Dominanter Angsthase

  • Hallo,
    meine Hündin ist jetzt 15 Monate alt und sie zeigt immer öfter Dominanzverhalten (scharren, versucht beim Bieseln das Bein zu heben, markiert usw.). Was aber doch sehr komisch ist, sie ist extrem ängstlich. Rennt schon mal vor anderen Hunden weg (bis nach Hause). Sie mag es überhaupt nicht wenn ein Hund an ihr hinten rieht. Sie fletscht ganz schnell die Zähne und knurrt mit eingeklemmtem Schwanz. Außerdem ist sie sehr unsicher, stellt die Haare auf oder macht sich total platt wenn ein anderer Hund auf uns zu kommt, dann zeigt sie ganz extrem Beschwichtigungssignale würde sich aber nie auf den Rücken legen. Kennt sich von euch jemand mit ängstlichen dominaten Hunden aus?
    Liebe Grüße
    Chris

    • Neu

    Hi


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    • hi!


      eine mischung aus dominanz und ängstlichkeit gibt es eigentlich nicht!
      entweder hü oder hott :wink:


      hunde, die angst haben, plustern sich meisten auf und "makieren den dicken max", verkriechen sich (bildlich gesprochen) aber bei der nächsten gelegenheit unterm sofa.
      "dominante" (eine beschreibung mit diesem adjektiv ist immer eine gradwanderung, aber das is ein anderes thema *g*) hunde sind selbstsicher, ruhig und souverän. die haben es nicht nötig, sich auzuplustern!


      von dem was du erzählst, würde ich als ihr vermeintliches dominanzverhalten nicht als ein solches deuten. um ehrlich zu sein, traue ich mich aus der ferne heraus jetzt aber auch kein urteil über deine hündin/ihren charakter zu bilden, denn ich kenne sie ja nicht!


      meine vermutung (und es ist wirklich nur eine, ich kann mich auch irren) ist, dass deine hündin wirklich eher ängstlich ist und es an dir ist, ihr die sicherheit zu vermitteln, die sie braucht, um entspannt anderen hunden zu begegnen (aus deinem text lese ich heraus, dass das das problem ist, oder?!)
      du musst ihr zeigen "ich pass auf dich auf, solange ich da bin, passiert dir nix!".
      lass ihr die zeit, die sie braucht, um von sich aus, auf andere hunde zu zugehen. wenn hunde auf sie zulaufen, stell dich zwischen sie und den fremden hund. damit hast zum einen vermieden, dass der andere hund sie (aus hundesicht) provoziert und bedroht/bedrängt und du vermittelst ihr "ich pass auf dich auf, keine angst, der kommt dir nich zu nahe,solange du es nicht willst".


      belohne sie, wenn sie sich korrekt verhält, d.h. wenn sie ohne radau zu machen, an anderen hunden vorbeigeht und gib ihr sicherheit durch ruhe und gelassenheit.


      und mal ganz nebenbei: wenn sie nicht möchte, dass ein anderer hund sie intensiv beschnüffelt, dann ist das völlig okay.
      offensichtlich zeigt sie das auch (knurren, vermutlich legt sie die ohren an etc.) und wenn andere hunde das nicht akzeptieren bzw. nicht darauf reagieren, dann gibt es aus ihrer sicht eben nur noch den weg zu schnappen!
      auch an dieser stelle bist du gefragt: trenne die hunde, wenn du merkst, der andere hunde reagiert nicht auf ihre signale!


      erst wenn deine hündin wieder an sicherheit gewonnen hat und sich dessen sicher ist, dass ihre signale auch bemerkt und respektiert werden, kannst du sie wieder "freier" mit anderen hunden zusammen lassen.


      sorry, ist sehr lang geworden, ich hoffe, ich hab nicht zu wirr geschrieben!
      lg rike

    • Hallo Chris!


