ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Zitat

    Also ist dein Hund am Anfang (trotz Leinenführigkeit) genauso in die Schlepp geknallt, wenn er Wild gesehen hat?
    Das hast du aber über Z&B abtrainiert und nicht indem du ihm "verboten" hast in die Schlepp zu rennen. Hab ich das jetzt verstanden?

    JEIN.
    Ich habe den Hund mit Jagdproblem übernommen. Der war so :D
    Dann habe ich nicht gleich ein "Rezept" gehabt. Ausserdem hatte er eine Leinenagression, die im Vorderrung stand und ich erstmal nur OHNE Leine mit ihm lief. Dann zogen wir um und : VOILA= WILD..WILD..WILD...
    Also musste etwas geschehen.
    Nach viel rumprobiererei wurde es immer schlimmer statt besser. Dann habe ich 2011/2012 angefangen mit
    Z und B gezielt Wildsichtungen und sein Verhalten des "Landschaft scannen" mit Z und B herauszuarbeiten.

    Und voila war der Knoten geplatzt.
    Heute stürzt er sich NICHT mehr in die Leine. Sondern schaut sich stolz um, wenn er Wild sieht und lacht mich an.
    Meine jungen Hunde, die ich von Beginn an hatte, die habe von Anfang an gelernt, NICHT in die Leine rasen.
    Ja, du hast recht! VERBIETEN! hat NICHT geklappt beim ABGEWÖHNEN!
    ABER den jungen Hunden, die unversaut sind, denen konnte ich Ansätze verbieten.

    Jetzt besser verständlich? ;)

  • Hallo :)
    Ich möchte mir nicht gerne alle >200 Seiten durchlesen.
    Ich hoffe, ihr möchtet mir helfen.

    Habe eine 2-jährige Bracke-Mix Dame seit ca. 4 Monaten. Sie kommt aus Russland zu uns, deswegen weiß ich nicht, welche Vorerfahrungen sie gemacht hat.

    Ich mache Futterdummy-Training. Dabei lasse ich sie suchen oder sie muss Kommandos ausführen oder z.B. zu mir kommen und ich bin in der entgegengesetzten Richtung zum Dummy.
    Das klappt alles gut.
    Anfangs, also so 3 Monate haben wir JEDEN TAG ZWEI MAL Dummy Training gemacht. Es gab nur so Fressen für sie. Wenn sie nicht gut mitgemacht hat, gab es auch nichts.
    Nun machen wir nur 3-4 mal pro Woche Dummytraining, da die Bindung nun stark genug ist und abends ist es jetzt so dunkel, das es nicht mehr machbar ist.

    Die Bindung ist super. Nur dieses blöde Jagen! Es ist so, das ich einen Tag sie im Wald frei laufen lasse, sie gar nicht auf Wild achtet und super abrufbar ist. Das klappt dann auch mehrere Tage gut.
    Und heute mache ich Dummytraining und auf einmal lässt sie den Dummy fallen, als sie mir ihn bringen wollte und prescht los. Null Ansprechbar. Null Rückrufbar. Sie stand dann vor dem Baum, wo Vögel waren (diese hatte sie wohl gejagt) und wollte da rauf.

    Meine Frage ist jetzt, wie kann ich besseres AJT machen? Es kommt mir so vor, dass ich durch das Dummytraining den Jadgtrieb neu aktiviere und sobald sie was anderes, besseres, jagbares sieht, ist sie da hinter her. Wir sind ja quasi auf der Jagd.
    Das komische ist, wenn wir normal spazieren gehen, kann ich sie durch ein "Lass es!", wenn sie eine Spur wittert, davon abbringen. Nur manchmal gibt es wohl eine Spur die zu interessant ist?
    Auch der Superpfiff mit Pfeife ist dann egal. Sie ist, wie hier oft beschrieben wird, im Tunnel.
    Dummytraining wirds jetzt erstmal nur noch mit Schlepp geben.
    Ich würde gerne was Alternatives probieren. Reizangeltraining oder sowas? Wäre das sinnvoll? Wenn ja, wie macht man das am besten?

