Sprühhalsband nein, Wasserpistole ja?

  • Hallo,


    Sprühhalsbänder sind ja zumeist bei Hundehaltern verpönt.
    Ab und an wird jedoch dazu geraten, eine Wasserpistole zu benutzen.


    Worin seht ihr den Unterschied?
    Strahl ist doch Strahl, oder doch nicht?
    Liegt es daran, dass der Hund bei der Wasserpistole nichts um den Hals hat und man ihn beispielsweise auch an die Brust oder die Seite spritzen könnte?


    Neugierige Grüße


    schlaubi

  • Verstehe ich auch nicht.
    Fällt für mich aber eh flach, weil meiner das megalustig findet egal wie angesprüht zu werden.
    Der kam als angeblich wasserscheu zu mir, ich "arbeitete" mit einer Wasserspritze für Blumen um ihm das auf den Tisch gehen und klauen abzugewöhnen. Schnell lernte er den Wasserstrahl zu "fangen", der therapeutische Effekt meiner Wasserspritzenmaßnahme war eher der der Ablenkung und Aufforderung zum Spiel, als der eigentlich angestrebte Effekt ihm das Klauen zu vermiesen. Vielmehr begann er aufn Stuhl zu hüppen, um mich dazu zu bewegen die Wasserspritze zu holen ;)


  • Einziger Unterschied wäre für mich, dass der Hund lernt, das (un)angenehme Sprühen mit dem Sprüher, also dem Halter, in Verbindung zu bringen.


    In wie weit das "trainingsförderlich" oder nicht ist, hängt dann wohl davon ab, was man erzielen will.


    Ich halte generell von solchen Methoden wenig bis gar nichts.
    (Ausnahmen bestätigen die Regel, aber dass der Hund auf nen Tisch springt, ohne Erlaubnis, ist meines Erachtens keine Ausnahme, die eine solche Methode notwendig macht, nur um dies jetzt mal als Bsp zu nennen.)

  • Auch eine Wasserpistole gehört in erfahrene Hände und sollte nicht "mal eben so" von einem überforderten HH ausprobiert werden.


    Allerdings gibt es für mich einen sehr deutlichen Unterschied zwischen Sprühhalsband und Wasserpistole. Diese Halsbänder reagieren automatisch und unerbittlich auf einen Reiz, dessen Schwelle sich nur sehr grob an ihnen einstellen lässt. Im Gegensatz dazu setzt ein erfahrener Trainer oder Halter eine Wasserpistole sehr feinfühlig ein und berücksichtigt die komplexen Rahmenumstände, wie was wo.

  • Zitat

    Auch eine Wasserpistole gehört in erfahrene Hände und sollte nicht "mal eben so" von einem überforderten HH ausprobiert werden.


    Das sehe ich absolut genauso.


    Allerdings möchte ich daraufhinweisen das es "selbstauslösende Halsbänder" (Antibell z.B.) gibt und welche mit Fernbedienung, welche wie die Wasserpistole per "Knöppsche" funktioniert.
    Letztere unterscheiden sich nur darin das man weiter weg ist vom Hund und der Hund das Sprühen nicht mit einem selbst so sehr in Verbindung bringen kann.
    Das Selbstauslösende hingegen hat Souma ja schon erwähnt. :)


    Nina

  • ...sollte erwähnt haben, daß ich den Wasserspritzentipp von einem anerkannten Hundelehrer, der meinen Hund bevor er meiner wurde betreute, mit auf den Weg bekam?


    Ich halte weder von dem Halsband was noch von der Methode "Wasserspritze" an sich, denn sie sind eigentlich beide nur eine (Hunde-)Verarsche.


    Von dem Trainer an sich muss ich sagen war und bin ich nicht überzeugt.


    Ich persönlich halte es konservativ, ob es passt oder auch nicht. Mein Hund liegt nun ab, in meinem Bett, er ist ver- und doch erzogen. Da wir eine funktionierende Partnerschaft mit Hirarchie haben tut er das am Fußende.


    Interessant war hier für mich die Thematik an sich, nämlich das Einsetzen egal welcher künstlicher Mittel.


    Und, ja, ich würde einen Teletact verwenden, wenn ich mir zu 100% sicher wäre, den korrekt einsetzen zu können. Da ich das aber nicht bin, weil emotional immer wieder etwas passiert wo ich situativ individuell entscheiden muss, lass ich die Finger von jeglicher Art künstlicher Hilfsmittel. Konservativ in meinem Sinne mag länger dauern, ist aber für meinen Sinn vertrauensfördernder und langfristig erfolgbringend.


