Brauchen Hunde Spaziergänge?

  • @ dragonwog:
    Das Hunde, die in absolut reizarmer Umgebung gehalten werden die vielfältigsten VERHALTENSSTÖRUNGEN entwickeln kann sich wohl jeder vorstellen! Mir ging es hier aber wirklich nur um Bewegungsstereotypien, die sich auf ein unausgefülltes Bewegungsbedürfnis zurückführen lassen...wobei ich gerade beim Schreiben selber merke, dass sich diese wohl nicht immer klar von anderen Verhaltensstörungen trennen lassen...aber ich glaub das würde jetzt zuweit führen... ;)

  • Zitat

    Trillian, deswegen meinte ich ja sinnvolle Arbeit, je nach Hund. Reines stupides laufen finden meine beiden absolut ätzend!


    das hatte ich auch so verstanden. ;) Aber in der Ausgangsfrage ging es ja um Spaziergänge. Und die beinhalten leider meistens keine sinnvolle Beschäftigung.


    Ich glaube, Zwingerhaltung ist was ganz anderes, als Haltung ohne Spaziergänge. Und Sppaziergänge sind ja nciht das selbe wie ein vorgegebener Tagesablauf.


    So, ich gehe jetzt mit unseren beiden Spazieren, egal, ob sie das wollen oder brauchen, denn ich habe da Spaß dran...

  • Eine Bewegungsstereotypie ist für mich eine immer wiederkehrende Bewegung die scheinbar sinnlos ist, die keinen zielgerichteten Zweck verfolgt und insbesondere bei Tieren auftritt, die unter Bewegungs- und Reizarmut leben. Typische Beispiele: webende Zirkuselefanten und am Gitter auf und ab laufende Raubkatzen im Zoo.

  • Zitat

    kann es vielleicht sein, dass HUnde sich mit viel weniger zufrieden geben, als wir uns hier im Forum gemeinhin vorstellen?


    Was das Gassi gehen betrifft, würde ich sagen ja.
    Was die Auslastung angeht, kommt es wohl auf den einzelnen Hund an.


    Mein Hund zeigt mir sehr genau, wann er was braucht. Und ich richte mich auch danach. Sie brauch einiges an Auslastung, körperlich und geistig. Aber ich lese aus ihr, dass sie auch Pausen braucht. Auch ein Marathonläufer trainiert nicht täglich das volle Programm.


    Wenn wir zB wie Sonntags Schneeschuhwandern waren, dann powert sie sich vollkommen aus. Zusätzlich wird noch ab und zu ein Dummy in einem Schneefeld verbuddelt und dann gesucht. Danach ist Luna kaputt. Montags liegt sie dann mehr als nur faul rum. Sie rennt nicht raus um Pipi zu machen, sie zottelt in den Garten und dann zurück. Als wir draussen arbeiteten, war sie dabei, hätte locker rumrennen können, schnüffelte aber bloss etwas und hockte rum. Wann immer möglich pennen und träumen. Nachts dann eine 30min Runde, und auch da, wird nicht so viel gerannt wie sonst.
    Diese Erholungsphasen finde ich wichtig und gönne ich ihr auch. Heute war sie dann bis Mittags immer noch völlig platt, danach fing sie an den Platz zu wechseln und mich anzuschupsen. Zeit für was körperliches also...


    Ich glaube Auslastung muss sein, das richtige Mass zeigt uns unser Hund. Gassi gehen? Wenn sonst keine körperliche Betätigung da ist, klar, aber auch da bin ich der Meinung, müssen es nicht täglich 3 Stunden sein (kommt sicher auch auf den Hund an).
    Zum einen kommt es auf die Tagesform an, zum anderen finde ich, darf auch ein Hund faule Tage haben, oder muss eben lernen, dass es ruhigere Tage gibt (damit mein ich nicht 3x5 min pinkeln gehen).
    Ich habe seit ich meinen Bordermix habe versucht nicht zuviel zu machen. Ich möchte einen ausgeglichenen Hund, der sich nicht quält, wenn mal ein Tag flaute ist.
    Ich denk nicht, dass man das Mass an Auslastung, die Stunden an Mindestgassigängen pauschalisieren kann. Da spielen zuviele Faktoren mit. Aber ich habe das Gefühl, dass die Tendenz zur Überbeschäftigung und vielleicht auch in manchen Fällen zur Überforderung da ist.


    Generell muss man sich irgendwann finde ich fragen, ob man das ganze Pensum (zig Mal Hundeplatz pro Woche, Stunden an Gassigängen) für sich durchzieht oder für den Hund. Wenn mans nur zur eigenen Freude tut, find ichs schade. Der Hund sollte damit glücklich sein. Wenn nicht, ist es das falsche Hobby.


    Als Neuling in Sachen Hundehaltung wird man da aber auch mächtig unter Druck gesetzt. Du musst das, und dies, und dein Hund braucht jenes... Da muss man schon etwas Mut aufbringen um sich nicht nach all den "Ratschlägen" zu richten sondern nach seinem Gefühl und seinem Hund.

  • Zitat


    Kein Säugetier, außer der Mensch (und hier auch eigentlich nur der Mensch der westlichen Industrienationen) bewegt sich über größere Strecken nur um der Bewegung willen. Und unter allen Säugetieren ist die Ordnung der Raubtiere mit Abstand die faulste!!! Kein Wolf bewegt sich um sich die Beine zu vertreten, die Landschaft zu genießen oder sich körperlich zu ertüchtigen. Nein, sie sparen Energie wo es nur geht, verschlafen 16-18 Stunden des Tages und bewegen sich nur zur Nahrungsbeschaffung, um das Revier zu verteidigen oder potenzielle Sexualpartner zu finden.


    Kann ich fragen, woher du diese Informationen hast?

  • Noodles:
    Jetzt hast du mich erwischt... :D
    Ich könnte mich jetzt auf keine einzelne wissenschaftliche Studie beziehen...ich weiß aber, dass Feddersen-Petersen darüber geschrieben hat und wenn ich mich nicht irre hat auch Heini Hediger, der wohl erste Mensch, der sich Mitte des letzten Jahrhunderts unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten mit der Zootierhaltung beschäftigt hat, Aussagen getroffen hat, die ungefähr deckungsgleich mit meiner Aussage sein dürften.

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