Schleppleine schleifen lassen

Ich denke auch, dass du erst zu Schritt Nr.2 (SL schleifen lassen) übergehen kannst, wenn einige Kommandos schon wirklich gut sitzen.
Dazu gehören m.M. nach "Raus da", wenn dein Hundi den Weg Richtung Gebüsch, Feld etc. verlassen möchte, "Weiter", "Bei Fuß" wenn ihr an einem Feld mit Vögeln etc. vorbeikommt, "Sitz" und "Platz" auf Entfernung, im Sinne von Impulskontrolle etc. Die SL schleifen zu lassen, bedeutet ja eigentlich, den Freilauf zu proben und die SL noch als "Notbremse" zu haben, sollte der Hund ein Kommando doch mal nicht ausführen.
Und das SL-Training ist ja auch dazu gedacht, den Grundgehorsam des Hundes im (späteren) Freilauf zu festigen und soll ja nur eine Übergangslösung sein.

LG waldfee

Ich habe das beim schleifen lassen so gemacht,
das das Ende auf dem Boden neben mir schleift,
entfernte sich das Ende von mir hab ich Ihn warten lassen,
da er beim normalen spazieren gehen nicht viel weiter als
10m vorlaufen soll.
( Das übt man ja auch mit der Schleppe wenn man sie fest hält)

Und in der Zeit wo die Schleppe dran war, war ich 1000%ig auf ihn
fixiert, da man schon sehen konnte wenn er meinte "wegzulaufen".
Dann hab ich schon mal den Fuß drauf gestellt.
Das hat mir gut gefallen und auch gut geklappt,
aber das liegt wahrscheinlich auch dran wie der Hund so ist.

Sanafrauchen hat es doch schon gesagt, mit Schlepp geht alles besser, der Radius passt etc. Was ist der Grund? Der Hund weiß, Schleppleine = Konsequenz. Wenn da die Leine ab ist, wird der Radius nicht mehr eingehalten etc.
Deswegen finde ich den Zwischenschritt schon sehr wichtig. Denn die Schlepp als Notbremse ist noch da und der Hund wird auch da bemerken, das er mehr Freiheiten hat, aber die Schlepp erinnert ihn immer noch an die Konsequenz. Man kann es mit einer Nabelschnur vergleichen. Der Hund geht schon auf eigenen Wegen, aber in der Not habe ich immer noch die Verbindung und kann entsprechend reagieren.
Wenn ein Hund also ohne Leine, einen Radius einnimmt, der mir zu weit ist, dann kommt er wieder an die Schlepp und es wird weiter daran geübt, weil dieser Punkt dann scheinbar noch nicht fest genug war.

Überlegt doch mal. Du weißt, das dein Hund Vögel aufscheucht. Du hast es geschafft, das er es an der Schlepp nicht mehr macht und du bist dir aber nicht sicher, das er es ohne Leine nicht macht, dann ist es noch nicht so weit, einen Schritt weiter zu machen. Du bist dir aber sicher, das dein Hund nicht mehr aufscheucht und du machst die Leine direkt komplett ab und der Hund geht ab, machst du dir direkt die ganze Arbeit wieder kaputt und fängst wieder fast bei null an. Schleppt die Leine ab, kannst du dich drauf stellen und so eine Erinnerung an die Konsequenz geben und der Hund hatte keinen Erfolg und der Rückschritt ist deutlich kleiner und man geht vielleicht nur ein oder 2 Tage im Training zurück.

Im übrigen der Hund darf sich entfernen, das Ende der Schlepp sollte anfangs immer in der Nähe sein. Später kann man vielleicht schon mal den Seitenabstand anders wählen

Zitat

Es geht nicht um das Wissen beim Hund, sondern um das Unterscheiden! Und das ist im Training des Hundeführers zu suchen... :wink:
Wenn ich meinem Hund "zeige", dass es einen Unterschied macht, dann lernt es und bezieht das auch auf die Kommandos. Es macht dann also für den Hund einen Unterschied, ob er sie an der Schleppleine ausführen soll oder ohne.