    Mein Hund kommt gerade angetappert, aus dem hl. Bett, er will lieber bei mir sein, als alleine im heiligen Bett. Das ist mehr, als man sich wünschen kann, wenn man einen ehemals unsozialisierten Hund ohne Menschenbindung sein Eigen nennt. Soll ich ihn nun ansprühen, weil er nur 10 Min ab lag? Oder ist es seine Art mich zu dominieren, weilich seit ein paar Tagen krank bin?


    Ich finde die Thematik an sich dennoch sehr interessant: Wo ist der genaue Unterschied zwischen selber ansprühen und ansprühen lassen?


    Das Halsband erledigt manches automatisch, wo vielleicht der Besi zu langsam ist, oder aber die Situation es unter Anbetracht der Umstände es gar nicht erfordert. Der Besi aber spritzt vielleicht einmal zu früh oder zu spät... Warum überhaupt fragwürdige Hilfsmittel beanspruchen? Um zusammen zu führen, was nicht zusammen gehört, oder wozu?


    Jeder mit gesundem Tierverstand wird seine Mittel und Wege finden mit seinem Tier adäquat leben zu können, Unarten weg zu bekommen usw. Aber niemals aus einer im Grundsatz zum Scheitern verurteilten Zwangsgemeinschaft eine harmonisches Miteinander erwirken.


    Der eine sprüht, der andere schimpft, wieder ein anderer ignoriert Fehlverhalten. Wichtig ist bereit zu sein sich ins jeweilige Tier hinein versetzen zu können, und die angemessene Reaktion auf Aktion zu finden. Was helfen zB mir Futterbelohnungstipps, wenn mein Hund nicht gerne und um jeden Preis frisst? Nein, er ist nicht krank...Er ist verdammt stolz und kam schon sehr (negativ) gefestigt zu mir. Komm ich ihm mit Fuzzi-Guzzi lässt er sich gelinde ausgedrückt ...Amoka...


    Fact ist, daß meiner soeben das königliche Warterevier verließ um weiterhin bei mir sein zu können. Mir fehlen die Worte ;)


    Es ist hart einen Hund zu haben, wie ich ihn habe, und zu behaupten, er sei weich wie ein Butterkeks. Aber nur, wenn man ihn in seinen Augen hart sein lässt... Irgendwer würde das als positive Manipulation beschreiben, und ein Buch darüber schreiben, um reich zu werden....


    Ich bestätige einfach die positiven Aktionen meines Hundes mit Ignoranz, dulde sie, wenn sie nicht erfordet, erbeten waren. Ja, mein Hund darf denken, so gut er kann, und entscheiden. Mit entscheiden. Negative REaktionen sind ein Thema,das man wolh kaum weg sprühen kann, mit was auch immer.


    Es macht mich zB stolz, daß der Kleine ohne Leine vor dem Supermarkt auf mich wartet. Mit Leine brüllt er das Dorf zusammen. Ich ging den Kompromiss, und würde es mit egal welchem Hund wieder so machen. Gehorsam und Vertrauen schafft Freiheit für den Hund. Ich glaube das kann mir in der letzten Konsequenz jeder wahre Hundefreund bestätigen.


    Wozu erziehe ich(oder Du) (m)einen Hund denn? Um dem Nachbarn zu imponieren, eine Show zu gewinnen, oder um meinem Hund in dieser Welt eine Orientierung, ein lebenswertes Dasein zu ermöglichen? Warum sage ich nichts und meine SITZ!, wenn ich am Bordstein stehen bleibe? Ich erwarte nicht, daß er es tut, falls er irgendwann mal ausbüxt, aber vielleicht hilft es dennoch
    ... Es ist keine Profilneurose einen annähernd perfekt erzogenen Hund zu haben. Auch kein Kinderatz oder sowas.


    Entsprechend seiner Kapazitäten kann man einen Hund ins Leben durchaus einbinden. Kommt halt auf den Hund und die Lebensumstände an. Das Ziel sei der Weg ;)


    Jaaa,ich weiß, mein Hund hasst mich gerade, ich bin krank, war die Tage viel zu wenig mit ihm unterwegs, aber er akzeptiert es so sehr... kuschelt am Knie, vor unter auf und neben mir.... überwacht den Genesungsprozeß-völlig uneigennützig natürlich...Glaube ich bin ihm mind. eine längere Wanderung mehr als schuldig.
    :p

  • Und was ist am Teletak besser? Bzw. was ist der Unterschied (nicht wörtlich nehmen bitte ;) ) zwischen der Anwendung (der Methode) Teletak und Sprühhalsband/Wasserpistole?


    Was ist der Unterschied ob man mit einem solchen Mittel arbeitet oder ein Teletak benutzt?


    Zitat

    Und, ja, ich würde einen Teletact verwenden, wenn ich mir zu 100% sicher wäre, den korrekt einsetzen zu können. Da ich das aber nicht bin, weil emotional immer wieder etwas passiert wo ich situativ individuell entscheiden muss, lass ich die Finger von jeglicher Art künstlicher Hilfsmittel. Konservativ in meinem Sinne mag länger dauern, ist aber für meinen Sinn vertrauensfördernder und langfristig erfolgbringend.