      Meine Hündin fast drei Jahre alt hebt auch beim Bieseln das Bein, scharrt und markiert aber als dominant würde ich meine Sally überhaupt nicht bezeichnen. Sie reagiert bei anderen Hunden genauso wie deine (Kamm stellen, sich flach auf den Boden legen oder auch schon mal von weiten bellen). Unsere Sally ist ein großes Sensibelchen und sehr unsicher. Ich werde die Tipps von Angel3 mal ausprobieren vielleicht kann ich ja meiner Maus damit Sicherheit vermitteln.


      Lieben Gruß
      Steffi&Sally

    • Hallo Rike,
      das mit der Dominanz haben mir andere gesagt, da sie die schon von mir genannten Dinge tut. Vor kurzem sind wir einer Schäferhündin begegnet und die hat dann meiner um die Schnauze geleckt. Welpen und Junghunde werden von ihr knurrig unterdrückt. Mein eigentliches Problem ist aber, das ich ihr so gerne mehr Selbstsicherkeit geben möchte, da sie so unsicher ist. Außer wir sind im Rudel unterwegs, dann ist sie die Chefin. Aber oft sucht sie mit mir Augenkontakt und stellt sich hinter mich , aber manchmal begegnen wir Hunden da würde ich am liebsten mit ihr zusammen weglaufen (ich weiß das ist falsch). Ich bin halt auch manchmal unsicher. Aber danke für deine Tipps und ich dachte mir schon oft das Dominanz und Angst sich wiederspricht, deshalb habe ich hier gepostet. Vielleicht können mir ja noch ein paar über ihre Erfolge bei ängstlichen Hunden berichten und wie sie es hinbekommen haben.
      Liebe Grüße
      Chris

    • Ich glaube, du hast einen ganz normalen Hund, du verstehst nur ihre Hundesprache nicht! Und die anderen Leute auch nicht. Auch ich hatte den Ruf einen aggressiven Hund zu haben, der Junghunde in Senkel stellt, vor anderen Angst hat, keine aufdringlichen Hunde mag... Bis ich das Video "Hündisch sprechen"- oder so ähnlich, und den Video "Calming signals "gesehen habe. Dazu habe ich mir das Buch "Calming Signals" von Turid Rugaas gekauft. Und ich habe gelernt, ich habe einen ganz normalen Hund, der super hündisch spricht! Leider neigen wir Menschen dazu Hunde zu vermenschlichen, was völlig falsch ist. Dadurch kommt es zu schweren Mißverständnissen. Unsere Hunden machen alles richtig und wir zwingen sie zu Fehlverhalten. Das verstehen sie nicht. Heute setze ich Hundesprache, wie züngeln, blinzeln... selber mit Erfolg ein und es funktioniert! Und ich verstehe heute meinen Hund viel besser und laß sie lieber mal einen großen Bogen laufen, was eine tolle Beschwichtigungsgeste ist, als dass sie mit einem Hund zusammenkommt, den sie gleich als nicht angenehm eingeschätzt hat. Beschäftige dich mal mit der Hundesprache und du wirst über das Ergebnis überrascht sein! Seitdem ist meine Hundewelt endlich in Ordnung! :gut:


      LG Kindhund

    • Hallo Chris,


      ich glaube nicht, daß Du eine dominante Hündin hast. Das hast Du ja wohl auch schon bemerkt, denn Du schreibst von deiner "unsicheren" Hündin. Daß sie dominant ist, haben andere gesagt und bitte glaub nicht jeden Schmarrn, der Dir gesagt wird. Was ich immer wieder feststelle, wenn manche Menschen mit ihrem Latein am Ende sind, dann ist der Hund dominant. Was anderes kennen sie nicht. Sie sind nicht fähig, den Hund zu lesen. Kindhund hat schon sehr deutlich geschrieben, beschaffe Dir Lektüre über Hundesprache, versuche Deinen Hund zu lesen.
      Ein dominanter Hund hat es nicht nötig, sich abzuducken oder zu bellen. Mir ist in meiner ganzen Zeit mit Hunden erst 1 wirklich dominater begegnet. Auch ohne große Hundekenntnis, bei dem hätte ich es auf Anhieb erkannt.


