ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Hi,
habe auch von einem "Beinahe-Massaker" zu berichtenAshley und ich waren ein paar Tage im Wendland.....auf einem alten ehem. Bauernhof mit 2 Ziegen und 3 Schafen.
Für meine Jägerin kein Problem, denn die kannte sie schon vom Vorjahr und hatte vor dem Chef-Schaf auch ein wenig Respekt. Neu war allerdings die Schafherde auf dem Nachbargrundstück.....und während ich nur verschwommene helle Punkte sah, fixierte Ashley blitzschnell, raste los, setzte über den E-Zaun und befand sich plötzlich inmitten der Schafherde.
Irgendwie lief dann alles in Zeitlupe ab.......und ich hätte am liebsten die Augen zugekniffen vor Panik.
Aber nix geschah! Ich weiß nicht, was Ashley bewog, die Schafe nicht zu jagen. Vielleicht lags am zum Rumpelstielzchen mutierten Frauchen oder an den schlauen Schafen, die einfach stehen blieben und die Ashley frech anglotzten
Gut, daß wir beim Agi das Kommando "Hopp" gelernt hatten, so konnte die Ashley im Schlußsprung wieder über den E-Zaun zurück.
Jedenfalls war ich doch ziemlich geschockt, wie schnell eine Situation außer Kontrolle geraten kann........
Bei einem anderen Spaziergang war sie allerdings sehr unvorsichtig und ist mit der nassen Schnauze an den E-Zaun geraten, als sie ein Schaf am Zaun beschnuppern wollte. Es gab ein wüstes Geheul.........und von da ab waren Schafe irgendwie gefährlich und nicht mehr interessantWeiß Jemand von euch, wieviel Strom diese Zäune eigentlich führen? Der Ashley hats wohl ihrem Gejaule nach ziemlich wehgetan.......
LG
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Hi
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Zitat
Weiß Jemand von euch, wieviel Strom diese Zäune eigentlich führen? Der Ashley hats wohl ihrem Gejaule nach ziemlich wehgetan.......
LG
hm, Gejaule heißt ja nicht zwingend, dass es sehr weh tut
hab bei Luna übrigens auch Unterschiede gemerktOstersonntag auf nem Bauernhof an nem Stacheldraht, auf dem "etwas" Strom war, so dass die Galloway-Rinder und der Bulle nicht durch gehen (also etwas mehr
)
Luna war angeleint, wir unterhielten sich, als sie ausversehen an den Zaun kam, sie sprang an der Leine herum, zitterte und schrie fürchterlicheinen Tag später am gleichen Zaun, Hund abgeleint, Frauchen saß beim Kaffee, als Luna meinte, mit der Nase
an den Draht zu müssen, schrie auf, jagte einmal ums Haus, kam dann zu mir und dann war gut
nicht ansatzweise soviel wie den Tag, als sie angeleint war
und gelernt hat se trotzdem nicht draus
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Unser "Zwinger" ist das Grundstück, das komplett mit einem E-Zaun eingezäunt ist. Beide haben einen großen Respekt davor und halten Abstand.
Beim ersten Kontakt gibt es immer ein Aua, jaul, Hilfe, und dann ist das Thema durch. Vielleicht kommt später noch einmal aus Versehen ein Kontakt zustande, aber das war es dann auch. Die Hunde kennen dann aber auch diese Zaunart und halten grundsätzlich Abstand. Da braucht man dann nicht ständig Strom drauf zu legen (meist steht unser E-Zaun gar nicht unter Strom). Es reicht dann auch mal ein simpler Bindfaden, um die Beete auszuzäunen, damit es nicht heißt: Zwischen Rosen und Narzissen hat ein junger Hund geschlafen
.
Vorteilhaft ist, dass sich die Hunde weder unter E-Zäunen hindurchgraben noch über sie hinwegspringen, man kommt also mit niedrigen Zäunen aus. Fremde Hunde werden auch sicher abgehalten (Stichwort heiße Hündin) und in der gar nicht mehr so freien Landschaft erkennt der Hund Weidezäune als solche und meidet sie, so dass auch nicht unnötig Weidevieh belästigt wird.
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Hallo Zusammen,
ich habe nun schon einige Stunden gelesen, aber ich bin ehrlich nicht alle 115 Seiten.
