ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde



  • Sie ist ja noch nicht einmal richtig angekommen!
    Natürlich findet sie jetzt langsam alles interessanter als dich. Das ist ein Prozess, der bei jedem HH stattfindet - egal ob jagdtriebiger Hund oder nicht! - und im Moment kannst du auch noch gar nicht abschätzen, ob es sich um einen stak ausgeprägten und aufwändig kontroll-/umlenkbedürftigen Jagdtrieb handelt oder ob das einfach der "Standardtrieb" ist, der durch ganz normalen Alltagsgehorsam Stück für Stück unter Kontrolle gebracht werden kann.


    Ableinen nur in eingezäunten, wildfreien Gebieten. Das ist ja eigentlich klar ;)
    Und nun heißt es erstmal Bindung schaffen.
    Ich würd an deiner Stelle mit Handfütterung beginnen, find ich generell ziemlich sinnvoll in der "Kennenlernphase", falls sie mal starken Trieb entwickelt ists um so sinnvoller.


    Mach dir jetzt noch keinen Kopp um großartige Auslastung, sondern beobachte! Objektiv. Lern sie kennen. Fang erstmal ganz normal damit an, Motivatoren für den normalen Alltagsgehorsam zu schaffen.


    Das kriegste schon hin ;) Kein Stress, der kommt noch früh genug.


    Das Buch Antijagdtraining schadet grundsätzlich nicht ;)
    Lieber vorbereitet sein ;)

  • Okay, danke.


    Bin da etwas vorgeschädigt durch den Hund meiner besten Freundin. Die hatte am Anfang einfach keine Ahnung von jagdtriebigen Hunden, hat ein paar Mal nicht aufgepasst und nun hat sie den Salat.


    Kenne das Buch von Pia Gröning bereits, finde es auch ganz gut. Habe mit den ersten Grundgehorsams-Übungen bereits anfangen und geh ab August zu nem Trainer. Bis dahin werd ich sie einfach weiterlocken, wenn sie irgendwo schnuffelt oder fixiert. Mal sehn, wie sich das dann entwickelt.

  • Locken würd ich grundsätzlich eher als Notfallmaßnahme verwenden.
    Mit Locken erreichst du das Fixieren auf ein Lockmittel.
    Ungünstig.
    Eigentlich stehen erstmal die Basics an... hast du ein paar Hundebücher gelesen?
    Einfach Schlepp ran, aus der Hand füttern, Brückensignal einführen, also richtiges Verhalten bestätigen (Bestätigungsvarianten austesten), wenig Quatschen, viel Handeln, Situationen schaffen (spielerisch) in denen dein Hund von allein herausfindet, dass es von Vorteil ist, sich an dir zu orientieren, Rückruf und vielleicht ein Stopsignal einführen usw usf.
    Mit Locken würd ich gar nicht erst anfangen.
    Bau ein "Nein" richtig schön positiv auf, das ist Gold wert!
    Sei schneller als der Hund, halte die Ausflüge kurz und gestalte sie so, dass sie Spaß mit dir hat.
    Lern sie kennen, wenn sie angeleint ist und nicht auf Kommandos reagiert, raus aus der Situation und Kommando unter weniger Ablenkung festigen... Hundeerziehungs- Basics eben ;)
    Wenn du sie immer an der Schlepp lässt, solange sie nicht sicher auf dein Rufen kommt, brauchst du dir auch keine Sorgen machen :)

  • Mit "Locken" meinte ich ein "Raus da"-Signal mit Lob, wenn es eingehalten wird. Manchmal laufe ich einfach ein paar schnelle Schritte weiter und hab dann meistens den Hund wieder neben mir. Hab mich da ungünstig ausgedrückt. Genau das war der Grund, warum ich mich hier gemeldet habe: ich wusste einfach nicht, ob ich ihr Jagen unterbrechen oder bis zu einem gewissen Grad zulassen soll. Habe mich vorerst für den Abbruch entschieden, mal sehn ob sie stattdessen lieber ein paar Meter weit rennt oder über Baumstämme klettert.


