Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht
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Zitat
Könntest du sie nicht hier in D mit dem Jahresimplantat chippen lassen?
Gechippt ist sie schon....Theoretisch könnte ich sie schon in D implantieren lassen, aber ich hätte kein gutes Gefühl dabei, und es würde das gute Verhältnis zu meinem TA belasten. Bei Komplikationen würde ich ja bei ihm anklopfen. Und die nicht unbeträchtlichen Spritkosten müsste ich ja auch anrechnen, vom Zeitaufwand ganz zu schweigen. Ich wohne nicht direkt grenznah..... :/
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Hallo,
hast du hier Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht schon mal geschaut ?*
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Stimmt, das wäre dann tatsächlich nicht so optimal...ist denn schon absehbar, wann die Einjahres-Variante in der Schweiz zugelassen wird?
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Ich werd mal fragen - Rhian ist wieder fällig. Geht im Herbst in einem Aufwasch mit der Impfung, so spare ich eine extra Konsultation.
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Ich habe Kalle auch zuerst mit Suprelorin kastrieren lassen , einfach um auszuprobieren , ob eine endgültige Kastration sinnvoll ist. Er hatte keine Verhaltensauffälligkeiten, sondern drehte durch, wenn auch nur eine Hündin in der Nähe läufig war.( Stundenlanges Heulen in der Nacht,der Versuch sich unter der Terrassentür durchzugraben...)
Meine Erfahrung:
Flutet viel schneller an als 6 Wochen.Bei uns ca.14 Tage
Wirkte sehr gut
Kalle nahm ziemlich zu,trotz Futterreduktion
als er nach 4 Monaten " richtig" kastriert wurde, waren seine Hoden so geschrumpft, dass die TÄ meinte es wäre wie Perlensuchen gewesen. Sie hatte noch nicht viel Erfahrung mit Suprelorin, und würde in Zukunft lieber warten bis die Wirkung wieder nachlässt und die Hoden dann grösser sind.
Meine Erfahrungen waren rundum positiv.LG Micha mit Kalle
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Ok, nun will ich mal hier posten, wie es uns NACH ABKLINGEN des Suprelorin-Chips ergeht.
Milo hat den ersten Chip mit ca. 15 Monaten bekommen, im Abstand von jeweils ca. 6 Monaten folgten nochmal 2 Implantate. Nach dem zweiten Chip war eigentlich die chirurgischen Kastra geplant gewesen, nur bekam ich dann doch Bedenken und liess ihn nach Rücksprache mit dem TA stattdessen noch einmal chippen - nicht optimal, aber zum Glück, wie sich herausstellte...
Vorgeschichte: Das ursprüngliche "Problem" war eigentlich nichts anderes als der normale Jung-Rüdenwahnsinn - regelmässige Besessenheits-Zustände bei läufigen und nicht-läufigen Hündinnen (sowie einigen kastrierten Rüden), lautstarkes Geheule & Geprolle, Pipi-Lecken, Wutzisabber, penetrantes Berammeln von Kissen/Decken/anderen Hunden, eklatantes Nicht-Hören und totales Desinteresse an der Zusammenarbeit mit seinen Menschen. Es war eher nervig als unerträglich, aber der Rat zur Kastra kam irgendwann von allen Seiten: TA, Bekanntenkreis, Hundebetreuung, Hundeschule. Weil mir aber bei dem Wort Kastra nicht wohl war und ich damals schon in diesem Strang hier mitgelesen hatte, haben wir, quasi als "Kastra light", den Suprelorin-Chip ausprobiert.
Anfangs war es schon eine grosse Erleichterung, denn nachdem nach 2 Wochen die Wirkung eingesetzt hatte, wurde Hundi viel anhänglicher, schmusiger, verfressener (!) und dadurch leichter zu arbeiten. Allerdings schlichen sich nach dem zweiten Chip die ersten negativen Verhaltensveränderungen ein: immer stärker werdende Besessenheit auf Hass-Objekte wie Jogger/Radfahrer und andere Rüden (ganz schlimm wurde es nach ca. einem Jahr, da hatte ich zeitweise nen richtigen Leinenpöbler), sowie starke Unsicherheit vor Hunden und Menschen. Schreckhaft, reiszbar und ängstlich wurde er auch. Die SD-Werte lagen nach einem Jahr an der unteren Grenze des Normalbereichs, wobei man aber nicht sicher weiss, ob dies wirklich vom Chip kam. Wir werden in ein paar Monaten wohl nochmal eine Blutuntersuchung machen lassen, um zu sehen, ob sich die Werte wieder gebessert haben.