Seit 4 Wochen ist unsere Brackenmischlingshündin (ca 8 Monate) bei uns und sie hat ihren Jagdtrieb leider sehr erfolgreich entdeckt.
Bisher waren nur Mäuselöcher interessant. Letzte Woche waren wir im Feld unterwegs. Sie an der Schleppleine (sie läuft "noch" nicht ohne) und da SCHLEICHT plötzlich neben uns ein krankes Kaninchen auf den Weg. Meine Madame natürlich sofort drauf, so schnell konnte ich das SLmonster nicht straff nehmen...
Sie hatte also Jagderfolg an der Schleppes ist ihr eigentlich ins Maul gefallen.
Ist jetzt alles zu spät, da sie erfolgreich war (habe so etwas in einem anderen Beitrag gelesen)???
Ich hatte noch nie einen Jagdhund (Paula sollte eigentlich ein SchäferMix sein) und bin etwas verunsichert, ich kann ja nicht alles gleichzeitig mit ihr trainieren.
Wir arbeiten derzeit an der Bindung, am Grundgehorsam, ihrer Unsicherheit/ Angst, der Leinenaggression und den Jagdtrieb habe ich erst mal hinten angestellt. Ist das falsch?
Sie darf an der SL nicht vom Weg ab und sobald sie Vögel oder Kaninchen fixiert, gibt es ein NEIN - WEITER. Ich habe sie aber bisher immer mal wieder nach Mäusen buddeln lassen, sollte ich das unterbinden? Sie gerät auch da total in Rage mit Jagdlauten, Erde rausbeißen, etc... und ist natürlich taub.Ich freue mich sehr über eure Ratschläge/ Erfahrungen!!!
Viele Grüße
Judith mit Paula -
Hallo Ihr!
Ich habe es tatsächlich geschafft, alle Beiträge zu lesen*stolz bin*, habe ein paar hilfreiche Denkanstöße bekommen und freue mich für die vielen Erfolge, welche von den Usern hier im Thread bei Ihrer Arbeit mit Ihren Hunden erzielt werden konnten, die mich aber zugegebendermaßen auch ein wenig depremieren.
Ich würde mich gern hier im Thread anschließen und beantworte erst mal Anne's Fragen:
Wer hat Jäger?
Ich...Dusty, 4 Jahre alt, ein Mix aus Ridgeback-Malinois und Schäferhund/Husky.
Jagdtrieb und Territorialinstinkt kamen mit ca. 2 1/2 Jahren richtig durch...
Wie setzt ihr euch mit dem Thema auseinander?
jede Menge Bücher, Internet natürlich, immer mal wieder neu nach- bzw. überdenken um "wach" zu bleiben und eine Hundetrainerin war bei uns...Welche Erfahrungen musstet/ durftet ihr machen?
Das schlimmste überhaupt...2 Katzen und ein Reh ist unsere Bilanz bisher,
alle tot....das hätte ihm niemand vorher zugetraut...2 x war er bisher komplett verschwunden, einmal über ca. 6 Stunden glaube ich, das andere mal ca. 4 Stunden...was in dieser Zeit passiert ist, kann ich natürlich nicht sagen, aber danach kam es zur ersten Hetze auf eine Katze mit Todesfolge... er hatte vor seinen "Ausflügen" schon mal 2 Katzen "gepackt", wußte aber noch nicht, was er weiter damit machen sollte und ich war relativ schnell da.Wo entstehen Probleme?
Überall...außer zuhause... die Jagd ist sein Leben, seine Aufgabe, der "Jagdmodus" ist ständig online...das war von klein an schon so, ich habe es nur nicht richtig mitbekommen...er ist Sicht- und Spurjäger...Katzen haben wir hier im Wohngebiet reichlich, Bereiche mit Hasen etc. ebenfalls und das sich hier ab und an im Industriegebiet auch mal Rehe aufhalten, habe ich nun auch gemerkt. Ein einigermaßen entspanntes Mitnehmen in für ihn fremde Gebiete ist eher bedingt möglich. An Spielzeugen jeglicher Art ist er überhaupt nicht interessiert, wenn dann nur kurzweilig, ich habe daher keine "Ersatzbefriedigung" für ihn, außer Mäuse suchen, Gott sei dank.und noch ein Problem...dadurch finde ich keinen passenden "Notfallgassiegeher"...weder privat noch professionell..das ist echt schwer.