Huhu!
Ich glaube, genau da hakt's bei mir, weshalb auch mein ganzes Schleppleinentraining relativ erfolglos bleibt. Kira beispielsweise hört zuverlässsig, wenn sie an der Schleppleine ist. Halte ich die Schleppleine in der Hand, hält sie ganz selbstverständlich den Radius ein, klar, sie ist ja an der Leine und weiß das auch. Lasse ich sie schleppen, bleibt sie regelmäßig stehen und schaut zurück, geht aber durchaus auch mal 15 Meter vor. Spreche ich sie vorher an, kommt sie zurück, bzw. bleibt stehen, bis wir wieder unseren 10-Meter Radius haben. Lasse ich ihr die 5-Meter-Schleppleine dran (zerschneiden ist mir zu schade, daher nehme ich einfach die kürzere), merkt sie das natürlich an dem geringeren Gewicht, hält aber trotzdem weitestgehend den Radius ein. Ebenso im Freilauf. Soweit so gut. Eigentlich.
Es gibt aber Momente (und die kann ich selbst nach mehr als einem Jahr mit ihr noch nicht antizipieren), in denen sie nur zurückblickt, um zu taxieren, ob ich noch eine Chance hätte an sie heranzukommen. Ist das nicht der Fall, gibt Madame Gummi, aber frag nicht nach Sonennschein. :motz: Weg isse, die Streunerin und ich steh da wie der letzte Depp. Zum Glück hat Kira erstens eine unverkennbare Stimme, die sie zweitens auch gern und lautstark einsetzt, so daß ich sie bisher immer wieder aus Gärten, Unterholz oder Rapsfeldern befreien konnte, in denen sie sich mit der Schleppleine verfangen hatte. Da sie nicht an der Leine zieht, versucht sie nichtmal ansatzweise, sich zu befreien, Frauchen kommt mich ja abholen- toll.
Klar, Hundi hat gelernt, daß sie streunen kann, wenn ich nicht an sie herankomme, aber... was tut man denn dagegen? Sie kennt nunmal den Unterschied, insofern schließe ich mich Saiyukis Frage an.

Liebe Grüße,
Anja

nun dann nimm doch die Raus da Übung aus deinem Buch und übe das. Wenn dein Hund dann zuverlässig auf den Weg bleibt, dann kann es sich auch nicht verheddern.
Das ist sowieso besser, denn dann kann man eher sehen, wenn der Hund anfängt zu stöbern.

Ich würde auch keine längere Leine nehmen.

Im übrigen steht das mit dem entfernten Schleifen ganz am Ende zu Schritt 2 und sollte erst bei absoluter Sicherheit und Aufmerksamkeit des Hundes geschehen.

Ich finde Schleppleine am Boden sogar deutlich besser als in der Hand:
gibbet nämlich hübsche Verbrennungen, wenn die dir durch die Hand läuft und du keine guten Handschuhe anhast. Selbst mit Handschuhen finde ich es nicht ganz ohne, wenn man einen großen Hund hat.

Wenn die Schleppleine am Boden liegt, hast du insofern noch Einflußmöglichkeiten, als dass du zur Not aufs Ende drauf treten kannst, wenn der Hund nicht kommt, es erleichtert das Einfangen, das ist der ganze Nutzen.

Das eigentliche Ziel ist doch, dass der Hund zu dir kommt. Also würde ich auf freiem Gelände üben, so dass sich die Schlepp auch nirgendwo verfangen kann und das, was er apportieren soll, halt nich so weit wegwerfen

In wildreichen Gebieten habe ich meine Paula ja auch noch an der SL. Mittlerweile sind wir soweit, dass ich sie auch hier schleifen lassen kann.
Das heißt aber für meinen Hund, dass er einen gewissen Radius einzuhalten hat. Wird der Abstand zu groß, so dass ich im Notfall nicht mehr an die SL käme, rufe ich ihn entweder zu mir oder lasse ihn Sitz oder Platz auf Entfernung machen, bis wir auf einer Höhe sind. Evtl. kannst du ja auch eine längere SL dranmachen, wenn du sie schleppen läßt, dann hat dein Hund einen größeren Radius und du aber immer noch eine Einwirkungsmöglichkeit.

LG waldfee