      In dem, was Du beschreibst sehe ich meine Hündin, die pinkelt auch auf 3 Beinen, scharrt, nimmt Reisaus vor fremden Hunden, geht riesige Bögen. Meine will auch Junghunde unterdrücken, aber nicht weil sie dominant ist, sondern weil sie merkt, daß sie hier im Gegensatz zu allen anderen eine Chance hat. Unterbinde ein solches Verhalten absolut!
      Ich habe ein totales Sensibelchen, total unterwürfig, keine Spur auch nicht im entferntesten von dominant. Wie Kindhund setze ich heute das gesamte Repertoire von Beschwichtigunggesten ein und habe dadurch einen völlig neuen Zugang zu meinem Hund gefunden.


      Und bitte fange jetzt nicht an, das gesamte Rangordnungsprogramm durchzuspielen, denn das ist meist die zweite Aussage von solchen "HUndekennern"


      Grüße Christine

    • Hallo Rike !


      Danke ! Du hast mir gerade gezeigt, dass ich mit Duran auf dem falschen Weg bin, und wie ich's besser machen könnte. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht und braucht jemanden, der einen mit der Nase direkt auf's Problem drückt.


      LG
      Chrissi
      :winken: :winken:

    • @Cristine


      Du mußt deinem Hund nicht unterbinden Junghunde zu erziehen. Das ist ganz ok. Das gehört auch dazu. Gerade Hündinnen spielen sich gerne als Erzieherin auf. Hatte das schon bei meiner Hündin ein paar Mal und bin am Anfang echt erschrocken. Heute sind gerade diese Hunde ihre besten Freunde. Menschenmütter und Tanten sagen den Kids auch was geht und was nicht. So ist es bei Hunden auch und ist ganz gesund, solange es nicht echte Aggressivität ist!


      LG Kindhund

    • Hallo,
      danke für eure Antworten. Ich habe mich mit den Calming Signals schon ein bißchen auseinander gesetzt. Die sehe ich auch bei meiner Hündin ganz oft. Was mich halt so irritiert hat waren die anderen (auch HuSchu Leute) die mir immer wieder mit der Dominanz kamen. Was echt super hilft, wenn andere über ihre ängstlichen und unsicheren Hunde berichten und was sie machen. Ich glaube ich habe völlig unterschätzt wie sensibel meine Hündin ist. Ganz am Anfang als sie noch ein Welpe war hat mir eine Hundetrainerin empfohlen, den Hund immer auf den Rücken zu dehen. Ich habe ganz schnell gemerkt das sie dann total unsicher wird. Übrigens ist sie mein erster Hund und sie ist jetzt 1 1/2 Jahre alt.
      Liebe Grüße
      Chris

    • @ Kindhund


      Leider ist es bei uns nicht so, daß meine Junghunde erzieht, sondern es sind willkommene Objekte um Stärke beweisen zu können. Ebenso Welpen. Da sie nach einer Beißattacke panische Angst vor Hunden hat, geht sie großen Hunden absolut aus dem Weg. Aber wehe ein kleiner Hund oder ein junger Hund kommt. Der wird dann niedergemacht. Oder zumindest der Versuch ihn niederzumachen erfolgt. Und da gehe ich schon dazwischen, denn a) muß nicht ein junger Hund genauso versaut werden wie sie und b) finde ich es dem anderen Hund gegenüber unfair, daß sie sich mal beweisen kann.


      Bei uns ist es leider so, daß ihre beste Freundin aus Welpenzeiten (ein Dackel) heute nur noch niedergemacht wird, sobald sie ihn sieht.


      Grüße Christine

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