Wie und was trainiert ihr?
Ich bleibe dabei, seinen Grundgehorsam insbesondere unter Ablenkung zu festigen, an unserer Bindung zu feilen, seine Beschäftigung bei den Spaziergängen zu verbessern..
Ich nutzte Hilfsmittel wie Futterbeutel und div. Leckerlies zur Suche, eine selbstgebastelte Reizangel zur Impulskontrolle, die er allerdings mittlerweile langweilig findet( er spart sich seine Energie für was sinnvollers auf *seufz*, Ridgeback eben).
Ich gehe viel auf Mäusesuche mit ihm, das lastet ihn ganz gut aus. Das Apportieren habe ich ihm endlich beibringen können..zwar nicht gerade vorzeigbar, aber immerhin... abfahren tut er nicht besonders darauf bzw. er ist nicht lange bei der Sache.Übrigens nutze ich zum "Rausholen" aus dem "nichtansprechbaren Zustand" Diskscheiben..dieses Geräusch mag er überhaupt nicht und ist sofort ansprechbar..oft reicht aber schon ein scharfer Ton meinerseits aus...klappt nur manchmal nicht, wenn ich selbst überrascht und einem Herzinfakt nahe bin*lach* dann helfen mir die Diskscheiben quasi als Verstärker.
Angeregt durch diesen Thread werde ich mich mit dem Vorstehen beschäftigen und das Buch von Pia Gröning nochmal durchlesen..ist schon länger her, vielleicht denke ich auch nochmal über den Clicker nach.
An eine Ausbildung zum Jagdgebrauchshund oder wie auch immer hatte ich schon gedacht, werde das mal wieder in's Auge fassen.
Aber ganz ehrlich..und das liegt mir schwer auf dem Herzen..ich werde noch soviel üben und trainieren können, ich werde meinen Hund nie wieder laufen lassen können.
Als Konsequenz daraus ergibt sich für mich folgendes zur "Jagderfolgsverhinderung" und hauptsächlich aus Sicherheitsgründen: Mein Hund bleibt grundsätzlich angeleint, in bestimmten Situationen zusätzlich mit einem Maulkorb abgesichert.
Es gibt zwar Ausnahmen... 2 kurze Strecken, wo ich ihn noch unangeleint und ohne Maulkorb laufen lasse, aber niemals zuweit von mir entfernt, auf bestimmten eingezäunten Wiesen darf er frei laufen, allerdings auch dann mit Maulkorb abgesichert, wenn ich merke, der Trieb ist zu hoch...denn dann ist auch ein 1,50 m Zaun überwindbar..im Grunde dürfte ich selbst das nicht mehr machen.Wo sind eurer Meinung nach die Grenzen des AJT?
Das es keine 100% Kontrolle gibt..mit dem Risiko muß man leben und entsprechende Konsequenzen ziehen.Wart ihr euch von Anfang an bewusst, was ihr euch mit eurem Hund "eingebrockt" habt?
Ich wußte schon, das dieser Hund nicht einfach sein wird...ich habe mich eindeutig überschätzt und als erfahrener eingestuft, als ich wirklich war.Wann stellten sich Veränderungen ein?
Vor ein paar Monaten stand ich kurz vor der Abgabe meines Hundes, ich hatte ihn im Internet inseriert, hatte 2 Interessenten, bin letztendlich beim Tierheim gelandet und konnte es dann doch nicht über mich bringen.Wie sahen diese aus?
Durch die Abgabegeschichte wurde mir klar, das ich ohne Dusty nicht sein mag, ich habe ihn gern, ich bin verantwortlich dafür, daß er so ist, wie er ist, ich kenne sein Risiko und versuche mein möglichstes, ihn entsprechend zu beschäftigen. Ich konnte ihn endlich so annehmen, wie er ist und das ließ zwischen uns einen großen Knoten platzen.
Dadurch ist er ist fröhlicher, offener und zugänglicher geworden, er hört viel besser und richtet sich im allgemeinen mehr nach mir.Ich habe bestimmt noch ein paar Fragen, welche mir grad nicht mehr einfallen..ich verschiebe es auf später und sage erstmal Nachtii!
