Brauche eure Hilfe - Warum verhalten die sich so?

  • Hallo an alle! (etwas länger...)
    Ich brauche eure Hilfe, ich hab einfach zu wenig Erfahrung und weiß nicht, wie ich's angehen soll. Folgendes:


    Als ich heute spazieren war, hab ich einen Schäferhund-Rüden, 5 1/2 Jahre, kennengelernt - Ken. Vom Hören kannte ich ihn, er gilt als nicht verträglich mit anderen Hunden und wird auch von seinen Besitzern nicht zu anderen Hunden gelassen. Naja, dieser lief frei auf einer Wiese, ich komm dazu und bleibe auf Entfernung stehen. Ken bemerkt uns, Herrchen ist für 2 min unaufmerksam und Ken kommt ran. Ich war noch ziemlich nah an einer Straße, wusste auch überhaupt nicht, wie er bzw. Nora reagiert. Ken kommt ran und ich glaub, ich hör nicht richtig: Nora fiept wie wild, legt ihre Ohren an und klemmt den Schwanz ein. Dumm wie ich bin, lass ich die Leine fallen, denn wenn Hunde frei laufen können, dann klappts besser, hab ich gehört. Leider nix da, Ken kommt angerannt - Herrchen ruft inzwischen- und Nora haut ab, Richtung Straße! Ich hätt mich dreimal Ohrfeigen können- es ist Gott sei Dank nichts passiert. Herrchen ist da, nimmt Ken ran und ich rufe Nora. Mir fällt sofort auf: Herrchen kann sich bei Ken nur sehr schlecht durchsetzen und wird auch sehr schnell laut, falls Hund nicht aufs Wort hört. Hm, ich jedenfalls gehe auf Wiese, Herrchen auch. Dort frag ich ihn, ob wir die beiden nochmal frei laufen lassen könnten, vlt. klappts besser, ohne Leine bei Nora. Er etwas zögerlich und ängstlich, da wahrscheinlich nicht so viel gute Erfahrungen mit Hundetreffen. Machen beide los, und das selbe Spiel: Ken rennt hinter Nora her, und sie rennt panisch weg. Ich dachte, ich seh nicht richtig - wieder das fiepen und extreme Unsicherheit, vlt. auch Angst. Sobald sie eine Kurve nicht richtig kriegt und Ken zu nahe kommt - unheimliches fiepen aber auch drohen in Form von Zähne zeigen und in die Luft schnappen - so ein Verhalten hat sie wirklich noch nie gezeigt! Wir nehmen also Hundis wieder ran - tja, klappt halt nicht. Ich geh vorneweg, Herrchen will später folgen. Die Sache lässt mir aber keine Ruhe, ich warte weiter vorne auf Herrchen und frage, ob wir nicht gemeinsam, an der Leine, weiter gehen können, damit sich Hundis vlt. aneinander gewöhnen. Dieser freut sich ungemein.


