Läufigkeit-wie verhalten sich Hundebesitzer?

  • Hi,
    Amy ist inzwischen kastriert. Als sie noch potent war, haben wir gerade in Innenstadtnähe gewohnt und da liefen teilweise seeeeeeeeeeehr seltsame Rüdenbesitzer herum.
    Am Besten war der komplett durchgeknallte (auch in anderen Begegnungen zuvor bewiesen) Besitzer eines total goldigden Amstaffs.
    Amy nun also läufig, kurz vor den Stehtagen. Ich hielt die Gassigänge immer kurz, eben weil es so viele Rüden in der Nachbarschaft gab und ich diese nun auch nicht so stressen wollte. Kommt also der Durchgeknallte mit seinem unangeleinten Staffy und der (also der Staffy) sieht Amy, jauchzt im wahrsten Sinne des Wortes auf und schmeisst sich begeistert aufs Chimädel!! Auf meine Bitte, ihn doch wegzunehmen und anzuleinen, kam als Antwort: "Wenn sie läufig ist, dann darfst Du eben nicht mit ihr rausgehen, deswegen lein ich meinen nicht an!" (Ähhhhhhhh, ja klar, soll sie es durch die Rippen ausschwitzen oder was?)
    Na ja, ich dann mein Mädchen geschnappt und mit ihr auf dem Arm nach Hause, Staffy begeistert hüpfend neben uns her. Herrchen ruft und ruft, Staffy ist aber in Chi verliebt und hüpft weiter neben uns her. Nun war es so, daß mein Häuserblock zwei Eingänge hatte. Der eine führte auf unseren Innenhof und war mit einer Gittertür zuzumachen, die man aufschliessen musste und die nicht ohne Schlüssel von Außen zu öffnen war. Ich also aufgeschlossen, durch, Staffy hüpft hinterher! Tja, nu war die Tür zu und als Herrchen dann pöbelnderweise davor stand, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.
    Mit einem:"Tja, dann darfst Du eben nicht ohne Leine mit ihm rausgehen!" schloß ich die Tür dann nach ein paar Minuten wieder auf und überreichte ihm seinen Hund!
    LG von Julie

  • Nun meine Rüden sind in der Stadt an der Leine, also unter meiner Kontrolle. Aber dafür sind es die Hündinnen nicht immer und ich habe schon so manchen Besitzer sprinten sehen, der seine läufige Hündin einfangen musste, die auf den Weg zu uns war. Dann hört man gern den Satz "Dabei ist sie doch sonst immer so gut abrufbar" Nun das es auch ohne Läufigkeit schon mal erst beim 4. oder 5. rufen ist, sagen sie dabei aber auch nicht.


    Wenn sich die Hündin wirklich 100% abrufen lässt und beim Besitzer verbleibt, dann ist es ja gut. Aber wie viele Hundebesitzer - egal ob Hündin oder Rüde - können das wirklich behaupten? Ich kann sagen, das meine sich gut abrufen lassen, aber für 100% werde ich meine Hand bestimmt nicht ins Feuer legen.

  • Bei Läufigkeit meiner Hunde nehm ich immer nen Schirm mit *g*. Damit kann man hervorragend Rüden abwehren. Bisher ist es aber noch nie soweit gekommen, dass ein Rüde zu nem Klammeraffen mutierte.


    Püppy beisst eh alles weg und Bambi - ich glaube, die weiss noch gar nicht, dass sie Mutter werden könnte. Jule war vor ihrer Kastration während der Läufigkeiten so wild, sie hätte jedem Hund die Augen mit ihrem Stummelschwanz ausgestochen - so sehr bot sie sich an. Jedem Vierbeiner, sogar den Katzen den Hintern angeboten.


    Sollte doch mal ein Rüdenbesitzer nicht dafür sorgen, dass sein Hund das Weite sucht, ruf ich eben: "Achtung, mein Hund hat Staupe".
    Wirkt immer.