Milo wiegt gut 7 Kilo, und der letzte Chip hat ca. 7 Monate gehalten (die beiden vorher mindestens 6 Monate).
Wie dem auch sei, nach dem 3. Chip (den wir ihm erspart hätten, wenn wir gewusst hätten, wie er sich danach entwickeln würde) ist er jetzt wieder voll im Saft. Eine plötzlich einsetzende Veränderung mit extremer Ralligkeit und Geprolle gab es bei ihm nicht, es war eher ein langsamer Prozess über mehrere Wochen. Hodensäckchen ist jetzt seit vier Wochen wieder prall gefüllt (und wurde in den ersten drei Wochen vor Freude gleich mal wundgeschleckt), unterwegs wird wieder mehr geschnüffelt und hingebungsvoll Pipi geleckt, mehr markiert, Hündinnen werden wieder mit speziellem Kreiswedeln begrüsst. Yep, der Jung ist wieder ein ganzer Kerl, und das hat auch positive Seiten, denn: die Orientierung an mir ist immer noch da (auch wenn er mal länger braucht, um sich von ner interessanten Stelle loszureissen), er ist immer noch super-schmusig und verspielt, er achtet kaum noch auf Hass-Objekte, anderen Rüden gegenüber ist er selbstsicherer und - echt wahr - freundlicher. Er ignoriert jetzt vieles, was ihn vorher noch aufgeregt hätte, und er heult wieder wie ein Wolf, wenn eine Auto mit Sirene vorbeifährt (das hat er unter Suprelorin überhaupt nicht mehr gemacht). Ach ja, fressen tut er derzeit weniger, ungefähr so wie vor dem Chip, da war er ein bisschen mäkelig. Abgenommen hat er dadurch schon etwas, aber solange er trotzdem fit und muskulös ist, halte ich das für nicht tragisch.
In der Hundebetreuung klebt er zwar manchmal an einem duftenden Popo fest, aber er lässt sich gut wegholen und rammelt vor allem nichts mehr. Einmal gab es Knatsch mit einem kastrierten Rüden aus der Betreuungs-Gruppe, weil dieser intakte Rüden grundsätzlich nicht mag und mit dem "neuen" Milo wohl deshalb ein Problem hatte, aber nachdem Milo sich ihm nach einem kurzem Gerangel unterworfen hat, herrscht wieder Frieden.Ich bin momentan sehr zufrieden mit meinem Wuff. Er ist entspannt, weniger unsicher, und hat aber trotzdem das meiste Gelernte nicht vergessen. Ich denke, es war fürs Training sicher hilfreich, dass wir die lange (1,5 Jahre) testo-freie Zeit zum Üben hatten. Andererseits würde ich es wohl nicht mehr so machen, weil die nachfolgende Unsicherheit meinen Hund (und mich) weit mehr belastete als das ganze Sex-Gedöns. Hätte mir zu seinen wildesten Zeiten jemand gesagt, dass ich in ein paar Jahren mal mit einem braven, intakten Rüden dasitze, hätt ich eher die Motivation gehabt, das Ganze ohne Kastra auszusitzen. Meine grösste Sorge war damals ja, dass es nur immer schlimmer wird, wenn man den Hund nicht ab einem bestimmten Alter kastrieren lässt (wurde mir so von mehreren Stellen gesagt, siehe oben). Aber nun bin ich froh, dass wir länger abgewartet und nicht nach einem Jahr den endgültigen Schnitt gemacht haben.
Wenn's weiter so gut läuft wie jetzt, bleibt an dem Herrn M auch in Zukunft alles dran, und sollten wir in Zukunft wieder einen Rüden aufnehmen, der lediglich den normalen Rüden-Zinnober übt, wird der auch intakt bleiben.
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Da hast du mit Milo so ziemlich genau die gleichen Erfahrungen gemacht wie ich mit Gremlin - bei ihm hat allerdings direkt der 1. Chip 20 Monate gehalten...vor gut 3-4 Wochen hat die Wirkung langsam nachgelassen und die "Bommel" sind nun wieder komplett da. Gremlin ist damals auch mit knapp 15 Monaten gechippt worden, ziemlich aus den gleichen Gründen wie Milo, und wir konnten auch die gleichen Effekte beobachten in Bezug auf die Pöbelei und verstärkte Unsicherheit unter Suprelorin. Ohne den Chip hat bei Gremlin die Urin-Leckerei jetzt wieder ziemlich verstärkt eingesetzt, wobei ich finde, er ist dabei besser ansprechbar als vor dem Chip. Läufige Hündinnen (bzw. Hündinnen generell) sind auch wieder interessant - wobei er sich selbst in Anwesentheit läufiger Hündinnen trotzdem noch auf mich konzentriert. Konnte ich ganz gut am Montag beim Mantrailing beobachten - eine Hündin in unserer Gruppe ist gerade läufig, und obwohl Gremlin sich natürlich durchaus für sie interessiert hat, konnte er konzentriert zwei Trails abarbeiten. Er tröpfelt (bis jetzt) noch nicht wieder, und er versucht auch nicht mehr so extrem wie vor dem Chip, bei anderen Hunden aufzureiten. Was sich geändert hat: Ohne den Chip ist er wieder weniger verschmust und anhänglich - das vermisse ich ja doch ein bisschen *lach* Aber kann ich durchaus mit leben, wenn der Rest so bleibt, wie´s aktuell ist (wobei mich die Urin-Leckerei in gewisser Weise auch nervt, aber es ist noch im Rahmen...)