    Das gilt doch eben für ALLE Hilfsmittel derlei Art, aber ich verstehe nicht wieso man Sprühkrams Mist findet, aber ein Teletak anwenden würde - wenn man richtig dazu in der Lage wäre...versteh ich irgendwie nicht ganz.
    Oder steh ich so auf dem Schlauch das ichs total verpeilt hab?


    Nina

  • Keiner. Das war eigentl. der Sinn meines Postings. Ich denke einfach so, wenn ich meinem Hund (berechtigt!) eine auf den Rüssel geben muss, dann richtig. Ich und richtig. Kein anderer, und erst recht nicht irgendwer mit irgendwas halbherzigem. Keine halbherzige Verarsche, nä? So mal anpusten und so, weil mans kann...


    Ich denke schon, daß eine massive Maßnahme was bewirken kann. Aber das wie gesagt beeinhaltet absolute Souveränität.



    Ich habe vor vielen Jahren mit Teletakt gearbeitet, erfolgreich aber sehr vorsichtig eingesetzt. Von daher verabscheue ich fragwürdige Hilfsmittel einfach.


    Einen teletakt bekommt man hier zu Lande nicht mehr, das ist auch gut so, denn zu viele nehmen das anstelle von Geduld usw. Dafür aber ist zB ebay usw voll von ach so wirksamen (Pseudo-)Alternativen, die nie den direkten "Konflikt" lösen oder ersetzen.


    Ich bin gegen jede Art von solchen Methoden,würde wenn zwingend notwendig dann aber zur drastischen Maßnahme greifen. Ich rede hier von massiver Wilderei, nicht von grundsätzlicher Erziehung.

  • Zitat

    Ich denke schon, daß eine massive Maßnahme was bewirken kann. Aber das wie gesagt beeinhaltet absolute Souveränität.


    Hm kommt drauf an, klar bewirkt Strafe etwas.
    Auch das teletak bewirkt was, aber nur in eine Einbahnstraße!
    Denn: Strafe bewirkt lediglich das ein gezeigtes verhalten aufhört! Lässt aber NICHT zu das das Individuum etwas tieferes lernt bzw. selbstständig ein neues verhalten initieren kann oder auf ein anderes zugreifen kannw elches im verhaltensrepertoire vorhanden ist.
    Bedeutet: Strafe schafft es lediglich ein verhalten zu unterdrücken, mehr nicht!
    Was natürlich nicht sonderlich förderlich ist wenn man etwas "verändern" will - denn so entsteht ein Teufelskreis.


    Dadurch das Strafe unsicherheit und Angst - und das heißt nicht das das Tier/ Mensch völlig PANISCH sein muss, sondern es reicht das was im Gehirn passiert! ;), dadurch jedenfalls unterdrückt Strafe das förderliche lernen.


    Somit würde ich mir allgemein gut überlegen wie und mit welcher Methode ich Strafe anwende, wann ich Strafe anwende und wieviel bzw. in welcher regulierung ist Strafe anwende.
    Leider wissen die wenisgten die über Strafe (wenn auch nur wenig und selten) arbeiten, viel zu wenig über Strafe vs. Verhalten und Reaktionen des Individuums. Leider meine bescheidenen Erfahrungen.


    Zitat

    Dafür aber ist zB ebay usw voll von ach so wirksamen (Pseudo-)Alternativen, die nie den direkten "Konflikt" lösen oder ersetzen.


    Da muss ich dir leider, leider recht geben. Schade das man "mal eben schnell schnell" das Lösen will ohne seinen Verstand einzuschalten.
    Wenn das alles SO toll ist, wieso setzen die Leutchens die TOLLEN Hilfsmittel nicht für ihre Kinder ein?


    Selbiges Frage ich mich beim Teletak, wenns SO toll ist, wieso setzt man es nicht ind er Kindererziehung ein? Son kleiner Stromreiz, was denn das?
    Sorry aber ich würde DAS NIE einsetzen!
    Da lieber ein ordentlich angewendetes, punktgenaues und ebenso souveränes Abbruchsignal ;)


    Nina

  • Man kann es auch ziemlich kurz sagen:


    Schreckreiz ist Schreckreiz - und der kann gewaltig nach hinten losgehen, vor allem wenn der HH kein oder ein schlechtes Timing hat.


    Somit erledigen sich solche "Hilfsmittel" für mich als Trainer von allein.


    Es gibt immer auch eine andere Lösung - nur ist die meist mit Arbeit für den HH (z.B. an sich selbst) verbunden, was viele HH scheuen wie der Teufel das Weihwasser.


    cazcarra

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