    Ich weiß, ich werde mit ihr immer ein Risiko eingehen, wenn sie von der Leine ab ist, aber ich will weiter trainieren, das wird schon besser werden. Sie ist auch in 99% der Fälle abrufbar, bzw. von der Spur abzubringen, aber dieses eine Mal, ist dann immer ein Rückschlag.
    Vielleicht habt ihr einen Buchtipp o.ä.?
    Ich möchte sie zuverlässig abrufen können und sie jagdmässig auslasten. Das Dummytraining auf Dauer scheint nicht das Wahre zu sein, wenn sie MITTEN DRIN, woanders jagen geht o_0

    Danke schon mal für eure Bemühungen!

  • Verstehe ich das richtig, sie geht verstärkt mitten im Dummytraining Spuren nach? Direkt am Anfang schon oder erst, nachdem ihr das schon eine Weile gemacht habt?
    Ich weiß nicht, ob das auf euch zutrifft, aber meine Hündin "regt sich schnell auf" beim Arbeiten und gerät in Stress. Sie ist zwar zunächst hochmotiviert bei der Sache, aber es ist ein ganz schmaler Grad, bis es ihr zu viel wird. Und zumindest bei ihr ist es so, dass sie sich der Situation dann gerne mal dadurch entzieht, dass sie in Jagdsequenzen verfällt (Spuren nachgeht, plötzlich abdreht und Vögel aufscheucht, etc.). Gleiches passiert auch bei Hundebegegnungen, die ihr "zu stressig" sind. Sie dreht dann einfach ab und "jagt", ist aber schnell wieder bei mir, sobald die Hunde weg sind oder das Arbeitsgerät in der Tasche verschwunden ist. Ich werte das als Übersprungsverhalten zum Stressabbau.
    Wie gesagt, ich weiß nicht, ob das euer Problem ist, aber die Situation kam mir gerade beim Lesen ziemlich bekannt vor :smile: Seit ich das weiß, ist hier weniger mehr.

  • Also das war jez 2-3 mal so mit dem Spuren nachgehen. Heute war es ziemlich am Ende, manchmal ist es schon ganz am Anfang, wo sie ganz unkonzentriert ist und "Vögel zählt".
    Also ich glaube nicht, dass es mit Stress zusammenhängt. Ich würde aber gerne was anderes als Dummytraining probieren, ich glaube das unterfordert sie langsam. Sie macht seit Kurzem auch nur begeistert bei schwierigen Aufgaben mit.

  • Achso und einer Spur ist sie heute nicht nachgegangen. Ich vermute sie ist Sichtjäger und hatte was gesehen und weg war sie. Es gab auch kein Anzeigen. Und das ist ebend mein Problem: Diese eine Situation, die es (sehr selten) gibt, wo sie ohne Anzeigen losflitzt aus heiterem Himmel und im Tunnel ist. Wenn sie vorher anzeigt, kann ich sie zu 99% immer vom Jagen abbringen. Nur nicht, wenn sie wegdüst.
    Ich würde deshalb gerne Reizangeltraining machen und bräuchte dafür eine Anleitung. Oder ist das hierbei nicht sinnvoll? Meinen Superpfiff werde ich neu aufbauen.

  • Hat jemand Erfahrungen mit Coursing?
    Laut Frau Gröning kann man bei einem Hund, der eh schon gehetzt hat damit auch nichts mehr schlimmer machen...
    Aber auch nicht zwangsläufig besser.
    Ich würde es vielleicht ganz gerne mal ausprobieren.

  • Zitat

    Hat jemand Erfahrungen mit Coursing?
    Laut Frau Gröning kann man bei einem Hund, der eh schon gehetzt hat damit auch nichts mehr schlimmer machen...


    hat Pia das gesagt, oder irgendwo geschrieben?

    Luna reagiert z.B. gar nicht auf diese doofen Hasen-Büschel, habs allerdings nur auf der normalen Bahn getestet

  • In ihrem Buch unter
    5. Alternative Aufgaben
    5.3 kontrolliert Jagen lassen
    gibts auch nen Absatz zum Coursing

    Zitat

    Diese Hundesportart befriedigt das Laufbedürfnis Ihres Hundes. Sie ist besonders für Sichtjäger geeignet und vor allem für Hunde mit Erfahrung im Hetzen.


    Sie warnt aber auch davor, einen Hund der noch kein Tier gehetzt hat "anzufixen"

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