Hunde oder Katzen für mich...irgendwann

  • Zitat

    Ich sehe, es war ein Fehler, sich im Forum zu erkundigen.
    Hier hat bestimmt der ideale Hundebesitzer einen Halbtagsjob an 3 Tagen, eine große Familie (die auch die meiste Zeit zuhause sind) für die Beschäftigung, und am besten noch einen 1000qm Garten. :kopfwand:


    Jetzt übertreib doch nicht. ;) Bis jetzt hat noch niemand irgendetwas beleidigendes oder sonst was gesagt.


    Außerdem glaube ich, die wenigsten im Forum habe solche Bedingungen, die auch gar nicht notwendig sind. Man muss nur organisieren können, indem man evtl. einen Hundesitter organisiert. Bzw. man muss sich das Tier anschaffen, das zu einem passt. In deinem Fall, wenn du wenig Zeit hast, dann eher ein älteres Tier.


    Aber ich bleibe dabei: Tierhaltung ist zeitintensiv. Und irgendwie klingt es eben so, als wäre das momentan zumindest nichts für dich.



    Zitat

    1h reicht nicht aus? Wie lange denn?


    Ich kann jetzt nur von mir un meinen Hunden sprechen. Pro Hund komme ich da schon auf ca. 2,5 h Spaziergang/Training pro Tag. Das kann auch viel mehr sein oder wenn ich ganz wenig Zeit habe auch viel weniger. Dazu kommt natürlich noch die Zeit für die Fütterung, Pflege und wer weiß, was sonst noch alles. Und dann habe ich ja auch noch Katzen.


    Aber ich mache das gerne, ich liebe es, Zeit mit meinen Tieren zu verbringen!



    LG Lexa

  • Zitat

    dir wird vorgeworfen, dass du dich so anstellst als wärst du der höchstbeschäftigste von allen.
    Fürs Gassigehen solltest du mindest 2h am Tag einplanen meiner Meinung nach.
    oder du nimmst 2 hauskatzen,diese beschäftigen sich von selbst,sind halt aber chef im haus :)


    Jetzt spricht wieder der Angeklagte:
    ich habe nie gesagt, ich wäre der höchstbeschäftigte.


    Erzähl mal, Du Student mit vollzeit job. Der Tag hat 24h. Vollzeit heißt, dass du mind. 35h in der Woche arbeitest. Dann musst Du Zeit in der Uni und beim Lernen verbringen. Dann hast Du noch den Haushalt und musst den Körper pflegen. Kannst Du mir sagen, wie man das anstellt, wenn man auch irgendwann schlafen will oder Zeit mit Menschen verbringen will, wenn man single ist?
    Finde ich übrigens klasse, dass Du sagst, ein Hund wäre nichts für mich.

  • 1. ich arbeite im moment noch nebenbei hab ich auch so geschrieben, vollzeit kommt erst in 2monaten und dann bin ich nicht in der uni. vor der arbeit mal ne stunde früher aufzustehen macht mir nichts aus.mittags werde ich heimfahren und mit dem kleinen rausgehen und abends gehe ich einfach mit ihm raus. man arbeitet ja 8-10 stunden am tag.nehmen wir an du fängst um 8 uhr an -> um max. 18uhr bist du zuhause. Du isst was ist 19uhr.dann rufst du einfach ein paar kumpels an und machst was mit ihnen, dort kannst du teilweise den kleinen schon mitnehmen ( man muss ja net immer in eine verrauchte bar saufen gehen ). um 22-23uhr bist du daheim und gehst noch ne weile mit dem kleinen raus,falls du ihn davor schon nicht mitgenommen hast.in der zwischenzeit passt deine mutter dort ja auf,hast du gesagt.

  • Starship


    Im Grunde hast du dir doch deine Frage doch schon selber beantwortet. So wie du im Augenblick eingespannt bist, ist ein Hund nichts für dich.


