ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Zitat


    Freu dich doch ruhig über den Abruf und nimm das andere als Hinweis, dass er danach vielleicht doch noch etwas aufgedreht war und mehr hätte runterkommen können. Vielleicht könntest du nach dem nächsten Mal mit ihm rennen oder sonstwelche 'energieabauenden' Sachen mit ihm machen? Oder 'Spuren legen' und Sachen suchen lassen, damit er sich daran abarbeiten kann?

    Ich würd's insgesamt trotz allem erstmal positiv sehen, mein Neid ist dir gewiss ;)
    Gruss, jente

    Danke dir - jetzt kann ich nachts wieder ruhig schlafen :winkgrin:
    Optimal wäre wahrscheinlich gewesen -> Superbelohnung rein in den Hund und in die andere Richtung losrennen wahrscheinlich kombiniert mit Leckerlie hetzen und dann wenn der erste Saft raus ist hätte ich ja auch mal an mein Entspannungssignal denken können :tropf:

    Ist aber auch immer schwierig, wenn eine 2. Person dabei ist - die ist nämlich erst ewig stehen geblieben und hat das Reh beobachtet, das war denk ich schon noch mal sehr hochpushend für meinen. Das nächste mal renn ich einfach weg und mach mein Ding :ops: ;)

    LG Caro & der kleine Schwarze

  • Hallo,
    ich habe einen 1,5J alten Galgo Mischling der eigentlich fürs Jagen lebt.

    Nun lebe ich in einer Stadtwohnung in der Fußgängerzone einer Kleinstadt am Bodensee, die zu allem Überfluss in einem Vogelschutzgebiet liegt.Sobald man vor die Tür tritt bietet sich eine reichhaltige Auswahl an potetiellen Opfern wie Tauben, Enten, Möwen, Katzen, Touristen und Schwänen (die den Spieß aber auch ganz gerne Umdrehen).

    Mittlerweile habe ich ihn soweit das er eigentlich immer um Erlaubnis "fragt" oder sich im Notfall direkt abrufen lässt, auch bei Rehen oder Hasen.

    Ich habe ihn einfach ständig in Versuchung gebracht.
    Enten in Ufernähe z.B. erwischt er sowieso nicht, aber sie begegnen ihm jeden Tag.

    Also habe ich ihn an der Promenade offline bei Fuss gehen lassen und immer schön die Enten angesteuert.

    Fall 1 | Er beherrscht sich oder lässt sich abrufen
    >>> großes Lob + Leckerli + 1-2 Mal Tennisball werfen.

    Fall 2 | Er rennt los, Ente fliegt ins Wasser, er ist chancenlos und kommt nach 15s ohne Jagderfolg wieder angetrottet
    >>> habe ihn dann immer Wortlos angeleint, kein Augenkontakt, am nächsten Baum angeleint und bin 10-15min aufn Kaffe in die Strandbar 30 m weiter. Dort kann er mich nicht sehen ich ihn natürlich schon. Das schlimmste war das dann immer durchzuziehen denn er sah dann immer aus wie der ärmste Hund der Welt. Das problematischste waren allerdings Passanten die sich dann dazu Berufen fühlen den armen Hund zu aufzuheitern und zu streicheln.
    Genauso habe ich es hin und wieder mit den Katzen eines bekannten in dessen Garten gemacht.


    Eigentlich habe ich dieses System auf alle Punkte in seiner Erziehung angewendet und bin fast außnahmslos konsequent geblieben. Ich habe ihn natürlich immer nur dann verführt wenn die Situation absolut beherrschbar war und ein Erfolgserlebniss für den ungünstigeren Fall möglichst ausgeschlossen.

    Allerdings wird er dafür auch min 1x Täglich richtig ausgepowert, entweder mit dem Fahrrad oder mit einer Ballschleuder an einem Hang.

    Das hat insgesamt sehr viel Zeit und Aufwand bedeutet aber im Endefekt so gut funktioniert das er eigentlich nurnoch offline unterwegs ist, auch an Stadtfesten, in Kaufhäusern oder aufm Faschingsumzug. Man kann ihn überall stressfrei mitnehmen und kann sich drauf verlassen das er das macht was man ihm sagt und zwar sofort.
    Dafür genießt er natürlich auch maximale Freiheit, darf hin und wieder ne Taube jagen und ist überall mit dabei.

    Das ist sicher nicht das Universalrezept, aber vllt. kann sich der Einen oder Andere etwas davon adaptieren.

