Erziehung ohne Kommandos

  • Schon 1998 hatte mein erster Sheltie kein anderes ausgesprochenes Kommando als seinen Namen, Bleib und vielleicht noch Hopp für ins Auto. :ka:


    Er war der passende Hund dafür (ruhig, anspruchslos, einfach im Umgang) und wir hatten kein Internet und nichtmal schlaue Hundebücher. Er lief halt einfach mit ?War das was besonderes oder erstrebenswertes? Nö war halt so. Mit meinen jetzigen Hunden mache ich das anders. Für jeden wie es passt

  • Ich habe gestern auf dem Geburtstag meiner Oma jemanden kennen gelernt, der seine Hunde komplett ohne Kommandos erzieht. Ich fand es sehr interessant, grüble jetzt aber darüber nach, inwiefern das wirklich so umsetzbar ist. Dieser Mann macht es so, dass er seinen Hunden ein Feedback gibt, wenn nötig: also positiv oder negativ. So lernen sie, welche Verhaltensweisen wann erwünscht sind oder eben nicht. Er benutzt z.B. auch kein Abrufkommando. Stürmt der Hund auf etwas zu, worauf er nicht zustürmen soll, bekommt er ein negatives Feedback. Nach Auslastung, also welche Art von Beschäftigung er darüber mit den Hunden macht, habe ich ihn leider nicht gefragt. Wobei vieles sicher auch da ohne Kommando geht. Arbeitet jemand von euch in der Richtung? Wo sind da Grenzen?
    Ich habe es heute auf unserem Spaziergang ausprobiert. Grisu spricht generell sehr gut auf so ein positiv/negativ-Marker-System an, Lucy eher weniger. Heute habe ich also versucht, ganz ohne Kommandos auszukommen. Wildsichtung und Leinenführigkeit sind bei mir eh ohne Kommando aufgebaut, klappte also. Anleinen, hm, ich nehme die Leine von der Schulter in die Hand, die Hunde kommen dann automatisch. Aber das ist ja dann eigentlich auch ein Kommando?! Ob es verbal ist oder ein vertrautes Muster, ist doch eigentlich kein Unterschied?! Da habe ich mich dann schon gefragt, ob man sich nicht nur was vormacht, wenn man sagt, man braucht keine Kommandos. Man selbst als Mensch überbewertet vielleicht das gesprochene Wort?!
    Dann kam ein Hund in Sicht, der vom Besitzer angeleint wurde, als der uns bemerkte. Grisu zögerte und winselte, wollte hin. Ich überlegte, wie ich ihn ohne Kommando dran hindern sollte, ging aber: als ich nicht rief, ging Grisu vorsichtig 2 Schritte in die Richtung des Hundes, von mir kam daraufhin ein knurren und Grisu kam zu mir  Lob. Wie gesagt, Grisu reagiert auf diese Art Kommunikation eh gut.
    Der Selbstversuch von mir ist darauf begründet, dass ich mich auch schon öfters gefragt habe, ob man Kommandos wirklich braucht und wenn ja, wofür eigentlich. Was heute auffiel: ich selbst denke sehr in Kommandos. „Warte“, „Weiter“, „Komm“ und vor allem viel an „Auslastung“ läuft bei mir verbal. Tricks, Grundgehorsam, Suchspiele, das mache ich soweit auf jedem Spaziergang und es ist begleitet von Kommandos. Zumindest Lucy schien heute sehr irritiert von meiner Schweigsamkeit, dass da so wenig kam.
    Wie denkt ihr darüber? Habt ihr Erfahrungen damit gemacht?

    Hallo,


    ja, hat er denn erläutert, worin das negative Feedback besteht ?
    Die Bandbreite wäre da ( erschreckend ) breit.
    Meine Lebenserfahrung: interessante Erzähler sind oft Schaumschläger.


    LG Ramona

  • Wenn jemand das so explizit schreibt "nonverbale Kommunikation" da muss ich automatisch an die gruseligen Hundewelten denken. (Die geben aber genauso Kommandos - nur als Sichtzeichen.) - Ich hoffe ich hab damit falsch gelegen

    Es war kein Trainer der Hundewelten ;)
    Ich finde nonverbale Kommunikation ja an für sich nicht schlecht, wenn es eben passt und nicht "nur" so ausgeübt wird. Doch eben gar nichts mehr auszusprechen dürfen/sollen dem Hund gegenüber, um ihn abhängiger zu machen, na ja :???:

  • Es war kein Trainer der Hundewelten ;) Ich finde nonverbale Kommunikation ja an für sich nicht schlecht, wenn es eben passt und nicht "nur" so ausgeübt wird. Doch eben gar nichts mehr auszusprechen dürfen/sollen dem Hund gegenüber, um ihn abhängiger zu machen, na ja :???:

    Ich habe mal von einem Trainer von denen das "Verbot" bekommen, "nonverbale Kommunikation" zu sagen, dass wäre von HW geschützt. Darum dachte ich nur.


    Ich finde Extreme nie gut - zutexten oder stumm sein - beides nicht meins. :-)

  • Wenn jemand das so explizit schreibt "nonverbale Kommunikation" da muss ich automatisch an die gruseligen Hundewelten denken. (Die geben aber genauso Kommandos - nur als Sichtzeichen.) - Ich hoffe ich hab damit falsch gelegen

    Es war kein Trainer der Hundewelten ;)
    Ich finde nonverbale Kommunikation ja an für sich nicht schlecht, wenn es eben passt und nicht "nur" so ausgeübt wird. Doch eben gar nichts mehr auszusprechen dürfen/sollen dem Hund gegenüber, um ihn abhängiger zu machen, na ja :???:


    Ich habe mal von einem Trainer von denen das "Verbot" bekommen, "nonverbale Kommunikation" zu sagen, dass wäre von HW geschützt

    Echt ? Wie krass ist das denn. Dabei gibt es Seminare, Workshops etc zu dem Thema. Ist ja schon sektenartig :???: Und so manch Trainer übt das ja auch aus. Ich hatte meine kleine damals vom TS und die Tierschützerin arbeitete nach Hundewelten. Die war aber voll legitim. Da gab es sowas nicht, aber bis dato brauchte ich ja auch keine solche Unterstützung, wie eben bei meinen Knallkopf. Die haben das ja auch nicht patentiert :lol: Was es alles gibt, echt unfassbar :pfeif: Mich wundert ja in der Trainerwelt bald gar nix mehr |)


    Ich finde Extreme nie gut - zutexten oder stumm sein - beides nicht meins. :-)

    :gut:

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