    Ich stand auch mal vor der Entscheidung: Entweder Hund oder Katze. Ich habe mich damals für 2 (!!) Katzen entschieden, da ich mit ihnen nicht den selben Zeitaufwand betreiben muss wie mit Hunden (wobei es da auch wieder wichtig ist, welche Katzen man sich anschafft). Beschäftigt werden will jedes Haustier und das mehr als nur eine Stunde. Sie sind den ganzen Tag um dich herum, werden unter Umständen auch mal krank und bedürfen dann noch intensiverer Betreuung. Man übernimmt eine große Verantwortung für diese Tiere (auch für Hamster und anderes Getier).


    Nun arbeite ich im Teildienst und habe das große Glück, dass ich meinen Hund mit zur Arbeit nehmen kann. Er genießt es bei mir zu sein. Gleichzeitig hat er dann auch einen großen Teil an Beschäftigung wenn er mit mir zur Arbeit geht (ich bin Altenpfleger) und er sich um die Leute kümmert, tröstet, beschmust und mit Spielen beschäftigt. Aber es ersetzt nicht den Spaziergang (2 Stunden mind. je nachdem welche Freunde wir treffen und wie viele) und das ausgelassene Spiel mit Artgenossen. Kopfarbeit ist auch bei meinem Hund wichtig und das mache ich NICHT auf Spaziergängen, wenn er mit anderen Hunden tollt, sondern seperat. Einen nicht zu unterschätzenden Teil der Zeit nimmt auch Erziehungsarbeit in Anspruch. Ich bin der Ansicht, Spiel und Ernst zu trennen und käme nicht auf die Idee, während seiner Spielstunden mit ihm Gehorsamkeitsübungen zu machen. Je nach Hund ist auch Hundeschule oder Hundesport von Nöten, um ihm wirklich gerecht zu werden.


    Ich könnte das alles bei Vollzeitbeschäftigung nicht gewährleisten. Muss ich für mich ganz ehrlich eingestehen.

  • Hi,
    danke, ich fand Deinen Beitrag nett, informativ und hilfreich! Und ich habe gelernt, wie wichtig eine intensive Betreuung ist.
    Danke für Deine Ehrliche Meinung, dass Du bei einer vollzeittätigkeit diesen Ansprüchen nicht gerecht werden könntest.
    Für mich war der Zeitfaktor ein Gedanke.
    Ich dachte, wenn ich es geregelt bekomme, dass der Hund niemals alleine ist, oder nur wenige Stunden, dann ist es gut.


    Aber dass es soviel Arbeit ist, einen Hund intellektuell zu beschäftigen, hätte ich nie im Leben gedacht! Sowas kannte ich nur von Border Collies!


    Gibt es keine Rassen, die ruhiger und weniger anspruchsvoll sind? Die mit gassigehen, stöckchen, frisbees und bällen glücklich sind?


  • Hallo,


    so händeln wir das:


    Wir (Mann + ich) haben zwei Hunde: ca. 13 Jahre alten Terriermix und 1,5 Jahre alte Jagdhundmix. Sie lebt seit 3 Monaten bei uns und bei der Erziehung ist sie noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt ;-)


    Ich arbeite derzeit Vollzeit, 35 Stunden. Stehe spätestens um 5:30 Uhr auf, laufe erst mit der Hündin, dann mit dem Rüden, dann duschen, dann Futter für die Hunde zubereiten und in die Arbeit (Frühstück gibt es derzeit nicht, weil ich dann nochmal 15 Minuten früher aufstehen müsste.


    Mein Mann geht später zur Arbeit und läuft vorher noch eine kleine Pinkelrunde mit beiden. Er füttert beide, bevor er das Haus verlässt.


    Mittagspause dauert zwei Stunden, da gibt es Essen für uns und einen ca. 45 Minütigen Spaziergang für die Hunde. Dann die zweite Futterration herrichten und die Hunde füttern, bevor wir gehen.


    Ich komme um ca. 17:15 Uhr nach Hause. Dann ziehe ich mich um, gehe mit den Hunden und hole meinen Mann von der Arbeit. Es ist 18:45 Uhr, bis wir zu Hause sind und essen.