  • Hallo,
    vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen. Ich habe Phelan gerade an der Schlepp und übe nach Pia Grönings Buch. Dort heißt es, dass man dem Hund ein Kommando geben soll, z.B. Ende, kurz bevor er ans Ende der Schlepp kommt. Reagiert er so, dass kein Zug auf die Leine kommt, Click und Belohnung. Phelan bietet das auch oft an. Manchmal läuft sie aber auch weiter, bis die Leine sich strafft. Ich bleibe dann kommentarlos stehen und warte auf eine Reaktion von ihr. Lenkt sie ihre Aufmerksamkeit auf mich, Click und Belohnung.
    Nun soll man aber ja auch das Vorstehen belohnen. Wenn Phelan bis ans Ende der Leine läuft und dann Zug darauf kommt, bleibt sie auch stocksteif stehen und wittert ins Gebüsch. Das belohne ich aber nur, wenn sie das anbietet ohne dass sie am Ende der Leine steht (mit Zug auf Leine)? Oder?
    Also wenn sie im Radius läuft und dann plötzlich Witterung aufnimmt und vorsteht bzw. innehält (wirklich vorstehen, mit erhobener Pfote macht sie sehr selten)

    War das verständlich?

    Liebe Grüße
    Nele

  • Hallo ihr Lieben -

    brauch dringend eure Hilfe!!!!!!!!!!!!!!! Bin total mit den Nerven am Ende - er hat heute (mit 2 3/4 Jahren) sein erstes Kaninchen gehetzt :( Weiß jetzt nicht mehr wie ich weitermachen soll.

    Muss dazusagen ich weiß, dass mein Hund Jagdtrieb hat vor allem was schnelle Bewegungsreize angeht (rein auf Sicht) und versuche auch daran zu trainieren. GsD ist er nur auf Sicht - also Stöbern macht er nicht. Laufe immer nur auf 3 gut einsehbaren Wiesen, wo viele Hunde laufen und nie in der Dämmerung - nur da darf er freilaufen. In Waldnähe oder so würde ich ihn nie abmachen.

    Naja und heute ist es dann trotz aller Vorsicht passiert :(
    Wir laufen auch extra immer in der Wiesenmitte und plötzlich kommt von links ein Kaninchen geschossen - leider hat es mein Hund zuerst gesehen und dann mit 5-10 m Abstand hinterher, Pfeiffe, Superschlachtruf Nada... hab dann überlegt mich zu verstecken, aber da da ein Radweg ist wollte ich das Risiko auch nicht eingehen und eine Straße.

    Hab dann nach vergeblichem Rufen, (klar bis der Hund 100 m weg war konnt ich mich nicht beherrschen :hust: -) dann einfach gewartet bin noch ein Stück zurückgerannt.

    Das Kaninchen war gsd relativ schnell nach 600 m oder so im Bau und nachdem Herr Hund noch eine kurze Kontrollrunde gedreht hatte - kam er halb komatös nach Luft schnappend zu mir geflitzt. Hab ihn dann trotzdem belohnt :keks:

    1. IST EUCH SOWAS AUCH SCHON MAL PASSIERT ????

    2. WELCHE KONSEQUENZEN WÜRDET IHR ZIEHEN????

    @ Tuuka: weiß ich leider nicht - ich würde intuitiv beides belohnen und wenn sie das Vorstehen dann noch öfter anbietet nur noch die Ausführungen vor dem Ende der Schlepp rein intiuitiv.

    gaaaaaaaaaaaanz traurige und verzweifelte Grüße,
    Caro & die Jagdsau :(

  • Bittebitte nicht pink schreiben, ich krieg Augenkrebs auf meinem grünen Hintergrund! :verzweifelt:

    1. Rhian ist mir auch schon durchgestartet in eine Hetze, auf Hase und Rehe. Splash bisher einmal.

    2. Ich versuche an Ort und Stelle den Hund runterzufahren, wenn dies möglich ist. Und er wird natürlich angeleint, solang ihm noch das Adrenalin aus den Ohren tropft. Ich übe in nächster Zeit verstärkt Stopp- und Rückrufsignal. Ich sichere den Hund in Gegenden, wo ich mit Wild rechnen muss (tu ich ohnehin, aber manchmal verkalkuliert man sich), und versuche, aufmerksamer den Hund zu lesen.

    Eigentlich ist nur das intensivierte Training die Konsequenz. Ich gege nicht auf Nullrisiko und halte den Hund überall angeleint.

  • Zitat

    Bittebitte nicht pink schreiben, ich krieg Augenkrebs auf meinem grünen Hintergrund!

    1. Rhian ist mir auch schon durchgestartet in eine Hetze, auf Hase und Rehe. Splash bisher einmal.

    2. Ich versuche an Ort und Stelle den Hund runterzufahren, wenn dies möglich ist. Und er wird natürlich angeleint, solang ihm noch das Adrenalin aus den Ohren tropft. Ich übe in nächster Zeit verstärkt Stopp- und Rückrufsignal. Ich sichere den Hund in Gegenden, wo ich mit Wild rechnen muss (tu ich ohnehin, aber manchmal verkalkuliert man sich), und versuche, aufmerksamer den Hund zu lesen.

    Eigentlich ist nur das intensivierte Training die Konsequenz. Ich gege nicht auf Nullrisiko und halte den Hund überall angeleint.