  • Zitat

    Läufige Hündinnen sind Teil unserer Umwelt, mein Rüde muss(te) lernen auch unter dieser Ablenkung ansprechbar zu bleiben und auf meine Befehle zu reagieren.


    Klingt toll ... aber wie geht das?
    Vor allem, wenn der Rüde eh noch jung und ungestühm ist?


    Ich finde es vor allem von Hündinnenbesitzer/rinnen ihren eigenen Hunden gegenüber fahrlässig, sie in dieser Zeit, die ja nicht umsonst Läufigkeit heißt, ohne Leine laufen zu lassen.


    Denn es steht eben nicht jeder Rüde so perfekt im Gehorsam, und ansehen kann man es den Hündinnen ja auch nicht - oft ist der Rüde dann schon "abgezwitschert" und muss erstmal wieder eingesammelt werden.
    DAS ist für mich allerdings ne Selbstverständlichkeit - außer im Auslaufgebiet, da hab ich mich neulich schon über ne Hündinnenhalterin geärgert.


    lg
    susa

  • Wie das geht?
    Indem man die Nähe läufiger Hündinnen nicht meidet, gezielt seinen Rüden mit diesen Düften konfrontiert und dabei am Gehorsam arbeitet.


    Mein Hund ist sicherlich kein Musterbeispiel perfekten Gehorsams :lachtot: :hust: :gott:


    Aber der Duft einer läufigen Hündin bringt ihn nicht mehr sehr aus dem Konzept. Er ist von einer läufigen Hündin genauso "gut" abrufbar wie von einer nicht-läufigen.



    Aber ich schrieb ja auch, dass es schnell passieren kann, dass ein Rüde, der sonst recht gut im Gehorsam steht, bei einer läufigen Hündin abzwitschern kann. Ich finde daraus sollte man kein Drama machen, ebensowenig wie, wenn ein Hund aus anderen Gründen abzwitschert. Natürlich sollte das nicht passieren, aber passieren kann es wohl jedem trotzdem mal, dem einen häufiger, dem anderen weniger häufig.
    Solange von der Situation keine offensichtliche Gefährdung für die beteiligten Personen ausgeht, empfinde ich sowas als der Mühe der Aufregung nicht wert ;)



    Ob eine läufige Hündin ohne Leine laufen sollte, soll doch jeder Halter für sich selbst entscheiden. Da mische ich mich nicht ein, jeder geht seine Risiken bewusst oder unbewusst selbst ein.
    Auslaufgebiet, kommt darauf an! Handelt es sich um eine Wiese, auf der alle Hunde mehr oder weniger gemeinsam toben und spielen, dann haben da weder läufige Hündinnen noch sozial unverträgliche Hunde etwas verloren. Handelt es sich um ein größeres Gebiet, in dem Hundehalter mit ihren Hunden spazieren gehen, dann dürfen auch läufige Hündinnen und sozial unverträgliche Hunde dieses Gebiet nutzen, hier kann nicht automatisch davon ausgegangen werden, dass ein Kontakt zwischen den Hunden gewünscht wird. Es ist schließlich ein Auslaufgebiet und keine Hundespielwiese.

  • Bei Auslaufgebiet sollte man noch unterscheiden, ob es nur so genannt wird, weil man dort viele Hunde trifft oder ob es ein speziell ausgeschildertes und ausgeschriebenes Hundeauslaufgebiet ist, welches wie eine Wiese den Hundehaltern und Hunden dazu dienen soll, soziale Kontakte zu Pflegen und zu toben.
    Im letzteren hat auch ein sozialunverträglicher Hund und/oder eine läufige Hündin nichts verloren. Weil man dort eigentlich nur hingeht, wenn eine Kontaktaufnahme erwünscht ist.


