ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Ach so, du verstehst den Abruf als Lotterie?


    Dein Ansatz ist anscheinend völlig anders als meiner.

    Ich will nicht trainieren abzurufen vom jagen!

    Ich will, dass der Hund nicht jagd.


    Das sind zwei völlig andere Ziele.

  • Ist bei einem Hund, dessen Nase im Dauereinsatz ist, der scannt und lauscht und dessen Lieblingsbeschäftigung es ist zu jagen schlicht nicht möglich. Ist auch gar nicht mein Ziel, denn damit würde ich meinem Hund viel zu viel nehmen.

    Darum ging es mir auch gar nicht, sondern um die Einordnung, was belohnt wird.


  • Darum ging es mir auch gar nicht, sondern um die Einordnung, was belohnt wird.

    Dir ging es um etwas anderes als mir.

    Ich habe jedoch auf die obige Fragestellung geantwortet.


    Hast du beim reingrätschen nicht mal gelesen, worauf ich geantwortet habe?

  • Habe ich gelesen und auch, daß du geantwortet hast, daß man durch Abrufen "auch immer" Ich habe gejagd"" mitbelohnt. Darauf habe ich geantwortet, daß das nicht stimmt, denn in dem Moment, in dem der Hund umdreht, ist das Jagen (bzw. ganz konkret Hetzen) für ihn vorbei ist.

    Beim ersten Hund habe ich noch mit Abrufen gearbeitet und das Zurückkommen belohnt. Das hat bei diesem Hund dazu geführt, dass sie so getan hat, als würde sie jagen gehen, sie ist im Wald verschwunden, (was dieser Hund noch durfte) und hat sich dann versteckt, bis ich sie abrief und das Zurückkommen belohnte.

    Das ist ein Beispiel dafür, daß Hunde Opportunisten sind, und gern tun, wovon sie sich Vorteile versprechen, passiert auch bei vielen anderen Sachen, sei es Sitz, Bleib, Gib Pfote... Und dein Hund hat ja ganz offenbar verstanden, daß er fürs Zurückkommen (nicht fürs Jagen, daß er eh nur vorgetäuscht hat) belohnt wird

  • Ich kann nicht abbrechen, nein.

    Also ich kann sie abbrechen wenn das Wild steht, bzw mittlerweile bleibt sie dann auch zuverlässig stehen und zeigt an - orientiert sich dann nach paar Sekunden zurück und holt sich eine Belohnung.


    Ist das Wild in Bewegung? Keine Chance.

    Abruf klappt zu 98% aber Abbruch nicht, nein.


    Gemeint habe ich allerdings... ist es sinnvoller eine aktive Sache (als zb das hetzen) eher ruhig zu belohnen (also zb mit Futter streuen) statt einen Ball zu schmeissen? Einfach um die Energie und Aufregung von der Sache (von der man abgerufen hat, also dem hetzen in unserem Fall) in etwas ruhiges umzuleiten, statt sie noch mehr zu pushen?

    Oder ist es egal und man achtet eher drauf dass die Wertigkeit der Belohnung eben genauso gross ist, wie die Sache von der man abruft?


    Ist bei einem Hund, dessen Nase im Dauereinsatz ist, der scannt und lauscht und dessen Lieblingsbeschäftigung es ist zu jagen schlicht nicht möglich.

    Mein Hund ist, wie viele Hüte/Treibhunde, ein reiner Sichtjäger, bzw sie triggern tatsächlich die Bewegungen noch viel viel mehr. Sie sucht nicht aktiv nach Wild, und sie kann Wild auch ruhig beobachten und geht dann einfach weiter. Solang es halt steht. Kommt es in Bewegung, wird's schwer.


    An der Leine klappt es ganz gut, frei? Keine Chance - sie rennt hinterher.

  • Nein, meine Hündin hat eine Verhaltenskette gebildet.

    „Immer, wenn ich jagen gehe, werde ich gerufen und bekomme eine Belohnung“.

    Wie soll das denn funktionieren, wenn sie gar nicht Jagen ging? Sie hat allenfalls gelernt "Wenn ich außer Sichtweite gehe und dann gerufen werde, werde ich belohnt". Darum geht es mir, zu schauen, was belohnt wird, in dem Fall sicher nicht das Jagen.

