ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Dein Hund ist ein elender Streber! Ne, ich meine natürlich: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! :smile:

  • Vielen Dank!
    Ich hatte ja ehrlich gesagt noch nicht damit gerechnet, dass es funktioniert, daher hatte ich ihn mit der Schlepp gesichert. Als er dann wirklich auch dem Absatz kehrt machte, hab ic nur so geguckt :shocked: und mich tooootal gefreut.
    Nun werde ich das alle paar Tage üben und hoffen, dass die Rückschläge lange auf sich warten lassen :lol:

  • Zitat

    Mein Plan ist jedenfalls für´s erste, den Hund die 40m garnicht erst erreichen zu lassen, sondern sofort ins PLATZ zu rufen, ...
    Klar steigert man beim Training den Reiz, bzw. die Strecke, die der Hund läuft, ehe das Abbruchsignal kommt, aber Abbruch auf -zig Meter ist meiner Meinung nach die Königsdisziplin und es dauert wahrscheinlich Jahre, bis es 100%ig sitzt. Deshalb bleibe ich bei meiner Meinung: Wer die 40m-Wäscheleine-Purzelbaum-Variante fährt, wollte zu schnell zu viel.


    Es sollte auch wirklich das Ziel sein, dass der Hund gar nicht in die Leine rennt, egal wie lang sie ist und egal wie hoch der Reiz ist.


    Was Du im letzten Absatz schreibst, dazu sage ich jein. Ja, weil natürlich für bestimmte Tätigkeiten (nimm was Du willst) eine bestimmte Reife vorhanden sein muss. Und es müssen ja auch Voraussetzungen gegeben sein, Vorwissen, auf das aufgebaut wird. Einen ausgebildeten Hund hast Du nach etwa 1 - 2 Jahren, einen guten nach 2 - 3 Jahren und einen sehr guten noch später. Ist doch eigentlich gar nichts, wenn man bedenkt, wie lange wir brauchen bis wir ausgebildet, gut oder noch besser sind.


    Nein, weil Du nach 1 - 2 Jahren eben schon einen ausgebildeten Hund haben kannst. Rechnen wir mit 18 Monaten und ziehen davon 3 - 6 Monate ab, weil zu Beginn die Ausbildung eben allgemeiner und weniger intensiv ist, dann bleiben 12 - 15 Monate, also nicht Jahre.


    Warum erachte ich nun das Platz auch auf Entfernung für wichtig? So unschön es ist, aber das Hetzen von Hasen und Rehen ist ja in den seltensten Fällen wirklich gefährlich für die Beteiligten. Wenn der Hund dann frei Gassi geht und mal aus 20 m Entfernung vom Hundeführer lossprintet, meine Güte, könnte man sagen. Was aber, wenn er sich als "Sportskameraden" kein Nieder- oder Rehwild ausgesucht hat, sondern Schwarzwild. Vielleicht eine ganze Rotte oder gar noch eine führende Bache. Ich will es gar nicht wissen, wie ein Hund danach aussieht. Könnte nämlich sein, dass er sich kaum von einem Kitz unterscheidet, das ein paar Hunde mal eben zerlegen. Muss beides nicht sein. Ja, und wer auf der einen Seite die Freiheit genießen will (die ich jedem Hund gerne gönne), der muss auf der anderen eben auch auf Entfernung verlässlich gehorchen.

  • Zitat

    Warum erachte ich nun das Platz auch auf Entfernung für wichtig? So unschön es ist, aber das Hetzen von Hasen und Rehen ist ja in den seltensten Fällen wirklich gefährlich für die Beteiligten. Wenn der Hund dann frei Gassi geht und mal aus 20 m Entfernung vom Hundeführer lossprintet, meine Güte, könnte man sagen. Was aber, wenn er sich als "Sportskameraden" kein Nieder- oder Rehwild ausgesucht hat, sondern Schwarzwild. Vielleicht eine ganze Rotte oder gar noch eine führende Bache. Ich will es gar nicht wissen, wie ein Hund danach aussieht. Könnte nämlich sein, dass er sich kaum von einem Kitz unterscheidet, das ein paar Hunde mal eben zerlegen. Muss beides nicht sein. Ja, und wer auf der einen Seite die Freiheit genießen will (die ich jedem Hund gerne gönne), der muss auf der anderen eben auch auf Entfernung verlässlich gehorchen.


    sagt soviel und doch wieder gar nichts


    meine Frage war, warum das Platz so wichtig ist
    warum nicht nen Sitz oder sonstiges Kommando?

  • @ Maanu: ganz einfach, weil ein Platz in den meisten Fällen stabiler ist als ein Steh, oder Sitz. Sich hinschmeißen ist ne klare Zäsur für den Hund und aufstehen und lossprinten ist nunmal mehr Aktion bedarf als einfach weiterrennen. Ausserdem ist es für einen Hf besser zusehen, wie exakt der Hund das gewünschte Verhalfen zeigt


    @ DSH Bauer:
    Das mit dem Schwarzwild hat sich schon aus 2 Gründen erledigt, denn
    1. leint man eigentlich keinen nicht wildreinen Hund ab (ich weiß sehr unpopuläre Meinung)
    2. wenn du selber jagst solltest du wissen, dass die wenigsten Hunde wirklich so wildscharf sind dass sie sich an Sauen ranzutrauen.
    Jaaaaa, ich weiß es gibt sie und ich kenne die Geschichten von den von Sauen gefressenen Teckeln


    Ich gebe dir vollkommen recht, dass die Qualität und der Erfolg der Ausbildung mit der Intesität steht und fällt. NUR mir ist es ehrlich gesagt lieber, mann arbeitet lange, geduldig und vorallem systematisch und braucht deshalb deutlich länger, als man versucht etwas übers Knie zubrechen und pfuscht, bzw meint massiv auf den Hund einwirken zumüssen.

