ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Arbeitet eigentlich jemand von euch mit der Reizangel? Ich würde das gerne mal ausprobieren, bin mir aber unsicher, ob ich mir einen richtige Reizangel kaufen soll oder einfach ne Peitsche aus dem Reitsport umfunktionieren soll..

    Ich habe recht viel Impulskontrollübungen und Abrufübunen mit der Reizangel gemacht. Hat hier auch richtig viel gebracht. Habe dazu einen alten Besenstil umfunktioniert. Kommt vermutlich auf den Hund an. Dem Vorgänger-Hund war die Reizangel egal. Der jetzige überschlägt sich fast vor Freude, wenn ich das Teil dabei habe.

  • Ich übe mit Finya jetzt seit etwa 2 Wochen den Abruf auf Pfiff.
    Sie macht das einfach super! Ich bin ganz begeistert von ihrer schnellen Auffassungsgabe, die ich so nicht von ihr gewöhnt bin. Selbst als sie sich einmal richtig fest geschnuppert hatte und verbal gar nicht mehr zu erreichen war und als sie am WE zwei Enten (zählen ja nicht zu ihren favorisierten Jagdobjekten, da findet sie nur das Aufscheuchen lustig) nachsetzen wollte, kam sie auf den Pfiff sofort angaloppiert :applaus:


    Auf Dauer soll sie ja auch einen Stopppfiff lernen, bei dem sie sich direkt absetzen oder ablegen soll - was sie da macht, ist mir eigentlich egal. Ich nehme das, was sie anbietet. Wahrscheinlich wird es das Sitz sein.
    Nun die Frage dazu: Ab wann kann ich anfangen den auch zu üben?Ich möchte sie ja keinesfalls mit den verschiedenen Pfiffen verwirren. Das wäre wahrscheinlich kontraproduktiv :/

  • Ich fange an das Anhalten von klein auf zu üben, meist sogar noch vor dem Rückruf.


    Ich habe ein Wortkommando. Meine Hunde sind nie so weit weg, dass die mich nicht mehr hören könnten.

  • Finya hat das Stoppsignal auch als allererstes gelernt und sie beherrscht es auch am allerbesten. Im Alltag sitzt das bombenfest (hat auch schon verhindert, dass sie vor ein Auto rennt :gott: ) und reicht auch völlig aus, weil sie sich nicht weit entfernt.


    Den Stopppfiff will ich einzig und allein für Situationen trainieren, in denen sie mir trotz Impulskontrolltraining mal abgeht, ebenso wie den Rückpfiff. Sie reagiert auf die Pfeife in diesen Situationen einfach wesentlich besser, als auf die verbalen Kommandos.

  • Hallo,


    ich habe eine Frage:
    Loki darf ja den Weg nicht verlassen. Ich muss das auch kaum bis gar nicht korrigieren (beim normalen Gassi/ Gassi mit Freunden). Er weiß das. Jetzt ist er mir seit Ewigkeiten (monatelang hatten wir keinen Vorfall) beim Spielen mit einem anderen Hund in den Wald abgedüst. Sie waren nicht jagen, sind aber ins Unterholz gerannt und das geht natürlich gar nicht.
    Ich hatte ja vor einiger Zeit schon versucht, die Regel "Nicht vom Weg abkommen" auch im Spiel durchzusetzen. Allerdings denkt der Hund dann immer, er soll das Spiel abbrechen. Deswegen habe ich's schludern lassen. Dass das blöd war, merk ich nun selbst. Aber wie erklär' ich's der Bracke, dass mein "Nein" sich nicht auf's Spiel bezieht, sondern auf's vom Weg abkommen?


    Beste Grüße
    Geckolina

  • Das liegt eher daran wie "ordentlich" man das auftrainiert, weniger am Signal selber ;)

    An sich würde ich dir zustimmen, aber ich habe 4 Jahre lang versucht ihr den normalen Rückruf beizubringen. Ich habe ihn genau so aufgebaut, wie die Pfeife, wenn nicht sogar noch langsamer und gründlicher (mehrmals auch neu) und trotzdem funktioniert der einzig in Situationen bis zur leichten Ablenkung, wenn überhaupt.