    Wenn es sich nur um ein Waldstück zum Beispiel handelt, was man mit seinem Hund regelmäßig besucht, welches aber nicht als Auslaufgebiet gekennzeichnet ist, dann ist es auch okay, wenn man dort hingeht, wenn man keinen Kontakt möchte.


    Allerdings sehe ich es persönlich als einen Akt der Höflichkeit an, wenn ich mit einer läufigen Hündin Gebiete meide, in denen bekanntermaßen immer sehr viele Hunde unterwegs sind. Denn ich meide solche Gebiete ja auch, wenn meine Hunde zum Beispiel krank sind und andere Hunde anstecken könnten.

  • Zitat

    Solange von der Situation keine offensichtliche Gefährdung für die beteiligten Personen ausgeht, empfinde ich sowas als der Mühe der Aufregung nicht wert


    Jaaaaa ... mit der Zeit und dem Alter wird man ja ruhiger :D


    Zitat


    Auslaufgebiet, kommt darauf an! Handelt es sich um eine Wiese, auf der alle Hunde mehr oder weniger gemeinsam toben und spielen, dann haben da weder läufige Hündinnen noch sozial unverträgliche Hunde etwas verloren.


    Naja - ich wohne ländlich, da sind wohl auch die Hundespiel"wiesen" etwas großzügiger bemessen. Aber dieses Gebiet ist extra ausgeschildert und i.d.R. toben dort alle Hunde mehr oder weniger gemeinsam.


    Nachteil dieser ländlichen Wohnweise: es wird schwierig bis unmöglich, ausreichend häufig läufige Hündinnen als Trainingsobjekte für den Gehorsam meiner Rüden zu finden. :roll:

  • Jaha, ich wohne auch mehr als ländlich und habe halt die entsprechenden Hündinnenhalter direkt angesprochen, auf dass sie ja nicht auf die Idee kommen sollen den Weg um unser Haus herum zu meiden :D


    Ansonsten kommt es natürlich immer auch auf die Wohnsituation an -> bei uns gibt es gar keine speziellen Hundewiesen oder -auslaufgebiete ... :^^:
    Demnach ist überall mit läufigen Hündinnen zu rechnen :p

  • hallo,
    meine dicke ist auch intakt, hat alle 6 monate auf die stunde ihre hitze. und gerade in ihrer heissen phase liebe ich die gewohnte umgebung mehr denn je: hier sind wir bekannt und jeder weiss, dass kaya eine intakte hündin ist. und...: die meisten haben nun auch den gewünschten respekt vor mir (war ein kleines stück arbeit, aber es hat sich letztendlich gelohnt).
    ich habe kein problem, wenn der rüde mal auf eine "nase" rankommt. ist er dann aber - was ja doch meistens dann der fall ist - nicht mehr herr seiner selbst, dann erwarte ich einen halter, der raschen schrittes herbeikommt. ich finde es okay, dem rüden-halter gelegenheit zu geben, seinen hund "in den griff" zu kriegen. aber ich erwarte auch, dass er flott zur stelle ist! ich kann mir das auch heute leisten, so zu sein, denn kaya setzt sich zuverlässig hin, wenn ich es ihr sage. und an der leine (sehr lange laufleine) bleibt sie trotzdem, zuverlässig hin oder her. sie ist und bleibt ein hund. und sie wäre nicht die erste hündin, der doch mal einfällt, dass sie jetzt welpen haben will ;)


    nach ihrer 4. hitze sieht es eigentlich jetzt bei uns so aus: irgendwann brülle ich dem halter (von bekannten rüden) zu: "meine ist jetzt wieder heiss" - und schwupps, sind fast alle an der leine :D .
    das würde ich keinem befehlen der seinen hund im griff hat (jaaa, die gibt es auch!). aber die meisten halter haben keinen bock, nach ihrem "irren" immer wieder in die luft zu schnappen anstatt dem hundi ins halsband.
    mein tipp: bleibt in eurer umgebung und lernt euch kennen. beim nächsten oder übernächsten mal wird es entspannter.

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