellung deuten kann.
    1. Er bettelt und legt sein Kinn auf den Schoß.
    2. Er schläft gerne direkt vor meiner Tür.
    3. Wenn ich nicht hinschaue geht er öfters mal auf meine Couch (normalerweise macht er´s nur, wenn ich´s ihm erlaube, dann schläft er mit seinem Kopf auf meine Beine gelegt ein)
    Naja... in Büchern habe ich gelesen, dass das bei manchen Hunden klare Dominanz-Anzeichen sind. Nur ist er sonst sehr unterwürfig, er zeigt mindestens 20 mal am Tag sein Bauch zum streicheln, lässt sich sein Futter wegnehmen (ja, ich weiß, das macht man nicht) und verschwindet unter dem Tisch, wenn ich nur ein scharfes Wort sage (dabei habe ich ihn nie geschlagen etc...)


    Will er also möglicherweise mir nichts dir nichts versuchen die Rangordnungkarten neu zu mischen? Gerade in seinem Alter wäre das ja nichts außergewöhnliches...


    Außerdem markiert er (noch) nicht. Kommt das noch oder hat er zu wenig Selbstvertrauen (denn wenn das so wäre müsste das Training ja in eine komplett andere Richtung gehen, oder??)


    Vielen Dank schonmal ;-)

    • Neu

    Hi


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    • Er ist mitten in der Pupertät und will seine Grenze und vor allem Deine austesten.


      Hier mußt du einfach dran bleiben und eine klare Linie fahren. Von Dominanz- und Rudel-Theorien halte ich nicht viel und schon gleich gar nicht in diesem Alter.


      Du mußt ihm einfach jetzt zeigen, daß du alles im Griff hast und sagst wo es langgeht.

    • jau und das er mit seinen niedlichen 8 monaten noch nicht markiert hat nichts zu bedeuten. das kommt noch, mach dir mal keine sorgen. als beispiel mein großer hat mit 6-7 monaten angefangen und mein kleiner macht das mit 2 jahren noch nicht immer! das ist also von hund zu hund unterschiedlich

    • Hallo,


      aus Angst oder aus Dreistigkeit aggressiv reagieren sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Das erstere hat definitiv nichts mit Dominanzproblemen zu tun, beim zweiteren kommts drauf an. Was du beschreibst scheinen mir die normalen, wie soll man sagen .... Faxen zu sein, die Hunde manchmal eben machen, wobei


      Zitat


      1. Er bettelt und legt sein Kinn auf den Schoß.


      Das schlichtweg eine Frage der eigenen Konsequenz ist, erfahrungsgemäß bettelt nur ein Hund sehr ausdauernd, wenn er damit Erfolg hat. Ich würde ihn einfach nur ignorieren dabei und nichtmal anschauen. Zur Not kannst ihn während des Essens auch auf seinen Platz schicken, wenns dich nervt angestarrt zu werden.


      Zitat

      2. Er schläft gerne direkt vor meiner Tür.


      Hm. Naja. Halte ich für keine Frage von Dominanz oder Rangordnung. Sagen wir mal er würde niemanden mehr in dein Zimmer lassen oder dich nicht mehr hinaus, dann wäre das wohl was anderes.


      Zitat

      3. Wenn ich nicht hinschaue geht er öfters mal auf meine Couch (normalerweise macht er´s nur, wenn ich´s ihm erlaube, dann schläft er mit seinem Kopf auf meine Beine gelegt ein)


      Auch einfach nur eine Frage der eigenen Konsequenz, da musst du einfach dran bleiben es ihm zu untersagen bzw. ihn wieder runterschicken.


      Nach *klaren* Dominanzprobleme hört sich das alles beileibe nicht an, nur nach den normalen "Problemen", die jeder mal mit seinem Hund hat. Sie scheinen mir auch keine Anzeichen besonderer Dreistigkeit zu sein.


      Binehund



    • Überleg dir, was du von dem gezeigten Verhalten nicht magst. Das würde ich dann auch durchsetzen, dass es unterbleibt.


      Vor deiner Tür schlafen:
      Warum weist du ihm keinen Platz in deinem Schlafzimmer zu, so dass er bei dir sein kann?
      Aufs Sofa, wenn du nicht da bist:
      tja, entweder ist Sofa generell tabu für ihn oder nicht.
      Betteln:
      Konsequent ignorieren .. Hund auf seinen Platz schicken.
      Kopf aufs Knie:
      "Streichel mich bitte" Wenn du das nicht möchtest, konsequent ignorieren.
      Mal ja, mal nein, ist Bestätigung, dann wird er das immer wieder machen.
      (Genauso, wies Sofa und Betteln)



      Mach dir mal ne Strichliste den Tag über, wie oft du auf den RE-Agierst.
      Wichtig ist, dass deutlich mehr Überhang auf deiner Seite am Ende des Tages ist. (Und dich nicht selbst beschummeln ;) )
      z.B. Wenn dein Hund dich anstupst, reagierst du? Wie? etc.


      Wenn dein Hund zu viel Angst hat, scheint es so zu sein, dass du zu wenig die Schutz- und Führungsposition übernimmst. (Aber nur ne Vermutung). Wahrscheinlich müsstest DU aktiver Regeln festsetzen und auch durchsetzen.