    Das liegt wahrscheinlich schlicht daran, dass meine Stimme mit meiner Stimmung schwankt und sobald da nur ein winziger kritischer Unterton (Komm her, aber SOFORT!) drin ist, ich zu schrill (oh oh, da ist eine Katze...) rufe oder zu tief (hoffentlich hat sie den Hund noch nicht gesehen...), dann reagiert sie nicht mehr darauf.


    Das hat dann nichts mit schlechter Konditionierung zu tun, sondern einfach damit, dass sie auf eine andere Tonhöhe reagiert, nämlich auf die, die ich zum Üben "einlege" und die klingt nun mal neutral. Einen Vorwurf kann ich ihr da ja nicht machen, es ist für sie ohnehin immer noch schwer direkt auf mich zu laufen zu müssen.


    Also bleibe ich für den Ernstfall bei der Pfeife. Das ist für uns beide einfacher und angenehmer =)

  • Mein Hund hat sich am Hasenfeld abgelegt (ohne Kommando - ich hab mich einfach auf den Weg gesetzt und sie hat sich dazu gelegt) und ganz gechillt Hasen und Graureiher geguckt und ein Reh ist auch vorbei gehopst :applaus:
    Vor einem Jahr hat sie mir an genau der gleichen Stelle eine ordentliche Schramme mit der Schlepp verpasst, weil ihre Impulskontrolle einfach noch zu schwach war und sie einfach losgeprescht ist und jetzt...oh man sie ist toll! TOLL!! :gott:

  • Jamie war heute sehr interessant :lol:
    Etwas weiter vorne in der Wiese waren zwei Vögel, die habe ich gesehen und für nicht beachtenswert befunden, weil er die normalerweise nicht jagen will.
    Wir gehen also unseres Weges, Hund blickt in die Richtung der Vögel und spult sein feinstes Jagdverhalten ab, also kurz inne halten, gucken, ducken und anschleichen. So richtig deutlich und langsam, wie in einem Lehrfilm. In dieser Art macht er das normalerweise fast nie (sondern nur kurz schauen und dann direkt hetzen) und weil ich da eh nur Vögel gesehen habe, habe ich ihn in meiner Verwirrung mal machen lassen.


    Er schleicht sich immer weiter heran, ist voll konzentriert dabei, kurz davor loszusprinten ..... und stellt dann plötzlich fest ....... dass das doch nur öde Vögel gewesen sind und nix spannendes. Er hat sich sofort abgewendet, eine vollkommen entspannte Körperhaltung angenommen und ist ganz normal weitergegangen. :D


    Da interpretiere ich mal hinein, dass er nicht auf jeden Bewegungsreiz reagiert und nicht wahllos drauf losjagt, sondern sich überlegt, ob er dieses Tier überhaupt jagen will. Ich hätte eher vermutet, dass er den Vogel trotzdem gejagt bzw aufgescheucht hätte - einfach weil er schon so im Jagdverhalten drinnen war.


    Ich frage mich aber generell, warum Vögel als einzigste Tiere absolut uninteressant sind, so ziemlich alles andere möchte er jagen, da gibts dann eben Abstufungen von seeeeehr interessiert beobachten über "ich möchte hinterher aber ich beherrsche mich" bis hin zu "HASE!!! HETZEN!!! SOFORT!!!", aber Vögel sind meistens nichtmal nen Blick Wert, auch nicht dann wenn sie sich bewegen oder plötzlich vor ihm hochfliegen. Enten gehören dagegen aber meistens zur Kathegorie "ich möchte hinterher, aber ich beherrsche mich", sind also durchaus interessant für ihn.

  • Das mit den Vögeln ist hier genauso, total uninteressant! Aber letztens haben wir einen verletzen Vogel gefunden, der konnte nicht mehr fliegen und ist da hin und her gerannt . . . das haben die Zwei sofort erkannt und wollten ihre Chance nutzen um sich drauf zu stürzen. Bei gesunden Vögeln wissen sie dass die eh wegfliegen und verschwenden keine Energie auf eine Jagd, aber kaum sieht das Tier verletzt oder krank aus wittern sie ihre Chance. Schweinehunde!!! :rotekarte: Ich hatte dann auch keine Chance den Vogel einzusammeln weil die 2 total darauf fixiert waren :(

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