  • Ich kann nicht abbrechen, nein.

    Also ich kann sie abbrechen wenn das Wild steht, bzw mittlerweile bleibt sie dann auch zuverlässig stehen und zeigt an - orientiert sich dann nach paar Sekunden zurück und holt sich eine Belohnung.


    Ist das Wild in Bewegung? Keine Chance.

    Abruf klappt zu 98% aber Abbruch nicht, nein.

    Dann würde ich den Fokus auf ein StoppKommando setzten( Sitz oder Platz oder Steh).

    Das ist ja bei Hütehunden die Bremse, der Aus Knopf….

    Meine Border Collies haben lieber Platz gemacht, als sich abzuwenden, meinen Collies fällt Abwenden leichter.



    Gemeint habe ich allerdings... ist es sinnvoller eine aktive Sache (als zb das hetzen) eher ruhig zu belohnen (also zb mit Futter streuen) statt einen Ball zu schmeissen? Einfach um die Energie und Aufregung von der Sache (von der man abgerufen hat, also dem hetzen in unserem Fall) in etwas ruhiges umzuleiten, statt sie noch mehr zu pushen?

    Oder ist es egal und man achtet eher drauf dass die Wertigkeit der Belohnung eben genauso gross ist, wie die Sache von der man abruft?

    Nach meinen Erfahrungen mit genau diesen Situationen mit meinen BCs, würde ich nicht auf „pushen“ setzen.

    Kann sie denn irgendwo ihrer Genetik nachkommen?


    Meine BCs konnten sehr viel besser Alltag leben, wenn am Vieh gearbeitet haben, wobei meine Hündin auch mit Sucharbeit sehr zufrieden war.


    Vom Jagen umleiten auf was ruhiges, weiß ich nicht ob das geht.

  • Naja, jagen gehen ist ja, wie du selbst schon aufgezählt hast, nicht nur das Hetzen außer Sichtweite, sondern ebenfalls die ganzen Sequenzen davor. Irgendwo wurde hier wurde es mal gut erklärt, warum man das Jagen mitbelohnt. Ich glaube von flying-paws.


    Da ich meinen Hund nicht vom Hetzen abhalten kann, benötige ich auch keinen Rückruf bei Wildsichtung (Weil sie immer an der Leine ist.. Wir verwenden dann eher anfeuern bei Umorientierung). Allerdings hab ich bei ihr durchaus auch mal die Verhaltenskette beobachtet, "Absichtlich Jagen, umorientieren, Keks erwarten", weil ich zum falschen Zeitpunkt belohnt habe. Das ist jetzt aber auch passé.

  • Mit einem Kommando könnte ich natürlich mal probieren, ja... :denker:


    Kann sie denn irgendwo ihrer Genetik nachkommen?


    Meine BCs konnten sehr viel besser Alltag leben, wenn am Vieh gearbeitet haben, wobei meine Hündin auch mit Sucharbeit sehr zufrieden war.

    Am Vieh arbeitet sie nicht, nein. Außerdem hat sie hat Angst vor Kühen :pfeif:


    Aber wir machen ja regelmäßig Mantrailing und Dummy-Arbeit woran sie jede Menge Spass hat.


    Ich empfinde sie nicht unausgelastet und sie ist tatsächlich eh kein Hund der "fordert" - sie ist eher so "alles kann, nix muss" :ka:


    Ich bin ja schon stolz das sie Wild zuverlässig anzeigt, durch den Wald laufen kann ohne die ganze Zeit Wild zu suchen (war eine zeitlang so). Und auch beim Spielen mit anderen Hunde - sie kippt da auch schnell ins Jagen, wenn man nicht aufpasst - abbrechbar ist. :tropf:




    Mit dem "ruhigen" meine ich eher die Belohnung. Also das Zurück kommen eher mit was ruhigen belohnen (ner Keks Suche oder kA was) statt nen Ball zu werfen und den Hund noch mehr zu pushen (wenn er halt auf Beute steht). So meinte ich das...

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