    Hab ein paar Bücher gelesen - finde es aber teilweise schwierig umzusetzen. Ein "Halt" und ein "Nein" haben wir bereits (funktioniert natürlich noch nicht zuverlässig, deswegen verlange ich es nicht stetig). Aus der Hand füttern ist draußen wie gesagt etwas schwierig, weil sie das Futter z.T. wieder ausspuckt bzw. daran kein Interesse zeigt. Drinnen mach ich es, draußen lobe ich sehr viel verbal. Das mit dem Brückensignal (wenn du einen Clicker meinst? so steht es zumindest bei Pia Gröning, oder?) finde ich zu früh, da ich aufgrund ihrer verhältnismäßig geringen Begeisterung für Futter nicht wüsste, wie ich das eindeutig positiv konditionieren soll. Außerdem will ich sie nicht mit so vielen verschiedenen Dingen überfallen. Mir fehlt bei ihr einfach noch das gewisse Super-Teil, auf das sie toll reagiert und was man als grandiose Belohnung einsetzen kann.


    Aber da hast du ganz recht: Abwarten und Hund kennenlernen wird da vermutlich Abhilfe schaffen.


    Schlepp kriegen wir nächste Woche, bis dahin hat sie 7 m Flexi, die sie (ohne Jagd-Reiz) eigentlich nie ausnutzt.

  • Zitat

    ich wusste einfach nicht, ob ich ihr Jagen unterbrechen oder bis zu einem gewissen Grad zulassen soll. Habe mich vorerst für den Abbruch entschieden, mal sehn ob sie stattdessen lieber ein paar Meter weit rennt oder über Baumstämme klettert.


    Andersherum wäre auch ziemlich unsinnig. In erster Linie ist eigenständiges Jagen mal grundsätzlich tabu. Nur wenn du so arbeitest, kannst du erkennen, wo du an Grenzen stößt und an welchen Stellen man eben mit purem Unterbinden nicht mehr weiter kommt.
    Ich persönlich finde, das klingt alles super bei euch, kein Stress :gut:

  • hm, manchmal braucht man wohl nen Rückschritt um zu verstehen :/


    es lief alles so glatt letzte Zeit, so dass ich dachte, Luna hätte keinen Jagdtrieb, es sei früher alles langeweile gewesen


    tja, gestern hat sie mich dann belehrt, dass der Hund aus dem traben lossprinten kann ohne jegliches Vorstehen, umschauen, warten und dann doch keine Chance bleibt, sie zurück zu pfeifen
    wobei sie nach 20sek wieder da war, war ja schon mal schlimmer


    gut, in erster Linie hab ich nen Sichtjäger, sie geht aber Fährten nach
    sie kann zwar Vorstehen, wenn Beute sich ruhig verhält, aber mindestens genau so gut lossprinten


    wieder ne neue Erkenntnis, die mich aber irgendwie beruhigt
    und mir zeigt, dass ich ne andere Möglichkeit finden muss, noch mit ihr zu arbeiten

  • Kopf hoch und weitermachen, man lernt immer wieder dazu! Und 20 Sekunden sind doch schon super! :smile:

  • Heute kam unsere hart trainiertes :p Sitz das erste Mal zum Einsatz. Und hat funktioniert! :D (okej, die Rahmenbedingen waren sehr auf meiner Seite, trotzdem gibt es mir das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein...)


    Mia lief nur ca. 1-2 m vor mir (ohne Leine) als aus der Hecke eine Katze kam. Mein Sitz kam sehr schnell und etwas laut :ops: , Mia hat mich ganz verwundert angeschaut und sich gesetzt. Das gab natürlich eine dicke Belohnung!


    Maanu: Dieses durchstarten aus dem Nichts ist auch mein größtes Problem, zögert sie auch nur kurz kann ich reagieren. Aber so... keine Chance. Aber wir lassen uns ja nicht entmutigen!

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