    Beobachten konnte ich, dass Ken permanent zu Nora hin wollte, sich richtig in die Leine hängt (hat ein Kettenhalsband, hab Herrchen gefragt,ob er ein Geschirr besäße - ja) und wahnsinnig aufgedreht war - aber nicht wirklich dominant. Nora hingegen war äußerst verunsichert, was ich bei ihr so gut wie noch nie beobachten konnte: sobald die beiden näher als 1m Abstand hatten und Ken sich ihr zuwandte, machte Nora einen Schritt zurück, wich aus und zeigte auch teilweise Beschwichtigungssignale (weggucken, am Boden schnüffeln, ...). Was mir vorallem aufgefallen ist, dass die beiden sich nie beschnuppert haben, was Nora sonst eigentlich gleich am Anfang immer macht - wenn Ken das bei ihr wollte, schnellte sie herum und drohte auch. Ein einziges Mal hat sies bei Ken versucht, der war natürlich gleich neugierig und drehte sich um, Nora also wieder zurück. Auf einer weiteren großen Wiese, ohne Gefahr von Autos etc. wollte ich die beiden nochmal abmachen. Ich wusste, dass das für beide, vorallem für Nora, extrem stressig war, aber ich wollte die Ursache für beider Verhalten herausfinden und beide einfach beobachten. Leider das gleiche wie beim ersten Freilauf, Nora rennt immer weg. Nur einmal sah es so aus, als das sie sich etwas Respekt verschafft hätte, wodurch er etwas zurückhaltender wurde. Immer wenn sie gedroht hat, hat er etwas besser drauf reagiert. Ansonsten ist Ken auf sie drauf und die beiden haben ganz schön gedroht und geknurrt - aber noch auf der harmlosen Ebene. Auch auffallend war, dass, wenn Nora nur ein wenig weiter weg war (er war angeleint, sie frei), dann fing er an zu bellen. Gebellt hat er sowieso sehr oft und lang.
    Was natürlich auch wichtig ist: Herrchen ist nicht konsequent und scheint auch etwas überfordert. Ein Typ nach: bla bla bla "Sitz" bla bla bla. Ich mein, er meints nur gut, aber das scheint für Ken absolut fehl am Platz zu sein. Trotz der angespannten Situation, war Herrchen froh, dass Ken mal wieder Kontakt zum anderen Hund hatte und war begeistert, wie ich mit den Hunden umgegangen bin - obwohl ich von mir behaupten würde, dass ich einfach noch viel zu wenig Erfahrung habe, in der Sache.


    Ich hab Herrchen versprochen, wieder zukommen und mich mal zu informieren: bei euch nämlich. Ich brauche eure Hilfe! Ich könnte auch sagen, naja, klappt halt nicht, aber das akzeptier ich nicht. Es muss einen Grund für Kens und Noras Verhalten geben - da Nora auch noch nie so drauf war. Ich will das rausfinden und lösen - mit eurer Hilfe. Leider haben wir auch keine besonders gute HuSch, die da vlt. helfen könnte, denn die setzen auch Stachelhalsband & Co. ein - was ich schlichtweg ablehne. Helft mir dem Herrchen und Hund zu helfen, mein Wissen reicht lange nicht aus!

  • Zitat

    Ich wusste, dass das für beide, vorallem für Nora, extrem stressig war, aber ich wollte die Ursache für beider Verhalten herausfinden und beide einfach beobachten.


    hallo, so richtig erschließen sich mir deine beweggründe nicht. du willst deinen hund also trotz des stresses immer wieder "in den ring" schicken? aus persönlichem ehrgeiz? ist es dir egal, dass dein eigener hund vielleicht dadurch angst vor anderen (fremden) hunden entwickeln könnte?


    gruß von korki

  • Ich weiß, dass klingt total bescheuert, aber ich hab immer gedacht: vlt. kannst du was beobachten, was mich der Ursache näher bringt oder wo ich euch das beobachtete Verhalten beschreiben kann und ihr mir dann weiter helfen könnt.


    Klar, es ist nicht schön für beide gewesen, insgesamt waren sie aber auch nur 2-mal von der Leine (das 1. mal an der Straße nicht mitgezählt) und ich war echt ratlos. Vielleicht hätte ich einfach weitergehen sollen, ich mein, es vertragen sich nun mal nicht alle Hunde. Aber Noras Verhalten war neu und ich wollte wissen, warum sie so reagiert. Vielleicht hat es auch mit einer Spur Ehrgeiz zu tun, aber ich würde meinen Hund niemals einer gefährlichen oder äußerst "bedrohlichen" Situation aussetzen, bestimmt nicht! Und das war hier nicht der Fall.


    Es geht mir vorallem um Ken, der, laut Herrchen, eigentlich auch super verspielt ist, nur leider hat sich kein Hund gefunden, mit dem er spielen kann. Ich finde das sehr schade, da er so einen recht freundlichen und offenen Charakter hat - er war nicht aggressiv oder so. Doch leider weiß ich nicht wie ich ihm wirklich helfen kann - ohne das es Nora und ihm dabei schlecht geht! Soll ich das einfach sein lassen? Nein, helft mir, das beschäftigt mich die ganze Zeit ...