    Wir sind beide "Stubenhocker", gehen so gut wie nie weg. Der Abend ist ausgefüllt mit meiner Tierschutztätigkeit und bei meinem Mann mit seinem Hobby. Dazwischen fordern die Hunde Aufmerksamkeit, die wir ihnen auch gerne geben. Kämmen, Kong füllen, spielen, lernen ....


    Um ca. 22 Uhr läuft mein Mann noch eine Runde mit den Hunden.


    Samstags ist Hundespielstunde angesagt, Sonntags Hundeschule.


    Zitat

    Ich könnte das alles bei Vollzeitbeschäftigung nicht gewährleisten. Muss ich für mich ganz ehrlich eingestehen.


    Unser Terrier haart nicht. Von den Hundehaaren unserer Hündin war ich daher schlichtweg erschlagen ;-) Wir müssen wesentlich öfter saugen und wischen, es müssen doppelt so viele Hundedecken gewaschen werden usw. Zeit, die man sich einfach nehmen muss und die natürlich anderswo fehlt. Allerdings nehme ich mir lieber Zeit für meine Hunde, als für andere Dinge.


    Weil ich mich wesentlich intensiver um das Anti-Jagdtraining unser Hündin kümmern muss, habe ich ab Januar auch meine Arbeitszeit reduziert. Lässt sich zum Glück finanziell realisieren. Ansonsten würde ich gerade diesem Hund sicher nicht gerecht.


    Du siehst, StarshipVoyager, Hunde machen (neben ganz viel Freude!!!) auch wirklich Arbeit. Und sie kosten Zeit. Das will wirklich gut überlegt sein. Im Sommer bei Sonnenschein ist es außerdem wesentlich angenehmer, mit dem Hund nach draußen zu gehen, als momentan, wo es zumindest bei uns seit Wochen nur Matschwetter gibt - Hund dreckig, Geschirr verschmutzt, Schleppleine nass und schmuddelig, Matsch an der Kleidung, im Auto und im Haus ;-) Dennoch möchte ich keinen einzigen Tag auf unsere Hunde verzichten!!!


    schlaubi

  • Zitat

    Auch Dir danke ich für diese sehr tolle Information!
    So kann man sich die Verantwortung viel besser bewusst machen, als einfach zu sagen, lass es oder mach es.


    Nix zu danken. Mir sind Leute, die sich vorher informieren lieber, als Leute, die den Hund nach kurzer Zeit wieder abgeben.


    Das, was ich beschrieben habe, sind übrigens "normale" Tag.


    Nicht normale Tage sind die, wo die Hunde keinen festen Stuhl haben, weil sie irgendwas unverträgliches irgendwo gefressen haben und dann "eben schnell" geduscht werden müssen. Das zu reinigende Bad ist dann auch nur noch eine Kleinigkeit ;-)


    Hast Du einen Hund, der öfter mal krank ist, musst Du organisieren, dass er zum Tierarzt gefahren wird und natürlich die Kosten dafür einplanen.


    Was, wenn Du Deine Mutter als Betreuung des Hundes einplanst und sie ist im Urlaub oder krank? Kannst Du dann problemlos frei nehmen oder hast Du noch eine andere Person in der Hinterhand, die sich um Deinen Hund kümmern könnte.


    Was ich aber ganz toll finde (keine Ironie): Man lernt mit einem Hund einfach unheimlich viele Menschen kennen (und erfährt beim Tratsch mit dem Herrchen/Frauchen auch noch so allerlei :D) Gerade auch in der Hundeschule habe ich wirklich nette Leute kennengelernt, noch dazu Personen, die - weil auch Hundehalter - die gleichen Interessen haben.