    • Danke für die ganzen Anworten!


      Ich hab eigentlich mit keinem dieser drei Verhalten Probleme und erlaube ihm diese auch.
      Ich dachte nur, dass er möglicherweise einach mal die Rudelführung an sich reißen will. Aber da er seinen Platz nicht verteidigt und auch sofort runtergeht, wenn ich das sag, ist das wohl kein Problem
      Das mit dem Betteln ist eben so ne Sache... dass er das Kinn auflegt, verbiete ich ihm jetzt, und d

    • Huhu,


      wenn Du mehr zu dem Thema lesen willst,
      dann empfehle ich Dir das Buch
      von Anders Hallgren 'Hundeprobleme - Problemhunde'.


      Da ist ganz gut drin beschrieben, wie so eine Angstaggression entsteht,
      und wie man am besten reagiert.


      LG
      Chrissi

    • Zitat


      Wenn dein Hund zu viel Angst hat, scheint es so zu sein, dass du zu wenig die Schutz- und Führungsposition übernimmst. (Aber nur ne Vermutung). Wahrscheinlich müsstest DU aktiver Regeln festsetzen und auch durchsetzen.


      Ja, kann sein, dass das Problem mangelnde Konsequenz oder Führung ist. Aber daran arbeiten wir.
      Bei unserem vorherigen Hund haben wir uns auch nicht konsequenter verhalten, nur war der halt übehaupt nicht ängstlich, so dass es zu solchen Problemen gar nicht gekommen ist.


      Er darf auch weiterhin auf meine Couch und sich vor meine Tür legen (obwohl er speziell für ihn eingerichtete Schlafplätze hat, zwischen denen er wechselt).
      Nur darf er jetzt nicht mehr in die Küche. (Auch wenn das mich nicht gestört hat, ist es vielleicht nicht schlecht, dass es wenigstens einen Raum gibt, der für ihn tabu ist.)
      Das Betteln hat er mittlerweile fast ganz aufgegeben.


      Hab aber noch ne Frage:
      Da er eben so seine Probleme mit fremden Hunden und somit kaum Spielpartner hat, will er unglaublich gern mit unserer Katze spielen.
      Wenn sie wegrennt sieht er das wohl als Spielaufforderung und verfolgt sie bis an Stellen an die Joker nicht hinkommt (Kratzbaum etc.). Von da aus ''prügelt'' unsere Katze mit ihren Pfoten (und zum Glück nicht mit ausgefahrenen Krallen) auf Joker´s Schnauze ein. Er sieht das aber immernoch als Spiel und schnappt immer wieder mal in die Luft oder etwas in ihren Schwanz.
      Das sieht schon sehr putzig aus. Aber ich habe eher Angst um den Joker, da unsere Katze schon unseren Border Collie die Nase blutig gekratzt hat, was ja auch ihr gutes Recht ist.
      Soll ich ihm dieses spielerische Verhalten gegenüber der Katze zu seiner eigenen Sicherheit verbieten?




      Danke für den Tipp. Ich denke das werde ich mir mal anschauen.
      Hab das Gefühl, ''Der ängstliche Hund'' von Nicole Wilde bringt mich nicht weiter... eher im Gegenteil

    • Wie verhält sich denn dein Hund bei Hundebegegnungen?
      Wie verhälst du dich?


      Was veranlasst dich zu der Annahme, dass es ein Angstverhalten ist?



      Eine Überlegung: wär ganz gut, wenn mal jemand Videos von den Situationen drehen könnte, so dass man sich das mal genauer angucken kann.

    • Naja... mittlerweile reagiert er aggressiv, wenn ihm ein Hund zu Nahe kommt, d.h. es kann und kam schonmal zu einer kleinen Auseinandersetzung mit einem Rhodesian Ridgeback. Eigentlich nur ein kleiner Show-Kampf. Keine 5 Minuten später, als der RR meinen Joker zum Spielen aufgefordert hat, haben sie sich bestens vertragen und die nächsten 1,5 Stunden ausgelassen gespielt.


      Da hier viele Hunde frei laufen und dann oft noch direkt auf meinen Hund zu, kann ich meist nicht mehr machen, als ihn zurückzuhalten.
      Wenn ein anderer Hund ihm abgewendet ist, läuft er, hinten schnüffelnd, hinter dem Anderen her und zeigt keinerlei Aggression.
      Ich hab irgendwie das Gefühl, er versteht die Hundesprache nicht. Wenn jemand freundlich auf ihn zugeht, ist er total Aggressiv. Wenn der ihn dann aber zum Spielen auffordert, nimmt er dieses Angebot auch an.


      Joker war schon als wir ihn mit 12 Wochen geholt haben sehr ängstlich. Damals war das aber deutlicher zu sehen, da er noch wenig Aggression zeigte.
      Bei seiner ersten Begegnung mit einem anderen Hund (abgesehen von seinen Geschwistern; da war er etwa 12,5 Wochen alt...) ist er sofort kopflos 20 Meter weit weggerannt. Obwohl der Goldie noch genauso weit entfernt war.

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