  • Ich schließe mich Korki an.


    Wenn die Situation sich für deine Nora so stressig darstellt, würde ich sie nicht dazu "verdonnern" sich mit Ken abzugeben. Ken bräuchte eher Kontakt zu absolut sozial verträglichen und sozial sicheren anderen Hunden, sodass auch Kens Herrchen ein bissel atmen kann und nicht per se schon überfordert ist. Ein unsicher reagierender Hund wie Nora (hast du ja gesehen) reizt Ken wohl erstmal zum Mobben, und das würde ich Nora nicht weiter antun. Was lernt sie denn daraus?


    Viele Grüße
    Silvia

  • huhu,


    wäre nicht vielleicht allen mehr geholfen, dem herrn mit ken eine gute hundeschule zu empfehlen bzw. ihm einen hundetrainer vorzustellen? du sagtest ja, dass ken eh nicht richtig auf herrchen hört.
    deine absicht in allen ehren, aber ich denke nicht, dass ausgerechnet nora die defizite des anderen hundes dem erstaunten publikum vorführen sollte.


    gruß von korki

  • Aber das ist es ja, was mich so grübeln lässt! Nora ist ein gut sozialisierter Hund, ohne Leine super verträglich und immer zum Spielen bereit! Sie reagiert nicht unsicher auf andere Hund, im Gegenteil - oft ist sie diejenige, die ran geht. Deshalb frage ich mich ja, warum sie gerade bei Ken so reagiert! Ich bin kein Profi und auch nicht perfekt - ich lerne aus Fehlern und noch einmal mach ich das nicht. Ja, es war zu stressig für sie. Aber kann ich Ken und sie nun wirklich unter: die passen halt nicht zusammen, abbuchen?


    Und wirklich: Nora ist nicht ein Hund, der sich von anderen fertig machen lässt! Vlt. wenn mehrere zusammen kommen würden, ist hier ja nicht der Fall! Sonst kann sie sich ganz gut behaupten, wenns ihr zu bunt wird, hat sie ja teilweise auch gemacht. Ich find es nur wahnsinnig schade für Ken - kann ich ihm denn gar nicht helfen?


    Und wenn ich ohne Nora ihm irgendwie helfen könnte...geht das nicht? Könnt ihr mir keine Tips oder so geben?


    EDIT:
    Wie gesagt, wir haben hier wirklich keine guten HuSchu, ich war ja selber mal bei der einen oder anderen! Hundetrainer....ich weiß nicht ob es sowas bei uns hier gibt und ob Herrchen sich einfach von einem 18-jährigen Mädchen dies oder jenes sagen lässt - auch wenns nur gut gemeint ist.

  • Mir ist diese ganze Aktion rätselhaft. Kann ja sein, dass Herrchen von Ken froh war um diesen Kontakt, aber beide Hunden haben da nicht wirklich was von gehabt.


    Nora konnte sich nicht durchsetzten und Ken hat nicht aufgehört sie zu bedrängen.
    Für beide Hunde eine nicht wirklich schöne Situation.
    Ken hätte gestoppt werden und Nora von dir beschützt werden sollen. So seh ich das.
    Du machst stattdessen ein "Experiment Hundeverhalten " draus... ich finds absolut unnötig.
    Es gibt nunmal Paarungen, die nicht funktionieren und wenn ein Hund nicht in der Lage ist, auf Distanz zu bleiben, so wie Ken, dann müsst ihr dafür sorgen.

  • Verstehe nicht auch nicht wirklich warum du deinen Hund "aufs Spiel" setzt.


    Dein Hund sieht und spürt etwas was du nicht erkennst (was immer dies auch ist). Und anstatt ihr Schutz zu bieten "zwingst" du deinem Hund einen Kontakt auf.


    Dafür wären mir meine Hunde zu Schade. Besonders wenn ich noch nicht mal wüsste was das ganze zu bedeuten hat.