    Wie oft wir schon auf unsere Hunde angesprochen wurden? Keine Ahnung. Aber das ist normal ;-)


    Trotz der Hundehaare auf der Couch ist es einfach herrlich, diese Schnüffelnase neben sich schnarchen zu hören, während man beim Laptop in die Tasten haut :D


    schlaubi

  • Sag mal, ich kenne da einen jungen Mann namens Tom der in Hannover mit mir zusammen studiert, der ein Hamsterweibchen hat und schon geraume Zeit über einen Hund nachgrübelt, va wegen dem Zeit-Argument. Das bist nicht zufällig du? Hat mich irgendwie grad so gebissen, der Einfall... wenn nicht, dann vergiss die dreiste Frage einfach! Aber das i-net ist ja kleiner als man denkt... :D


    Ansonsten: Ich studiere auch (mit zwei großen Hunden) und es ist ganz einfach eine Frage der Motivation und der Organisation.
    Ich will nicht sagen "Wer will, der schafft das auch", denn das wär gelogen, es gibt ganz sicher Umstände, wo ein Hund nicht passt.
    Aber WENN man will, dann kann man ne Menge möglich machen.


    Bei mir sind die Hunde halt Hobby.
    Klar, ich geh auch mal ins Kino oä, aber ich hab die Hunde immer im Hinterkopf, plane meine Tage so, dass sie nicht zu lange allein sind (wenn sie z.B. an einem Tag wegen Uni schon 6 Stunden allein waren, dann seh ich zu, dass ich sie dann nicht Nachmittags auch noch alleine lassen muss und plane halt Freizeit mit Hund).
    Ich nehme sie viel mit, zwar selten in die Uni, seit ich zwei hab, aber abends bei Freunden sind sie willkommen - wärens sie es nicht, wär ich wohl auf lange Sicht nicht mit den betreffenden Leuten befreundet.
    Ein bisschen jobben würd ich auch gern, zum Glück muss ich nicht zwingend.
    Bisher mach ich halt für ein Taschengeld Hundesitten und Gassiservice, das kann man ganz gut mit eigenen Hunden verbinden. Muss aber schon zugeben, dass ich es manchmal bedaure, nicht so richtig Zeit für nen interessanten Job an der Uni zu haben.



    Klingt vielleicht etwas anstrengend, ich empfinde es aber nicht so.
    Und das ist die pure Wahrheit und es ist meiner Meinung nach auch das entscheidende bei der Hundehaltung!!!
    Es gibt einem halt auch wahnsinnig viel:
    Die Zeit, die man draußen abschalten "müss" (in Gänsefüßchen, weil es eingentlich heißen müsste "abschalten darf"), die netten Leute, die man auf Spaziergängen und z.B in Foren kennelernt und dann mal live trifft zum spazierengehen, das ganze Drumherum mit Hundesport, Ausstellungen, wenn man es mag auch Vereinsleben, es ist einfach ein vielfältiges Hobby mit Suchtpotential, eine kleine neue Welt.
    Andere Leute bastel wochenlang an ihren Autos rum, da denk ich auch immer, "ich hätt was besseres vor". Aber so hat halt jeder sein Hobby, für das er seine Zeit gern "opfert".
    Wenn man es dagegen so sieht, dass man die Zeit für den Hud mühsam zusammenklauben müsste und eigentlich immer lieber was anderes machen würde, dann sollte man halt keinen Hund halten.


    Zeit zum Gassigehen und auslasten:
    Ich gehe zwischen 3 und 4 Stunden an normalen Tagen (insgesamt, 2 Gassigänge + 1 große Runde, ab und an nochmal zum pieseln kurz vor die Tür).
    Das sind ganz normale Spaziergänge, wo die Hunde frei laufen, schnuppern, ein bisschen stöckchenspielen und ihre Sozialkontakte pflegen.
    Und das wars dann auch mit der Auslastung.
    Nicht jeder Hund braucht "Kopfarbeit" oder ist ohne unglücklich. Kann man aber nicht nur von der Rasse abhänig machen, sondern auch von Alter und individuellem Charakter und muss dementsperchend wählen, um damit glücklich sein zu können.

  • Hey, danke für Deinen Beitrag!
    Finde ich klasse, was Du für eine Mühe betreibst! Du hast es gut, dass Du zwei große Hunde ohne Job versorgen kannst!


    Übrigens, ich bin nicht aus Hannover, sondern bin Rheinländer! ;-)

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