Damals...ein Spaziergang

  • Ein Winterabend irgendwann,
    lange vor meinen ersten Reitversuchen.


    Das Telefon klingelt.
    „Hallo Schatzi. Gut dass Du da bist. Bei mir dauert es etwas länger.
    Kannst Du mit dem Hotte spazieren gehen? Sonst kriegt es heute gar keine Bewegung.“
    „Ich bin gerade erst nach Hause gekommen und gleich kommt Fußball.
    Ich weiß auch gar nicht wie..“
    „Fußball kannst Du doch aufnehmen. Du machst das schon. Ich muss
    jetzt wirklich weitermachen.“
    „Ich habe noch nichts gegessen und ich würde wirklich gerne Fußball guck….“ Tüt-Tüt-Tüt.
    „Hallo? Hallo?“
    Tüt-Tüt-Tüt.
    „Das darf doch nicht wahr sein. So eine Kacke. Kommt Jungs,
    wir dürfen noch nicht Feierabend machen.“


    11 Minuten später.


    „Aua, verdammt noch mal. Welcher Idiot hat den Besen liegenlassen.
    Meine Fresse, drauf getreten wie im Film. Gut dass das niemand gesehen hat.
    Erst einmal Licht anmachen.
    Wo ist das Halfter? Ah, da hängt es ja.
    Hallo altes Mädchen. Freust Du Dich? Onkel Walter geht mit Dir spazieren.
    Gezwungenermaßen.
    Was machst Du denn da.
    Ja, da hat die, manchmal nur zweitbeste Ehefrau von allen, wirklich recht,
    Pferdelippen sind unheimlich hübsch.
    Und beweglich.
    Jaha, der Knopf ist angenäht.
    Den kannst Du nicht abnubbeln.
    Oh sieh an, ging doch ab.
    Scheiße, nun spuck ihn wieder aus, sonst bekommst Du Bauchweh.
    Ja, so ist es gut.
    Wo ist das dämliche Ding nur hingeflogen?
    Egal, den Knopf kann ich später suchen.
    Jetzt hör aber auf.
    Ja der ist auch angenäht.
    Verdammt, du reißt ja die Jacke kaputt.
    Klasse, den Knopf finde ich eher wieder.
    Da hängt ein schönes Stück Stoff dran.
    Schluß jetzt. Birne her, damit ich das Halfter anlegen kann.
    So ein Mist. Das ist wirklich schlecht gemacht.
    Wie soll man das Halfter bloß zu bekommen?
    Das sieht aus wie ein Maulkorb.
    Vielleicht muss man das Ding weiter machen.
    Warte mal, da steht ja Moritz drauf.
    Oh weh, ich habe das falsche Halfter genommen.
    Ach, wer sagt’s denn, da hängt noch eins.
    Das passt besser.
    Jetzt muss ich noch einen Führstrick finden.
    Ich habe wirklich keine Lust zu suchen, ich nehme einfach eine Hundeleine.
    Los geht’s. Ich gehe zuerst durch die Tür, hörst du.
    Ja, jetzt darfst du kommen. Nein, Du nicht Moritz. Du sollst im Stall bleiben.
    Verflucht noch mal, jetzt ist der Idiot auch raus gekommen.
    Erst mal muss ich die Stute anbinden, dann den Wallach wieder einfangen.
    Geschafft. Moritz Du gehst jetzt artig in die Heia.
    Wir sind doch bald wieder zurück.
    Hey, du olle Xanthippe, was machst Du da?
    Du kannst doch nicht die Lederleine durchbeißen.
    Das darf doch alles gar nicht wahr sein.
    Ich hätte wohl doch besser einen Führstrick benutzt.
    Muss wohl doch einen holen..
    Klaro, ich hab’ dich auch gern.
    Musst du deinen Kopf an mir reiben?
    Ganz feste?
    Das ist nun doch reizend.
    Aber wenn du noch näher kommst, dann stehst du gleich hinter mir.
    Herrgott, du trittst mir auf den Fuß. Au Backe tut das weh. Geh’ runter verdammt noch mal.
    Jetzt ist Feierabend. Ich geb’ auf.
    Geh du zurück in den Stall und wir fahren nach Hause.“

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