    Der HH braucht für seinen Hund Trainer oder HH die wissen warum die Hunde gerade so reagieren wie sie reagieren und Hunde, welche souverän genug sind mit Ken umzugehen.


    Tipps lassen sich nicht so weiteres geben wenn man das "Gespann" nicht kennt. Da können Tipps gewaltig nach hinten los gehen.

  • Ich verstehe das sehrwohl!
    Als ich damals meinen Hund bekomnmen habe, war er genauso und zwar nicht nur bei bestimmten Hunden sondern bei ALLEN.
    Nur wenn ich diesen Stresssituationen immer aus dem Weg gegangen wäre, würde Samson auch heute noch nicht stressfrei an anderen Hunden vorbeilaufen.
    Ich musste auch auf die anderen Hundehalter zugehen und fragen, ob ich mit ihnen an der Unsicherheit trainieren könnte.
    Damit setzt man nicht seinen Hund aufs Spiel.
    Wichtig ist nur, du darfst die Leine bei so einer Situation nicht einfach fallen lassen, sondern musst deiner Hündin neben dir Schutz und Sicherheit vermitteln, wo der Schäferhundrüde keinen Zugang hin hat.
    Ich habe die Leine locker gelassen und bin erst einmal in sicherem Abstand hinter einem anderen Hund hergelaufen, habe kurze Sitz, Platz und Leckerchensuchübungen eingebaut, viel Leckerchen und Spielzeuge benutzt.
    Den Abstand habe ich mit der Zeit versucht zu verkleinern.
    Bis ich nach ein paa Monaten Bei Fuß an anderen Hunden vorbeigehen konnte, erstmal natürlich nicht an unerzogenen, ziehenden Hunden sondern an verträgliche ausgeglichenen.
    Auch dieses Niveau habe ich mit der Zeit immer mehr erhöht, bis es auch bei Hunden mit Leinenaggerssion keine schwierigkeitem mehr bereitete.


    Vielleicht fragst du mal den SchäferHH, ob er nicht auch ein bisschen mit seinem Hund arbeiten will, ihr könntet im Abstand zueinander Sitz, Platz, Bleib, Hier und Bei Fuß trainieren, eure Hunde erst einmal im größeren Abstand zueinander Bei Fuß nebenher laufen lassen.
    So ein Hund bietet doch eine prima Übungsmöglichkeit für dich :)
    Und wenn die Sicherheit an der Leine neben dem Herrchen gegeben ist und der Schäferhund ein bisschen im Bei Fuß und lockerem Leine gehen gefestigt wurde, könntet ihr ja mal Schleppleinen an die Hunde machen und sie bei zu großer Aufdringlichkeit zurückrufen.
    Dein Hund sollte aber immer neben dir Schutz finden, dort lässt du den Schäferhund nicht hin.
    Wenn sie neben dir im Platz liegt und du den Schäferhund mit vorgehaltener Hand daran hinderst íhr näher zu kommen, wird sie dir voll und ganz vertrauen und der andere HH kann seinen Hund an der Schleppe zurückrufen und ebenfalls ins Platz legen, bis ihr wieder das Frei-Kommando gebt. ;)


    LG Jana

  • Ich denke es ist ein Unterschied, ob man die Hunde machen lässt oder ob man sich aktiv beteiligt und jeder HH mit seinem Hund kommuniziert und gleichzeitig arbeitet um Veränderungen der Situation herbeizuführen.


    Es geht nicht darum, generell solchen Situationen aus dem Weg zu gehen, finde ich auch, denn so kann sich der Hund ja nicht weiterentwickeln, aber ich hatte bei der Schilderung den Eindruck, dass nicht wirklich auf die Hunde eingewirkt wurde, da der andere HH auch scheinbar verunsichert war.
    So hab ich es zumindest verstanden.
    Beide HH schienen ratlos und haben auf die Hunde vertraut, dass die das schon irgendwie regeln und das hat scheinbar nicht funktioniert.

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