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Hallo Mone, das klingt ja wirklich sehr ähnlich wie bei uns. Ja, die meisten "rüdigen" Verhaltensweisen sind wieder da, aber viel weniger extrem und Milo ist jederzeit ansprechbar. Klar ist das Pipi-Lecken ein wenig nervig, wenn unterwegs jeder Grashalm erst mal gebührend verehrt werden muss, aber da werd ich in der nächsten Zeit vermehrt drauf achten, ihn konsequent abzurufen, bevor er sich mit der Nase irgendwo festsaugt. Auch die kurzen Pinkelrunden waren mit Chip angenehmer, weil er sich auf ein Mal erleichtert hat und nicht wie jetzt alle 5 Meter ein paar Tröpfchen lässt. Jo mei, ist aber auch nicht wirklich schlimm und eher meine Bequemlichkeit, dass ich spätabends schnell wieder auf meine Couch will.
Toll, dass du mit Gremlin auch in Anwesenheit einer läufigen Hündin noch konzentriert arbeiten kannst. Ich glaube, die Jungs lernen mit zunehmendem Alter/Erfahrung auch, dass das Leben nicht nur aus lecker Schnittchen besteht, sondern auch noch andere Dinge spannend sind. Milo hat auch ein paar Lieblingsbeschäftigungen, mit denen man ihn zuverlässig ablenken kann. Fressen gehört nun allerdings nicht mehr dazu, was ich ein wenig schade finde, weil er jetzt wieder ein bisschen mäkelig ist und Leckerlis nicht mehr so ziehen wie während des Chips. Trotzdem ist es alles in allem jetzt besser als vorher. -
Stimmt, das mit den Leckerchen konnte ich bei Gremlin auch beobachten - die sind jetzt weitaus weniger interessant und werden durchaus auch mal verschmäht, was ich aus den letzten Monaten gar nicht mehr gewohnt war *gg*
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Mich würde interessieren ob ihr der Meinung seid, dass man aufgrund des Fressverhaltens den Chip ausprobieren sollte. Problem ist, mein Großer (61cm und nur 23kg) ist zum ersten Mal richtig schlimm "verliebt" (sonst war das nur Ansatzweise zu merken) und er frisst schon 6 Tage nichts (außer beim Spaziergang wenn er sich sein Futter erarbeitet). Daheim kann ich ihm auch ein Steak hinlegen und er würde es nicht anrühren... Würde sich das Fressverhalten vermutlich (kann ja keiner genau sagen) ändern? (Kann leider nicht alle 94 Seiten lesen ;-) ) .... Problem ist dass ich nicht weiß ob so ein Chip nicht negative Auswirkungen auf meinen Vorpupertären Rüden (8 Monate) haben könnte und Unruhe herrscht, weil mein Großer dann ja sicher anderes Verhalten zeigen würde und nicht mehr nach intaktem Rüden riechen.
Kann mir jemand Tipps geben??
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Seit Donnerstag hat meiner auch den Chip.
Er ist draußen immer total angespannt, läuft deshalb total steif, kann vor lauter markieren und schnüffeln und scharren den Spaziergang oft gar nicht wirklich genießen, und andere unkastrierte Rüden sind ein Graus.
Wir haben generell mit Training schon ganz viel erreicht bezüglich Hundebegegnungen, bin auch ganz stolz auf den kleinen Fratz. Aber diese generelle Anspannung, die er immer hat, find ich ganz schlimm, für ihn halt. Wünsche meinem Hund, dass er einfach mal entspannt sein kann.
Deshalb schauen wir jetzt mal.
Er wiegt um die 22 Kilo. Ich werd dann mal berichten, was so passiert. Heute kommt er mir total müde vor... Wer weiß, ob das mit dem Chip zusammen hängt. - Vor einem Moment
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