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Hallo Judith!!
das ich alle Beiträge gelesen habe, ist nicht als Ironie auf dich bezogen..habe Deinen Beitrag erst nach meinem gesehen..toll, wie sieht denn jetzt mein Anfangssatz aus!!
Eine Antwort auf Deine Fragen wäre Dir sicherlich lieber gewesen, aber ich bin froh, meinen Beitrag endlich geschrieben zu haben, mein Kopf ist empty und hoffe auf Hilfe für Dich von den anderen Usern.
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Zitat
Wir arbeiten derzeit an der Bindung, am Grundgehorsam, ihrer Unsicherheit/ Angst, der Leinenaggression und den Jagdtrieb habe ich erst mal hinten angestellt. Ist das falsch?Also Bindung und Grundgehorsam gehen mit dem Kontrollieren des Jagdtriebes Hand in Hand, daher würd ich den Jagdtrieb nicht völlig unbeachtet lassen.
Wenn du mit ihr am Jagdtrieb arbeitest, wächst auch eure Bindung und Jagdtriebkontrolle bedeutet auch Arbeiten am Grundgehorsam. Meine Jagdsau muss eben in den meisten Freilaufsituationen einen "besseren" Grundgehorsam haben, als andere Hunde.Zitat
Sie darf an der SL nicht vom Weg ab und sobald sie Vögel oder Kaninchen fixiert, gibt es ein NEIN - WEITER. Ich habe sie aber bisher immer mal wieder nach Mäusen buddeln lassen, sollte ich das unterbinden? Sie gerät auch da total in Rage mit Jagdlauten, Erde rausbeißen, etc... und ist natürlich taub.Wenn Jagdtrieb ausleben lassen, dann bitte in von dir sehr strikt kontrollierten Bahnen!
Ich habe das Mäusebuddeln unter Komando gestellt und es an eine Bedingung (sauberes Anzeigen) gekoppelt.
Zudem wird nur nach erfolgreichem Training hin und wieder gebuddelt.
Dadurch schaffe ich auch hier ne Routine und der Hund fängt nicht an, jeden blöden Maulwurfshaufen anzuvisierenDass sie beim Buddeln so hochfährt ist eigentlich ein gutes Zeichen. Da kannst du irgendwann mal mit arbeiten
Erstmal würd ich einfach stark an der Impulskontrolle, der Abhängigkeit von dir und an der Orientierung an dir arbeiten.
Ich denke nicht, dass das Kaninchenerlebnis die Situation dramatisch verschlechtert, immerhin war es kein "Jagderfolg", der Hund ist zuvor nicht großartig hochgefahren... und selbst wenn, da du am Jagdtrieb nie gearbeitet hast, wirst du es jetzt ohnehin nicht mehr herausfinden, obs ohne das Erlebnis leichter gewesen wäre
Einfach auf Null setzen und anfangen, mit dem Trieb zu arbeiten.
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@Blumenmelanie:
CHAPEAU!
:ua_clap: -
Ich persönlich würde dem Hund das Mäusebuddeln verbieten, da es absolut abträglich zur Bindung zu dir ist. Der Hund holt sihc einen extrem hohe Bestätigung extern, also ohne dich, oder besser gesagt in dem er dich ausblendet.
Es gibt andere Sachen bei denen der Hund nur über dich zu seiner Bestätigung kommt, Dummyarbeit, Apport, oder zu einem gewissen Maße auch Stöbersuchen.
Ich halte nichts davon, dem Hund ein Triebverhalten zunehmen ohne ihm eine Alternative aufzubauen, also schau mal ob du Fährt3n, Trails oder eben Dummyarbeit machen kannst oder magst. -
Das komplette Jagdverhaltenskontrollkonzept bei mir geht auch über das gezielte, an strikte Bedingungen gekoppelte Ausleben dieses Triebes, das hat zumindest meinen Erfahrungen zufolge nichts mit Bindungsverlust, sondern ganz im Gegenteil, mit extremer Bindung und Abhängigkeit von mir zu tun.
Aber grundsätzlich ist natürlich auch Fährten o.ä. ne gute Alternativauslastung.
Ist die Frage, obs reicht.
Gerade die hohe Reizlage will ich ja kontrollieren können.
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