  • Zitat

    @ Maanu: ganz einfach, weil ein Platz in den meisten Fällen stabiler ist als ein Steh, oder Sitz. Sich hinschmeißen ist ne klare Zäsur für den Hund und aufstehen und lossprinten ist nunmal mehr Aktion bedarf als einfach weiterrennen. Ausserdem ist es für einen Hf besser zusehen, wie exakt der Hund das gewünschte Verhalfen zeigt


    genau darum gehts mir ;-)


    DSH Bauer propagiert hier aber, dass NUR Platz super ist ...


    und ganz ehrlich, bevor sich Madame Luna ins Nasse legen würde, würd sie wohl eher Inline Skaten


    es gibt eben Hunde, da klappt es nicht und bei denen arbeitet man halt anders
    was hier ja von ihm/ihr mehrfach kritisiert wurde

  • Zitat


    Sorry, aber Doggen sind Jagdhunde, gezüchtet für die Bären-, Keiler- und Hirschjagd. Nichts desto trotz, Dich kann man doch auch zum Bäcker, Uhrmacher, KFZ-Mechaniker usw. ausbilden. Gut, dem sind vielleicht Grenzen gesetzt, wenn Du etwa Kosmonaut oder Professor für Altjapanisch werden sollst, aber das sind eben die Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Bei Hunden allgemein sind die Grenzen noch weiter gesteckt und die Ausnahmen weniger (denke nur an Laika, den ersten "Hundekosmonauten" ;) ). Speziell wird es schon eher mal Grenzen geben. Denke nur an einen Yorkie auf Wildschweinjagd oder an eine Dogge auf Dachsjagd. Das hat aber nichts mit der Rasser zu tun, sondern andere Ursachen, etwa Größe oder Körperkraft.


    Natürlich wird nicht jeder x-beliebige Hund ein erstklassiger Jagdhund. Es hat aber auch nicht jeder Goldschmied die Gabe eines Herrn Fabergé. Dennoch lässt sich fast jeder Hund zum Jagdhund ausbilden. Mehr habe ich nie behauptet.


    Zur Frage von Platz und Sitz oder was auch immer: Wenn es klappt, ist es egal. Augenscheinlich hat bei Deinem Hund das Sitz aber nicht funktioniert. Neben sicherlich sehr vielen Gründen, die ich gar nicht beurteilen kann, spielt eine Rolle, dass der Hund im Sitz oder Steh ein sehr weites Gesichtsfeld hat, das flüchtende Wild weiter beobachtet und das steigert eher seinen Jagdtrieb als dass es ihn dämpft. Da fällt es natürlich zunehmend schwerer für den Hund.


    Eine Aversion gegen was auch immer, was normal ist, kann als Grund ja kaum durchgehen. Dein Hund macht doch freiwillig Platz. Oder liegt er nie? Ist doch wurscht, wie das erst einmal aussieht, Hauptsache er macht es. Der Rest bringt erst einmal nur "Abzüge in der B-Note für den künstlerischen Wert". Da kann man immer noch dran arbeiten, wenn man es für wichtig ansieht.

  • Zitat

    Zur Frage von Platz und Sitz oder was auch immer: Wenn es klappt, ist es egal. Augenscheinlich hat bei Deinem Hund das Sitz aber nicht funktioniert.


    wie bitte? :???:
    wie kommst du darauf?


    Zitat

    Dein Hund macht doch freiwillig Platz. Oder liegt er nie?


    kommt wohl auf den Untergrund an, mein Windhundmix ist da etwas sensibel


    und bei nem Hund, der schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat, mag ich nicht unbedingt dauernd strafen um dies oder das zwingend durchzusetzen

  • @ Krambambuli


    Natürlich leint man keinen wildreinen Hund ab. Dennoch gibt es Hunde, die abgeleint sind und Wild hetzen. Ausbildung kann also nicht schaden.


    So? In Polen, Nachtwanderung mit meinen Hunden, eine Rotte Sauen 10 m vor uns. Meine hätten beide gern gewollt, wenn ich sie denn gelassen hätte. Auch die Lütte mit ihren damals erst 4 Monaten!


    Was ist denn eine intesive Ausbildung, wodurch zeichnet sie sich aus? Viel Geduld, viele Wiederholungen und immer vom Bekannten zum Unbekannten, vom Leichten zum Schwierigen. Übers Knie von jetzt auf sofort geht nicht. Und in der Ausbildung kommt es darauf an, den Hund an eine Leistung heranzuführen.


    Beispiel: Mein Rüde mit Bollerwagen samt Einkauf auf einem Waldweg. Er ging, wie er es gelernt hatte rechts. Nach dem zweiten unfreiwilligen Abladen sagte ich nur: "Na warte, jetzt werde ich es dir zeigen." Damit ging ich nach vorne (ich führe von hinten, weil ja der Bollerwagen "von Hand" gebremst werden muss), nahm ihn am Halsband und führte ihn auf der Mitte des Weges mit den Worten "Mitte gehn, Mitte, Mitte gehn". Nach 10 m saß der neue Befehl und wir kamen ohne Schwierigkeiten mit dem Einkauf an. Geduld und im Wortsinne Heranführen an die Leistung haben einen raschen Erfolg erzielt. Übers Knie gebrochen würde ich wohl heute noch vor dem Problem stehen.


    Ich hatte doch schon geschrieben, dass "in die Leine rennen lassen" nichts für die Ausbildung ist sondern dass ich das als Maßnahme gegen bewusst vorgetäuschte Schwerhörigkeit ansehe.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!