    Okay so besser? :D ERST MAL VIELEN DANK =) Brauch gerade ein bisschen Zuspruch und hilfreiche Tipps.

    Als er bei mir ankam war der *** schon völlig entspannt - hab wirklich mit mir gehadert - kriegt er jetzt die Leberwursttube oder nicht, aber klar hab ich sie ihm gegeben, hab mir gedacht immerhin ist er schnell wieder zu mir zurückgekommen :keks: Runterfahren musste ich ihn also schon nicht mehr...

    Du bist also auch nicht dafür jetzt nur noch Schlepp? Ich sichere ihn auch immer bin eher schon übervorsichtig, aber wenn er gar nicht von der Leine kommt wäre das für ihn glaub ich nicht mehr lebenswert.

    Werd jetzt auch nochmal Rückruftraining verstärken (wobei ich das wirklich SEHR intensiv mache). Problem war auch es gab nix groß zu lesen - Hase springt auf (eher rast plötzlich raus mit Affenspeed, doofes Vieh :headbash: ) -> Hund rennt los (hat ihn leider vor mir gesehen) ohne vorher nur ne Sekunde zu zögern (vllt ne mükromillinano-Sekunde). Und wenn er dann schon so nah hinterm Hasen ist, war mir klar, dass ich da keine Chance hab.
    Vorstehen bietet er teilweise schön an, dass versuch ich dann zu verstärken, macht er aber leider nur, wenn das Vorstehobjekt stationär ist.

    Also Arbeiten an den Basics steht auf der ToDoListe =)

    Was hälst du außerdem davon diese Wiese erst mal eine Woche oder so zu meiden - sacken lassen und dann auch noch mal gezielt entspannungsübungen dort zu machen?

    Denkst du das hat seinen Jagdtrieb jetzt noch mal extrem gesteigert? Also ist sowas, auch wenn es nur ein mal passiert extrem einschneidend?

    LG Caro & der kleine Schwarze

  • Ich würde die betreffende Wiese vorerst nur mit Schlepp aufsuchen, denn er wird sich dran erinnern. Und Ruhe- und Gehorsamsübungen da machen. Ich nehme an, du übst schon Impulskontrolle - das wäre wichtig, wenn er nur auf Bewegung reagiert. Wobei man solche Situationen schlecht simulieren kann....

    Ich weiss nicht, was du mit extrem gesteigertem Jagdtrieb meinst. Dein Hund hetzt sich schnell bewegende Beutetiere, meinst du, dass er beginnt, Autos oder Fahrräder zu jagen? Oder schon auf stehende Beutetiere auslöst?

  • Nee, also Fahrräder, Jogger, Inliner, Autos, Züge alles kein Problem ;) Impulskontrolle ist ein großes Thema bei ihm, da möchte ich auch unbedingt mal ein Seminar besuchen...

    Mit extrem meine ich halt, dass er bei ner Rehsichtung vor allem "in jüngeren Jahren" in der Leine stand nicht mehr ansprechbar und halt sehr heftig sich aufgeführt hat - geschrien etc. Und dass sogar Gehegetiere (klappt mittlerweile schon ganz gut) bei ihm den Jagdtrieb ausgelöst haben. Also stehende Beutetiere schwer zu sagen - sich nicht bewegende Katzen steht er mittlerweile vor - wegrennende Katzen GSD bis jetzt nur Leinenbegegnungen. Wobei er freundlich ist, wenn er an ner Katze dran ist - natürlich selbstbewusstes Exemplar und nach vernünftiger Annährung.
    Als er mit 12 Wochen seine ersten Schafe gesehen hat hat er da auch schon Stielaugen gekriegt :roll:

    Außerdem neigt er halt auch beim Spiel mit Hunden die schnell wegrennen und nicht so selbstbewusst sind sehr zum Mobben (würde er auch hetzen, wenn er die Gelegenheit hätte). Vor einem Jahr hat er es zum Beispiel auch nicht ohne Anfall ausgehalten schnell rennenden Borders, Aussies & Co. zuzugucken, dass ist schon besser geworden.

    Finde ich schon alles ziemlich extrem. Auch verspürt er keine Scheu vor Wildschweinen o.ä. (im Wildpark). Gut dafür stöbert er nicht, auch was wert...

    Vögel aufscheuchen tut er zum Beispiel nicht wirklich, aber manchmal startet er da extra ein paar meter durch und macht dann auf dem Absatz kehrt um ein Leckerlie abzustauben :headbash:

    Dabei hat mir doch neulich erst eine "Expertin" erklärt, dass er schließlich ein Hütehund ist und die ja nie weiter als 20m weggehen :lachtot: (weiß natürlich das das Quatsch ist, aber hier vertreten ja auch viele die Meinung, dass ein Schäfi bei sowas babyleicht zu kontrollieren ist...)

    LG Caro & der kleine Schwarze

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